Uncoolman hat geschrieben: ↑28.06.2020, 20:41
Da ich bei Ebay immer VORHER bezahlen muss, sehe ich das Problem gar nicht. Ich bin als Käufer darauf angewiesen, dass der Verkäufer auch liefert - für mich sieht die Sache deshalb genau andersherum aus. Vorher zahlen und nachher liefern ist genau genommen auch gegen eine allgemein übliche AGB...
So einfach ist das nicht. Ebay zieht automatisch die Provision ein, immerhin 10%. Wenn Du den Fall gemeldet hast, wird sie zwar auch rückerstattet, aber Du musst den Artikel wieder neu einstellen. Ich z.B. packe immer sofort ein und klebe schon mal das Versandetikett drauf, mein guter Service. Bei mir bekommen Leute, die was gekauft haben sofort ihren Artikel, sobald das Geld da ist. Bei solchen Kunden schaue ich dann möglicherweise erst mal ein, zwei Wochen, ob die Überweisung erfolgt ist.
Also ich schaue bis zu 14 Mal umsonst nach. Erst dann melde ich den Käufer. Dann warte ich noch mal. In der ganzen Zeit kann ich den Artikel nicht verkaufen. Und ich rede hier von Sofortkauf, denn Auktionen mache ich schon lange nicht mehr. Bei denen ist es noch bescheidener:
Wenn Du z.B. einen Weihnachtsartikel vor dem 24. verkaufen wolltest, kannst Du das danach oft vergessen. Oder, Du erzielst bei der zweiten Auktion deutlich weniger, das macht gar keine Freude.
Ich mache Ebay großteils, weil ich es gut finde, dass gute Gegenstände im Kreislauf bleiben. Wenn man allerdings den Aufwand insgesamt betrachtet, lohnt es sich wirklich nur bedingt, da sollte man sein Geld besser woanders verdienen.
Zu dem "erst die Ware, dann das Geld" Gedanken: Ja, dafür hat der Verkäufer ja auch die Verpflichtung, seinen Artikel genau zu beschreiben plus der Käufer die Möglichkeit, den Ruf des Verkäufers nachhaltig zu beschädigen. Die meisten, die negativ bewerten wissen nicht, dass sich der Prozentsatz, der die Güte des Verkäufers postuliert, sich nur aus der Anzahl von Verkäufen berechnet, die im laufenden Jahr zur Bewertung gekommen sind. So kann man jahrelang ein 100% zuverlässiger Verkäufer mit x Verkäufen gewesen sein und wegen ein oder zwei negativer Bewertungen plötzlich extrem schlecht dastehen.
Und ein Privatverkäufer ist auch nicht "Zalando". Der macht sich die ganze Arbeit nur für einen Artikel.