Zur Aufklärung(@Treibholz):
Kein Problem, wenn du längere Artikel schreibst, nur hätte ich gerne, daß du meine kürzeren auch liest.

Treibholz hat geschrieben:Das Ding ist doch aber folgendes: Ein puristisches Interesse an Sprache allgemein ist von Seiten derer, die fremdsprachliche Einflüsse bemängeln, meist mit Traditionserhalt und Ästhetik der Sprache verbunden. Was haben sich die Puristen in den vergangenen Jahrhunderten aufgeregt... Die Alamodezeit, in der so viele französische Fremdwörter Einklang in unsere Sprache gefunden haben oder die angloamerikanische Welle nach dem Zweiten Weltkrieg... Da gibt es noch ganz andere Beispiele. Du hast doch heute auch kein Problem "Adresse" zu sagen, obwohl es aus dem Französischen kommt (oder ganz eindeutig bei Restaurant, Garage, alle Worte auf -ieren wie z.B. flanieren, dinieren...) oder Kutsche, Droschke etc., obwohl diese Worte aus dem Ungarischen stammen.
Dieser Tatsachen bin ich durchaus bewußt, deswegen habe ich ja vorher auch geschrieben:
Wintermute hat geschrieben:Ein gewisser Einfluß von Fremdwörtern aus mehreren Sprachen ist völlig normal und sogar notwendig, allerdings hat bedingt durch die Medien der Einfluß von Pidgin-Englisch in den letzten Jahren stark zugenommen.
Treibholz hat geschrieben: Du würdest dich wundern wie multikulturell allein unsere Sprache ist.
Ich wundere mich nicht, da ich genug der Lehnsprachen selber kenne.

Mir ist schon klar, daß Sprache dynamisch ist und sich weiter verändert, z.B. glaube ich, daß in spätestens 15 Jahren der englische Genitivapostroph, den man inzwischen bei uns ziemlich häufig antrifft, auch im Deutschen offiziell anerkannt ist.
Eine Sprache wird halt nicht durch einschränkende Regeln bestimmt, sondern durch die Leute, die sie sprechen.
Und das gilt auch für die Rechtschreibform: Sie wird nicht von einer kleinen Gruppe Beamten und Lehrer festgelegt, die ein Regelwerk zusammenschustern, sondern von den Leuten, die sie benutzen und literarisch verwenden.
max_power hat geschrieben:Die Reform an sich war eine gute Sache, die Umsetzung und Anerkennung aber eine Katastrophe.
Nein, die Reform an sich war schon schlecht. Daß viele Leute (u.a. ich), sich diesem Machwerk widersetzt haben, liegt nicht an irgendeiner Trotzhaltung, sondern daran, daß viele der neuen Regeln einfach mangelhaft angepaßt waren und der Sprache nicht gerecht wurden.
Treibholz hat geschrieben:Was ich damit nur sagen will, ist, dass Sprache dynamisch ist und dass sie sich ständig verändert. Den natürlichen Wandel der sprachlichen Veränderung erleben wir immer dann mit, wenn sich die vorige Generation über die "neue Grammatik" beschwert, wenn der Dativ den Genitiv verdrängt, wenn es aus sprachökonimischen Gründen plötzlich "Sempf" statt Senf heißt (irgendwann werden wir solche heute als lächerlich empfundenen Schreibweisen im Lexikon finden) und dergleichen mehr. Dazu gehört auch die fremdsprachliche Beeinflussung des Deutschen. So sehr du dich als Liebhaber unserer Sprache auch bemühst, es wird dir nicht gelingen, den Wandlungsprozess aufzuhalten
Wer sagt denn, daß ich das Ganze aufhalten will?

Ich möchte es nur ein bißchen abbremsen und eindämmen und dazu muß man eine leicht extreme entgegengesetzte Position einnehmen. Wenn ich mit dieser Meinung alleine wäre, sähe die Sache recht schlecht aus, aber tatsächlich sehen das inzwischen schon recht viele Leute so. Bei einigen Diskussionen in der Vergangenheit über dieses Thema, haben einige Leute auch schon geschrieben, daß sie erst dadurch auf diese Sache aufmerksam wurden und kritischer darüber nachgedacht haben.
Manchmal merkt man es gar nicht aber so ziemlich alle Begriffe aus der virtuellen Welt sind Metaphern... wie z.B. ein "Dokument öffnen" oder noch besser es "speichern", es "laden", wo kämen wir da hin, wenn wir das wörtlich nehmen würden?
Die englischen Worte stehen hier aber für genau die gleichen Metaphern und haben sowohl im direkten wie auch im übertragenen Sinne (u.a.) die gleichen Bedeutungen wie die deutschen. Deswegen sehe ich da wirklich keinen Vorteil für die englischen Bezeichnungen und auch keinen Grund, sie zu benutzen.
Wenn ich Gamedevelopment statt Spieleherstellung sage, dann habe ich damit gleich zweierlei Positives erreicht: 1. Internationales Verständnis, 2. die Vermittlung des Fachbegriffs. Bei der deutschen Variante hätte ich nur Letzteres - und müsste trotzdem die englische Version kennen, falls ich mich (soll ja vorkommen) auf einer englischen Seite verirre,
Zum ersten, da es hier schon mehrmals und auch im Titel falsch geschrieben wurde: "Game Development" wird auseinandergeschrieben und mit dem anderen Wort wirst du mit Google auch nicht fündig.

Zum zweiten und damit wiederhole ich das zum drittenmal: Die Seite, um die es hier geht, ist auf Deutsch und deswegen nur für Deutschsprachige interessant; daher ist hierfür das Stichwort internationales Verständnis nicht von Belang. Und damit entfallen alle Gründe, einen englischen Titel zu benutzen.
z.B. um
Tutorials - oh je, jetzt wirds ganz schlimm, mach lieber die Augen zu -
DOWNZULOADEN.

Wie ich schon geschrieben habe, benutze ich selbst auch einige Anglizismen, "Tutorial" wäre m.E. z.B. "OK"

. Bei "downzuloaden" widerspreche ich dir allerdings. Vor allem die inkonsiste Englisch-Deutsche Konjugation macht das Wort fragwürdig: Heißt es "zu downloaden" oder "downzuloaden"? Nein, es heißt "herunterzuladen"!