Goodbye Deponia (Deponia 3)
-
- Logik-Lord
- Beiträge: 1113
- Registriert: 20.11.2009, 20:07
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Also immer diese Stunden-Debatte. Ja ich hätte auch gerne mehr als 10 plus noch was Stunden Spielzeit. Freue mich aber schon das Deponia auf drei Teile Zerlegt wurde und nicht gekürzt als ein 20 Stunden Spiel erscheint.
Auch finde ich einfach den Preis von 30 Euro ok. Zumal ich für die meisten anderen Konsolen Spiele 50-70 Euro zahle. So viel würde ich für ein sehr gutes 18-20 Stunden Adventure auch zahlen. Ja ich weiß es ist verpönt, aber ich hätte auch gerne eine Mischung mit anderen Titeln. Gerne auch als Jump n Run und erinnere an beyond good and evil. Dreamfall 2 hat das ja versucht, doch sowohl die Rätsel als auch 3D schleich/kampf-Passagen waren dann einfach nicht gelungen.
Grim Fandango war auch super als 3D-Spiel. Auf Deponia 3 freue ich mich dennoch sehr und viel gespannter bin ich bei der Frage was Poki und Co nach Deponia 3 machen.
Auch finde ich einfach den Preis von 30 Euro ok. Zumal ich für die meisten anderen Konsolen Spiele 50-70 Euro zahle. So viel würde ich für ein sehr gutes 18-20 Stunden Adventure auch zahlen. Ja ich weiß es ist verpönt, aber ich hätte auch gerne eine Mischung mit anderen Titeln. Gerne auch als Jump n Run und erinnere an beyond good and evil. Dreamfall 2 hat das ja versucht, doch sowohl die Rätsel als auch 3D schleich/kampf-Passagen waren dann einfach nicht gelungen.
Grim Fandango war auch super als 3D-Spiel. Auf Deponia 3 freue ich mich dennoch sehr und viel gespannter bin ich bei der Frage was Poki und Co nach Deponia 3 machen.
- neon
- Adventure-Treff
- Beiträge: 30000
- Registriert: 08.07.2004, 10:55
- Wohnort: Wiesbaden
- Kontaktdaten:
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Ja danke für die Blumen.Criminis hat geschrieben:Endlich mal jemand, der ehrlich ist.
![Smile :-)](/phpbb/images/smilies/icon_smile.gif)
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
- Neptin
- Rätselmeister
- Beiträge: 1604
- Registriert: 22.09.2009, 17:57
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
@Grappa
Übertrieben hohe Bewertungen sind heute einfach die Norm, da fallen ein paar (ungerechtfertigte) Ausrutscher nach oben kaum noch auf. Dieser Trend ist allgemein zu beobachten. Zumindest wird mittlerweile jedes halbwegs vertretbare Spiel mit einer guten bis sehr guten Bewertung beworfen. Als Käufer erwische ich mir immer öfter dabei, wie ich über manche Bewertungen und auch teilweise den Hype im Vorfeld nur noch den Kopf schütteln kann - und das höre ich auch vermehrt von Freunden und Bekannten. Die Spiele- und Medienkritik hat ihren schlechten Ruf nicht umsonst.
"Wie kommst du also auf die Idee, dass da jemand bevorzugt behandelt würde?"
Da geht es gar nicht um materielle Entlohnung, sondern oft einfach nur um Sympathie oder einen guten Draht zu Entwickler/Publisher XY. Natürlich macht sowas aus einem schlechten Spiel noch kein gutes, ein gutes Spiel bekommt durch sowas aber sehr leicht mal ein paar Produzentpunkte mehr - vielleicht sogar eher unterbewusst. Ich war früher in einem ähnlich Bereich tätig und weiß daher sehr gut, welchem Zwiespalt man oftmals ausgesetzt ist, vor allem wenn man schon länger dabei ist, die Leute kennt oder auch hinter den Kulissen mitmischt.
Übertrieben hohe Bewertungen sind heute einfach die Norm, da fallen ein paar (ungerechtfertigte) Ausrutscher nach oben kaum noch auf. Dieser Trend ist allgemein zu beobachten. Zumindest wird mittlerweile jedes halbwegs vertretbare Spiel mit einer guten bis sehr guten Bewertung beworfen. Als Käufer erwische ich mir immer öfter dabei, wie ich über manche Bewertungen und auch teilweise den Hype im Vorfeld nur noch den Kopf schütteln kann - und das höre ich auch vermehrt von Freunden und Bekannten. Die Spiele- und Medienkritik hat ihren schlechten Ruf nicht umsonst.
"Wie kommst du also auf die Idee, dass da jemand bevorzugt behandelt würde?"
Da geht es gar nicht um materielle Entlohnung, sondern oft einfach nur um Sympathie oder einen guten Draht zu Entwickler/Publisher XY. Natürlich macht sowas aus einem schlechten Spiel noch kein gutes, ein gutes Spiel bekommt durch sowas aber sehr leicht mal ein paar Produzentpunkte mehr - vielleicht sogar eher unterbewusst. Ich war früher in einem ähnlich Bereich tätig und weiß daher sehr gut, welchem Zwiespalt man oftmals ausgesetzt ist, vor allem wenn man schon länger dabei ist, die Leute kennt oder auch hinter den Kulissen mitmischt.
- Grappa11
- Adventure-Treff
- Beiträge: 4799
- Registriert: 05.02.2005, 16:00
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verallgemeinerungen sind schön, die machen alles so einfach. Ich wiederhole: Wir vergeben Wertungen, die wir für angemessen halten. Schau Dir bitte unsere Tests an, etwa zu einem Dead Space 3 oder Gears of War Judgment, bei denen wir wie eigentlich fast immer nicht wussten (unabhängig davon, dass uns das auch gar nicht interessiert) wie andere bewertet haben. Davon abgesehen hat es die Thesen der "Wertungsinflation" schon immer gegeben. Das ist nicht erst seit ein paar Jahren so. Und unerwähnt lassen sollte man dabei auch nicht, dass mittlerweile so viele Spiele erscheinen, dass der Rotz heutzutage normalerweise von den meisten erst gar nicht getestet wird. Früher war das anders, weil es einfach auch nicht so viele Titel gab. Da darf man irgendwelche Bauchgefühle und vermeintliche Wahrnehmungen auch nicht damit verwechseln, was tatsächlich der Fall ist.Neptin hat geschrieben:@Grappa
Übertrieben hohe Bewertungen sind heute einfach die Norm, da fallen ein paar (ungerechtfertigte) Ausrutscher nach oben kaum noch auf. Dieser Trend ist allgemein zu beobachten. Zumindest wird mittlerweile jedes halbwegs vertretbare Spiel mit einer guten bis sehr guten Bewertung beworfen. Als Käufer erwische ich mir immer öfter dabei, wie ich über manche Bewertungen und auch teilweise den Hype im Vorfeld nur noch den Kopf schütteln kann - und das höre ich auch vermehrt von Freunden und Bekannten. Die Spiele- und Medienkritik hat ihren schlechten Ruf nicht umsonst.
Auch das ist Unsinn. Natürlich kenne ich einige Leute aus der Branche, ob PR-Leute oder Entwickler. Manche mag ich, andere mag ich überhaupt nicht – und umgekehrt. Wie das eben so ist. Aber bloß weil du vielleicht glaubst, dass das auf dich Einfluss hätte, bedeutet das nicht, dass das bei anderen so wäre. Es mag vorkommen, dass ich meine Meinung nicht kundtue, aber wenn ich es tue, dann aus Überzeugung und rücksichtlos. Und das ist bei Tests entsprechend immer der Fall. Ob du das glaubst, ist mir offen gestanden einerlei. Mir reicht, dass ich weiß, dass es so ist."Wie kommst du also auf die Idee, dass da jemand bevorzugt behandelt würde?"
Da geht es gar nicht um materielle Entlohnung, sondern oft einfach nur um Sympathie oder einen guten Draht zu Entwickler/Publisher XY. Natürlich macht sowas aus einem schlechten Spiel noch kein gutes, ein gutes Spiel bekommt durch sowas aber sehr leicht mal ein paar Produzentpunkte mehr - vielleicht sogar eher unterbewusst. Ich war früher in einem ähnlich Bereich tätig und weiß daher sehr gut, welchem Zwiespalt man oftmals ausgesetzt ist, vor allem wenn man schon länger dabei ist, die Leute kennt oder auch hinter den Kulissen mitmischt.
Doreau: "I've worked with Sledge Hammer a long time. Granted, Sledge is irresponsible, undependable, egotistical, insensitive, chauvinistic, sadistic and cruel, but other than that he's a terrific guy."
-
- Riesiger Roboteraffe
- Beiträge: 7616
- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Mein Kommentar ging überhaupt nicht in Richtung Gamers Global Grappa, "also quatsch keinen Stuss". ![Smile :-)](/phpbb/images/smilies/icon_smile.gif)
Ich habe lediglich auf den Kommentar bezüglich 90er Wertungen, die sich am Ende gar nicht so spielen. Und ich habe da eher auf den Treff geschaut. Da sind einfach Titel im 90er Bereich, die sich maximal spielen wie ne 80 und die neben solchen Boliden wie Grim Fandango stehen.
Und dass da bewusst jemand die Entscheidung trifft, ein Spiel besser zu bewerten, sage ich gar nicht. Ich denke, dass das eher unbewusst aus einem Gefühl heraus so geschieht, dass eben jene, von mir genannten Gründe haben mag.
![Smile :-)](/phpbb/images/smilies/icon_smile.gif)
Ich habe lediglich auf den Kommentar bezüglich 90er Wertungen, die sich am Ende gar nicht so spielen. Und ich habe da eher auf den Treff geschaut. Da sind einfach Titel im 90er Bereich, die sich maximal spielen wie ne 80 und die neben solchen Boliden wie Grim Fandango stehen.
Und dass da bewusst jemand die Entscheidung trifft, ein Spiel besser zu bewerten, sage ich gar nicht. Ich denke, dass das eher unbewusst aus einem Gefühl heraus so geschieht, dass eben jene, von mir genannten Gründe haben mag.
- Abel
- Rätselmeister
- Beiträge: 2178
- Registriert: 29.05.2008, 00:42
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Ich finde das größte Problem sind eher die Leute, die eine Wertung von 90 sehen und tatsächlich meinen das Spiel müsste ihnen dann ja auch automatisch gefallen, was ja eigentlich totaler Unsinn ist. Ein Review spiegelt v.a. die Meinung des Testers und danach die der Redaktion wieder. So etwas wie eine objektive Wertung für alle gibt es nicht und hat es nie gegeben, weil subjektive Faktoren den größten Einfluss auf den Spielspaß haben (außer der Titel hat handwerklich enorme Schwächen). Genau aus diesen Gründen habe ich mich übrigens bei der Diskussion vom Treff für eine kleinere Wertungsskala ausgesprochen, weil diese Zahlen einfach total nichtssagend sind. Es ist die Meinung des Testers, die zählt und wenn man den Text liest, weiß man auch aus welchen Gründen das entsprechende Fazit entsteht. Wenn einem das Setting, der Humor, die Art des Gameplays oder die Präsentation dann trotzdem nicht gefällt, weil man andere persönliche Schwerpunkte hat, ist das doch vollkommen normal. Spielspaß hängt immer von der eigenen Person ab, also sollte man die Meinung eines Testers auch stehen lassen können.
- Neptin
- Rätselmeister
- Beiträge: 1604
- Registriert: 22.09.2009, 17:57
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Dann bist du eine willkommen Ausnahme, denn das ist bei weitem keine Seltenheit. Ich kenne gleich mehrere Beispiele. Auch ein Grund, warum ich viele Wertungen und Texte mit Vorsicht genieße. Da nun rauszufiltern, wer sich nicht blenden oder beeinflussen lässt, ist schwierig. Tatsache ist jedoch: Das gibt es und gar nicht zu selten. Welche Schlüsse man daraus zieht, bleibt jedem selbst überlassen.Grappa11 hat geschrieben: Auch das ist Unsinn. Natürlich kenne ich einige Leute aus der Branche, ob PR-Leute oder Entwickler. Manche mag ich, andere mag ich überhaupt nicht – und umgekehrt. Wie das eben so ist. Aber bloß weil du vielleicht glaubst, dass das auf dich Einfluss hätte, bedeutet das nicht, dass das bei anderen so wäre. Es mag vorkommen, dass ich meine Meinung nicht kundtue, aber wenn ich es tue, dann aus Überzeugung und rücksichtlos. Und das ist bei Tests entsprechend immer der Fall. Ob du das glaubst, ist mir offen gestanden einerlei. Mir reicht, dass ich weiß, dass es so ist.
Davon ab finde ich (auf Basis der beiden Vorgänger) die 95% für Goodbye Deponia weiterhin viel zu hoch. Dafür waren diese objektiv gesehen einfach in vielen Belangen zu durchschnittlich.
-
- Riesiger Roboteraffe
- Beiträge: 7616
- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Abel hat geschrieben:Ich finde das größte Problem sind eher die Leute, die eine Wertung von 90 sehen und tatsächlich meinen das Spiel müsste ihnen dann ja auch automatisch gefallen, was ja eigentlich totaler Unsinn ist. Ein Review spiegelt v.a. die Meinung des Testers und danach die der Redaktion wieder. So etwas wie eine objektive Wertung für alle gibt es nicht und hat es nie gegeben, weil subjektive Faktoren den größten Einfluss auf den Spielspaß haben (außer der Titel hat handwerklich enorme Schwächen). Genau aus diesen Gründen habe ich mich übrigens bei der Diskussion vom Treff für eine kleinere Wertungsskala ausgesprochen, weil diese Zahlen einfach total nichtssagend sind. Es ist die Meinung des Testers, die zählt und wenn man den Text liest, weiß man auch aus welchen Gründen das entsprechende Fazit entsteht. Wenn einem das Setting, der Humor, die Art des Gameplays oder die Präsentation dann trotzdem nicht gefällt, weil man andere persönliche Schwerpunkte hat, ist das doch vollkommen normal. Spielspaß hängt immer von der eigenen Person ab, also sollte man die Meinung eines Testers auch stehen lassen können.
Das Poblem ist, dass viele der Tester nur die neueren Titel kennen und viele der ganzen Mega-Titel noch nicht gespielt haben. Da ist ein Deponia dann ein Meisterwerk. Aber eben nur in der Relation. Ich spiele z.B. von Anfang an quasi Adventures, war immer dabei und habe den Verfall der Qualität Jahr für Jahr miterlebt und das, was heute hochgelobt wird, ist eben noch einiges entfernt von dem, was schonmal war (sogar schon zu Textadventurezeiten) und das sage ich nicht aus einem nostalgischen Gefühl heraus. Ich will einfach eine zeitgemäße qualitative Entsprechung im Genre sehen. Ich will sehen, was heutige Technik und heutiges Drehbuchschreiben für ein Adventure ergeben. Diese Alte-Klassiker-Mimikri, nur eben immer etwas schlechter, will ich auch nicht. Habe in diesen Tagen MI3 gespielt. Das Teil ist alt, aber das Teil ist rund. Ich erwarte bei einem neuen Spiel, dass es in seiner Zeit eben rund ist. Gemini Rue hatte zwar eine Retrooptik, diese Technik aber mit einer modernen Geschichte verknüpft und sogar stilistisch mit super animiertem Pixelregen und Bild-, Licht- und anderen Bauformen wie sie selbst LA seinerzeit nicht nutzte. Ich erwarte einfach eine zeitgemäße Präsentation.
Deponia ist relativ toll, ich würde der Serie ne 2 geben und da ist es schon ganz vorne, bei dem, was wir überhaupt noch geboten bekommen. Es ist aber nicht das, was ich 2013 erwarte. Andere Genres schaffen das anscheinend besser. Und wenn ich mir die Optik von The Raven anschaue und lese, wie toll sie die Grafik nutzen, dann weiß ich auch nicht. Dann wird das Niveau wohl ewig 10 Jahre hinterher hinken und so wird nie der kommerzielle Druck entstehen, der das Geld für Projekte reinspült, bei denen richtige 1A Drehbuchautoren mit den besten Grafikern an einem Tisch sitzen.
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2188
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Nach meinem persönlichen Empfinden sind die Wertungen in den letzten 25 Jahren stückchenweise immer höher gerutscht.
Früher hieß 50% ein durchschnittlicher Titel. Und 80% war so richtig, richtig gut und selten. Und das waren dann meist Spiele, die sich so gut spielten und mit solch' einer Atmosphäre ausgestattet waren, dass sie auch für Spieler interessant waren, die sonst in dem Genre nicht unbedingt zu Hause waren. Mochte man das Genre partout nicht, war natürlich auch da nix zu machen.
Aber hieß es für mich früher so ab 60% in meinen Lieblingsgenres gucke ich mir ein Spiel an, dann ist das immer höher gerutscht. Jetzt gucke ich mir meist nur Spiele ab 80% (wenn mir das Thema besonders gefällt ausnahmsweise auch ab 75%) an. Und selbst Spiele mit 90% können Spiele sein, die nur für Genre-Liebhaber interessant sind. Ich sehe es auch nicht so, dass heute vergleichsweise viel mehr schlechte Spiele (die dann nicht getestet würden) gibt. Haufenweise miserable Spiele gab es schon immer. Erklären kann ich es mir teilweise, dass man Dinge wie Grafik, Sound, usw. immer mit älteren Spiele vergleicht und somit fast automatische die Wertungen höher rutschen, weil ja keiner daher geht und jedes Jahr Spiele neu bewertet und, wenn die Wertungen sehr stark and Grafik und Sound hingen, abwertet.
Aus meiner Sicht tummeln sich also Wertungen generell in einem zu hohen mittlerweile schmalen Bereich. Jeder Tester hat natürlich aktuelle Bewertungen anderer Spiele im Hinterkopf und richtet sich automatisch unterbewusst daran aus. Deswegen bleibt man auch in diesem Bereich. Daher mache ich Magazinen, etc. auch keinen Vorwurf. Und ich habe auch keine Idee, wie man die Bewertungen systematisch dauerhaft besser austariert.
Man verklärt auch leicht alte Spiele. Sollte Grim Fandango wirklich 95% oder eine 10.0 kriegen. Die grobe Auflösung und die für viele furchtbare Steuerung sollten also nicht mit einfließen? Nicht falsch verstehen. Grim Fandango wird auch für mich wohl immer eines meiner Lieblingsadventures bleiben und da sehe ich großzügig über diese Macken hinweg. Aber 95% sind zuviel, sowie mir auch 90% für Deponia 2 zuviel waren. Deponia 2 wäre für mich anno 90 eine 75%. Ein sehr gutes Spiel für Genreliebhaber, aber kein Spiel, was über Genre-Grenzen hinaus viele Spieler in den Bann zieht. Sowie es für die meisten aktuellen Adventures mit 80er/90er Wertungen zutrifft.
Früher hieß 50% ein durchschnittlicher Titel. Und 80% war so richtig, richtig gut und selten. Und das waren dann meist Spiele, die sich so gut spielten und mit solch' einer Atmosphäre ausgestattet waren, dass sie auch für Spieler interessant waren, die sonst in dem Genre nicht unbedingt zu Hause waren. Mochte man das Genre partout nicht, war natürlich auch da nix zu machen.
Aber hieß es für mich früher so ab 60% in meinen Lieblingsgenres gucke ich mir ein Spiel an, dann ist das immer höher gerutscht. Jetzt gucke ich mir meist nur Spiele ab 80% (wenn mir das Thema besonders gefällt ausnahmsweise auch ab 75%) an. Und selbst Spiele mit 90% können Spiele sein, die nur für Genre-Liebhaber interessant sind. Ich sehe es auch nicht so, dass heute vergleichsweise viel mehr schlechte Spiele (die dann nicht getestet würden) gibt. Haufenweise miserable Spiele gab es schon immer. Erklären kann ich es mir teilweise, dass man Dinge wie Grafik, Sound, usw. immer mit älteren Spiele vergleicht und somit fast automatische die Wertungen höher rutschen, weil ja keiner daher geht und jedes Jahr Spiele neu bewertet und, wenn die Wertungen sehr stark and Grafik und Sound hingen, abwertet.
Aus meiner Sicht tummeln sich also Wertungen generell in einem zu hohen mittlerweile schmalen Bereich. Jeder Tester hat natürlich aktuelle Bewertungen anderer Spiele im Hinterkopf und richtet sich automatisch unterbewusst daran aus. Deswegen bleibt man auch in diesem Bereich. Daher mache ich Magazinen, etc. auch keinen Vorwurf. Und ich habe auch keine Idee, wie man die Bewertungen systematisch dauerhaft besser austariert.
Man verklärt auch leicht alte Spiele. Sollte Grim Fandango wirklich 95% oder eine 10.0 kriegen. Die grobe Auflösung und die für viele furchtbare Steuerung sollten also nicht mit einfließen? Nicht falsch verstehen. Grim Fandango wird auch für mich wohl immer eines meiner Lieblingsadventures bleiben und da sehe ich großzügig über diese Macken hinweg. Aber 95% sind zuviel, sowie mir auch 90% für Deponia 2 zuviel waren. Deponia 2 wäre für mich anno 90 eine 75%. Ein sehr gutes Spiel für Genreliebhaber, aber kein Spiel, was über Genre-Grenzen hinaus viele Spieler in den Bann zieht. Sowie es für die meisten aktuellen Adventures mit 80er/90er Wertungen zutrifft.
- Abel
- Rätselmeister
- Beiträge: 2178
- Registriert: 29.05.2008, 00:42
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Du machst den Fehler die Gamersglobal-Wertung mit einem 100% System zu vergleichen 10.0 ist nicht dasselbe wie 100% bei Gamestar o.ä.Bakhtosh hat geschrieben:...
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2188
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Nein - mache ich nicht, sonst hätte ich es ja mit 100% verglichen oder "bzw." statt "oder" geschrieben. ![Wink ;)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Eine 10.0 bei GamersGlobal hätte Grim Fandango meines Erachtens aus den beschriebenen Gründen (Abzüge bei Grafik und Bedienung) auch nicht verdient.
Oder falls Du den Bezug auf Prozentzahlen im gesamten Beitrag meinst. Der bezieht sich auf das Thema zu hohe Bewertungen insgesamt und nicht spezifisch auf die Gamers Global Wertung oder spezifisch die Deponia 3 Bewertungen.
![Wink ;)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Eine 10.0 bei GamersGlobal hätte Grim Fandango meines Erachtens aus den beschriebenen Gründen (Abzüge bei Grafik und Bedienung) auch nicht verdient.
Oder falls Du den Bezug auf Prozentzahlen im gesamten Beitrag meinst. Der bezieht sich auf das Thema zu hohe Bewertungen insgesamt und nicht spezifisch auf die Gamers Global Wertung oder spezifisch die Deponia 3 Bewertungen.
-
- Riesiger Roboteraffe
- Beiträge: 7616
- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Die Steuerung war eigentlich sehr gut, wenn Du das mit Gamepad und Kamerabezogen gespielt hast. Die Grafik war seinerzeit für ein Adventure auch sehr gut. Man bewertet ja im Kontext der Erscheinung. Ich fand die Grafik damals toll. Komischerweise lief es sogar flüssiger als das spätere Monkey 4, wo sich doch einige Bugs eingeschlichen hatten.
-
- Süßwasserpirat
- Beiträge: 485
- Registriert: 01.10.2006, 15:05
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Ich habe da glaube ich den besseren Vergleich. Ich komme nicht aus der alten Zockergeneration und die meisten Klassiker liegen für mich noch nicht so lange zurück wie für Leute wie dich. Ich spiele also heute sowohl mal einen alten Genreklassiker, den ich damals noch nicht miterleben konnte, oder ein jüngeres Spiel und ich brauche für die meisten der alten Titel nicht länger, als für ein modernes Spiel. Sicher, manchmal mischt sich ein dricker Brocken wie The Pandora Directive dazwischen, aber im allgemeinen sind die alten Spiele nicht annähernd so groß, wie sie gemacht werden und haben ähnliche längen wie ein Daedalic-Titel, in meinen Falle also je nach Spiel 10-20 Stunden beim ersten Durchspielen. Ein paar der alten Titel sind sogar erschreckend kurz, z.B. einige Sierra-Titel (z.B. aus der SQ-Reihe). Dort wurde übrigens auch in den historischen Tests schon bemängelt, dass man diese Spiel an einem langen Abend durchspielen könnte.k0SH hat geschrieben:Die Diskussion gab es ja schon an etlichen Stellen zum umfallen ausgeschöpft, aber das "Bis auf ein paar Spät-90-Kollosse waren Adventures eigentlich fast nie in einem höheren Längenrahmen als die Daedalic-Tite" ist Quatsch.
Ich glaube nicht, dass ein Tester, der Adventures testet, und Magazine wählen normal nur Tester für ein Spiel, die sich für das entsprechende Genre begeistern können, nicht mit den bekanntesten Klassikeren vertraut ist. Die häufig von dir als Beispiel gebotenen Spiele Grim Fandango oder Baphomets Fluch sollten nicht für Adventure-Tester zum Grundkanon gehören. Und gerade auf einer Seite wie Adventure-Treff wirst du keinen Tester finden, der nur mit den Spielen ab 2005 vertraut ist. Ich stimme dir darin zu, dass viele der jüngeren Adventures an Qualität zu wünschen übrig lassen. Wie ein Geheimakte so gute Wertungen bei der gesamten deutschen Spielepresse erzielen konnte ist mir schleierhaft. Vermutlich ist das ein Entzugseffekt. Inzwischen hat Daedalic aber auch die Maßstäbe für Adventures wieder höher gesetzt. Durchwachsene Titel kommen inzwischen nicht mehr mit so viel Gnade bei den Testern durch. Ich habe die GA-Fortsetzungen nicht gespielt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ernüchterung gegenüber dem dritten Teil, die ersten beiden Teile haben ja jetzt auch an Ruf eingebüßt, nur an der schlechteren Qualität lag. Ein Ankh wäre in der Mainstream-Spielepresse auch kein 85%-Titel mehr. Insofern sehe ich also bei Adventures momentan wieder eher eine Wertungsdeflation. Die Sache ist nur, dass Daedalic im Gegensatz zu einigen anderen Entwicklern tatsächlich lernfähig zu sein scheinen und die einzelnen Autoren sich von Spiel zu Spiel verbessern (Poki und K. Mentz), sodass der jüngere Titel natürlich besser abschneiden muss als der letzte, weil er sich ja merklich verbessert hat. Das führt dazu, dass die Deponias, obwohl da immernoch an einigen Stellen Raum nach oben ist, immer an den oberen Wertungsgrenzbereichen liegen, weil sie eben den aktuellen Genremaßstab darstellen. Die Klassiker sind einfach zu lange her um sie noch als Vergleich zu nutzen, nicht weil sich das Genre zu sehr verändert hätte, sondern einfach weil zu viel Zeit vergangen ist. Ein Monkey Island ist ein müder Vergleich. Ich finde übrigens, dass sich Deponia 2 nicht mehr vor diesem Spiel zu verstecken braucht und das The Whispered World dagegen recht schwach designt ist.realchris hat geschrieben: Das Poblem ist, dass viele der Tester nur die neueren Titel kennen und viele der ganzen Mega-Titel noch nicht gespielt haben. Da ist ein Deponia dann ein Meisterwerk. Aber eben nur in der Relation. Ich spiele z.B. von Anfang an quasi Adventures, war immer dabei und habe den Verfall der Qualität Jahr für Jahr miterlebt und das, was heute hochgelobt wird, ist eben noch einiges entfernt von dem, was schonmal war (sogar schon zu Textadventurezeiten) und das sage ich nicht aus einem nostalgischen Gefühl heraus.
-
- Verifizierter Account
- Beiträge: 3
- Registriert: 16.07.2008, 19:19
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Huhu Freunde der hochkarätigen Unterhaltung,
jetzt misch ich mich auch mal ein, und zwar mit einem "Aber, aber!".
Seit wann wird hier denn die Kritik zu einem Spiel zerrissen, dass noch niemand von euch gesehen hat? Das kommt mir doch ein wenig verfrüht vor.
Und jetzt bitte nochmal Finger hoch: Wer fand hier "Deponia" und "Chaos auf Deponia" denn wirklich mittelmäßig? Ich stelle diese Frage natürlich zum größten Teil aus Eitelkeit ... aber auch weil mich wirklich interessieren würde, wo euer Schuh drückt.
Ist euch wirklich die Geschichte zu flach? Oder seid ihr es vielleicht, die hier veraltete Maßstäbe ansetzen und deswegen nicht einfach das Spiel als das genießen können, was es ist: Und damit meine ich sicher keinen Monkey-Island-Abklatsch. Versteht mich nicht falsch: Ich liebe die LucasArts Titel der späten 80er und frühen 90er. Insbesondere die Monkey Island Reihe. Aber Monkey Island WAR flach. Ich fordere hiermit all jene zu Einzelgesprächen auf, die die (meiner betriebsblinden Meinung nach äußerst smarte und rührende) Doppelbödigkeit in der Deponia-Hyperbel a) nicht sehen oder b) vollkommen durchblickt und trotzdem als literarisch irrelevant eingestuft haben. Ich begreife es als meinen Job, mein gesamtes Herzblut zu investieren, um eine interaktive Geschichte zu erzählen, die genauso unterhaltsam wie auch relevant/anspruchsvoll ist. Das Feedback, das ich von unserer eigenen Community (und damit meine ich nicht den Adventure-Treff), der Presse und gar von fremden Leuten auf der Straße dazu bekomme, gibt mir das zugegebenermaßen charakterverderbende Hochgefühl, dass dies erkannt und honoriert wird. Nur im Adventure-Treff-Forum wird mit Begriffen wie "Mittelmäßig" hantiert. Warum?
Ich bin mir nicht sicher, ob euch bewusst ist, dass - zumindest unsere - Adventure-Spiele längst wieder "viele Spieler über Genre Grenzen hinaus in ihren Bann ziehen". Ich bin jetzt seit 7 Jahren aktiv mit dabei und beobachte zunehmend, dass unsere Community weit weit weit über die Grenzen von Adventure-Treff hinaus gewachsen ist. Menschen aus allen Altersstufen spielen heute wieder Adventures. Und da sind sowohl Leute dabei, die sich zu LucasArts-Zeiten noch zu Alt gefühlt haben, um einen Computer anzuschalten, als auch welche, die damals noch nicht einmal geboren waren. Auf dieser GamesCom gab es mehr Leute in Deponia Kostümen als für jede andere Spielreihe (bei Final Fantasy bin ich mir nicht sicher ... die sehen für mich alle gleich aus, aber es gab sogar mehr Ednas als Lara Crofts, und dabei gab es dieses Jahr ein TombRaider!). Sind diese Leute auch nicht objektiv?
Aus meiner Sicht ist es ein veraltetes Klischee aus den ersten Jahren des Milleniums, dass Adventure-Spiele keine hohen Wertungen verdient haben. Wenn ihr mit Deponia nichts anfangen könnt, dann kann ich das trotzig grummelnd übersehen und akzeptieren. Aber Mittelmäßig finde ich hässlich. Da fühle ich mich komplett missverstanden.
jetzt misch ich mich auch mal ein, und zwar mit einem "Aber, aber!".
Seit wann wird hier denn die Kritik zu einem Spiel zerrissen, dass noch niemand von euch gesehen hat? Das kommt mir doch ein wenig verfrüht vor.
Und jetzt bitte nochmal Finger hoch: Wer fand hier "Deponia" und "Chaos auf Deponia" denn wirklich mittelmäßig? Ich stelle diese Frage natürlich zum größten Teil aus Eitelkeit ... aber auch weil mich wirklich interessieren würde, wo euer Schuh drückt.
Ist euch wirklich die Geschichte zu flach? Oder seid ihr es vielleicht, die hier veraltete Maßstäbe ansetzen und deswegen nicht einfach das Spiel als das genießen können, was es ist: Und damit meine ich sicher keinen Monkey-Island-Abklatsch. Versteht mich nicht falsch: Ich liebe die LucasArts Titel der späten 80er und frühen 90er. Insbesondere die Monkey Island Reihe. Aber Monkey Island WAR flach. Ich fordere hiermit all jene zu Einzelgesprächen auf, die die (meiner betriebsblinden Meinung nach äußerst smarte und rührende) Doppelbödigkeit in der Deponia-Hyperbel a) nicht sehen oder b) vollkommen durchblickt und trotzdem als literarisch irrelevant eingestuft haben. Ich begreife es als meinen Job, mein gesamtes Herzblut zu investieren, um eine interaktive Geschichte zu erzählen, die genauso unterhaltsam wie auch relevant/anspruchsvoll ist. Das Feedback, das ich von unserer eigenen Community (und damit meine ich nicht den Adventure-Treff), der Presse und gar von fremden Leuten auf der Straße dazu bekomme, gibt mir das zugegebenermaßen charakterverderbende Hochgefühl, dass dies erkannt und honoriert wird. Nur im Adventure-Treff-Forum wird mit Begriffen wie "Mittelmäßig" hantiert. Warum?
Ich bin mir nicht sicher, ob euch bewusst ist, dass - zumindest unsere - Adventure-Spiele längst wieder "viele Spieler über Genre Grenzen hinaus in ihren Bann ziehen". Ich bin jetzt seit 7 Jahren aktiv mit dabei und beobachte zunehmend, dass unsere Community weit weit weit über die Grenzen von Adventure-Treff hinaus gewachsen ist. Menschen aus allen Altersstufen spielen heute wieder Adventures. Und da sind sowohl Leute dabei, die sich zu LucasArts-Zeiten noch zu Alt gefühlt haben, um einen Computer anzuschalten, als auch welche, die damals noch nicht einmal geboren waren. Auf dieser GamesCom gab es mehr Leute in Deponia Kostümen als für jede andere Spielreihe (bei Final Fantasy bin ich mir nicht sicher ... die sehen für mich alle gleich aus, aber es gab sogar mehr Ednas als Lara Crofts, und dabei gab es dieses Jahr ein TombRaider!). Sind diese Leute auch nicht objektiv?
Aus meiner Sicht ist es ein veraltetes Klischee aus den ersten Jahren des Milleniums, dass Adventure-Spiele keine hohen Wertungen verdient haben. Wenn ihr mit Deponia nichts anfangen könnt, dann kann ich das trotzig grummelnd übersehen und akzeptieren. Aber Mittelmäßig finde ich hässlich. Da fühle ich mich komplett missverstanden.
-
- Riesiger Roboteraffe
- Beiträge: 7616
- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Also, um eines vorgweg zu schieben,
ICH habe die Wertung zu Deponia 3 nicht kritisiert und bin auf einen Kommentar von Neptin eingegangen, der generell hohe 90er Wertungen zu Recht relativiert.
Nun zu Deinen Ausführungen,
wenn Du meine Kommentare liest, wirst Du feststellen, dass ich Deponia mit 'gut' bewertet habe und ich dieses 'gut' an die momentane, natürlich abseits von Telltale, Spitze gestellt habe. Mehr wie 'gut' gibt das Genre seit vielen Jahren nicht her, wobei zeitgleich viele Bewertungen mit 'sehr gut' existieren. Wenn Du ein Richtmaß für 'sehr gut' haben möchtest, dann schaue mal auf ganz aktuelle Titel aus anderen Genres wie z.B. 'TLOU'. 'gut' ist nicht 'mittelmäßig', was 'befriedigend' oder 'ausreichend' gewesen wäre. Und Menschen, die sich als Computerspiel-Figuren verkleiden sind jetzt nicht so meine Klientel bzw. gehöre ich nicht zu dieser 'besonderen' Zielgruppe und ich sehe das GANZ sicher nicht als Indikator für anspruchsvolle Unterhaltung, höchstens für mutmaßlich kommerziellen Erfolg.
Eine wirklich 'mittelmäßige' Dramaturgie hat nur Euer Titel Night of the Rabbit. Das ist von den Spielen, die ich von Euch kenne, das mit Abstand schwächste. Ihr habt eine Exposition, dann das Auftauchen des Kaninchens als Plotpoint 1 um dann einfach eine Kette von Handlungsabläufen aneinanderzureihen, um dann das Ende in Form eines Abspanns nachzuliefern. Sowas nenne ich 'flach' im buchstäblichen Sinne. Ein Spiel ohne nennenswerte Spannungskurve. Der retardierende Moment beim 'Endkampf' wirkte doch recht aufgesetzt.
Euer interessantester und aus meiner Sicht, künstlerisch gelungenste Titel ist bis Heute Edna. Der Titel hat noch eine gewisse Naivität des Unkommerziellen.
Wenn du wissen willst, was ich unter Anspruch verstehe und was mir im Genre, nicht explizit bei Euch fehlt, dann schau mal ein paar aktuelle hochwertige Filme, Dramaserien oder über den Tellerand, was das Genre betrifft und übertrage das aufs Adventure. Aber, wie Du ja sagst, läuft es gerade richtig bombig bei Euch, da gibt es keinen Grund sich mal an sowas zu versuchen. Und Du wirst inzwischen ja den ein oder anderen Drehbuch-Knigge wie Fields gewälzt haben. Hoffe ich zumindest. Zumindest legte das das Kanichen im Prolog des Spiels nahe, dass Du zumindest bis Kapitel 3 des Fields gekommen bist als es über Geschichten schwadroniert. Leider spiegelt sich das im konkreten Spiel nicht in seiner Struktur wieder. Eine Geschichte hat einen Anfang, doch auch eine Mitte, 2 Plotpoints (mindestens), ein Retardierendes Moment und ein Ende. Und das macht das über 20 Jahre alte sicher 'flache', bezogen auf den Anspruch, Monkey Island richtig und das ist auch der Grund, warum es aus dem Stand zum Klassiker wurde. Das macht es übrigens auch in jedem Akt, nicht nur über die Spieldistanz. Ich will Dir ja nicht absprechen, dass Du Dir große Gedanken über große Geschichten machst. Doch manchmal ist es besser eben kleine Geschichten groß zu erzählen. Das ist Euch ja z.B. mit Edna gelungen. Das Problem ist auch, dass ihr gerade keine Konkurrenz habt, die Euch ärgern und unter Wettbewerbsdruck setzen kann, zumindest national. Deswegen fangt ihr an im Fließband zu produzieren und das merkt man den Geschichten eben langsam an. Der Markt ist nicht sehr anspruchsvoll, was ich am deutschen Fernsehprogramm sehe.
ICH habe die Wertung zu Deponia 3 nicht kritisiert und bin auf einen Kommentar von Neptin eingegangen, der generell hohe 90er Wertungen zu Recht relativiert.
Nun zu Deinen Ausführungen,
wenn Du meine Kommentare liest, wirst Du feststellen, dass ich Deponia mit 'gut' bewertet habe und ich dieses 'gut' an die momentane, natürlich abseits von Telltale, Spitze gestellt habe. Mehr wie 'gut' gibt das Genre seit vielen Jahren nicht her, wobei zeitgleich viele Bewertungen mit 'sehr gut' existieren. Wenn Du ein Richtmaß für 'sehr gut' haben möchtest, dann schaue mal auf ganz aktuelle Titel aus anderen Genres wie z.B. 'TLOU'. 'gut' ist nicht 'mittelmäßig', was 'befriedigend' oder 'ausreichend' gewesen wäre. Und Menschen, die sich als Computerspiel-Figuren verkleiden sind jetzt nicht so meine Klientel bzw. gehöre ich nicht zu dieser 'besonderen' Zielgruppe und ich sehe das GANZ sicher nicht als Indikator für anspruchsvolle Unterhaltung, höchstens für mutmaßlich kommerziellen Erfolg.
Eine wirklich 'mittelmäßige' Dramaturgie hat nur Euer Titel Night of the Rabbit. Das ist von den Spielen, die ich von Euch kenne, das mit Abstand schwächste. Ihr habt eine Exposition, dann das Auftauchen des Kaninchens als Plotpoint 1 um dann einfach eine Kette von Handlungsabläufen aneinanderzureihen, um dann das Ende in Form eines Abspanns nachzuliefern. Sowas nenne ich 'flach' im buchstäblichen Sinne. Ein Spiel ohne nennenswerte Spannungskurve. Der retardierende Moment beim 'Endkampf' wirkte doch recht aufgesetzt.
Euer interessantester und aus meiner Sicht, künstlerisch gelungenste Titel ist bis Heute Edna. Der Titel hat noch eine gewisse Naivität des Unkommerziellen.
Wenn du wissen willst, was ich unter Anspruch verstehe und was mir im Genre, nicht explizit bei Euch fehlt, dann schau mal ein paar aktuelle hochwertige Filme, Dramaserien oder über den Tellerand, was das Genre betrifft und übertrage das aufs Adventure. Aber, wie Du ja sagst, läuft es gerade richtig bombig bei Euch, da gibt es keinen Grund sich mal an sowas zu versuchen. Und Du wirst inzwischen ja den ein oder anderen Drehbuch-Knigge wie Fields gewälzt haben. Hoffe ich zumindest. Zumindest legte das das Kanichen im Prolog des Spiels nahe, dass Du zumindest bis Kapitel 3 des Fields gekommen bist als es über Geschichten schwadroniert. Leider spiegelt sich das im konkreten Spiel nicht in seiner Struktur wieder. Eine Geschichte hat einen Anfang, doch auch eine Mitte, 2 Plotpoints (mindestens), ein Retardierendes Moment und ein Ende. Und das macht das über 20 Jahre alte sicher 'flache', bezogen auf den Anspruch, Monkey Island richtig und das ist auch der Grund, warum es aus dem Stand zum Klassiker wurde. Das macht es übrigens auch in jedem Akt, nicht nur über die Spieldistanz. Ich will Dir ja nicht absprechen, dass Du Dir große Gedanken über große Geschichten machst. Doch manchmal ist es besser eben kleine Geschichten groß zu erzählen. Das ist Euch ja z.B. mit Edna gelungen. Das Problem ist auch, dass ihr gerade keine Konkurrenz habt, die Euch ärgern und unter Wettbewerbsdruck setzen kann, zumindest national. Deswegen fangt ihr an im Fließband zu produzieren und das merkt man den Geschichten eben langsam an. Der Markt ist nicht sehr anspruchsvoll, was ich am deutschen Fernsehprogramm sehe.