Broken Age: Double Fines klassisches Adventure

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JPS
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von JPS »

realchris hat geschrieben:dann schau dir larry an und dann schau dir ein für wesentlich weniger geld gemachtes dd spiel an. ganz ehrlich, publisher machen sinn.
Zieh die Kosten für die Rewards ab und rechne den Restbetrag in € um, dann ist die Zahl nicht größer als ein deutsches Adventure-Budget.
kanedat hat geschrieben:Die Formulierung meines Beitrags (mit der eingangs erwähnten Gutgläubigkeit) war in der Erwartung formuliert, dass jemand gleich mit dem "Aber DFA war das erfolgreichste KS-Projekt, alles andere interessiert die Leute nicht und damit zieht das KS runter!"-Argument um die Ecke gebogen kommt, von daher war das von dir aufgeführte schon klar. :)
Tut mir leid, aber Broken Age ist schon lange nicht mehr das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt.
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Problem
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Problem »

realchris hat geschrieben:lieber wenig gut als viel scheiße und dafür gibt es die schlipsträger. man sollte nur noch projekte mit ausgeklügeltem geschäftsplan unterstützen.
Und genau da hakt es. Ich bin der Überzeugung, dass gerade einige der kleinen Projekte sehr gute Spiele abliefern können, die kein "Schlipsträger" jemals ernst genommen hätte. Was du für Scheiße hältst, ist auch Geschmackssache. Dein "wenig gut statt viel scheiße" bedeutete doch in den letzten Jahren einen ziemlichen Einheitsbrei auf dem Adventuremarkt, und immer mehr Casual-Games. Gut fand ich an der Entwicklung kaum etwas. Und einen ausgeklügelten Geschäftsplan garantiert dir auch kein Publisher. Da gab es in den letzten Jahren ja auch Fälle, wo auf Seiten der Publisher gehörig Mist gebaut wurde, zu Lasten der Entwickler.
Auch auf Kickstarter findet im übrigen eine Art Qualitätskontrolle statt, und zwar durch die Backer - wer es einmal vermasselt, der wird kaum eine zweite Chance bekommen - vollkommen zu Recht. Wer kein anständiges Konzept vorweisen kann, scheitert in der Regel schon beim ersten Versuch. Double Fine war hier die große Ausnahme.

Und damit sind wir auch wieder beim Finanzplan: Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Double Fine strauchelt. Das waren nämlich die einzigen, die kein Konzept hatten. Ich bin mir sicher, alle anderen von mir oben genannten Projekte haben einen anständigen Finanzplan. Denn andere Teams wussten genau, was für ein Spiel sie machen wollen, in welchem Grafikstil, mit welcher Technik und mit welchem Personal. Die konnten planen, haben dann eine feste Summe genannt, und haben dann sogar etwas mehr bekommen als sie für ihr Konzept brauchen - also gute Vorraussetzungen. Tim Schafer dagegen hatte überhaupt keinen Plan. Umfang? Grafikstil? Engine? Nichts davon stand vorher fest. Er wusste nur: Ich habe viel Geld - und das ist oft eine gefährliche Erkenntnis. Deshalb bekommt er jetzt trotz großem Budget Probleme, während Revolution Software allem Anschein nach sehr gut im Plan sind. Und die werden dann auch für zukünftige Projekte Unterstützer auf Kickstarter finden, denen kann Double Fine völlig egal sein.
Zuletzt geändert von Problem am 05.07.2013, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Scree
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Scree »

Freunde, beruhigt euch alle mal :D

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Problem
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Problem »

Wieso, ist doch eine interessante Diskussion? Wir haben doch noch gar nicht richtig angefangen... ;)
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Scree
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Scree »

Mir kommts vor als hätten hier ein paar Leute ihr Haus verkauft um dieses Projekt zu unterstützen :D
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Problem »

Das will ich nicht mal ausschließen, irgendwo muss das Geld doch hergekommen sein ;)
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Möwe »

Keep calm and drink some .... COFFEEEE???
Blasphemie!
Ansonsten verfolge ich die Diskussion hier interessiert.
Geht doch ganz gesittet zu, auch wenn ich den prophetischen Gaben von realchris eher nicht traue.
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Sven »

Wieso? DFA war mein erstes Projekt. Ich wollte sagen mit $110 (oder so) das wenigste, dass ich gebackt hatte. Aber es waren auch mal unter $100.
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
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Vainamoinen
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

Möwe hat geschrieben:Geht doch ganz gesittet zu
So isses nämlich.

Wer's nicht glaubt, sollte in der Tat mal den "interessanten" Beitrag von Doug TenNapel lesen, auf den enigma auf der letzten Seite verlinkt hat. Das setzt unsere Diskussion wirklich in eine Relation, wo man am Ende denkt, "ein bisschen extremer könnten die Positionen hier doch schon noch sein".

Der Mann jubelt nicht nur Tim Schafer zu, er möge ganz genau so weitermachen wie bisher (!), nein, er zieht auch noch an den Haaren ein anonymes Feindbild herbei ("the anti artists"), gegen den sich die Kickstarter-Community ganz heldenhaft verbünden möge. Und ganz nebenbei gibt's zum Auftakt auch noch das Strohmannargument, der ganze Ärger würde durch rücksichtslose Backer verursacht, die ihre "Investition" gefährdet sähen. Seinem Geld heult hier aber praktisch niemand nach. Hier sind die Sorge um die DF-Projektierungsfähigkeiten, die Qualität des Endprodukts und die finanzielle Situation des Studios zentral... nicht die 24 Mark, die man anno 2012 mal losgeworden ist.
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von realchris »

die prophetie ist mehr so ne wette. bisher lag ich ja ganz gut bzw. hatte nen guten lauf. bezüglich der aussenwirkung muss man nur mal in die news bei google schauen. ich meine auch die internationalen news sowie die kommentare. es gibt zwar noch treue anhänger, jedoch viele verärgerte, die auch kickstarter hinterfragen.

""the anti artists""

Um von Kunst reden zu können, müssten wir von einem Kunstwerk reden. Alleine die Tatsache, dass da viel Geld im Spiel ist, Tim für einen Markt produziert spricht schon dagegen. Nürnberger war ein Künstler. Er hat das ganze Werk alleine gemacht. Tim ist, wenn auch ein mäßiger, Geschäftsmann. Oder ein Geschäftsgenie, das einen genauen Plan hatte. Mutmaßungen siehe Basti Mutmaßung.
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von kanedat »

JPS hat geschrieben: Tut mir leid, aber Broken Age ist schon lange nicht mehr das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt.
Welches Adventure hat denn mehr eingesackt?
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Vainamoinen
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

kanedat hat geschrieben:
JPS hat geschrieben: Tut mir leid, aber Broken Age ist schon lange nicht mehr das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt.
Welches Adventure hat denn mehr eingesackt?
"Crowdfunding". Nicht "Adventure". Wobei JPS natürlich hätte sagen müssen: "Gaming-Crowdfunding-Projekt".
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von JPS »

kanedat hat geschrieben:
JPS hat geschrieben: Tut mir leid, aber Broken Age ist schon lange nicht mehr das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt.
Welches Adventure hat denn mehr eingesackt?
Adventures keine, aber es gibt auf Kickstarter ja nicht nur Adventure-Projekte. Allein aus dem Videospielbereich hätten wir Star Citzen (hier das meiste von der eigenen Website und nicht von Kickstarter), Torment: Tides of Numenera und Project Eternety, die alle mehr Geld als das DFA eingesammelt haben. Wenn man über die Zukunft des Crowdfundings für Videospiele spricht, muss man auch über den kleinen Adventure-Teich hinausblicken. Mit Shadowrun Returns hat ein weiteres sehr großes Kickstarter-Spiel bereits einen nahen Releasetermin und Wasteland 2, dass fast genauso erfolgreich war wie DFA ist immerhin schon in einer durchspielbaren Alpha und könnte vielleicht noch dieses Jahr erscheinen. Andere Vorzeigeprojekte schlagen sich also durchaus sehr gut. Der Ruf des Crowdfunding hängt lange nicht nur von Broken Age ab.
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Vainamoinen
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

Shadowrun Returns muss ich da allerdings ausklammern. Das hat den "Kickstarter Spirit" mit noch kräftigeren Füßen getreten, als Tim es jemals tun würde.
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von JPS »

Vainamoinen hat geschrieben:Shadowrun Returns muss ich da allerdings ausklammern. Das hat den "Kickstarter Spirit" mit noch kräftigeren Füßen getreten, als Tim es jemals tun würde.
Stimmt, dort hatte man eine DRM-Freiheit versprochen, die man aufgrund einer ungünstigen Lizenslage aber nur sehr eingeschränkt bieten kann. Die Produktion selbst scheint jedoch glatt verlaufen zu sein. Man hat das Spiel zumindest im angepeilten Finanzraum entwickeln können und wie gut das Ergebnis ist, wird sich schon bald sehen lassen.
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