Re: Seid ihr in einer Partei? + Europawahl
Verfasst: 12.08.2009, 18:59
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Die vielen Verfahren dienen doch gerade dazu, einigermaßen abzusichern, dass kein Unschuldiger hingerichtet wird. Senkt man also die "Kosten der Todesstrafe", erhöht man gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, jemanden fälschlich zu verurteilen.realchris hat geschrieben:Man kann moralisch dagegen argumentieren. Man genauso moralisch dafür argumentieren. Es hängt vom moralischen System ab, was man zur Grundlage nimmt.
Das ist eigentlich keine Frage des Preises. Das Problem sind die vielen Appelativverfahren. Also die vielen Versuche gerichtlich von der Todesstrafe befreit zu werden. Man sollte einfach die Haft entsprechend verkürzen und maximal 2 solcher Verfahren zulassen. Die Todesspritzen selber kostet 150 Dollar. Im Durchschnitt kostet ein zum Tode verurteilter etwas mehr. Das liegt aber an den gerichtlichen Instanzen, die dazwischen geschaltet sind. Die Wartezeiten sind teuer, nicht die Strafe selbst. Eine richtige Lebenslange Haft ist sicherlich noch besser, da der Verurteilte mit der Todesstrafe zu gut weg kommt. Er soll gerne 60 Jahre in seiner Zelle an Einsamkeit und seiner Schuld leiden. Es geht ja auch in erster Linie darum, dass so jemand nicht mehr mit Menschen in Kontakt kommt.
Ist wie gesagt keine Lynchjustiz, sondern würde alles auf rechtlichen Normen basieren. Wenn das für dich Lynchjustiz ist, wie hältst du es dann mit einigen Variationen der Three Strike Rule in Amerika? In Washington und Kalifornien (Hallo Arnie!Dass Menschen auch mal ne zweite Chance bekommen ist für mich viel wichtiger, als die Meinung von ein paar übereifrigen Lynchjustizanhängern!
Die Regelung gibt's in weit mehr Staaten. Allerdings in einige (wie z.B. Kalifornien) nicht nur bei schweren Straftaten. Drei Diebstähle z.B. und du bist für mind. 25 Jahre im Gefängnis. Dank dieser Regelung sind aber die kalifornischen Gefängnisse auch überfüllt und dank der kalifornischen Politik bzw. politischen Struktur haben sie auch kein Geld mehr, die Gefängnisse zu unterhalten.Stoney hat geschrieben:Ist wie gesagt keine Lynchjustiz, sondern würde alles auf rechtlichen Normen basieren. Wenn das für dich Lynchjustiz ist, wie hältst du es dann mit einigen Variationen der Three Strike Rule in Amerika? In Washington und Kalifornien (Hallo Arnie!Dass Menschen auch mal ne zweite Chance bekommen ist für mich viel wichtiger, als die Meinung von ein paar übereifrigen Lynchjustizanhängern!) ist ist diese Regel, denke ich, aktiv. Du begehst 3 schwere Straftaten hintereinander, und wirst bei Begehung der vierten (bzw. schon bei der Dritten, je nach Bundesstaat) lebenslang, mind. 25 Jahre ohne Chance auf Bewährung, eingesperrt.
Ob das psychologisch wichtig ist und gut für das Opfer, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht kurzfristig. Aber auf lange Sicht denke ich nicht, dass es einen Unterschied macht, was nun mit dem Täter passiert, solange das Opfer diesem nicht wieder begegnet.realchris hat geschrieben:Nun bei Diebstahl finde ich die 25 Jahre etwas überzogen. Bei bewaffnetem Raub bin ich sofort dabei. Ich finde man muss zwischen materiellem und menschlichen Schaden differenzieren. Die Strafe muss im Verhältnis zum Schaden stehen. Wenn jemand absichtlich mordet und somit einem Menschen seine chancen nimmt, so sollte dieser mindestens für immer seine Freiheit verlieren. Denn das Opfer hat nicht einmal sein Leben. Wenn jemand mehrmals mordet hat er für mich sein Recht auf Leben verwirkt und sollte im Sinne der Opfer auch sterben. Es ist psychologisch wichtig und gut für das Opfer Gerechtigkeit zu bekommen.
Das klingt schon etwas gescheiter, jedoch verstehe ich dieses System nicht ganz: Wenn man eine schwere Straftat begeht, kommt man doch sowieso ins Gefängnis, oder? Mit 3 von diesen schweren Straftaten müsste man doch mehr als 25 Jahre zusammenbekommen.Stoney hat geschrieben:In Washington und Kalifornien (Hallo Arnie! ) ist ist diese Regel, denke ich, aktiv. Du begehst 3 schwere Straftaten hintereinander, und wirst bei Begehung der vierten (bzw. schon bei der Dritten, je nach Bundesstaat) lebenslang, mind. 25 Jahre ohne Chance auf Bewährung, eingesperrt.
Das ist Teil der "Law and Order"-Strategie. Diese basiert wiederum auf der Broken-Windows-Theorie.Beowulf hat geschrieben:Das klingt schon etwas gescheiter, jedoch verstehe ich dieses System nicht ganz: Wenn man eine schwere Straftat begeht, kommt man doch sowieso ins Gefängnis, oder? Mit 3 von diesen schweren Straftaten müsste man doch mehr als 25 Jahre zusammenbekommen.
Müssen diese Straftaten also vielleicht gar nicht so schwerwiegend sein, wie man zuerst meinen mag, um sich in einer lebenslangen Strafe zu kummulieren? Dient es vielleicht eher dazu, die Aufmerksamkeit von den teilweise recht ärmlichen Verhältnissen in Amerika abzulenken, und die Armen, die ab und zu ein paar krumme Dinger drehen, im Gefängnis zu entsorgen?
Was ist, wenn ein Opfer allein die Todesstrafe nicht befriedigt? Wenn das Opfer z.B. fordert, den Täter vor dem Tod einige Stunden lang quälen zu dürfen? Wenn dem Opfer eine "gewöhnliche" Todesstrafe zu schnell geht?realchris hat geschrieben:Es ist nur gesetzlich untersagt Selbstjustiz zu begehen. Die Strafen, die Deutschland anbietet befriedigen diese Rache nicht. Aber wie in Amerika zuzusehen wie der Täter im Gas erstickt oder auf dem Stuhl gegrillt wird ist psychologisch für das Opfer gut und das ist für mich Gerechtigkeit. Das klingt für Gutmenschen schrecklich ist aber nachgewiesen. Harmlose Rache wird z.B. bei Liebeskummer empfohlen. Hemden zerschneiden z.B.