Der Mecker-Thread
Re: Der Mecker-Thread
Ein harter Lockdown bedeutete wahrscheinlich, dass die Leute nicht einmal mehr einkaufen gehen dürfen. Ich bin gespannt, wohin man nun sprachlich eskalieren möchte, nachdem das Maximum "harter Lockdown" schon ausgeschöpft worden ist.
Wobei Lockdown eben harmloser als "Einsperren" klingt, und deswegen verwendet wird.
Ich finde es auch schade, dass die Sprache zu verhunzt wird. In Frankreich werden ja auch französische Begriffe genutzt.
Wobei Lockdown eben harmloser als "Einsperren" klingt, und deswegen verwendet wird.
Ich finde es auch schade, dass die Sprache zu verhunzt wird. In Frankreich werden ja auch französische Begriffe genutzt.
- Simon
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Re: Der Mecker-Thread
Klärt mich doch mal auf, was der Unterschied zwischen anscheinend und scheinbar ist. Das einzige, was ich mir vorstellen könnte ist, dass ersteres eher „passiv“ ist, zweitens eher „aktiv“.
- MarTenG
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Re: Der Mecker-Thread
https://bastiansick.de/kolumnen/von-dat ... scheinbar/
bzw. weniger verschwurbelt
https://bastiansick.de/kolumnen/abc/ans ... scheinbar/
bzw. weniger verschwurbelt
https://bastiansick.de/kolumnen/abc/ans ... scheinbar/
„Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen."
Hermann Hesse, Heimat
"Ich weiß, dass ich mal dinge gewusst habe, die mir, bevor ich sie vergessen habe, überhaupt nichts genützt haben. Und doch vermisse ich sie."
Horst Evers, Wäre ich du, würde ich mich lieben
Hermann Hesse, Heimat
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- Simon
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Re: Der Mecker-Thread
Danke, scheinbar war ich zu faul zum googeln. ![Wink ;-)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Über Schein und Anschein hatte ich auch versucht, mir das zu erklären (aktiv: ich will den Schein herstellen, Passiv: mein Verhalten erzeugt den Anschein), scheint aber nicht so ganz zu passen.
Aber gerade an den Beispielen kann man es recht gut verstehen:
- Anscheinend hat keiner zugehört -> vermutlich hat es wirklich keiner
- Scheinbar hat keiner zugehört -> die Personen wollen den Schein erzeugen, haben aber sehr wohl zugehört.
(Hier passt aktiv/passiv aber auch wieder irgendwie, es sei denn, ich habe mich jetzt in die Idee verrannt)
![Wink ;-)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Über Schein und Anschein hatte ich auch versucht, mir das zu erklären (aktiv: ich will den Schein herstellen, Passiv: mein Verhalten erzeugt den Anschein), scheint aber nicht so ganz zu passen.
Aber gerade an den Beispielen kann man es recht gut verstehen:
- Anscheinend hat keiner zugehört -> vermutlich hat es wirklich keiner
- Scheinbar hat keiner zugehört -> die Personen wollen den Schein erzeugen, haben aber sehr wohl zugehört.
(Hier passt aktiv/passiv aber auch wieder irgendwie, es sei denn, ich habe mich jetzt in die Idee verrannt)
Re: Der Mecker-Thread
Er ist scheinbar krank. = Er tut nur so, er ist es nicht.
Er ist anscheinend krank. = Es ist mein Eindruck, dass er krank ist. (Es gibt Anzeichen dafür.)
- JohnLemon
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Re: Der Mecker-Thread
Immer öfter kann ich nicht an mich anhalten, und sage:" Solange es nur scheinbar so ist, ist ja alles in Ordnung." Dann starren die Leute meistens geradeaus, und suchen den Fehler in ihrem fehlerhaften Deutsch. Deutsche Sprache, schwere Sprache... .
Ich habe einfach kein Verständnis dafür, dass jemand seine eigene Sprache nicht beherrscht
. Um so schlimmer, wenn die Sprache das Handwerkszeug ist, und man nicht mal die Mehrzahl von "Balkon" kennt, wie in der Hessenschau kürzlich. Ich wage die Behauptung, dass 99% der Journalisten und Lektoren kein (sauberes) Deutsch mehr beherrschen. Das einzige Tröstliche ist, dass es bei der "Berichterstattung" darauf auch nicht mehr ankommt.
Ich habe einfach kein Verständnis dafür, dass jemand seine eigene Sprache nicht beherrscht
![d'oh! #-o](/phpbb/images/smilies/eusa_doh.gif)
- JohnLemon
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Re: Der Mecker-Thread
Einerseits gebe ich dir inhaltlich gerne recht, andererseits erhöht sich bei rigiden Ansprüchen an andere immer auch die mögliche eigene Fallhöhe...
Re: Der Mecker-Thread
Danke Herr Lehrer...und ab auf Igno. Du motzt mich nur noch an, da habe ich keine Lust drauf. Und damit bist du nun Nr. 3 der Leute, die mir zu unsympathisch geworden sind und von denen ich nichts mehr lesen werde. Du kannst dir weitere Anmache also sparen.
Ich hoffe, du hast dich so richtig toll gefühlt. Man muss wirklich einen schwachen Charakter haben, wenn man so ein Verhalten nötig hat. Peinlich für dich, nicht für mich. Offenkundig hat es dir niemand beigebracht, dass es von mangelnden Anstand und Benehmen zeugt, andere öffentlich zu korrigieren. Normalerweise lernt man sowas in jungen Jahren, aber dir das nicht angekommen. Das war jetzt die Packung extra für dich.
Ich hoffe, du hast dich so richtig toll gefühlt. Man muss wirklich einen schwachen Charakter haben, wenn man so ein Verhalten nötig hat. Peinlich für dich, nicht für mich. Offenkundig hat es dir niemand beigebracht, dass es von mangelnden Anstand und Benehmen zeugt, andere öffentlich zu korrigieren. Normalerweise lernt man sowas in jungen Jahren, aber dir das nicht angekommen. Das war jetzt die Packung extra für dich.
Zuletzt geändert von Fliegenpilz am 28.12.2020, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
- uwero
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Re: Der Mecker-Thread
Scheinbar findet Fliegenpilz deinen Kommentar nicht so lustig
![Wink :wink:](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Zuletzt geändert von uwero am 28.12.2020, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
- Uncoolman
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Re: Der Mecker-Thread
Wenn, wie vermutet, die Leute den Unterschied nicht kennen, würden sie beim Hören nicht starr geradeaus sehen und einen Fehler suchen - denn sie bemerken den Fehler erst gar nicht. Täten sie es, wüssten sie möglicherweise, dass irgendetwas nicht stimmt, aber nicht genau, was. Dann hätten sie aber noch eine ungefähre Ahnung.
Umgangssprache und Abnutzung verändern Sprache immer. Keine Sprache der Welt wird fehlerfrei gesprochen, erst keine vielbenutzte wie Englisch oder eine zwischen vier Fronten eingekesselte wie Deutsch. Zudem waren Konstruktionen, die ein Duden irgendwann mal als "falsch" festlegte, im Mittelalter oder in der Renaissance durchaus gebräuchlich, z.B. Dativ-Konstruktionen.
Deshalb stellt sich die Frage, welcher Zeitpunkt eigentlich darüber entscheidet, wann eine Sprache richtig ist und ob sie von da an eingefroren werden soll. Nicht mal die Römer sprachen reinstes Latein. Es ist eher wichtig, dass ein Konsens besteht, damit jeder jeden versteht. Das Problem liegt damit nicht im Dogma von Richtigkeit, sondern in den resultierenden Missverständnissen uneinheitlicher Sprache.
Unser massives Importieren von Englisch verändert auch Sprachmuster. Da ich leider nicht mehrsprachig aufgewachsen bin, kann ich nicht nachempfinden, wie ein Umschwenken zwischen Denkweisen funktioniert, und ob nicht doch immer eine Lieblingssprache existiert. Ich verlerne jedenfalls korrektes Deutsch, je mehr Englisch ich spreche - und damit auch denke. Die Anglizismen betreffen ja nicht nur Vokabeln, sondern auch Satzkonstruktion und Ausdruck. Durch das vermehrte Lesen englischer Texte gerate ich in die Bredouille, nicht mehr zu wissen, was "richtig" ist. Und jetzt schauen wir mal, wie viele importierte Fremdwörter mein "deutscher" Text wirklich hat...
Umgangssprache und Abnutzung verändern Sprache immer. Keine Sprache der Welt wird fehlerfrei gesprochen, erst keine vielbenutzte wie Englisch oder eine zwischen vier Fronten eingekesselte wie Deutsch. Zudem waren Konstruktionen, die ein Duden irgendwann mal als "falsch" festlegte, im Mittelalter oder in der Renaissance durchaus gebräuchlich, z.B. Dativ-Konstruktionen.
Deshalb stellt sich die Frage, welcher Zeitpunkt eigentlich darüber entscheidet, wann eine Sprache richtig ist und ob sie von da an eingefroren werden soll. Nicht mal die Römer sprachen reinstes Latein. Es ist eher wichtig, dass ein Konsens besteht, damit jeder jeden versteht. Das Problem liegt damit nicht im Dogma von Richtigkeit, sondern in den resultierenden Missverständnissen uneinheitlicher Sprache.
Unser massives Importieren von Englisch verändert auch Sprachmuster. Da ich leider nicht mehrsprachig aufgewachsen bin, kann ich nicht nachempfinden, wie ein Umschwenken zwischen Denkweisen funktioniert, und ob nicht doch immer eine Lieblingssprache existiert. Ich verlerne jedenfalls korrektes Deutsch, je mehr Englisch ich spreche - und damit auch denke. Die Anglizismen betreffen ja nicht nur Vokabeln, sondern auch Satzkonstruktion und Ausdruck. Durch das vermehrte Lesen englischer Texte gerate ich in die Bredouille, nicht mehr zu wissen, was "richtig" ist. Und jetzt schauen wir mal, wie viele importierte Fremdwörter mein "deutscher" Text wirklich hat...
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."
Léon - der Profi
Filmrateliste auf https://www.adventure-treff.de/forum/to ... 73#p753573
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- JohnLemon
- Adventure-Gott
- Beiträge: 8302
- Registriert: 18.10.2003, 12:22
Re: Der Mecker-Thread
Das Problem liegt darin, dass die Leute etwas Gegenteiliges sagen, was sie eigentlich ausdrücken wollen. Wenn die Krise scheinbar gelöst ist, dann ist sie nun einmal nicht gelöst. Das hat auch nichts mit Dogma zu tun, aber eine ganze Menge mit fehlenden Sprachverständnis.Uncoolman hat geschrieben: ↑28.12.2020, 14:23 Wenn, wie vermutet, die Leute den Unterschied nicht kennen, würden sie beim Hören nicht starr geradeaus sehen und einen Fehler suchen - denn sie bemerken den Fehler erst gar nicht. Täten sie es, wüssten sie möglicherweise, dass irgendetwas nicht stimmt, aber nicht genau, was.
Umgangssprache und Abnutzung verändern Sprache immer. Keine Sprache der Welt wird fehlerfrei gesprochen, erst keine vielbenutzte wie Englisch oder eine zwischen vier Fronten eingekesselte wie Deutsch. Zudem waren Konstruktion, die ein Duden irgendwann mal als "falsch" titulierte, im Mittelalter oder in der Renaissance durchaus gebräuchlich, z.B. Dativ-Konstruktionen. Deshalb stellt sich die Frage, welcher Zeitpunkt eigentlich darüber entscheidet, wann eine Sprache richtig ist und ob sie von da an eingefroren werden soll. Nicht mal die Römer sprachen reinstes Latein. Es ist eher wichtig, dass ein Konsens besteht, damit jeder jeden versteht. Das Problem liegt damit nicht im Dogma, sondern in den Missverständnissen.
Begriffe / Wörter sind nun einmal fest definiert, wie es nun mal scheinbar und anscheinend sind. Und diese lassen sich auch nicht beliebig austauschen.
Und ich erwarte wohl nicht zuviel, wenn ich ich voraussetze, dass z.B. Journalisten und Lektoren ihr Handwerkszeug Sprache beherrschen. Wenn Handwerker ihre Werkzeuge so schlecht beherrschten wie sie die deutsche Sprache, würden wir alle nur noch in Bruchbuden hausen.
Ich weiß auch nicht, wie jemand, der nicht einmal in der Lage ist, die Mehrzahl von "Balkon" zu bilden, auf die Idee kommt, Journalist oder, wie im Falle der Hessenschau, Fernsehreporter zu werden.
- uwero
- Adventure-Gott
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- Registriert: 21.09.2014, 21:08
Re: Der Mecker-Thread
Ganz bestimmt nicht.
Wenn ich nicht senil bin, habe ich mit ihm meines Wissens nie was zu tun gehabt. Trotzdem pampt er mich in letzter Zeit auf teilweise recht persönliche Art und Weise an.
Es ist nicht, dass ich keinen Humor verstehe, und er hat ja sogar Recht mit meiner recht mangelhaften Kommasetzung. Aber wenn man das mal in einer Reihe sieht, reicht es einfach irgendwann.
Wenn ich nicht senil bin, habe ich mit ihm meines Wissens nie was zu tun gehabt. Trotzdem pampt er mich in letzter Zeit auf teilweise recht persönliche Art und Weise an.
Es ist nicht, dass ich keinen Humor verstehe, und er hat ja sogar Recht mit meiner recht mangelhaften Kommasetzung. Aber wenn man das mal in einer Reihe sieht, reicht es einfach irgendwann.