Terror-Anschlag in London!

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woltri
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Beitrag von woltri »

@NikoRoll: Die Frage stellt sich, wenn man WEISS, dass es sich um einen Attentäter handelt.

Beantworte mal folgende Frage: "Was, wenn Du oder ein sehr guter Freund von Dir einfach so erschossen wirst, weil Du so ähnlich aussiehst, wie sich überfprderte und aufgeschreckte Polizisten einen Attentäter VORSTELLEN?"

@Rech:
Die Aufgabe der Polizei (zumindest eine) ist ja nunmal, die Verfassungsmäßigen Rechte einzelner "bei Bedarf" einzuschränken
Auch das Recht auf LEBEN bei einem bloßen Verdacht?
"Warum ich?" fragte der Frosch.
"Geschmackssache." sagte der Storch.
NikoRoll
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Beitrag von NikoRoll »

@woltri
rech kann nix dafür, war auch von mir ;)

zu deiner Frage: ("überforderte und aufgeschreckte P. ... vorstellen") <- ganz schön polemisch. trotzdem antwort: ich hätte dann den polizisten gegenüber denke ich das gleiche gefühl, wie wenn sie den tod von mir oder einem freund mit so einem schuss hätten verhindern können und es nicht getan haben...

zu punkt zwei: verdacht ist bei dieser "einschränkungsfrage" immer im spiel, auch wenn ein polizist mit nem wasserwerfer in eine demo hält - VIELLEICHT trifft es denn falschen. und ja, sie sind nur menschen (wir haben leider nix besseres), die hoffentlich dafür ausgebildet sind.
wie gesagt, verhältnismäßigkeit zwischen der wahrscheinlichkeit des verdachts (dio imo in dieser situation gehörig da war) und der rechte die auf seiten des (natürlich potentiellen) täters bzw. der (natürlich potentiellen) opfer eingeschränkt werden.
woltri
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Beitrag von woltri »

Naja, wenns Deine Meinung ist...

Ich finds jedenfalls alles andere als gut und noch viel weniger Rechtsstaatlich, wenn ein Mensch getötet wird, weil er vielleicht unter Umständen eventuell eine Gefahr für andere gewesen sein könnte.

Wo will man da die Grenze ziehen zwischen Gefährdung und nicht Gefährdung?

Wenn es soweit ist, das bei (ich wiederhole mich, aber egal) VERDACHT tötlich (ein Fehler, den man bedauern kann wie man will, man kann ich nicht korrigieren) geschossen wird haben die Terroristen gewonnen.
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Beitrag von NikoRoll »

woltri hat geschrieben:Naja, wenns Deine Meinung ist...
wie gesagt, dito ;)

naja, reden wir wieder von erfreulicheren dingen (wobei das mal eine, wenn auch recht schwer umzusetzende variante des mi-beleidigungsduells in einem Spiel wäre: das DISKUSSIONSDUELL;)
Wintermute
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Beitrag von Wintermute »

NikoRoll hat geschrieben:so einen augenzeugen hört man ja gern ;)
gossip zahlt bestimmt gut...
Ich habe nicht gesagt, daß dieser "Zeuge" wirklich recht hat und ich vermute auch mal, daß nicht.
Aber wir beide sind dort nicht dabei gewesen und wissen weder genau, was dort passiert ist oder wieviele Zeugen wirklich was gesehen haben. Schließlich stammen alle Informationen auch nur aus irgendwelchen anderen "Quellen".

Was könnte ein Grund sein, daß sie diesen Mann einfach hinrichten?
Nun im Eifer des Gefechts und gerade in der extrem angespannten Situation in den letzten Wochen könnte da schon mal eine "Sicherung" rausspringen. Wie du selbst gesagt hast, sind auch die Polizeibeamten nur Menschen.
Aber wie ich oben schon gesagt habe, glaube ich auch nicht wirklich daran!
metal
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Beitrag von metal »

http://www.guardian.co.uk/attackonlondo ... 13,00.html
war wohl doch etwas anders, als wie die britische polizei es gerne darstellen möchte. von daher ist den augenzeugen, die von einer hinrichtungsartigen szenerie sprechen, eher glauben zu schenken als den offiziellen polizei-bericht.
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Beitrag von NikoRoll »

"He said that ..."

ist auch "nur" ein Zeuge, der nicht einmal dabei war...

Ich bin auch kein fanatischer Verteidiger der Polizeiaktion, aber imo sollte man schon Vorsichtig sein, wenn man Menschen, die ihren Job mach, um uns ein sichereres Leben zu ermöglichen, einfach mal "so" vorwirft, einen Menschen "einfach so" hingerichtet zu haben...
Schon mal von der Seite betrachtet?
woltri
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Beitrag von woltri »

Ein Unschuldiger wurde unnötigerweise von Polizisten erschossen.

Ein Land, in dem das als "Sicherheit" und "Job" der Polizei verkauft wird ist kein Land in dem ich leben wollte.

Wie gesagt, das ist "nur" meine Meinung, Ihr könnt gerne eine andere Vertreten, solltet aber wissen, dass es so immer nur anfängt.
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Hans
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Beitrag von Hans »

Ich habe jetzt keine Quelle, aber ich bezweifle einfach mal, dass die deutsche Polizei noch keinen Unschuldigen erschossen hat.

Versetz dich doch mal in die Lage dieser Polizisten. Klingt vielleicht kaltblütig, aber wenn ich in der U-Bahn sitze ist es mir lieber, die Polizei handelt zu schnell, bevor ich bei einem Anschlag mein Leben verliere.
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Beitrag von woltri »

Bis sie Dich erwischen und die anderen sagen: "aber wenn ich in der U-Bahn sitze ist es mir lieber, die Polizei handelt zu schnell, bevor ich bei einem Anschlag mein Leben verliere."


Ich will nicht sagen, dass in Deutschland noch nie ein unschuldiger erschossen wurde (allerdings sitzt der Colt in De nicht so locker wie man meint).
Aber in Deutschland wäre in diesem Fall nicht (oder zumindest nicht in den Kopf) geschossen worden.

Was war denn Fakt?

OBJEKTIV in Gefahr: 0 (null niente nada)
Getötet: 1
Gerettet: -1

Angst war nie, ist nicht und wird niemal ein guter Berater sein.

In GB scheinen die Terroristen jedenfalls gewonnen zu haben.
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Beitrag von Hans »

Zumindest ist die Chance, dass sie mich überhaupt für verdächtig halten, ist geringer als die des getöteten Brasilianers.
OBJEKTIV in Gefahr: 0 (null niente nada)
Sag das mal den Polizisten, die in Sekundenbruchteilen entscheiden müssen, ob jemand so richtig gefährlich (=Bombe) ist oder nicht.[/quote]
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Beitrag von NikoRoll »

Hans hat geschrieben:Sag das mal den Polizisten, die in Sekundenbruchteilen entscheiden müssen, ob jemand so richtig gefährlich (=Bombe) ist oder nicht.
und genau da hast du recht!
nachher ist man numal schlauer, das hilft aber bei der frage nicht wirklich weiter...
woltri
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Beitrag von woltri »

Geht zu den Angehörigen des Erschossenen und erklär denen das.

Sagt ihnen, warum ihr Sohn, Ehemann, Bruder, Freund sterben musste.

Was sagt ihr ihnen?

Und wievielen werdet Ihr es noch sagen müssen oder wollen?

Irgendwann werden mehr unschuldige Opfer der Polizei als der Bombenleger.

Schade, dass niemand zu verstehen scheint, dass auch das Opfer der Polizei eigentlich zu denen gehörte, die GESCHÜTZT werden sollten.
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Beitrag von zeebee »

woltri hat geschrieben:Irgendwann werden mehr unschuldige Opfer der Polizei als der Bombenleger.
*hust*
woltri hat geschrieben:Schade, dass niemand zu verstehen scheint, dass auch das Opfer der Polizei eigentlich zu denen gehörte, die GESCHÜTZT werden sollten.
Ich glaube das sehen alle so. Aber wenn du eine gute Methode hast um Terroristen 100% zu identifizieren und unschuldige zu verschonen - immer raus damit.
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
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woltri
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Beitrag von woltri »

Nicht sofort TÖTLICH schießen.

Tötlicher Schuss bei Verdacht bedeutet im Endeffekt (klingt hart, ist aber so): Der Polizist ist Polizei, Ankläger, Richter und Henker in einer Person.

Ein Staat in dem bei VERDACHT irreversible Maßnahmen getroffen werden OHNE Anklage, OHNE Richter und vor allem OHNE Verteidiger hat jedes Recht verloren sich Rechtsstaat zu nennen.

Der Mann hätte definitiv nicht sterben müssen PUNKT.


Verteidigt diesen Mord (nichts anderes war es) solange Ihr wollt

Aber findet Euch dann auch damit ab, dass es das war mit Freiheit und Recht.
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