Stimmt, besser hätte ich meine Meinung dazu auch nicht ausdrücken können.DieFüchsin hat geschrieben:Als ich noch überzeigter Christ war, war ich immer der Überzeugung, dass Gott die Evolution geschaffen hat. Jetzt glaube ich nicht mehr, dass Gott irgendwas schafft sondern selbst das Schaffen ist. Man kann auch als Christ modern denken.
Teufelswerk Evolution
- hangmansjoke82
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Füchsin: sehr guter Satz, das kommt auch meiner Vorstellung am Nächsten.
Zu den behämmerten Kreationisten: Wer die Bibel derart wörtlich nimmt, hat einfach keine beschönigendere Bezeichnung verdient. Die Natur um einen herum ist voll mit Beweisen, dass die Erde unmöglich nur 6000 Jahre alt sein kann.
Das geht bei den zahlreichen Versteinerungen los (es gibt ja nicht nur Dinosaurierknochen, sondern auch versteinerte Pflanzen, Ammoniten, mumifizierte Viecher, usw.), geht weiter zu den über Jahrzehntausenden aufgeworfenen Gebirgen, den Erdschichten, die uns mehrere Eiszeiten zeigen, usw. usw.
Wie hier schon gesagt, wenn man das alles mit Gott erklären will, schafft man das auch. Aber was hätte ein allmächtiger Gott z.B. davon, die Erde künstlich alt zu machen?
Warum würde er seine Geschöpfe denn täuschen wollen?
Das Gesamtbild einer uralten Erde und einer langsamen Evolution über Jahrmillionen ist in meinen Augen viel, viel schlüssiger. Vom Standpunkt des gesunden Menschenverstandes aus (die einzige Sichtweise, die ich bei Diskussionen dieser Art gelten lasse), muss es so oder sehr ähnlich gewesen sein.
Wie jede Theorie hat die Evolutionstheorie Löcher, aber wenigstens keine eklatanten Wiedersprüche, die nur unter Einbezug des deus ex machina erklärt werden können.
Glaube ist eine Sache, fanatischer Irrglaube eine andere.
Zu den behämmerten Kreationisten: Wer die Bibel derart wörtlich nimmt, hat einfach keine beschönigendere Bezeichnung verdient. Die Natur um einen herum ist voll mit Beweisen, dass die Erde unmöglich nur 6000 Jahre alt sein kann.
Das geht bei den zahlreichen Versteinerungen los (es gibt ja nicht nur Dinosaurierknochen, sondern auch versteinerte Pflanzen, Ammoniten, mumifizierte Viecher, usw.), geht weiter zu den über Jahrzehntausenden aufgeworfenen Gebirgen, den Erdschichten, die uns mehrere Eiszeiten zeigen, usw. usw.
Wie hier schon gesagt, wenn man das alles mit Gott erklären will, schafft man das auch. Aber was hätte ein allmächtiger Gott z.B. davon, die Erde künstlich alt zu machen?
Warum würde er seine Geschöpfe denn täuschen wollen?
Das Gesamtbild einer uralten Erde und einer langsamen Evolution über Jahrmillionen ist in meinen Augen viel, viel schlüssiger. Vom Standpunkt des gesunden Menschenverstandes aus (die einzige Sichtweise, die ich bei Diskussionen dieser Art gelten lasse), muss es so oder sehr ähnlich gewesen sein.
Wie jede Theorie hat die Evolutionstheorie Löcher, aber wenigstens keine eklatanten Wiedersprüche, die nur unter Einbezug des deus ex machina erklärt werden können.
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Bei den Bildern von letzter Woche, als tausende dem Papst in Bayern zugejubelt haben, kam mir aber auch "fanatischer Irrglaube" in den Sinn. Und das sind noch mehr als die Kreationisten.khrismuc hat geschrieben:Glaube ist eine Sache, fanatischer Irrglaube eine andere.
Trotzdem macht es schon traurig, dass so viele Leute von so dummen Sachen überzeugt sein können.
Das Jan
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Ah, da schaut man mal ein paar Tage nicht ins Forum, und schon läuft eine interessante Debatte.
Die Idee der Kreationisten, die Evolutionslehre ersetzen zu wollen, beruht - nett formuliert - auf einem Missverständnis in der Fragestellung:
Die Biologen wollen erfahren, nach welchen Muster die Arten entstanden sind und wie die Entwicklungslinien zusammenhängen.
Der 1.Schöpfungserzählung in der Bibel geht es hingegen vor allem darum, warum die Erde geschaffen wurde und wie sich Schöpfung zu Gott und Mensch und der Mensch zu Gott und Schöpfung verhalten.
Oder kurz und gut:
Die Naturwissenschaft will erklären, wie die Welt, die wir vorfinden, aufgebaut ist. Über einen Gott kann und will sie nichts aussagen.
Der Glaube will erklären, warum die die Welt, die wir vorfinden, so aufgebaut ist. Die 1. Schöpfungserzählung will sich nicht zu der Artenvielfalt äußern: Die Tierwelt wird in der Bibel gerade mal in Vögel, Landtiere und Meerestiere differenziert.
Sie setzt sich vom babylonischen Schöpfungsmythos Enuma Elisch ab, nach dem die Welt durch allerlei Götterkriege und Morden entstanden sei. Es ist eine Religionskritik an einer Vielgötterreligion, die für alles einen Gott hatte.
Wie erfrischend: in der Bibel ordnet Gott das Chaos, oder er schafft die Dinge aus dem Nichts. Von allem diesem ist nichts göttlich, und nichts und niemand wohnt eine spezielle Kraft inne - auch die Gestirne kommen deshalb mit ihrer Erschaffung am fünften Tage schlecht weg, die spielten als Götter bei den Babyloniern eine wichtige Rolle. (Die Babylonier sind übrigens die Erfinder der Horoskope...
).
Vielmehr wird der Mensch zum Herrscher über die Schöpfung gesetzt und darf sich ihrer nach Lust und Laune bedienen, ist aber gleichzeitig in die Verantwortung ihr gegenüber gerufen. Fortschritts- und Ökologiegedanke. Eine ganze Menge für einen so kurzen Text.
Die 1. Schöpfungserzählung widerspricht übrigens in einigen Details der 2. Schöpfungserzählung (Adam-und-Eva-Geschichte, die ganz andere Fragestellungen verfolgt). Schon allein damit sollten die Fundis und die Kreationisten merken, dass es nicht das Anliegen der biblischen Autoren war, ihren Schriften ein frommes Biologiebuch voranzustellen, sondern ihr Anliegen ein ganz anderes war...
Daher sind die Kreationisten auf einem ziemlichen Holzweg. Zu der Debatte, wie und ob Quallen und Höckertiere miteinander zusammenhängen, tragen sie nichts bei. Daher können sie gar nicht als Wissenschaft anerkannt werden, denn die Frage, ob es einen Gott gibt, ist nicht Gegenstand naturwissenschaftlicher Betrachtungen.
Es ist übrigens aus dem Grund genauso Quatsch, aus dem Bejahen der Evolutionstheorie die Nichtexistenz Gottes abzuleiten.
Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Selbst wenn ich die Evolutionstheorie an ihren Schwachstellen kritisiere, kann ich nicht einfach stets den deus ex machina bedienen, wie khrismuc schon gesagt hat.
Ein Beispiel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so hochkomplexes Organ wie das Auge einfach durch allmähliche Veränderung entstanden sein könnte. Wie soll das gehen? Kleine Veränderungen, dass ein Tier über einen bestimmten Zeitraum z.B. längere Beine bekommt und dadurch seine Bewegungsablauf ändert - ok. Aber so etwas wie das Auge? Gab ein Vorauge? Kann sich ein Gehirn einfach von einer Generation auf die nächste darauf nicht nur darauf einstellen, dass ein Organ Lichtsignale empfängt, sondern diese auch einordnen und verarbeiten?
Ehrlich, mir fehlt da die Phantasie.
Aber wenn ich sage, Gott hat es so gefallen, dann mag das zwar richtig sein und mir auf theologischer Ebene erklären, warum ich zwei Augen habe, allerdings weiß ich immer noch nicht, wie ich evolutionsgeschichtlich zu diesen gekommen bin. Durch Supermutation? Wie sieht so etwas aus? Das zu erklären ist aber Aufgabe der Biologen.
Die Idee der Kreationisten, die Evolutionslehre ersetzen zu wollen, beruht - nett formuliert - auf einem Missverständnis in der Fragestellung:
Die Biologen wollen erfahren, nach welchen Muster die Arten entstanden sind und wie die Entwicklungslinien zusammenhängen.
Der 1.Schöpfungserzählung in der Bibel geht es hingegen vor allem darum, warum die Erde geschaffen wurde und wie sich Schöpfung zu Gott und Mensch und der Mensch zu Gott und Schöpfung verhalten.
Oder kurz und gut:
Die Naturwissenschaft will erklären, wie die Welt, die wir vorfinden, aufgebaut ist. Über einen Gott kann und will sie nichts aussagen.
Der Glaube will erklären, warum die die Welt, die wir vorfinden, so aufgebaut ist. Die 1. Schöpfungserzählung will sich nicht zu der Artenvielfalt äußern: Die Tierwelt wird in der Bibel gerade mal in Vögel, Landtiere und Meerestiere differenziert.
Sie setzt sich vom babylonischen Schöpfungsmythos Enuma Elisch ab, nach dem die Welt durch allerlei Götterkriege und Morden entstanden sei. Es ist eine Religionskritik an einer Vielgötterreligion, die für alles einen Gott hatte.
Wie erfrischend: in der Bibel ordnet Gott das Chaos, oder er schafft die Dinge aus dem Nichts. Von allem diesem ist nichts göttlich, und nichts und niemand wohnt eine spezielle Kraft inne - auch die Gestirne kommen deshalb mit ihrer Erschaffung am fünften Tage schlecht weg, die spielten als Götter bei den Babyloniern eine wichtige Rolle. (Die Babylonier sind übrigens die Erfinder der Horoskope...

Vielmehr wird der Mensch zum Herrscher über die Schöpfung gesetzt und darf sich ihrer nach Lust und Laune bedienen, ist aber gleichzeitig in die Verantwortung ihr gegenüber gerufen. Fortschritts- und Ökologiegedanke. Eine ganze Menge für einen so kurzen Text.
Die 1. Schöpfungserzählung widerspricht übrigens in einigen Details der 2. Schöpfungserzählung (Adam-und-Eva-Geschichte, die ganz andere Fragestellungen verfolgt). Schon allein damit sollten die Fundis und die Kreationisten merken, dass es nicht das Anliegen der biblischen Autoren war, ihren Schriften ein frommes Biologiebuch voranzustellen, sondern ihr Anliegen ein ganz anderes war...
Daher sind die Kreationisten auf einem ziemlichen Holzweg. Zu der Debatte, wie und ob Quallen und Höckertiere miteinander zusammenhängen, tragen sie nichts bei. Daher können sie gar nicht als Wissenschaft anerkannt werden, denn die Frage, ob es einen Gott gibt, ist nicht Gegenstand naturwissenschaftlicher Betrachtungen.
Es ist übrigens aus dem Grund genauso Quatsch, aus dem Bejahen der Evolutionstheorie die Nichtexistenz Gottes abzuleiten.
Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Selbst wenn ich die Evolutionstheorie an ihren Schwachstellen kritisiere, kann ich nicht einfach stets den deus ex machina bedienen, wie khrismuc schon gesagt hat.
Ein Beispiel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so hochkomplexes Organ wie das Auge einfach durch allmähliche Veränderung entstanden sein könnte. Wie soll das gehen? Kleine Veränderungen, dass ein Tier über einen bestimmten Zeitraum z.B. längere Beine bekommt und dadurch seine Bewegungsablauf ändert - ok. Aber so etwas wie das Auge? Gab ein Vorauge? Kann sich ein Gehirn einfach von einer Generation auf die nächste darauf nicht nur darauf einstellen, dass ein Organ Lichtsignale empfängt, sondern diese auch einordnen und verarbeiten?
Ehrlich, mir fehlt da die Phantasie.
Aber wenn ich sage, Gott hat es so gefallen, dann mag das zwar richtig sein und mir auf theologischer Ebene erklären, warum ich zwei Augen habe, allerdings weiß ich immer noch nicht, wie ich evolutionsgeschichtlich zu diesen gekommen bin. Durch Supermutation? Wie sieht so etwas aus? Das zu erklären ist aber Aufgabe der Biologen.
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Die ersten Augen waren wohl bei Meerestieren zu finden, und als dann welche an Land gingen, haben sich die Augen mit der Zeit an die veränderte Situation an Land angepasst.
Sicherlich war nicht von heute auf morgen durch eine "Supermutation" ein perfektes "Landauge" vorhanden, es hat sich, genau wie jedes andere Organ, durch die veränderten Bedürfnisse über Millionen von Jahren angepasst.
Der heutige Mensch ist auch nur ein Zwischenstadium, er unterscheidet sich beispielsweise durch die Körpergröße vom Menschen von vor 500 Jahren.
Dass wir uns die Evolution eines komplexen und perfekt funktionierenden Organs nicht recht vorstellen können, liegt wohl in erster Linie daran, dass wir uns die entsprechenden Zeiträume nicht vorstellen können.
Es werden sicher noch ein paar zehntausend Jahre vergehen, bis der Mensch seine Milz und seinen Blinddarm verliert und dafür z.B. Haut hat, der die Sonne nichts mehr anhaben kann.
Sicherlich war nicht von heute auf morgen durch eine "Supermutation" ein perfektes "Landauge" vorhanden, es hat sich, genau wie jedes andere Organ, durch die veränderten Bedürfnisse über Millionen von Jahren angepasst.
Der heutige Mensch ist auch nur ein Zwischenstadium, er unterscheidet sich beispielsweise durch die Körpergröße vom Menschen von vor 500 Jahren.
Dass wir uns die Evolution eines komplexen und perfekt funktionierenden Organs nicht recht vorstellen können, liegt wohl in erster Linie daran, dass wir uns die entsprechenden Zeiträume nicht vorstellen können.
Es werden sicher noch ein paar zehntausend Jahre vergehen, bis der Mensch seine Milz und seinen Blinddarm verliert und dafür z.B. Haut hat, der die Sonne nichts mehr anhaben kann.
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Interessant, dass gerade das Auge als Beispiel genannt wird, da es immer gerne von Kritikern der darwinschen Evolutionstheorie in den Raum geworfen wird.
Es gibt Würmer, die sich seit Millionen von Jahren nicht großartig geändert haben, also sozusagen von der Evolution übersehen oder als "Jau, datt ischt fertisch" angesehen werden. Diese "blinden" Würmer haben in ihrem Gehirn Sehzellen (erkennen wahrscheinlich nur, ob es gerade Tag oder Nacht ist), die sich mit denen im unseren Auge sehr ähneln. Eine gemeinsame Abstammung dieser Zellen ist also durchaus vorstellbar und somit der Startpunkt unseres Auges gegeben. Mit ein wenig Fantasie lassen sich bestimmt die einzelnen evolutionären Schritte nachbauen, auch wenn sie sicherlich nicht die Realität genauestens wiedergeben würden.
Es gibt Würmer, die sich seit Millionen von Jahren nicht großartig geändert haben, also sozusagen von der Evolution übersehen oder als "Jau, datt ischt fertisch" angesehen werden. Diese "blinden" Würmer haben in ihrem Gehirn Sehzellen (erkennen wahrscheinlich nur, ob es gerade Tag oder Nacht ist), die sich mit denen im unseren Auge sehr ähneln. Eine gemeinsame Abstammung dieser Zellen ist also durchaus vorstellbar und somit der Startpunkt unseres Auges gegeben. Mit ein wenig Fantasie lassen sich bestimmt die einzelnen evolutionären Schritte nachbauen, auch wenn sie sicherlich nicht die Realität genauestens wiedergeben würden.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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@ khris, du hast schon recht mit deinem Hinweis darauf, dass sich der Mensch weiterentwickelt. Ich hab mal gelesen, dass die Menschen irgendwann je einen Finger und einen Zeh weniger haben werden, weil sie die kleinen No. Fives nicht mehr brauchen.
Das kann ich mir auch bei den von dir genannten Organen gut vorstellen. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Blauwal vom Pferd abstammt oder dass alle so unterschiedlich organisierten Landlebewesen (Reptilien, Säuger etc.) die gleichen Vorfahren haben.
In der Schule haben wir die Evolution gelernt am Beispiel des Birkenspanners. Ein Falter, der normal weiß ist, aber dann und wann schwarze Artgenossen vorbringt. diese setzen sich normalerweise nicht durch, da schwarze Falter auf weißem Birkenstamm von ihren Feinden leicht entdeckt und gefressen werden. Trotzdem gibt es immer wieder welche. Und siehe da: in den verußten englischen Städten der Stahlindustrie, wo es kaum weißen Untergrund gibt, überleben die schwarzen, und die Weißen werden gefressen. Klar so verändern sich die Arten, indem sie mit ihrer neuen Variante eine Nische besetzen.
Finde ich alles logisch. Mir fallen auch noch mehr ähnliche Beispiele ein.
Allerdings fällt mir die Vorstellung bei Sinnesorganen nicht so einfach, ganz simpel weil ich mir
1) den Sprung zwischen den Generationen als zu groß vorstelle: Auf welche Weise kann das Auge von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden kann, ohne dass die Änderung zu radikal ist bzw. die nötige Anpasssung vorgenommen werden konnte.
(vielleicht ist das ja das Ergebnis einer "gestauchten" Rückschau)
2) ein Viech mit Augen natürlich alle anderen Viecher gehörig dominieren würde, weil sie blind überall andotzen und sich kaum verteidigen könnten...
Bei Wikipedia steht über das Auge, dass es sich in der Evolution ca. 60mal neu und unabhängig ausgebildet haben. Verschiedene Tiergruppen haben völlig unterscheidlich organisierte Augen. Ich kann daher annehmen, dass der tierische Organismus zur Ausbildung von Sinnesorganen neigt…
@Mic: Ich weiß, dass das Auge gern von Kritikern, auch von den Kreationisten genannt wird. Die machen sich's einfach: Wurm blind - Gott wirkt - Wurm hat Augen.
Da stören die Sehnerven des Wurms aus deinem Beispiel sogar...
Das erste mal habe ich das Argument aber in einem anderen Zusammenhang im Radio (bei einer langen Autofahrt
) gehört, wo eine Diskussionsrunde aus Naturwissenschaftlern, Theologen und Philosophen darüber diskutierten, ob alles zufällig entstanden ist oder ob das Entstehen zielgerichtet ist. Es war die Frage zwischen purer ungelenkter Mutation und einem Gott, der der Entwicklung eine Richtung gibt. Das Argument mit dem Auge wurde von den Verfechtern eines göttlichen Schöpfungswirken angeführt, da es zu komplex sei, als das es zufällig hinmutiert sei.
Ich fand das spannend, allerdings erklärt sich für mich das wie nicht. Das ist nämlich meine Frage. Ob nun Gott das Auge schuf oder es die Konsequenz einer günstigen Ursuppe ist: Wie ist es entstanden? Welche Schritte hat es durchlaufen? Gibt es heute noch solche Zwischenstadien von anno damals? Wie müssen wir uns Entwicklungsprung von Generation x zu Generation x+1 vorstellen, nachdem ein Urviech seinen Nachwuchs das erste Mal an Land zum schlüpfen hinlegt?
Vielleicht gab es evolutionsgeschichtlich dynamischere Zeiten...
EDIT: Hm, habe vorhin eine Entwicklungslinie von den Dinosauriern zu den Vögeln gesehen... ...Ohne Archäopterix könnte ich mir das wohl auch nicht vorstellen, wie so ein Raubsaurier mit einem Spatz zusammenhängen soll... ...Ich glaube, durch die zeitgeschichtlich gestauchte Rückschau denkt man sich solche Entwicklungslinien zu schnell und übersieht, wie lange das im einzelnen läuft...
Das kann ich mir auch bei den von dir genannten Organen gut vorstellen. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Blauwal vom Pferd abstammt oder dass alle so unterschiedlich organisierten Landlebewesen (Reptilien, Säuger etc.) die gleichen Vorfahren haben.
In der Schule haben wir die Evolution gelernt am Beispiel des Birkenspanners. Ein Falter, der normal weiß ist, aber dann und wann schwarze Artgenossen vorbringt. diese setzen sich normalerweise nicht durch, da schwarze Falter auf weißem Birkenstamm von ihren Feinden leicht entdeckt und gefressen werden. Trotzdem gibt es immer wieder welche. Und siehe da: in den verußten englischen Städten der Stahlindustrie, wo es kaum weißen Untergrund gibt, überleben die schwarzen, und die Weißen werden gefressen. Klar so verändern sich die Arten, indem sie mit ihrer neuen Variante eine Nische besetzen.
Finde ich alles logisch. Mir fallen auch noch mehr ähnliche Beispiele ein.
Allerdings fällt mir die Vorstellung bei Sinnesorganen nicht so einfach, ganz simpel weil ich mir
1) den Sprung zwischen den Generationen als zu groß vorstelle: Auf welche Weise kann das Auge von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden kann, ohne dass die Änderung zu radikal ist bzw. die nötige Anpasssung vorgenommen werden konnte.
(vielleicht ist das ja das Ergebnis einer "gestauchten" Rückschau)
2) ein Viech mit Augen natürlich alle anderen Viecher gehörig dominieren würde, weil sie blind überall andotzen und sich kaum verteidigen könnten...
Bei Wikipedia steht über das Auge, dass es sich in der Evolution ca. 60mal neu und unabhängig ausgebildet haben. Verschiedene Tiergruppen haben völlig unterscheidlich organisierte Augen. Ich kann daher annehmen, dass der tierische Organismus zur Ausbildung von Sinnesorganen neigt…
@Mic: Ich weiß, dass das Auge gern von Kritikern, auch von den Kreationisten genannt wird. Die machen sich's einfach: Wurm blind - Gott wirkt - Wurm hat Augen.

Das erste mal habe ich das Argument aber in einem anderen Zusammenhang im Radio (bei einer langen Autofahrt

Ich fand das spannend, allerdings erklärt sich für mich das wie nicht. Das ist nämlich meine Frage. Ob nun Gott das Auge schuf oder es die Konsequenz einer günstigen Ursuppe ist: Wie ist es entstanden? Welche Schritte hat es durchlaufen? Gibt es heute noch solche Zwischenstadien von anno damals? Wie müssen wir uns Entwicklungsprung von Generation x zu Generation x+1 vorstellen, nachdem ein Urviech seinen Nachwuchs das erste Mal an Land zum schlüpfen hinlegt?
Vielleicht gab es evolutionsgeschichtlich dynamischere Zeiten...
EDIT: Hm, habe vorhin eine Entwicklungslinie von den Dinosauriern zu den Vögeln gesehen... ...Ohne Archäopterix könnte ich mir das wohl auch nicht vorstellen, wie so ein Raubsaurier mit einem Spatz zusammenhängen soll... ...Ich glaube, durch die zeitgeschichtlich gestauchte Rückschau denkt man sich solche Entwicklungslinien zu schnell und übersieht, wie lange das im einzelnen läuft...
Genau das interessiert mich. Kennst du eine Entwicklungsskizze, die du posten oder verlinken könntest?Mic hat geschrieben: Mit ein wenig Fantasie lassen sich bestimmt die einzelnen evolutionären Schritte nachbauen, auch wenn sie sicherlich nicht die Realität genauestens wiedergeben würden.
- Mic
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Nein, würden auch nur wage Mutmaßungen sein, denn Zeugen, die die Evolution bestätigen könnten, gibt es ja nicht.Wrecker hat geschrieben:Genau das interessiert mich. Kennst du eine Entwicklungsskizze, die du posten oder verlinken könntest?

Man vermutet, dass die Sehzellen sich irgendwann mal nach außen gestülpt haben und somit die ersten rudimentären Augen bildeten. Etwas in dieser Art soll schon vorgekommen sein.
Und wenn sie schon mal draußen waren, mussten sie irgendwann besser werden, schließlich ist gutes Sehen ein netter Vorteil gegenüber den Feinden.
Viel interessanter fände ich die Frage, wie es zu Symbiosen kommen konnte. Waren zuerst die Blüten oder die Bienen da? Wer kam auf die "Idee", dass eine gemeinsame Arbeit Früchte tragen könnte? Wann hat die Pflanzenwelt beschlossen, Bienen mit Blüten und Honig anzulocken? Ich kann mir eher den Werdegang eines Auges vorstellen als das Zusammenkommen zweier unterschiedlichen Gattungen wie Pflanzen und Insekten zum Beispiel.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
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etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Klar gibt es keine Zeugen, aber es gibt ja allerlei Vor- und Zwischenformen, die bis heute überlebt haben könnten - wie zum Beispiel der von dir genannte Wurm. Aber ist schon richtig: ein Viech mit besser funktionierendem Auge würde seine nicht so sehfähigen Kollegen vermutlich rasch verdrängen... ...obwohl: wenn ich die Neutralitätstheorie einbeziehe und somit den bei Darwin wohl zu hoch angesetzten Selektionsdruck herausnehme, dann dürften blinde oder schlechtsehende Spezies auch ihre Nischen haben...
Wäre das Auge nur Sehzellen - ok. Aber es hat solche Dinge wie eine veränderbare Linse, die fein abgestimmten Augenhäute, den Glaskörper - wie da ein Entwicklungsschritt ohne größeren Sprung abgelaufen sein soll...
Würde mich interessieren ob es eine Theorie zu Evolutionssprüngen allgemein gibt...
Zu den Symbiosen: Meine erste Reaktion war, dass ich dachte: das kann ich mir aber gut vorstellen: Ein Baum ummantelt den zu verbreitenden Samen mit leckerem Fruchtfleisch, und ein Mensch oder ein Viech kommt, frisst die Frucht mitsamt Kern(en). Vorteil Fruchtverzherer: Eine leckere Mahlzeit. Vorteil Pflanze: Same wird potenziell weiter gestreut als gerade mal neben den Stamm.
Aber dann dachte ich mir auch: Woher will ein Baum "beschließen", dass er Früchte sprießen lässt, zumal ein Baum keinen bestandsbedrohenden Feinde hat? Gute Frage. Aber vielleicht setzt unser Denken falsch an: Von weitervererbten "Beschlüssen" und "Lernerfolgen" zu reden haben unsere Biolehrer gerne getan (meine jedenfalls), aber von der Darwin'schen Lehre her ist es falsch (tröste dich, ich hab's auch erst durch dein Posting gemerkt.
): Die Lehre der Evolution durch Gebrauch und Nicht-Gebrauch nach Lamarck ist schon im 19. Jhd. durch die angehende Genetik widerlegt worden.
Nach Darwin ist es die reine Selektion beim "Survival of the fittest" und die zufällige Vererbung, die darüber entscheidet...
Über die Symbiose fand ich folgendes bei wikipedia:
Den größten Teil der Biomasse auf der Erde stellen Symbiotische Systeme dar, da nahezu alle Bäume und Sträucher, viele Gräser, alle auf Bestäubung durch andere angewiesene Samenpflanzen, sämtliche Flechtenpilze und Riffkorallen mit anderen Arten vergesellschaftet sind. Vorsicht ist jedoch geboten den Begriff Symbiose (Zusammenleben) wie im Deutschen üblich mit Mutualismus (Zusammenleben mit wechselseitigem Nutzen) gleichzusetzen. Tatsächlich ist der Mutualismus nur eine spezifische Form der Symbiose, welche von Mutualismus über Neutralismus bis hin zu Parasitismus reichen kann. Die Vorstellung von Symbiosen als ein Leben in Harmonie zum wechselseitigen Nutzen ist völlig überholt. Unbestritten ist, dass Symbiosen Vorteile für beide Partner beinhalten können. Tatsächlich erfordert jede Symbiose aber auch strikte Kontrolle und Überwachung des Partners, denn das Ausnutzen einer Leistung ohne Gegenleistung durch Täuschen ist evolutionär profitabler und weit verbreitet. So findet in evolutionärem Rahmen ein Wettlauf zwischen den Symbiosepartnern statt und der gegenseitige Nutzen beschränkt sich auf den kleinsten gemeinsam vertretbaren Nenner.
Beispiele für Symbiosen sind Magen- und Darmbakterien der Tiere, die etwa bei Wiederkäuern den Aufschluss zellulosereicher Pflanzennahrung ermöglichen, bis hin zu spezialisierten Pflanzen (oft Orchideen), die nur von einer bestimmten Insektenart bestäubt werden können (hier kommen raffinierte Arten des Täuschens ("Cheating") vor, z.B. bei Hummel- oder Fliegenragwurz, die mit ihren Blütenblättern dem bestäubenden Insekt einen Sexualpartner vortäuschen. Solche Beziehungen sind also nicht nur dann erfolgreich, wenn sich in einer Symbiose die Überlebenschancen beider Partner erhöhen.
Aber wie Pflanzen sich so genau auf Insekten einstellen konnten - echt kniffelig...
Wäre das Auge nur Sehzellen - ok. Aber es hat solche Dinge wie eine veränderbare Linse, die fein abgestimmten Augenhäute, den Glaskörper - wie da ein Entwicklungsschritt ohne größeren Sprung abgelaufen sein soll...

Würde mich interessieren ob es eine Theorie zu Evolutionssprüngen allgemein gibt...
Zu den Symbiosen: Meine erste Reaktion war, dass ich dachte: das kann ich mir aber gut vorstellen: Ein Baum ummantelt den zu verbreitenden Samen mit leckerem Fruchtfleisch, und ein Mensch oder ein Viech kommt, frisst die Frucht mitsamt Kern(en). Vorteil Fruchtverzherer: Eine leckere Mahlzeit. Vorteil Pflanze: Same wird potenziell weiter gestreut als gerade mal neben den Stamm.
Aber dann dachte ich mir auch: Woher will ein Baum "beschließen", dass er Früchte sprießen lässt, zumal ein Baum keinen bestandsbedrohenden Feinde hat? Gute Frage. Aber vielleicht setzt unser Denken falsch an: Von weitervererbten "Beschlüssen" und "Lernerfolgen" zu reden haben unsere Biolehrer gerne getan (meine jedenfalls), aber von der Darwin'schen Lehre her ist es falsch (tröste dich, ich hab's auch erst durch dein Posting gemerkt.

Nach Darwin ist es die reine Selektion beim "Survival of the fittest" und die zufällige Vererbung, die darüber entscheidet...
Über die Symbiose fand ich folgendes bei wikipedia:
Den größten Teil der Biomasse auf der Erde stellen Symbiotische Systeme dar, da nahezu alle Bäume und Sträucher, viele Gräser, alle auf Bestäubung durch andere angewiesene Samenpflanzen, sämtliche Flechtenpilze und Riffkorallen mit anderen Arten vergesellschaftet sind. Vorsicht ist jedoch geboten den Begriff Symbiose (Zusammenleben) wie im Deutschen üblich mit Mutualismus (Zusammenleben mit wechselseitigem Nutzen) gleichzusetzen. Tatsächlich ist der Mutualismus nur eine spezifische Form der Symbiose, welche von Mutualismus über Neutralismus bis hin zu Parasitismus reichen kann. Die Vorstellung von Symbiosen als ein Leben in Harmonie zum wechselseitigen Nutzen ist völlig überholt. Unbestritten ist, dass Symbiosen Vorteile für beide Partner beinhalten können. Tatsächlich erfordert jede Symbiose aber auch strikte Kontrolle und Überwachung des Partners, denn das Ausnutzen einer Leistung ohne Gegenleistung durch Täuschen ist evolutionär profitabler und weit verbreitet. So findet in evolutionärem Rahmen ein Wettlauf zwischen den Symbiosepartnern statt und der gegenseitige Nutzen beschränkt sich auf den kleinsten gemeinsam vertretbaren Nenner.
Beispiele für Symbiosen sind Magen- und Darmbakterien der Tiere, die etwa bei Wiederkäuern den Aufschluss zellulosereicher Pflanzennahrung ermöglichen, bis hin zu spezialisierten Pflanzen (oft Orchideen), die nur von einer bestimmten Insektenart bestäubt werden können (hier kommen raffinierte Arten des Täuschens ("Cheating") vor, z.B. bei Hummel- oder Fliegenragwurz, die mit ihren Blütenblättern dem bestäubenden Insekt einen Sexualpartner vortäuschen. Solche Beziehungen sind also nicht nur dann erfolgreich, wenn sich in einer Symbiose die Überlebenschancen beider Partner erhöhen.
Aber wie Pflanzen sich so genau auf Insekten einstellen konnten - echt kniffelig...
- KhrisMUC
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Ok, da werf ich mal was in den Raum, nicht 100%-ig durchdacht, aber egal:
Nehmen wir eine beliebige Blume mit bunter Blüte. Im Laufe von Jahrtausenden verändert sich das Muster der Blüte schrittweise, auf einer Wiese ein bisschen so, auf einer anderen Wiese ein bisschen anderes und auf der dritten Wiese in noch eine andere Richtung.
Wir erhalten lauter Blumenfelder mit verschiedenen Mustern, und die Bienen bestäuben bevorzugt die Blumen, deren Blütenmuster am Meisten einer Biene ähneln.
Die anderen Blumen gehen langsam unter, und die "Faker" überleben.
Nehmen wir eine beliebige Blume mit bunter Blüte. Im Laufe von Jahrtausenden verändert sich das Muster der Blüte schrittweise, auf einer Wiese ein bisschen so, auf einer anderen Wiese ein bisschen anderes und auf der dritten Wiese in noch eine andere Richtung.
Wir erhalten lauter Blumenfelder mit verschiedenen Mustern, und die Bienen bestäuben bevorzugt die Blumen, deren Blütenmuster am Meisten einer Biene ähneln.
Die anderen Blumen gehen langsam unter, und die "Faker" überleben.
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- DieFüchsin
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Ist eine nette Theorie. Ich denke mal, dass es Arten gibt, die sich an ihre Umwelt anpassten und Arten, die ihre Umwelt an sich anpassten. Sprich, blinde Lebewesen haben sich in Gebiete zurückgezogen, wo der Vorteil des Sehens keiner mehr ist und andere haben sich "entschlossen" einen besseren Durchblick zu erhalten.Wrecker hat geschrieben:[...] wenn ich die Neutralitätstheorie einbeziehe und somit den bei Darwin wohl zu hoch angesetzten Selektionsdruck herausnehme, dann dürften blinde oder schlechtsehende Spezies auch ihre Nischen haben...
Hm, ich nehme als Beispiel mal Apfel- und Birnenbäume und unterstelle beiden, wie im Allgemeinen auch angenommen, dass sie kein Bewusstsein besitzen, also nicht die Fähigkeit haben bewusste Entscheidungen zu treffen.Wrecker hat geschrieben:Aber wie Pflanzen sich so genau auf Insekten einstellen konnten - echt kniffelig...
Beiden ist (unter anderem) gemein, dass sie Blüten besitzen, die Insekten zur Bestäubung anlocken und Früchte tragen, die von vielen Tieren gegessen werden, um die Samen (inkl. Dünger) in der Gegend zu verbreiten.
Da gab es also mal einen Apfelbaumurahn, der weder das eine, noch das andere besaß und fröhlich vor sich hin wuchs. Zu irgendeinem Zeitpunkt mutierte er und brachte wahrscheinlich eine Vorform von Blüten in Erscheinung, die Insekten anlockte (denen unterstelle ich aufgrund deren Bewegungsapparate und komplexeren Verhaltensweisen eine Art von Bewusstsein, dass sie zumindest erkennen können, was Nahrung ist und was nicht, wenn auch nur durch Tests). Dieses Zufallsprodukt von Vorblüte sorgte dafür, dass mehr und schneller bestäubt wurde, als bei den Kollegen und die DNA schneller Verbreitung fand und sich so langsam durchsetzte.
Aber wie war es bei dem Birnenbaum? Hat er sich das abgeguckt? Kam er zufällig fast zur gleichen Zeit auf die "Idee"? Oder haben alle blütentragenden Pflanzen einen gemeinsamen Vorfahren, der durch diese Revolution alles andere verdrängte, was seinen Lebensraum in Anspruch nahm?
Hm, ich weiß nicht, inwieweit die Wissenschaft da Erklärungen gefunden hat, aber sich selber seine Gedanken zu machen ist ja nicht das Schlechteste. *s*
Zudem machen Gedankenspiele Spaß.
Wie es dann zu den voll ausgebildeten Blüten kam und letztendlich zu der Symbiose, ist vielleicht nur dadurch zu erklären, dass wir nicht wissen, wie viele Fehlversuche es gab. Wenn eine Mutation erfolgreich war, können ihr doch Tausende von missglückten Mutationen voran gegangen sein? Vielleicht sehen wir auch heutzutage Beweise der Evolution, aber tun sie als Missbildungen ab. Genetische Defekte könnten nur ein missglückter Versuch sein, etwas Besseres hervor zu bringen und wie bei einem Lottospiel scheitern die meistern, während einer den Jackpot knackt.
Und vielleicht war es beim Auge ebenfalls so. Viele Versuche gingen daneben, ein paar klappten.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
- DieFüchsin
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Was mir wieder auffällt ist, wie wahllos in den Medien Kreationismus und ID in einen Topf geworfen werden. Besonders die sollten ja eigentlich zur Information und nicht zur Desinformation dienen.
Kreationismus hat nun wirklich nichts mit ernsthafter Wissenschaft zu tun. Da wird die Bibel genommen und die Schöpfung in 7 Tagen als unwiderrufliche Tatsache festgelegt. Davon ausgehend wird alles so zurechtgebogen, daß es paßt.
Die ID-Theorie hingegen hat ihre nachvollziehbaren Argumente und geht wissenschaftlich neutral ohne "religiösen Vorgaben" vor.
Wenn in dem Artikel, den TheRock zitiert hat, also tatsächlich mehr als die Hälfte der Studenten, die vorher noch von der Evolutionstheorie überzeugt waren, hinterher Zweifel daran hatten, wird es wohl um die ID-Theorie und nicht den Kreationismus gegangen sein. - Und Tatsache: einmal kurz nach "Caroline Crocker" gegooglet -> tadaa, sie ist ID-Anhängerin. Nur bitte, was soll dann in dem Artikel dieser ganze polemische Quatsch mit "Adam und Eva" und "christliche Fundamentalisten"? Und natürlich "spinnen die" einfach alle. Studenten sind ja auch die dümmste und unkritischste Bevölkerungsschicht und lassen sich mal eben ein X für ein U vormachen... ja nee, is klar!
Manchmal habe ich echt den Eindruck, daß extra ID mit Kreationismus zusammengeworfen wird, damit ID dadurch lächerlich gemacht wird. Werden die Argumente gegen ID knapp? Ich meine: mehr als die Hälfte der Studenten mit einem Schlag überzeugt? Wahnsinn! Da könnte ich gut verstehen, wenn Evolutionsverfechter kalte Füße kriegen. Aber gibts keine gescheiten Gegenargumente vorzubringen? Berichte a la "Die spinnen alle" sind natürlich auch schon toll. Haben den Vorteil, daß sie niemanden mit Denken überfordern. Aber wenn das alles an Gegenwind war, dann sollte ich vielleicht doch lieber dem ID-Club beitreten
Kreationismus hat nun wirklich nichts mit ernsthafter Wissenschaft zu tun. Da wird die Bibel genommen und die Schöpfung in 7 Tagen als unwiderrufliche Tatsache festgelegt. Davon ausgehend wird alles so zurechtgebogen, daß es paßt.
Die ID-Theorie hingegen hat ihre nachvollziehbaren Argumente und geht wissenschaftlich neutral ohne "religiösen Vorgaben" vor.
Wenn in dem Artikel, den TheRock zitiert hat, also tatsächlich mehr als die Hälfte der Studenten, die vorher noch von der Evolutionstheorie überzeugt waren, hinterher Zweifel daran hatten, wird es wohl um die ID-Theorie und nicht den Kreationismus gegangen sein. - Und Tatsache: einmal kurz nach "Caroline Crocker" gegooglet -> tadaa, sie ist ID-Anhängerin. Nur bitte, was soll dann in dem Artikel dieser ganze polemische Quatsch mit "Adam und Eva" und "christliche Fundamentalisten"? Und natürlich "spinnen die" einfach alle. Studenten sind ja auch die dümmste und unkritischste Bevölkerungsschicht und lassen sich mal eben ein X für ein U vormachen... ja nee, is klar!
Manchmal habe ich echt den Eindruck, daß extra ID mit Kreationismus zusammengeworfen wird, damit ID dadurch lächerlich gemacht wird. Werden die Argumente gegen ID knapp? Ich meine: mehr als die Hälfte der Studenten mit einem Schlag überzeugt? Wahnsinn! Da könnte ich gut verstehen, wenn Evolutionsverfechter kalte Füße kriegen. Aber gibts keine gescheiten Gegenargumente vorzubringen? Berichte a la "Die spinnen alle" sind natürlich auch schon toll. Haben den Vorteil, daß sie niemanden mit Denken überfordern. Aber wenn das alles an Gegenwind war, dann sollte ich vielleicht doch lieber dem ID-Club beitreten

- Mic
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Nun, Studenten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. 
Nur weil einige überzeugt wurden, bedeutet das nicht automatisch, dass Intelligent Design mehr ist als nur eine Pseudowissenschaft.
Ich würde sie auch nicht mit Kreationismus auf einer Stufe setzen, nichtsdestotrotz ist ID keine ernstzunehmende These. Wie soll man sie beweisen, wie widerlegen? Gar nicht, sie ist nur ein nettes Gedankenspiel ohne jeglichen Gehalt. Ein Erklärungsversuch für etwas, was die Menschheit noch nicht ganz verstanden hat. Gab es in dieser Form schon immer und wird es immer geben.
Ist ID deswegen falsch? Nein, es ist ein Glaube. Nicht mehr, nicht weniger.

Nur weil einige überzeugt wurden, bedeutet das nicht automatisch, dass Intelligent Design mehr ist als nur eine Pseudowissenschaft.
Ich würde sie auch nicht mit Kreationismus auf einer Stufe setzen, nichtsdestotrotz ist ID keine ernstzunehmende These. Wie soll man sie beweisen, wie widerlegen? Gar nicht, sie ist nur ein nettes Gedankenspiel ohne jeglichen Gehalt. Ein Erklärungsversuch für etwas, was die Menschheit noch nicht ganz verstanden hat. Gab es in dieser Form schon immer und wird es immer geben.
Ist ID deswegen falsch? Nein, es ist ein Glaube. Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.