Der Traurig-Thread

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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Emília Fritz hat geschrieben: 19.03.2025, 22:23
Sternchen hat geschrieben: 19.03.2025, 21:05 Findest du das nicht etwas hart sie gleich zu hassen? Die Tierpfleger/ Verantwortlichen gaben sicher ihr bestes und jeder/jede kann erkranken. Aber Rip kleine Wildschweinchen.
Sie hatten zumindest für lange Zeit ein schönes Zuhause. Im Wald wären sie auf sich selber gestellt gewesen.
Du hast noch nie hinter die Kulissen eines Tierparks geblickt...

Und die Tundrawölfe sind nicht erkrankt, sondern elendig verreckt. Bei einem war die Bauchspeicheldrüse ausgefallen und war nur noch ein Gerippe. Aber erlösen war nicht drin.
Es gibt Dokumentationen über Tierparks. Soviel dazu.
Was können die Tierpfleger für eine defekte Bauchspeicheldrüse? Gar nichts.
Man kann das Tier dann nur zum Tierarzt bringen der entscheidet dann ob einschläfern notwendig ist.
Ich verstehe es aber wenn nicht jeder es übers Herz bringt sein/ihr Tier zu töten mit Einschläferung.
Andere dafür an zu prangert finde ich nicht ok. Keiner kann was für das Leiden anderer. Tiere können zudem mal nicht es mitteilen was sie am Ende möchten. Dennoch entscheide der Mensch immer eigenmächtig über Sie in solchen Situationen.
Ich bin auch kein Fan der Sterbehilfe, so was gehört mit Bedacht eingesetzt.
Ich finde es eher erschreckend wie sehr man töten mit einschläfern legalisiert hat. Da helfen deine Stichelein auch nichts.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Sternchen hat geschrieben: 20.03.2025, 12:35
Emília Fritz hat geschrieben: 19.03.2025, 22:23
Sternchen hat geschrieben: 19.03.2025, 21:05 Findest du das nicht etwas hart sie gleich zu hassen? Die Tierpfleger/ Verantwortlichen gaben sicher ihr bestes und jeder/jede kann erkranken. Aber Rip kleine Wildschweinchen.
Sie hatten zumindest für lange Zeit ein schönes Zuhause. Im Wald wären sie auf sich selber gestellt gewesen.
Du hast noch nie hinter die Kulissen eines Tierparks geblickt...

Und die Tundrawölfe sind nicht erkrankt, sondern elendig verreckt. Bei einem war die Bauchspeicheldrüse ausgefallen und war nur noch ein Gerippe. Aber erlösen war nicht drin.
Es gibt Dokumentationen über Tierparks. Soviel dazu.
Ja, wo der schöne Schein gezeigt wird und alles supi ist. Mein Gott, glaube doch nicht alles, was du im Fernsehen siehst! Da siehst du nur das, was du sehen sollst.

Wahrscheinlich gibt es keine Tierpark - Doku, die zeigt, wie reihenweise Wildsschweine (oder andere Tiere) "entnommen" werden, um die Bestände im Gleichgewicht zu halten. Und das nicht ab und zu, sondern regelmäßig. Wo Familien auseinandergerissen werden, Kindern die Mütter ermordet werden und umgekehrt.
Was meinst du denn, was mit den ganzen süßen, kleinen Frischlingen, Zicklein und Co. passiert, nachdem die Besucher sie ausreichend bestaunt haben? - Die werden geschlachtet und entweder verfüttert oder im Wildladen verkauft!
Hier kannst du dir mal anhören, wie jemand ganz locker übers Töten redet, als wäre es ein Thema einer Kafferunde: https://youtu.be/dnFn8E0udVc Tierleben bedeuten solchen Leuten überhaupt nichts, die sind kaputt.

Dann werden mal Mütter getötet und die Kinder alleine zurückgelassen, in Hanau hat es auf einen Schlag fast alle erwischt, plus die Überläufer + die großen Keiler, wahrscheinlich damit die Gene neu gemscht werden. Das findest du in keiner Doku, ist aber Tagesgeschäft. An die vierzig tote Wildschweine, die soziale Ordung gab es nicht mehr.

Tierparks und Zoos sind Orte wie sie Stephen King nicht besser hätte erfinden können: Freundlich an der Oberfläche, und darunter lauert das absolut Böse.
Sternchen hat geschrieben: 20.03.2025, 12:35
Was können die Tierpfleger für eine defekte Bauchspeicheldrüse? Gar nichts.
Man kann das Tier dann nur zum Tierarzt bringen der entscheidet dann ob einschläfern notwendig ist.
Ich verstehe es aber wenn nicht jeder es übers Herz bringt sein/ihr Tier zu töten mit Einschläferung.
Andere dafür an zu prangert finde ich nicht ok. Keiner kann was für das Leiden anderer. Tiere können zudem mal nicht es mitteilen was sie am Ende möchten. Dennoch entscheide der Mensch immer eigenmächtig über Sie in solchen Situationen.
Ich bin auch kein Fan der Sterbehilfe, so was gehört mit Bedacht eingesetzt.
Ich finde es eher erschreckend wie sehr man töten mit einschläfern legalisiert hat. Da helfen deine Stichelein auch nichts.
Sie können etwas dafür, dass sie das Tier nicht erlöst haben. Jeder einzelne Tundrawolf in Hanau musste sich in den Tod quälen.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Was wäre denn die Alternative, um mit der Überbevölkerung umzugehen? (abgesehen davon, gar nicht erst einen umzäunten Tierpark zu erschaffen, wo Tiere, wenn das Futter und der Raum nicht reicht, nicht weiterziehen können)

Ich glaube nicht, dass alle Menschen, die in Tierparks arbeiten, diese Einstellung haben. So rum ist es doch genauso: Du hast ein Videobeispiel, wo einer sowas erzählt, aber der kann nicht für alle Menschen stehen, die in dem Bereich arbeiten. Ich meine, warum trifft denn jemand die Entscheidung, Tierpfleger zuwerden? Es liegt doch nahe, dass die Person "gerne mit Tieren arbeiten würde, weil sie Tiere mag". Dass die Realität in den Parks aber dann anders aussieht als in der Vorstellung, muss dem ja nicht widersprechen.

Ich verbinde im weitläufigen Vogelpark Mahlow mit den begehbaren Freiflugvolieren und im großen Tierpark in Ostberlin an sich positive Erinnerungen. Man sieht da nicht immer alle Tiere, weil sie Räume haben, sich zu verstecken.

Aber ich verstehe auch total, dass dich diese Vorstellung, dass die Tiere eingesperrt sind, um von Menschen angegafft werden zu können, anwidert.
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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 13:51 Was wäre denn die Alternative, um mit der Überbevölkerung umzugehen? (abgesehen davon, gar nicht erst einen umzäunten Tierpark zu erschaffen, wo Tiere, wenn das Futter und der Raum nicht reicht, nicht weiterziehen können)

....

Aber ich verstehe auch total, dass dich diese Vorstellung, dass die Tiere eingesperrt sind, um von Menschen angegafft werden zu können, anwidert.
Ich habe ich ja mal das Knubbel-Video gepostet und nicht nur hier, sondern auch in einem Jäger-Forum, zwecks Ansprache.
Und jenseits dessen schrieben sie zwei wichtige Dinge:

1.) Bleibe da weg, das wird böse enden. Und es ist sehr böse geendet. Das Morden an den Müttern, den großen Keilern, und den Überläufern zum Jahreswechsel 22/23. Dann die Ermordung aller Wildschweine im Sommer 24. Nun die Tötung der Weilburger Wildschweine, bei der auch Hanauer Wildschweine dabei waren. Schlingel war one in a million, aber es gab viele tolle Charaktere – Spaßkanonen, wilde Hummeln, schüchterne, stoffelige. Mich hat es innerlich vollkommen zerbrochen.

2.) Um zu unserer Diskussion rückzukehren: Das ist ein zynisches Geschäft. Und es ist ein zynisches Geschäft. Die niedlichen Frischlinge begeistern die Besucher, durch Mundpropaganda kommen noch mehr. Und wenn sie sich mehr süß und niedlich sind, werden sie mit 2-3 Jahren getötet und zu Wurst verarbeitet. Den anderen Tierkindern geht es auch so.

Die Lösung: Wenn sich Tiere so stark vermehren, dass ich sie nur durch Töten halten kann, dann ist die Haltung nicht vertretbar. Dann muss man sich in ein Zuchtprogramm für seltene Schweinerassen einklicken. Und / oder man gibt den Schweinen Verhütungsmittel, wie Jäger das teilweise im Wald tun. Aber dann wird das Geschäftsmodell allerdings empfindlich gestört.

Ich habe viel mitbekommen, mit verschiedenen Tierarten und ich kann nach all der Zeit nicht sagen, worum es in einem Tierpark geht. Um Tiere jedenfalls nicht.

Wenn ich alleine an das Ponyreiten jedes Wochenende denke, die Ponys konnten und wollten nicht mehr, sind in den Streik getreten und wurden gerade wiedereingesetzt. Geführt von Laien, immer auf einer Hand, was die Muskulatur einseitig belastet. Das zeigt einem keiner in einer Doku.
Oder dann haben sie sich in der Zeitung dafür feiern lassen, dass sie eine betagte Fischotterdame aufnehmen, damit sie einen ruhigen Lebensabend haben kann. Irgendwann fragte ich mal, wann sie denn käme. „Gar nicht. Sie würde nur im Häuschen rumhocken und denen nichts bringen.“

Ich könnte von einer ganzen Herde Schottischer Rinder erzählen, die getötet wurde, damit sie Platz für Rotes Höhenvieh haben und sich Arche-Park nennen können.

Oder von einem Wolfswelpen, der ohne Vorbereitung in ein anderes Wolfsgehege gesetzt wurde, und den Besucher am nächsten Tag zerfleischt fanden. Hoffen wir mal, dass keine Kinder dabei waren.
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mudge
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von mudge »

Emília Fritz hat geschrieben: 20.03.2025, 15:43
"Das ist ein zynisches Geschäft. Und es ist ein zynisches Geschäft."
Das liest sich gerade als hättest Du behauptet, Tierparks (per se) wären ein zynisches Geschäft. :?

Als ein "zynisches Geschäft" würde ich eine Spanferkel-Option im Tierpark-Restaurant wahrnehmen.
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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

mudge hat geschrieben: 20.03.2025, 18:30
Emília Fritz hat geschrieben: 20.03.2025, 15:43
"Das ist ein zynisches Geschäft. Und es ist ein zynisches Geschäft."
Das liest sich gerade als hättest Du behauptet, Tierparks (per se) wären ein zynisches Geschäft. :?

Als ein "zynisches Geschäft" würde ich eine Spanferkel-Option im Tierpark-Restaurant wahrnehmen.
Ja, das gibt es auch. Bratwürstchen sind auch nicht besser.

Aber wie würdest du es denn nennen, wenn mit den Tierkindern Werbung gemacht wird, und sie getötet werden, wenn sie nicht mehr niedlich sind?

Wie nennst du es, wenn Tiere in Gefangenschaft geboren, geschlachtet und dazwischen angegafft werden?
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mudge
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von mudge »

Emília Fritz hat geschrieben: 20.03.2025, 18:57
mudge hat geschrieben: 20.03.2025, 18:30
Emília Fritz hat geschrieben: 20.03.2025, 15:43
"Das ist ein zynisches Geschäft. Und es ist ein zynisches Geschäft."
Das liest sich gerade als hättest Du behauptet, Tierparks (per se) wären ein zynisches Geschäft. :?

Als ein "zynisches Geschäft" würde ich eine Spanferkel-Option im Tierpark-Restaurant wahrnehmen.
Ja, das gibt es auch. Bratwürstchen sind auch nicht besser.

Aber wie würdest du es denn nennen, wenn mit den Tierkindern Werbung gemacht wird, und sie getötet werden, wenn sie nicht mehr niedlich sind?

Wie nennst du es, wenn Tiere in Gefangenschaft geboren, geschlachtet und dazwischen angegafft werden?
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 13:51 Was wäre denn die Alternative, um mit der Überbevölkerung umzugehen? (abgesehen davon, gar nicht erst einen umzäunten Tierpark zu erschaffen, wo Tiere, wenn das Futter und der Raum nicht reicht, nicht weiterziehen können)

Ich glaube nicht, dass alle Menschen, die in Tierparks arbeiten, diese Einstellung haben. So rum ist es doch genauso: Du hast ein Videobeispiel, wo einer sowas erzählt, aber der kann nicht für alle Menschen stehen, die in dem Bereich arbeiten. Ich meine, warum trifft denn jemand die Entscheidung, Tierpfleger zuwerden? Es liegt doch nahe, dass die Person "gerne mit Tieren arbeiten würde, weil sie Tiere mag". Dass die Realität in den Parks aber dann anders aussieht als in der Vorstellung, muss dem ja nicht widersprechen.

Ich verbinde im weitläufigen Vogelpark Mahlow mit den begehbaren Freiflugvolieren und im großen Tierpark in Ostberlin an sich positive Erinnerungen. Man sieht da nicht immer alle Tiere, weil sie Räume haben, sich zu verstecken.

Aber ich verstehe auch total, dass dich diese Vorstellung, dass die Tiere eingesperrt sind, um von Menschen angegafft werden zu können, anwidert.
Das sehe ich genauso.
Menschen die Tierpfleger werden wollen mit Tieren zusammenarbeiten und ihnen helfen.
Ich denke nicht das was in Dokus zu Tierparks/Zoos gezeigt wird gestellt wird. denn immerhin gibt es da auch sicher mal Kontrollen um zu überprüfen ob die Tiere dort in guten Bedingungen leben.
Die täten sich langfristig selber ins Bein schießen, täten sie Fake Reportagen im Tv bringen die sie ausschließlich nur gut darstellen, wenn das nicht der Wahrheit entsprechen würde.
Zoos stehen ebenso für Artenschutz, viele Tierarten würden wohl ohne Zoos aussterben, und sie bieten den Menschen eine Möglichkeit Tiere besuchen, erleben, sehen zu können und mit ihnen etwas sozial interagieren zu können.
Diesen Standpunkt finde ich schön.
Das eingesperrt werden ist mir zu drastisch schwarz weiß denken, wäre es denn besser für Tiere die vor dem aussterben sind lieber im freien zu lassen,und das sie Gefahr dann laufen einem Jäger vor die Linse zu laufen,oder das sie aussterben können, weil sie es alleine nicht mehr schaffen?
Ja wenn der Mensch da untersützend eingreift finde ich das gut.

Emília Fritz hat geschrieben: 20.03.2025, 15:43
Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 13:51 Was wäre denn die Alternative, um mit der Überbevölkerung umzugehen? (abgesehen davon, gar nicht erst einen umzäunten Tierpark zu erschaffen, wo Tiere, wenn das Futter und der Raum nicht reicht, nicht weiterziehen können)

....

Aber ich verstehe auch total, dass dich diese Vorstellung, dass die Tiere eingesperrt sind, um von Menschen angegafft werden zu können, anwidert.
Ich habe ich ja mal das Knubbel-Video gepostet und nicht nur hier, sondern auch in einem Jäger-Forum, zwecks Ansprache.
Und jenseits dessen schrieben sie zwei wichtige Dinge:

1.) Bleibe da weg, das wird böse enden. Und es ist sehr böse geendet. Das Morden an den Müttern, den großen Keilern, und den Überläufern zum Jahreswechsel 22/23. Dann die Ermordung aller Wildschweine im Sommer 24. Nun die Tötung der Weilburger Wildschweine, bei der auch Hanauer Wildschweine dabei waren. Schlingel war one in a million, aber es gab viele tolle Charaktere – Spaßkanonen, wilde Hummeln, schüchterne, stoffelige. Mich hat es innerlich vollkommen zerbrochen.

2.) Um zu unserer Diskussion rückzukehren: Das ist ein zynisches Geschäft. Und es ist ein zynisches Geschäft. Die niedlichen Frischlinge begeistern die Besucher, durch Mundpropaganda kommen noch mehr. Und wenn sie sich mehr süß und niedlich sind, werden sie mit 2-3 Jahren getötet und zu Wurst verarbeitet. Den anderen Tierkindern geht es auch so.

Die Lösung: Wenn sich Tiere so stark vermehren, dass ich sie nur durch Töten halten kann, dann ist die Haltung nicht vertretbar. Dann muss man sich in ein Zuchtprogramm für seltene Schweinerassen einklicken. Und / oder man gibt den Schweinen Verhütungsmittel, wie Jäger das teilweise im Wald tun. Aber dann wird das Geschäftsmodell allerdings empfindlich gestört.

Ich habe viel mitbekommen, mit verschiedenen Tierarten und ich kann nach all der Zeit nicht sagen, worum es in einem Tierpark geht. Um Tiere jedenfalls nicht.

Wenn ich alleine an das Ponyreiten jedes Wochenende denke, die Ponys konnten und wollten nicht mehr, sind in den Streik getreten und wurden gerade wiedereingesetzt. Geführt von Laien, immer auf einer Hand, was die Muskulatur einseitig belastet. Das zeigt einem keiner in einer Doku.
Oder dann haben sie sich in der Zeitung dafür feiern lassen, dass sie eine betagte Fischotterdame aufnehmen, damit sie einen ruhigen Lebensabend haben kann. Irgendwann fragte ich mal, wann sie denn käme. „Gar nicht. Sie würde nur im Häuschen rumhocken und denen nichts bringen.“

Ich könnte von einer ganzen Herde Schottischer Rinder erzählen, die getötet wurde, damit sie Platz für Rotes Höhenvieh haben und sich Arche-Park nennen können.

Oder von einem Wolfswelpen, der ohne Vorbereitung in ein anderes Wolfsgehege gesetzt wurde, und den Besucher am nächsten Tag zerfleischt fanden. Hoffen wir mal, dass keine Kinder dabei waren.

Das sind alles schon sehr heftige Anschuldigungen gibts dazu auch Quellen?
Klar sollte man Tiere nicht qäulen.
Nur warum wurden die Wildscheine getötet? Wegen dem Organschaden?oder der Grippe nun? Das geht aus dem Beitrag nicht so ganz klar hervor hier nun.
Meistens erfolgen so Massentötungen doch leider nur weil man ein weiterer verbreiten einer Seuche, oder einem Virus/Bakterium der sich rasant schnell verbreitet dem vorbeugen will.
Finde die Tötungsvariante aber auch etwas übertrieben, das sollte nur zum Einsatz kommen wenn die Tiere nur noch am leiden sind, und keine Behandlung mehr hilft.
Ja das ist zynisch mit den Wildschweinchen, sie solang zeigen wie sie niedlich sind und dann wenn sie erwachsen werden sie zu töten.
Das mit dem Ponyreiten, keiner will Ponys schaden denke ich?
Kann man es nicht so machen das man am Tag dann zb nur 3-4 Kindern erlaubt auf dem Pony zu reiten?
Halt nur soviel zu lassen wieviel verträglich für das Pony gesundheitlich ist, und zu kranke Ponys gar nicht erst zum reiten für Kinder zu lassen.
Die Beispiele gefallen mir alle nicht, bei allem hätte man die Tötung vermeiden können.
Kann nicht bei allem nachvollziehen warum man sie unbedingt töten musste? Es hätte eine andere Löung gefunden werden können.
Das mit den Wolfswelpen finde ich besonders tragisch, ist ja klar das der ohne Schutz von den Eltern dann eine leichte Beute für die anderen Wölfe da war.
Da wundert mich das Verhalten der anderen Wölfe aber doch sehr?
Dachte Wölfe sind soziale Rudeleltiere, und sie schützen jedem im Rudel weil sie ihr Rudel als ihre Familie ansehen?
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

https://www.nachrichten.at/kultur/rosen ... 16,4035840

Ana R tolle Künstlerin, und Mensch zu früh von der Erde gegangen. Danke für all die schönen Lieder die mir oft Hoffnung/Träume gegeben haben. Ruhe in Frieden, und danke für alles.💙🕯👼
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 13:51 Was wäre denn die Alternative, um mit der Überbevölkerung umzugehen? (abgesehen davon, gar nicht erst einen umzäunten Tierpark zu erschaffen, wo Tiere, wenn das Futter und der Raum nicht reicht, nicht weiterziehen können)

Ich glaube nicht, dass alle Menschen, die in Tierparks arbeiten, diese Einstellung haben. So rum ist es doch genauso: Du hast ein Videobeispiel, wo einer sowas erzählt, aber der kann nicht für alle Menschen stehen, die in dem Bereich arbeiten. Ich meine, warum trifft denn jemand die Entscheidung, Tierpfleger zuwerden? Es liegt doch nahe, dass die Person "gerne mit Tieren arbeiten würde, weil sie Tiere mag". Dass die Realität in den Parks aber dann anders aussieht als in der Vorstellung, muss dem ja nicht widersprechen.


Eine Anekdote gefällig?
Ich fragte mal eine Mitarbeiterin der Fasanerie Hanau, ob es im angeschlossenen Museum eine Wildschweinscharte gäbe, weil ich wissen wollte, wie sich ein Wildschwein anfühlt. Antwort: Nein, aber beim nächsten Schlachten könnte man mir eine Schwarte zum Gerben aufbewahren.
Klar, ich hänge mir meine Freunde an die Wand! Die sind kollektiv kaputt.

In Weilburg mussten die Mitarbeiter (auf Betreiben des Veterinäramtes, das muss zur Ehrenrettung des Parks gesagt werden) lebensfähige Föten aus den ermordeten Müttern rausschneiden. Wenn noch ein Funken Mensch in ihnen ist, dann kann sie das nicht unbeschadet gelassen haben. Die Frischlinge waren fertig und hätten in 1-2 Wochen gelebt. Und so sind sie elendig im Leib ihrer toten Mütter verreckt.
Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 13:51 Ich verbinde im weitläufigen Vogelpark Mahlow mit den begehbaren Freiflugvolieren und im großen Tierpark in Ostberlin an sich positive Erinnerungen. Man sieht da nicht immer alle Tiere, weil sie Räume haben, sich zu verstecken.


„Ich möchte im Tierpark arbeiten, weil ich gerne mit Tieren arbeiten möchte.“ ist auf dem Niveau eines Kindes, dass gerne zum Ponyreiten geht, weil es Pferde mag. Wir reden hier aber über erwachsene Menschen. Der Besuch eines Tierparks und Zoos ist Grunde nicht besser.



Weil du dir, wie 99% der Besucher, keine Gedanken machst. Du siehst im Fernsehen süße Tierbabys und denkst „Kann ich mal wieder hingehen!“ Hast du ein einziges Mal darüber nachgedacht, was, mit den Babys passiert, wenn sie nicht mehr niedlich sind und damit ausgedient haben? Wenn sie schlicht und einfach zu viel sind?

Als ich mich mit den Wildschweinen anfreundete, ist meine Begeisterung ganz schnell unter den Nullpunkt gefallen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie emotional belastend es war, nie zu wissen, ob man seine geliebten Freunde am nächsten Tag sieht. Ich bin mir 1 ½ Jahre lang vorgekommen wie eine Soldatenbraut.

Ich habe erlebt, wie Mütter ihre Kinder suchten und Kindern ihre Mütter und wie Geschwister ermordet wurden. Wie soziale Ordnungen vernichtet wurden Was da abgegangen ist, kann man sich als normal gesitteter Mensch gar nicht vorstellen – und will man sich auch nicht vorstellen. Und da bin ich noch nicht bei durch Übermut / Unwissen zerfleischten Wolfswelpen, todkranken Tundrawölfen, die nicht erlöst werden, und dem ach so normalen Ponyreiten angelangt. Da könnte ich gerade weitermachen.

Edit: In Hanau hat von den eigenen Barbarein immer noch nicht genug und möchte sich, sobald möglich, neue Wildschweine anschaffen. Anstatt es einfach zu lassen und das Gehege andersweitig zu nutzen, will man mit den Morden und den daraus resultierenden sozialen Zerstörungen weitermachen. Ham wir ja schon immer so gemacht!
Ein weiterer Beleg dafür, wie kaputt die sind.

Das bekommst du in den scheinheiligen Propaganda-Tierpark-Dokus nicht zu sehen.

Edit: Ich wiederhole es in Fettdruck:

Jeder Tierpark, Zoo und Aquarium dieses Planeten ist ein Ort, wie ihn Stephen King nicht besser hätte erfinden können. Freundlich und glitzernd an Oberfläche und darunter abgrundtief böse.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Du unterstellst den Teilnehmern in diesem Thread grundlos, irgendwelche Tierparkdokus im Fernsehen zu sehen und Tierbabies betrachten zu wollen. Und sich keine Gedanken zu machen, wenn sie Zoos besuchen.
Insofern kann ich auch bei deinen Erzählungen nicht sicher sein, wieviel da dran ist und wieviel du dir selbst „dazu denkst“.
Du steigerst dich da rein, weil das Thema dir wichtig ist - das kann ich vollkommen nachvollziehen.

Ich geh üblicherweise nicht in den Zoo, hatte mir aber einmal den Tierpark ansehen wollen, und im Grunde ist es ein riesiger Landschaftspark „auch“ mit Tieren. Aber ich war eigentlich hauptsächlich wegen der Robo-Dinosaurier-Ausstellung da.

Hast du mal drüber nachgedacht, dich in einem Verein / bei der Tierrettung aktiv für das Thema zu engagieren? Du wirst kaum die einzige sein, die beispielsweise insbesondere für Wildschweine, aber auch für die Wölfe gern was tun würde.

Bezüglich Wildschweinen: die kenne ich eigentlich nur aus Wildgehegen, wie im Grunewald, oder auch im Wald in Kiel (oder hatten die da nur Rotwild? Hm), oder in einem kleinen Dorf.
Und bei uns laufen die eh in der Stadt auch frei rum, zumindest in Randgebieten.

Wildschweine sind nicht mein „Steckenpferd“, daher habe ich mich nicht darüber informiert wie es sich mit der Haltung da verhält. Aber ich habe da niemals Ferkel gesehen, wenn ich zufällig da war, und glaube nicht, dass die dieses von dir erwähnte Tierbabymord-Problem haben, „nur weil sie nicht mehr niedlich sind“.

Nachbarn von mir hatten früher Kaninchen im Garten gehalten, und da war von vornherein klar, wenn sie alt (groß/schwer) genug sind, werden sie gegessen. Nur für den Zweck wurden sie überhaupt angeschafft. Die Nachbarn haben sich um die Tiere gekümmert und sich darum bemüht, ihnen bis dahin ein gutes Leben zu ermöglichen, aber sie waren von vornherein „Nutztiere“ und nicht das „nicht mehr niedlich“ war der Grund, dass sie irgendwann sterben mussten.
Zuletzt geändert von Kikimora am 22.03.2025, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Es gibt inzwischen ländliche Gebiete, in denen über den Abschuss von Wildschweinen nachgedacht wird (werden muss), weil diese Tiere Kulturfolger und deshalb nicht sehr beliebt sind. Zäune, Chemie und Geräusch schrecken sie nicht ab und sie hinterlassen Verwüstung. Da steht man immer zwischen den Stühlen, und ähnlich ist auch bei den Wölfen. Der bestandsregulierende Abschuss ist in der Jägerei gang und gäbe. Wir müssen akzeptieren, dass für 90% der Menschen zuerst die Interessen der Menschen im Vordergrund stehen. Jetzt klagen wir über zuwenig Wohnungen. Und was heißt das im Umkehrschluss? Die Lösung heißt: noch mehr Bauen, noch weniger Natur...
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Möwe »

Hier in der Gegend gibt es zwei Wildschweindamen, die sich jedes Jahr zusammen schließen und mit ihren 11 oder so Frischlingen die Gärten verwüsten. Leider haben sie keine natürlichen Feinde mehr. Und leider gibt es anscheinend keine Jäger, die sie und die Frischlinge töten dürfen, solange sie noch klein sind.
Was schlägst du vor, was in so einem Fall getan werden soll? Jedes Jahr 11 mehr Wildschweine heranziehen, die dann noch mehr Verwüstungen veranstalten? Die Frischlinge töten, nachdem sie geboren sind? Oder lieber vorher? Oder warten, bis die Bachen mit den Frischlingen alles verwüstet haben und dann töten?
Ebenso ist es in den Wildparks. Was soll mit den ganzen Wildschweinen passieren, die sich immer weiter (exponiental) vermehren? Nicht töten? Was soll dann mit ihnen geschehen?
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Kikimora hat geschrieben: 22.03.2025, 14:06 Du unterstellst den Teilnehmern in diesem Thread grundlos, irgendwelche Tierparkdokus im Fernsehen zu sehen und Tierbabies betrachten zu wollen. Und sich keine Gedanken zu machen, wenn sie Zoos besuchen.
Insofern kann ich auch bei deinen Erzählungen nicht sicher sein, wieviel da dran ist und wieviel du dir selbst „dazu denkst“.

Korrekt so sehe ich das auch
Danke.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 22.03.2025, 14:06
Insofern kann ich auch bei deinen Erzählungen nicht sicher sein, wieviel da dran ist und wieviel du dir selbst „dazu denkst“.
Ich denke mir gar nichts dazu.

Die endgültige Ermordung der Wildschweine, das Todquälen der Tundrawölfe kann man unter Hanau + Wildschweine / + Tundrawölfe selbst ergooglen. Wie gleichgültig die Mitarbeiter des Parks dem Töten gegenüberstehen, kann man in besagten Video aus deren eignen Mund hören.

Ich habe gesehen, wie Ponys nicht mehr konnten, nachdem sie stundenlang im Kreis laufen mussten und trotzdem weiter eingesetzt wurden.

Ich habe gehört, dass die Fischerotterdame nicht in Ruhe sterben durfte, "weil sie ja nichts bringt."

Die Geschichte vom zerfleischten Wolfswelpen kannte jeder im Park. Unnötig gestorben, weil die Leiterin meinte, sie wäre die große Wolfsexpertin, und einen Welpenschutz imaginierte, den es weder beim Hund noch beim Wolf gibt.

Und glaube mir, ich weiß, ob mir die Schwarte meine Freunde angeboten wurde, oder nicht.
Möwe hat geschrieben: 22.03.2025, 15:34
Ebenso ist es in den Wildparks. Was soll mit den ganzen Wildschweinen passieren, die sich immer weiter (exponiental) vermehren? Nicht töten? Was soll dann mit ihnen geschehen?
Du hast den Kern des Problems als einzige erfasst.

Und die Konsequenz lautet, dass man dieses Tiere nicht halten darf, wenn man regelmäßig 20,30 töten muss. Wenn Kindern ihre Mütter weggeschossen werden und den Müttern ihre Kinder.
Man darf ethisch betrachtet überhaupt keine Tiere halten, wenn ich nicht in der Lage bin, die Fortpflanzung zu kontrollieren. Kein Wildschein, kein Mufflon und keine Maus.

Als Frischlinge ziehen sie die Besucher an, als Überläufer und noch älter bringt ihr Fleisch dann Geld im Wildladen ein. Und zwischendurch hält man seine Nase in die Kamera und präsentiert sich als Tierfreund.
Zuletzt geändert von Emília Fritz am 23.03.2025, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
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