Adventure-Treff

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realchris hat geschrieben:Ich denke die beste Methode um zumindest einen Teil der Gläubigen zu heilen ist Bildung bzw. wissenschaftl. Aufklärung. Viele der besonders radikal Gläubigen sind aus einer bildungsfernen Schicht. Ein konservativistischer Philosoph, der mit gerade nicht einfällt, hat mal gesagt, dass die Religion die Moral für schwache Seelen ist. Marx nennt sie Opium fürs Volk. Da hat er sogar ausnahmsweise Recht. Manche Menschen sind mir lieber mit einer Religion im Rücken. Sind sie wenigstens von der Straße weg.

Hmm, mir geht's um die eher gebildeten Leute, die trotz Bildung (besseren Wissen?:P) gläubig sind. Und dann gibt's ja noch (gebildete) Leute, die zwar nicht an Gott glauben, stellvertretend aber an allen möglichen anderen Unsinn.

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realchris hat geschrieben:Dann nur durch Argumente, die das Gegenüber überzeugen. Wenn das nicht klappt, waren die Argumente nicht überzeugend genug . Was ist Unsinn?

Der ganze Esoterik-Kram. Und das mit dem Überzeugen ist schwierig. Ob man Osama Bin Laden oder Walter Ulbricht mit Argumenten hätte überzeugen können?

Btw., wie hätte ihr euch bei dem Dilemma entschieden, den Mann von der Brücke zu stoßen, um fünf Menschen zu retten?

Ich könnte mir nicht vorstellen, in dieser Situation den Mann zu stoßen, obwohl ich mir bewusst bin, dass es irrational ist. Wenn Gläubige das Gleiche Gefühl haben, kann ich mir vorstellen, warum sie sich nicht überzeugen lassen - es geht einfach nicht, der emotionale Teil des Gehirns lässt dem rationalen Teil keine Chance.

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Ich war heute wählen.
Warscheinlich auch das erste und letzte Jahr für mich!

Aber lustig, was es für die EU-Wahl alles für Parteien gab. Zum aktuellen Anlass passte doch die Piratenpartei.

Man hat ja in Südosteuropa, Österreich und den Niederlanden gesehen, was die Nichtwählerei anrichten kann. Da kann man erzählen was man will, deren Aussage der Nichtwähler ist ganz einfach "macht was ihr wollt". Ob das wie hier im Thread beschrieben zum Umdenken und zur Abkehr vom "unsäglichen" Parteiensystem führt, wage ich mal zu bezweifeln.

Mal ehrlich ich werde net mehr wählen. In meine eigene Tasche wirtschaften kann ich auch selber!
Dass man durch Nicht-Wählen unterstützt, dass ungewollte Parteien dran sind ist mir auch klar.
Aber die anderen werden eh keine Chance haben.

Was ich auch blöd finde. Jeder beschwert sich über Rechtsradikale, aber die Links extremen sind ok oder wie?

Wer nicht wählen geht, darf sich nicht über die Politik beschweren!
Und dass Links- und Rechts-"Radikale" oft in einen Topf geschmissen werden, halte ich für ziemlich flach. Wer sich mit den jeweiligen Parteiprogrammen auseinandersetzt, wird schnell herausfinden, dass es da große Unterschiede gibt. Die Linke will Mindestlöhne, die NPD keine Ausländer in Deutschland.

Hier übrigens ein paar lustige Bilder von zeit.de:

Zumindest bei den hiesigen Kreis- und Landtagswahlen hat die SPD nicht schlecht abgeschnitten (hätte mit den Linken die absolute Mehrheit, wird aber wohl mit der CDU zusammengehen).

Bezüglich der Europawahl war's ja nicht so super. Ist aber auch verständlich, die ganz Linken hat die Linkspartei bekommen, die Wähler der "Mitte" bleiben lieber beim Original, der CDU und die eigentliche Wählerschicht der SPD wird nicht angesprochen, nachdem deren Interessen mit der Hartz-Gesetzgebung und der Deregulierung des Finanzmarktes nicht vertreten wurden (und auch Mindestlöhne wurden nicht eingeführt, als die SPD damals die Möglichkeit hatte). Steinmeier ist ein Vertreter dieser Politik und dieser spricht die eigentliche Wählerschaft der SPD eben nicht an. Da gehen viele zu den Grünen, was ich bei der nächsten Bundestagswahl vielleicht auch tun werde. Zumindest bei der Landtagswahl ist die SPD aber wählbar.

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realchris hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass die Hartz4-Gesetzgebung notwendig war um längerfristig überhaupt noch ein funktionsfähiges Sozialsystem auftrecht zu erhalten. Ich habe ein persönliches Interesse daran, dass die Staatsschulden sinken. Ich würde da auch an Deine Nachkommen denken. Die Geschichte mit Opel ist auch so ein Krampf. Die machen nur so ein Theater, weil Opelarbeiter SPD-Wähler sind. Es kann nicht sein, dass aus wahlkampftechnischen Gründen 400 Millionen Euro darein gepumpt und andere ebenso markante Firmen wie Märklin im Stich gelassen werden. Wir sollten die Krise nutzen um den Balast abzulassen.

Das ändert nichts daran, dass die Partei ihren Wählern verpflichtet ist.

Abgesehen davon, dass man über die Notwendigkeit der Hartz-Gesetze durchaus streiten kann. Ich sehe z.B. keine Notwendigkeit in der Schaffung eines Niedriglohnsektors (Minijobs, Zeitarbeit). Der dient vornehmlich den Unternehmen und der Regierung, die dann dank bessere Statistiken "vorweisen" kann, dass sie die Arbeitslosigkeit gesenkt habe.

Ich habe kein Problem mit der Grundidee der Hartz-Gesetzgebung, also "fördern und fordern", aber die Umsetzung ist in vielen Bereichen doch mehr als mangelhaft, wie z.B. Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor zeigen oder auch die Vermittlung völlig nutzloser Weiterbildungsmaßnahmen, die für den Arbeitgeber keinen Wert haben.

Im Grunde dienten die Hartz-Gesetze nur dazu, die Sozialausgaben zu reduzieren. Da wurde aber (wie so oft) am falschen Ende gespart. Auf der einen Seite sparen wollen, aber auf der anderen Seite den Spitzensteuersatz stetig senken.

Mal ganz abgesehen von der "wirtschaftsfreundlichen" Politik (Finanzmarktderegulierung), die zu der jetzigen Krise beigetragen hat.

Und im Grunde kann man kein Interesse daran haben, dass die Staatsschulden sinken bzw. der Staat sich nicht immer mehr verschuldet, dann wären wir nämlich in der nächsten Krise. Denn in unserem System ist es notwendig, dass Schulden durch die Aufnahme neuer Kredite abbezahlt werden und so der Schuldenberg dank Zinsen immer weiter ansteigt. Bis irgendwann der Crash kommt, dann macht man u.U. eine Währungsreform, und es wieder von vorne beginnt.
Denn die Banken verleihen Geld, das sie gar nicht haben. Allerdings haben sie ja die Garantie, dass sie z.B. von einem Staat ihre Schulden+Zinsen zurückbekommen. Diese Garantien werden allerdings wie echtes Geld gehandhabt, so können die Banken im Prinzip die "Garantien für das Geld" weiterverleihen, weil es wie echtes Geld gehandelt wird. Dass dies nicht ewig so weitergehen kann, sagt einem wohl der gesunde Menschenverstand.

Was mich nach der Wahl stört, sind diese ganzen arroganten Politiker der "Siegerparteien", die wieder ihre (dämlichen) Phrasen ablassen: "Ganz klar für eine bürgerliche Mehrheit", "Signal für die Bundestagswahl", etc.. Fakten werden dabei einfach ignoriert und der politische Gegner runtergemacht, wahrscheinlich bewusst ignorierend, dass viele schlicht das in ihren Augen "kleinere Übel" und nicht die "bessere Alternative" gewählt haben. Ganz abgesehen von der niedrigen Wahlbeteiligung, die kein Westerwelle oder Kauder auch nur in den Mund nimmt.

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@Beowulf
Wieso nicht. Grad da! Denn ich kann dann sagen ich habe von denen keinen gewählt. Früher das waren noch Politiker, die sich fürs Volk eingesetzt haben, aber die von heute?
Der einzig gescheite ist im Moment eigentlich der Von Gutenberg.

Zu Links/Recht:
Ist mir schon klar, aber du wirst dich noch umgucken sollte die Linke ganz oben sein.

Sven hat geschrieben:Der einzig gescheite ist im Moment eigentlich der Von Gutenberg.

Der hat eine recht mediagene Art, ja. Ich bin nicht der Meinung, dass das allein einen guten Politiker macht.

Wenn du von früher redest, klingt das für mich nur noch nach Stammtisch, sorry. Das ist einfach wahnsinnig pauschal. Ich finde solche Polemik und die resignierte Haltung "Alle Parteien sind doof" zeugt von wenig persönlicher Bereitschaft, sich selbst einzubringen.