Broken Age: Double Fines klassisches Adventure

Hier geht es einfach nur um Adventures!
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Mirabell
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Mirabell »

Und genau da hakt es. Ich bin der Überzeugung, dass gerade einige der kleinen Projekte sehr gute Spiele abliefern können, die kein "Schlipsträger" jemals ernst genommen hätte. .... Dein "wenig gut statt viel scheiße" bedeutete doch in den letzten Jahren einen ziemlichen Einheitsbrei auf dem Adventuremarkt, und immer mehr Casual-Games. Gut fand ich an der Entwicklung kaum etwas.
Da stimme ich zu. Ich sehe KS genau deswegen eigentlich als Zukunft des Spielemarktes abseits vom Massenmarkt. Der hat sich in eine Richtung entwickelt, die mir nicht sonderlich gut gefällt, wobei es bei mir die Entwicklung zu Onlinespielen ist. Ich habe zum Beispiel "Plants vs. Zombies" unglaublich geliebt, das war für mich eine Spieleperle - und der Nachfolger, der nun endlich kommt, ist "Free to Play", in einer Art und Weise, die mich in keinster Weise anspricht. Bei Anno ist die Entwicklung auch so etc.... und wenn das so weitergeht, werden auch Adventures irgendwann Free 2 Play, und man muss die Gegenstände zum Rätsellösen einkaufen, und die einzige Herausforderung besteht darin, den Shop zu finden. :D
KS bietet hier eine Art Gegenpool, eben eine Anlaufstelle für kleinere Projekte, die nicht den Massenmarkt bedienen, sondern auch an hoffnungslos altmodische Spieler wie mich denken, die einfach nur was spielen wollen, um am Feierabend etwas abschalten zu können und denen eine "Social Community" ums Spiel herum viel zu anstrengend ist. :D
Daran wird selbst ein vielleicht gescheitertes Broken Age nichts ändern.
Und wenn Broken Age ein grandioses Spiel wird, was ich mir gut vorstellen kann, war im Nachhinein sowieso alles richtig. :D

Auch auf Kickstarter findet im übrigen eine Art Qualitätskontrolle statt, und zwar durch die Backer - wer es einmal vermasselt, der wird kaum eine zweite Chance bekommen - vollkommen zu Recht. Wer kein anständiges Konzept vorweisen kann, scheitert in der Regel schon beim ersten Versuch. Double Fine war hier die große Ausnahme.
Richtig. Plötzlich hatten die Geld ohne Ende und haben ihre Luftschlösser etwas zu groß gebaut.
Das ist das genau das Problem, wenn man keinen Finanzplan hat und/oder nicht richtig rechnen kann. :D
Mit einem ordentlichen Konzept wäre das freilich nicht passiert.
Aber das war eben Teil des Deals, TS hat sich hingestellt und gesagt, "wir machen ein Adventure", mehr nicht. Jeder hat doch gewusst, dass er hier für etwas backt, für das es kein Konzept gibt, sondern nur ein Wort, nämlich "Adventure".
Das sich so etwas dann anders entwickelt als zum Beispiel bei Revolution, die genau ankündigen, wir machen den 5. Teil von BF, wo es ohnehin schon genaue Vorgaben gibt, was die Spieler in etwa erwartet, ist ja logisch.

Und letztendlich: die grosse Masse hat ein paar Dollar gespendet. Im allerschlimmsten Fall verliert man also ein paar Dollars, und das Risiko war auch vorher klar. Einen Publisher kannst du so in die Pleite treiben, aber für die Backer ist das wohl kaum existenzbedrohend. Ich sehe keinen Grund, mich aufzuregen.
Irgendwann wird das Spiel kommen. Und beim nächsten mal hat TS auch hoffentlich viel daraus gelernt.
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Vainamoinen
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

Mirabell hat geschrieben:Und letztendlich: die grosse Masse hat ein paar Dollar gespendet. Im allerschlimmsten Fall verliert man also ein paar Dollars, und das Risiko war auch vorher klar. Einen Publisher kannst du so in die Pleite treiben, aber für die Backer ist das wohl kaum existenzbedrohend. Ich sehe keinen Grund, mich aufzuregen.
Ich denke wirklich, wir sind in unserer Diskussion inzwischen absolut so weit, die Idee fallen zu lassen, Backer würden sich deswegen über DFs Missmanagement aufregen, weil sie ihre "Investition" verloren glaubten.
realchris
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von realchris »

Die Welt ist halt einfach schöner!

Das ist genau wie in der NOTR Diskussion, da werden den Gegnern des Spiels Positionen unterstellt wie "nicht so lustig wie Deponia", dabei stört die meisten das unausgegorene Script und die schlechte Dramaturgie.

Und hier geht es eben um die Unfähigkeit von Tim geschäftlich zu planen und zu kalkulieren und die negative Außenwirkung auf andere Projekte, die definitiv in den Foren der Welt zu lesen ist. Es wird spürbar weniger werden, da bin ich mir sicher.
Mirabell
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Mirabell »

realchris hat geschrieben: Und hier geht es eben um die Unfähigkeit von Tim geschäftlich zu planen und zu kalkulieren


Eben. Genau darum geht es. Um Tim, DFA und Broken Age.
Dass da fehlgeplant wurde, ist unumstritten. Dass in diesem Fall ein Publisher vielleicht rechtzeitig die Bremse und TS darauf aufmerksam gemacht hätte, kann gut sein.
Das werden wir aber nie erfahren, weil TS mit seiner Idee, ein Adventure zu machen, nie einen Publisher gefunden hätte. Das ist ja gerade der Punkt, wo Kickstarter ins Spiel kommt: als Platform, dass man auch Minderheitenspiele verwirklichen kann.

Das Finanzierungsproblem oder von mir aus auch die Misswirtschaft betrifft aber speziell DFA.

realchris hat geschrieben: und die negative Außenwirkung auf andere Projekte, die definitiv in den Foren der Welt zu lesen ist. Es wird spürbar weniger werden, da bin ich mir sicher.
Das glaube ich nicht. Nicht langfristig betrachtet.
Für den Moment vielleicht, aber das ist die erste Entrüstung, sozusagen das Entsetzen, dass auch in der schönen KS-Welt etwas schiefgehen kann.
Laß ein gelungenes Spiel rauskommen, muss nicht mal ein Adventure sein, und keiner denkt mehr daran.
In unserer schnelllebigen Zeit vergisst man sehr schnell.
Gerade wenns um so etwas so Nebensächliches wie Computerspiele geht.

Dass das nicht für die Hardcore-Backer gilt, die richtig mit dem Herzen dranhängen, ist klar. Aber die breite Masse findet schnell etwas neues, worüber sie sich aufregen kann. :D
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Abel
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Abel »

Ihr diskutiert euch hier aber auch nen Wolf.... Jetzt ist es halt wie es ist und obs ein Erfolg oder Misserfolg wird, ist IMO immer noch nicht abschließend zu beurteilen. Einfach mal ruhen lassen die Sache und schauen was draus wird. Ich mach mir wegen meinen 15$ jedenfalls jetzt keinen riesigen Kopf (auch wenn ich über diese Neuigkeiten enttäuscht war). Und Broken Age will ich immer noch unbedingt spielen und wenn das überzeugen können sollte, werden vielen die Probleme von DF bei der Entwicklung vollkommen egal sein. Wenn nicht siehts um DF allerdings sowohl finanziell als auch vom Vertrauen der Kunden her eher düster aus... Um der vielen talentierten Mitarbeiter dort, wollen wir das aber mal nicht hoffen. Kickstarter allerdings sehe ich davon nicht so sehr betroffen wie manche hier meinen. Das Vertrauen wird Sinken, das war von Anfang an abzusehen, weil man einfach auch mit einigen schlechten Spielen rechnen muss (sonst ist man einfach blauäugig). Vergesst mir aber nicht die Positivbeispiele, die es ebenso geben wird und die werden beim zweiten Mal eher mehr als weniger einnehmen. Alles eine Frage der natürlichen Selektion ähnlich wie beim alten Darwin und ein gewisser Platz für Neueinsteiger wird auch immer noch da sein, so lange sie sich gut präsentieren können. Kickstarter wird meiner Meinung nach für längere Zeit bleiben, nur die Rahmenbedingungen ändern sich etwas im Vergleich zur Pionierszeit. ;)
enigma
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von enigma »

realchris hat geschrieben:Das ist genau wie in der NOTR Diskussion, da werden den Gegnern des Spiels Positionen unterstellt wie "nicht so lustig wie Deponia"
Was natürlich auch stimmte -- siehe Gamestar Test (oder war es der von PCGames).
realchris hat geschrieben:Und hier geht es eben um die Unfähigkeit von Tim geschäftlich zu planen und zu kalkulieren und die negative Außenwirkung auf andere Projekte, die definitiv in den Foren der Welt zu lesen ist. Es wird spürbar weniger werden, da bin ich mir sicher.
Und es kriegt immer noch ein fettes Na und? von mir. Wenn ich Tim ein paar Dollars gebe, damit er damit etwas macht, und er macht damit etwas, was interessiert mich dann, wie er es macht? Ich seh's einfach nicht. Er hätte ja auch genauso gut gleich ein 6 Millionen Spiel planen können, und von Anfang an anderes Geld mit einkalkulieren, wie Revolution oder Jane Jensen. Das einzige Problem ist, dass ihm das durch schlechte Planung erst später aufgefallen ist und er es jetzt tut. Das ist ärgerlich, und vielleicht ist Tim Mr. Inkompetent wenn es um's planen geht, aber betrifft mich das? Irgendwie?

Wichtig ist, was hinten raus kommt. Es ist viel wahrscheinlicher, dass ich Tim nicht noch einmal Geld gebe, weil mir das Spiel nicht gefällt, als dass ich ihm nicht noch einmal Geld gebe, weil er sich zwischendrin verplant hat.

Davon abgesehen sind 95% derjenigen, die sich in Foren und Kommentaren aufregen, die, die sowieso nicht gebackt haben und das auch nie vorhatten. Da fällt es mir schwer, das als "negative Auswirkung" zu sehen. Insbesondere, weil das häufigste Argument tatsächlich ist, dass Tim das Vertrauen gebrochen hätte, indem er nun etwas komplett anderes liefert, als der Pitch (kleines Spiel, halbes Jahr) angekündigt hat.
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Silent
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Silent »

Von dem Projekt bin ich echt bedient. Unprofessioneller gehts nimmer.

Denkt der da kommen über Steam Early Access nun noch neue Millionenbeträge zu stande? Und den 2. Teil will er 3 Monate später veröffenltichen?! :lol: :lol: :lol: :lol:
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von axelkothe »

Abgerechnet wird am Schluss. Mehr sag ich zu der Diskussion nicht, ist doch eigentlich sinnlos.
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

Wie Tim Schafer selbst eindrucksvoll unter Beweis stellt, wird eben nicht "erst zum Schluss abgerechnet".

Sondern möglichst viel mehr so am Anfang und in der Mitte. :mrgreen:






Im Ernst: Wir haben die Grafik gesehen. Wir haben die Animation gesehen. Wir haben die Technik gesehen. Wir haben das benötigte Budget erfahren. Selbst von den größten Kritikern des Projekts werden die kreativen Fähigkeiten bei DF nicht in Frage gestellt. Wir beobachten die neuen Geldbeschaffungmaßnahmen für Broken Age mit sorgenvollem Blick. Es liegen also durchaus nicht wenige Informationen auf dem Tisch, die Teile eines - sicher subjektiven - Urteils erlauben. Ich will mich nicht zu sehr wiederholen, aber was wirklich noch keiner außerhalb Double Fines beurteilen kann, ist der tatsächliche Umfang des Spiels - vielleicht bis auf Tims aktuelle, in meinen Augen recht beunruhigende Aussage "it's hard for me to design one [adventure game] that's much smaller than Grim Fandango or Full Throttle", denn letzteres ist unter den kürzesten Adventures, die ich je gezockt habe.

Wenn Broken Age mit der gezeigten Grafik/Animation/Technik und sechs Millionen Dollar als Budget mit derselben Spiellänge wie Full Throttle herauskommt, DANN will ich in diesem Forum aber bitte mal ein bisschen mehr Aggro-Action sehen. :wink: (Gilt auch, wenn man durch das "halbe Spiel" von Steam bereits nach anderthalb Stunden durch ist... :twisted: )
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Laserschwert
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Laserschwert »

Wenn ich mich recht erinnere wurde "Umfang" nicht mit "Spielzeit" gleichgesetzt. Hat Lee das nicht sogar in Episode 10 erklärt? Es geht eher um den Aufwand, das Spiel zu erstellen... grafische Qualität, Animationen, Voice Over, etc. Was das angeht, dürfte Full Throttle problemlos "größer" sein, als etwa Monkey Island.
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Vainamoinen
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Vainamoinen »

Laserschwert hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere wurde "Umfang" nicht mit "Spielzeit" gleichgesetzt. Hat Lee das nicht sogar in Episode 10 erklärt? Es geht eher um den Aufwand, das Spiel zu erstellen... grafische Qualität, Animationen, Voice Over, etc.
Diese Aussagen könnten dann allerdings als Vorbereitung der Backer auf das Faktum verstanden werden, dass die Spielzeit trotz allem eher kurz ausfallen wird. :|
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Matt80 »

Ne, also Umfang setzen viele Entwickler nicht mit Spielzeit gleich, für mich ist das keine Taktik und Full Throttle war damals für ein Adventure schon verdammt aufwändig. Aber klar, zumindest acht Spieldauer würde ich mir vom Gesamtwerk Broken Age schon erwarten - die sollten dann aber richtig gut sein ;).
realchris
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von realchris »

Ihr seid echt leidensfähig.
Matt80
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Matt80 »

Braucht man diese gewisse Leidensfähigkeit als Adventure-Fan nicht ;)? Ne, aber für meine geringe Spende war alleine schon die Doku ihr Geld wert und da tu ich mir leicht, das relaxter zu sehen.
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Silent
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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Beitrag von Silent »

Stimmt. Leidensfähigkeit gehört bei uns Adventure Veteranen dazu. :))
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