neon hat geschrieben:Resignieren ist Schwachsinn. Das Leben hält immer wieder Überraschungen für einen bereit. Wer sich davor verschließt, der stirbt einsam und ist selbst dran schuld.
Das sagt sich so einfach. Ich weiß, du bist mindestens 12 Jahre weiter als ich, dennoch. Resignation kommt nicht ohne Grund. Klar verliert man mal den Mut, sich davon zu erholen, dauert allerdings nicht allzulang.
Resignation. Nun, wenn man andauernd enttäuscht wird, andauernd versagt, egal was man versucht, bleibt einem nicht mehr viel übrig. Es ist ja nicht so, als ob man beschließt, hey, heute resignier ich. Es sind die vielen kleinen Enttäuschungen, die sich über die Jahre ansammeln, die man wegstecken muss und eigentlich durch die vielen kleinen Freuden ausgeglichen werden sollten. Wenn das aber fehlt wird man irgendwann mal übermannt, was die Chancen nur verringert und die Situation verschlechtert.
Selber schuld? Man fühlt sich definitiv schuldig, wertloser, verantwortlicher für jede Kleinigkeit, die schief geht. Man versucht alles zu kontrollieren und jedes Detail, das nicht wie geplant gelaufen ist, über das man sonst hinweggesehen hätte zu bereuen, und sich dafür verantwortlich zu fühlen. Sogar für Dinge für die man gar nichts kann. Also ist man wirklich selber schuld. Eine Teilschuld hat man sicherlich, aber völlig selber schuld? Ich denke nicht, genauso gut könnte man stets mittellosen, ausgebeuteten Menschen vorhalten, dass sie allein Schuld an ihrer Misere und ihrem fehlenden Wohlstand seien.
Hexenjohanna hat geschrieben:Da bin ich auch sicher, mir ging es nur um den Begriff "Methode" in diesem Zusammenhang. Sobald man nämlich soweit ist, eine solche zu benutzen, klappt garantiert gar nichts mehr im emotionalen Bereich. Ich weiß nur, dass am besten alles zu einer Beziehung führt, was nichts mit einer Suche zu tun hat.
Eigentlich, ja. Solche Tage kannte ich auch. Zumindest solche Tage, in denen ich unbekümmert und zufrieden war mit mir und allem um mich. Dennoch war es mit in diesen Tagen nicht vergönnt in eine Beziehung zu finden. Nicht das ich das damals gesucht hätte.
Auf der anderen Seite komme ich heute mit dieser Verlogenheit nicht klar. Ich geh doch nicht ins Fitness-Center, weil es gar nichts mit einer Suche zu tun hat, um jemanden zu finden. Oder ist das wieder zu sehr Suche???
neon hat geschrieben:
Stimmt, geplant und gesucht geht garnix. Wenn Single, dann auch überzeugt genießen. Die Einstellung und Ausstrahlung, die man dadurch automatisch bekommen, führt früher oder später zwangsläufig wieder dazu, daß man jemanden kennenlernt.
Und eben das, sein Singel sein genießen ist nicht so leicht. Wie gesagt, ich kannte auch solche Tage. Rückblickend aus heutiger Sicht hat das aber auch nichts gebracht. Es gibt einfach keinen Schalter bei dem man sagen kann, so ab jetzt genieß ich mein Single Leben. Das Problem ist, dass die Bedürfnisse
jetzt vorhanden sind, und damit jetzt einer Befriedigung bedürfen. Das fehlen derselben verschlimmert nur die Situation und stürzt in Deprivation, was weiter in den Teufelskreis führt.