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Verfasst: 25.09.2007, 17:43
von DasJan
neon hat geschrieben:Überall dort, wo eine Religion keine zentrale Anlaufstelle hat, gibt es für ihre Anhänger keine Möglichkeit, als Gemeinschaft mit Andersdenkenden zu kommunizieren. Mangelnde Kommunikation schürt Konflikte.
Also ich kann ganz normal auf offener Straße, in der Uni, über das Internet und so weiter mit Andersdenkenden kommunizieren. Zum einen braucht es dazu keine "zentrale Anlaufstelle", zum anderen verstehe ich nicht, inwiefern in einer Kirche oder einer Moschee Kommunikation mit Andersdenkenden passiert. Im Gegenteil, da bekommt man doch den eigenen Glauben schöngeredet und wird noch engsichtiger.

Jan

Verfasst: 25.09.2007, 17:59
von Lisa
Mic hat geschrieben:Für mich ist die Wurzel allen Übels:
[x] fehlende Bildung

Die scheinbar zunehmende Dummheit der Menschen macht mir noch die meisten Sorgen.
und Engstirnigkeit, Oberflächlichkeit, Antiamerikanismus.

Ich sage nur soviel dazu:

"GOD BLESS AMERICA!"

Woher haben wir denn seinerzeit all den wunderbaren Fortschritt, sei es medizinisch, technisch usw. her?
Wer hat denn nach dem Krieg uns Hilfe geleistet mit Marshallplan und ersten provisorischen Schulen?
Wer ist uns denn beigestanden in Kosowo? Eine Schande, daß dieses Problem Europa nicht lösen konnte!
Wenn ganz Europa vor dem zweiten Irakkrieg hinter Bush gestanden wäre, genauso wie sich die Mensch auf der ganzen Welt nach dem 9/11 zusammengehörig gefühlt und mitempfunden haben, dann wäre es niemals dazu gekommen.
Es geht doch nur ums Erdöl?, werden viele nun ausrufen. Na, brauchen wir es etwa nicht?
Vor allem, wer sind denn "Die Amerikaner", wie man immer hört. Es sind nichts anderes als unsere Landsleute, die seinerzeit ausgewandert sind und etwas Einzigartiges aufgebaut und geleistet haben! Kultur wird in Amerika auch gepflegt. Meist intensiver als in Europa.
Wenn ihr mal drüben seid, dann seht Euch in San Diego in der Rosekranzavenue die Soldatenfriedhöfe an, km um km, zigtausende. Und wofür? Dann könnt Ihr auch gleich mal die Pracht und Herrlichkeit der Navy begutachten.
Wir in der EU bringen ja nicht mal eine einheitliche Verfassung zustande, nach so vielen Jahren! Oder gibts schon eine? Ehrlich gestanden verfolge ich das gar nicht mehr, weil die EU, so wie sie jetzt existiert, sowieso desaströs ist. Vor allem in Anbetracht etwaiiger künftiger ERweiterungen ... Der Grundgedanke dafür ist ja auch nichts anderes als von der USA abgeschaut.

Damit Ihr mich nicht falsch versteht. Ich liebe es in Europa, bzw. in Wien zu leben - jetzt. Aber dieser begrenzte Horizont und diese ewigen Vorurteile - aus welch dubiosen Gründen auch immer, den man fast bis 80 % (schätze ich mal) vorfindet, bringt mich emotional auf die Palme!

GOD BLESS ... usw.

Verfasst: 25.09.2007, 18:30
von Mic
Lisa hat geschrieben:Woher haben wir denn seinerzeit all den wunderbaren Fortschritt, sei es medizinisch, technisch usw. her?
Aus Amerika, Europa, Asien.. nun, eigentlich weltweit. Gut, das meiste aus Amerika, weil da Forscher immer noch besser bezahlt werden. Ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass deren Leistung in Europa auch besser anerkannt werden sollte. Insbesondere finanziell, damit die Abwanderung unserer hellsten Köpfe auch mal gestoppt wird.

Zudem hat Europa das Problem aus ihren Erfindungen Kapital zu schlagen, das können die Amerikaner einfach besser.

Vergessen sollte man aber auch nicht, dass bei vielen Erfindungen einfach angenommen wird, dass es die Amerikaner waren. Ein einfaches Beispiel wäre der Air-Bag. Nahezu jeder im Ausland nimmt an, dass das eine amerikanische Erfindung sei und in Deutschland wahrscheinlich auch ein Großteil.
Lisa hat geschrieben:Wer hat denn nach dem Krieg uns Hilfe geleistet mit Marshallplan und ersten provisorischen Schulen?
Stimmt. Da heb die wirklich hervorragendes geleistet, genau wie in Japan. Nur sollte man ein Land nicht ausschließlich an ihrer Vergangenheit messen, denn ansonsten wären die Deutschen immer noch Nazis.
Lisa hat geschrieben:Wer ist uns denn beigestanden in Kosowo? Eine Schande, daß dieses Problem Europa nicht lösen konnte!
Ja, das war peinlich und mies.
Lisa hat geschrieben:Wenn ganz Europa vor dem zweiten Irakkrieg hinter Bush gestanden wäre, genauso wie sich die Mensch auf der ganzen Welt nach dem 9/11 zusammengehörig gefühlt und mitempfunden haben, dann wäre es niemals dazu gekommen.
Das sehe ich anders. Amerika wollte der Nato und den Waffeninspekteuren nicht mehr Zeit geben. Und mal ehrlich, ich fand den Völkermord seinerzeit in Uganda schlimmer als den Anschlag auf die beiden Türme. Ist aber wohl Ansichtssache.
Lisa hat geschrieben:Vor allem, wer sind denn "Die Amerikaner", wie man immer hört. Es sind nichts anderes als unsere Landsleute, die seinerzeit ausgewandert sind und etwas Einzigartiges aufgebaut und geleistet haben! Kultur wird in Amerika auch gepflegt. Meist intensiver als in Europa.
Ich war mal in Amerika, Freunde von mir waren da. Ich weiß nicht, welche Kultur du genau meinst. Erzähl doch mal.
Lisa hat geschrieben:Wenn ihr mal drüben seid, dann seht Euch in San Diego in der Rosekranzavenue die Soldatenfriedhöfe an, km um km, zigtausende. Und wofür? Dann könnt Ihr auch gleich mal die Pracht und Herrlichkeit der Navy begutachten.
Friedhöfe gibt es hier auch und "die Pracht und Herrlichkeit der Navy" muss ich mir wahrlich nicht anschauen. ;)
Lisa hat geschrieben:Wir in der EU bringen ja nicht mal eine einheitliche Verfassung zustande, nach so vielen Jahren! Oder gibts schon eine? Ehrlich gestanden verfolge ich das gar nicht mehr, weil die EU, so wie sie jetzt existiert, sowieso desaströs ist. Vor allem in Anbetracht etwaiiger künftiger ERweiterungen ... Der Grundgedanke dafür ist ja auch nichts anderes als von der USA abgeschaut.
Ah, jetzt wird mir vieles klar. Na ja, meinethalben könnte Deutschland auch aus der EU austreten und einen Neuanfang mit ein paar anderen Staaten versuchen. Die Bürokraten in Brüssel braucht wirklich niemand.
Lisa hat geschrieben:Damit Ihr mich nicht falsch versteht. Ich liebe es in Europa, bzw. in Wien zu leben - jetzt. Aber dieser begrenzte Horizont und diese ewigen Vorurteile - aus welch dubiosen Gründen auch immer, den man fast bis 80 % (schätze ich mal) vorfindet, bringt mich emotional auf die Palme!
Ich mag es auch nicht, wenn man grundsätzlich gegen Amerika ist, weil es Amerika ist. Wenn du bei mir diesen Eindruck gewonnen haben solltest, dann ist es ein Irrtum. Ich mag es aber auch nicht, wenn man für Amerika ist, weil es Amerika ist.

Man sollte jedem Land kritisch gegenüber sein dürfen und Bush kann man wahrlich nicht als das beste Aushängeschild bezeichnen. Mittlerweile entschuldigen sich genauso viele Amerikaner für Bush wie Deutsche für den Krieg. ;)

Verfasst: 25.09.2007, 19:02
von Threepbrush
Lisa hat geschrieben: Es geht doch nur ums Erdöl?, werden viele nun ausrufen. Na, brauchen wir es etwa nicht?
Da kann man ja nur hoffen, dass die Amis nicht mal scharf auf unser Öl in der Nordsee werden...
Aber im Ernst...etwas gefährliche Argumentation. Das klingt ein wenig nach dem Recht des Stärkeren, der sich nehmen darf was er will, wenn er es nur dringend genug braucht.

Verfasst: 25.09.2007, 19:31
von Lisa
Mic hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben:Wenn ganz Europa vor dem zweiten Irakkrieg hinter Bush gestanden wäre, genauso wie sich die Mensch auf der ganzen Welt nach dem 9/11 zusammengehörig gefühlt und mitempfunden haben, dann wäre es niemals dazu gekommen.
Das sehe ich anders. Amerika wollte der Nato und den Waffeninspekteuren nicht mehr Zeit geben.
Da bin ich aus einem anderen Grund nicht Deiner Meinung. Ja, glaubst Du tatsächlich, egal wie viel Zeit die Inspekteure hatten, Sadam Hussein hätte die Karten auf den Tisch gelegt? Niemals. Aber er hätte eventuell klein beigegeben, wenn die ganze westliche Welt - USA und Europa - vereint gegen ihn gewesen wären und auf seine Absetzung gedrängt hätten. Entschieden ja, das glaube ich. Eine matte Sache damals.
Ich mag es auch nicht, wenn man grundsätzlich gegen Amerika ist, weil es Amerika ist. Wenn du bei mir diesen Eindruck gewonnen haben solltest, dann ist es ein Irrtum. Ich mag es aber auch nicht, wenn man für Amerika ist, weil es Amerika ist..
Nein keine Sorge, das habe ich absolut nicht, ich bilde mir kein oberflächliches Urteil. Ich war schon immer proamerikanisch, noch ehe ich dort war.
Man sollte jedem Land kritisch gegenüber sein dürfen und Bush kann man wahrlich nicht als das beste Aushängeschild bezeichnen. Mittlerweile entschuldigen sich genauso viele Amerikaner für Bush wie Deutsche für den Krieg.
Er hat leider auf die falschen Berater gehört, auf den extrem-harten Kern. Von Powell wäre er klüger beraten worden. Leider hat er auch nicht die staatsmännische Erfahrung seines Vaters.

Ach so, was die Kultur anbelangt. Nun, das Smithonian in Washington ist ganz toll. Gleich mal ein Link:
http://www.si.edu/
Dann vergiß mal nicht, wie begeistert sie auch in Sachen Musik sind und aufgeschlossen unserer traditionellen Kultur und unserer historischen Vergangenheit, was man umgekehrt nicht sagen kann.
Ich glaube auch, drüben wird Kunst gefördert, von Denjenigen die das nötige Kleingeld haben. Bei uns wird sogenannte "Kunst" subventiniert bis zum Geht-nicht-mehr auch bei Mißerfolg, von Parteimitgliedern, die sich eigentlich ihrem Status nach um soziale Belange kümmern sollten.

So, jetzt geh ich aber Kochen! :wink:

LG, Lisa

Verfasst: 25.09.2007, 20:42
von Threepbrush
Lisa hat geschrieben: Dann vergiß mal nicht, wie begeistert sie auch in Sachen Musik sind und aufgeschlossen unserer traditionellen Kultur und unserer historischen Vergangenheit, was man umgekehrt nicht sagen kann.
Ich glaube auch, drüben wird Kunst gefördert, von Denjenigen die das nötige Kleingeld haben. Bei uns wird sogenannte "Kunst" subventiniert bis zum Geht-nicht-mehr auch bei Mißerfolg, von Parteimitgliedern, die sich eigentlich ihrem Status nach um soziale Belange kümmern sollten.

So, jetzt geh ich aber Kochen! :wink:

LG, Lisa
Also ich weiß ja nicht ob man es 'traditionelle' Kultur nennen kann...aber kaum ein Land hat nach dem 2. Weltkrieg die amerikanische Kultur dermaßen aufgesaugt wie Deutschland. Ich glaube doch, das kann man durchaus als 'Aufgeschlossenheit gegenüber der amerikanischen Kultur' bezeichnen.

Was das Nicht-Subventionieren von Mißerfolgen in der Kunst angeht: Zum Glück hat sich damals Vincent van Gogh's Bruder Theo nicht daran gehalten :-).

Verfasst: 25.09.2007, 22:03
von Lisa
Also ich weiß ja nicht ob man es 'traditionelle' Kultur nennen kann...aber kaum ein Land hat nach dem 2. Weltkrieg die amerikanische Kultur dermaßen aufgesaugt wie Deutschland. Ich glaube doch, das kann man durchaus als 'Aufgeschlossenheit gegenüber der amerikanischen Kultur' bezeichnen.
Threepbrush, verzeihung, das "traditionell" hätte eigentlich noch weg gehört. Habs vergessen zu löschen. :oops:
So kann man es natürlich auch sehen. :wink:

LG, Lisa

Verfasst: 25.09.2007, 22:27
von neon
DasJan hat geschrieben:
neon hat geschrieben:Überall dort, wo eine Religion keine zentrale Anlaufstelle hat, gibt es für ihre Anhänger keine Möglichkeit, als Gemeinschaft mit Andersdenkenden zu kommunizieren. Mangelnde Kommunikation schürt Konflikte.
Also ich kann ganz normal auf offener Straße, in der Uni, über das Internet und so weiter mit Andersdenkenden kommunizieren. Zum einen braucht es dazu keine "zentrale Anlaufstelle", zum anderen verstehe ich nicht, inwiefern in einer Kirche oder einer Moschee Kommunikation mit Andersdenkenden passiert. Im Gegenteil, da bekommt man doch den eigenen Glauben schöngeredet und wird noch engsichtiger.

Jan
Schon richtig, nur findet zwischen den Religionsgemeinschaften, sofern sie innerhalb einer Kommune keine zentralen 'Sitz' haben, und den Behörden der örtlichen Kommunen keine wirkliche Kommunikation statt. Ich meinte nicht die Religionen untereinander und auch nicht die Anhänger der jeweiligen Religion untereinander.

Verfasst: 26.09.2007, 10:57
von babyboy
USA: Keine Gefahr (außer den berühmten Heuschrecken). Militär und Politik unfähig.
Russland: Nicht zu unterschätzen, aber für mich ungefährlich (von den Landsleuten in Deutschland mal abgesehen...) .
China: Will Deutschland (wirtschaftlich) erobern und hat sicher noch andere nicht so gute Absichten, aber da ich kein Kind mehr bin (vergiftetes Spielzeug) für mich nicht relevant.
Terror: Ich verübe doch nicht auf mich selbst einen Anschlag!
Schäuble: Hilfeeeee, ein Wahnsinniger......
:lol: :lol: :lol:

Verfasst: 26.09.2007, 11:15
von Mic
Lisa hat geschrieben:Da bin ich aus einem anderen Grund nicht Deiner Meinung. Ja, glaubst Du tatsächlich, egal wie viel Zeit die Inspekteure hatten, Sadam Hussein hätte die Karten auf den Tisch gelegt? Niemals. Aber er hätte eventuell klein beigegeben, wenn die ganze westliche Welt - USA und Europa - vereint gegen ihn gewesen wären und auf seine Absetzung gedrängt hätten. Entschieden ja, das glaube ich. Eine matte Sache damals.
Der Krieg hat bewiesen, dass es keine Atomwaffen gab, was hätte Hussein also auf den Tisch legen sollen? Zudem waren die Blauhelme vor Ort, das waren die USA und Europa, mehr an Völkerbund geht nicht. Gut, die Blauhelme "arbeiten" nicht so schnell wie die amerikanische Streitmacht, liegt aber wohl auch daran, dass es länger dauert, mit einer Regierung und einer Bevölkerung zu reden, anstatt sie wegzubomben.

Zudem frage ich mich, mit welchem Recht Amerika Atomwaffen besitzen darf und andere Länder nicht? Würde ich im nahen Osten leben und ständig würden meine Nachbarn und ich mit dieser Bedrohung leben müssen, würde ich mir auch überlegen, wie ich denn zumindest ein wenig die Kräfte angleichen kann.

Die Amerikaner sind in ihrer Außenpolitik einfach naiv. Sie denken, dass man eben mal schnell eine komplett andere Kultur mit McDonalds und Coca-Cola verwestlichen könnte. Was aber seinerzeit in Deutschland und in Japan wunderbar funktionierte klappt aber nicht mit jedem Land.

Aber die amerikanische Außenpolitik ist eh ein Witz. Zuerst stecken sie Gelder in Leute wie Hussein oder Bin Laden, um anschließend zu merken, dass die Jungs doch nicht so nett sind. Also wird mal ein Krieg angezettelt, damit der Rüstungsetat auch seine Berechtigung hat. Schließlich haben die Rüstungskonzerne Bush‘ Wahlkampf mit hohen finanziellen Mittel auch unterstützt.
Lisa hat geschrieben:Er hat leider auf die falschen Berater gehört, auf den extrem-harten Kern. Von Powell wäre er klüger beraten worden. Leider hat er auch nicht die staatsmännische Erfahrung seines Vaters.
Aha, er hört also auf die falschen Leute und hat keine Ahnung von Politik. Kurzum, er ist ein schei* Präsident. ;)
Schön, dass wir uns da einig sind. *s*
Lisa hat geschrieben:Ach so, was die Kultur anbelangt. Nun, das Smithonian in Washington ist ganz toll. Gleich mal ein Link:
http://www.si.edu/
Dann vergiß mal nicht, wie begeistert sie auch in Sachen Musik sind und aufgeschlossen unserer traditionellen Kultur und unserer historischen Vergangenheit, was man umgekehrt nicht sagen kann.
Du warst noch nie in Amerika, oder? Und wenn ja, dann hast du wahrscheinlich nicht einmal ins Fernsehen geschaut. Ich hatte das "Glück" ein paar Tage in Miami mit einer Grippe flach zu liegen, schaute also sehr häufig in die Glotze. Auslandsberichte von Europa? Null. Bestenfalls Frankreich wurde mal erwähnt, das war es.
Sie sind an unserer historischen Vergangenheit interessiert? Klar, ich wurde auch mal gefragt, ob der Krieg in Deutschland schon vorbei ist. Oder ob wir Telefone und Wassertoiletten hätten. Einen Freund von mir haben sie jeden Morgen Bier zum Frühstück bereit gestellt, weil sie annahmen, wir Deutschen trinken nichts anderes.
Mir ist zwar aufgefallen, dass der durchschnittliche Amerikaner an Europa interessiert ist, aber eigentlich nicht die geringste Ahnung hat, wie wir leben. Und zum Schluss jeden interkontinentalem Austausches musste ich mir die Frage anhören "In Amerika ist es aber besser, oder? Du würdest lieber hier wohnen, nicht wahr?" Wenn ich dies strikt verneinte, wurde ich nur ungläubig bestaunt.

Europäische Musik oder Filme haben da, wenn überhaupt, eine kleine Liebhabergruppe. Wusstest du, dass im Marshall-Plan damals mit drin stand, dass amerikanische Filme bevorzugt zu behandelt wären? Selbst in Frankreich wurde so der französische Film aus den Kinos getrieben. Oder wusstest du, dass in vielen Truppen immer ein Abgesandter der Firma Coca-Cola mit dabei war? Der war dafür zuständig in den besetzten Gebieten sich gleich nach Möglichkeiten umzuschauen, ob man dort kostengünstig expandieren könne.

Es steht ja wohl außer Frage, dass der Europäer mehr über Amerika weiß als umgekehrt.
Lisa hat geschrieben:Ich glaube auch, drüben wird Kunst gefördert, von Denjenigen die das nötige Kleingeld haben. Bei uns wird sogenannte "Kunst" subventiniert bis zum Geht-nicht-mehr auch bei Mißerfolg, von Parteimitgliedern, die sich eigentlich ihrem Status nach um soziale Belange kümmern sollten.
Sogenannte Kunst? Vielleicht entartet oder was meinst du? Und was soziale Belange angeht, du behauptest doch nicht wirklich, man sollte sich in Fragen der sozialen Absicherung an Amerika ein Beispiel nehmen, oder?

Amerika hat für die Welt sicherlich großartiges geleistet, aber deren derzeitige Außen- und auch Innenpolitik schadet ihnen und auch deren Ansehen derart, dass mich der Antiamerikanismus nicht wahrlich verwundert. Momentan haben sie durch ihre wirtschaftliche und militärische Macht nichts zu befürchten, aber ich hoffe für sie und den Rest der Welt, dass sie sich nicht darauf ausruhen werden.



babyboy hat geschrieben:Russland: Nicht zu unterschätzen, aber für mich ungefährlich (von den Landsleuten in Deutschland mal abgesehen...) .
Ist klar, sie laufen hier rum und vergewaltigen unsere Frauen und schänden unsere Kinder.
babyboy hat geschrieben:China: Will Deutschland (wirtschaftlich) erobern und hat sicher noch andere nicht so gute Absichten, aber da ich kein Kind mehr bin (vergiftetes Spielzeug) für mich nicht relevant.
Och, ich behaupte mal, jedes Land will andere Länder wirtschaftlich erobern. Dumm nur, dass der asiatische Markt von Europa unterschätzt wurde. Und was das vergiftete Spielzeug angeht. Wenn Martell den Preis so nach unten drückt, dann dürfen sie sich doch auch nicht wundern, dass irgendwann die Qualität nachlässt.

Wenn ich mir einen Handwerker nach Hause bestelle, der nur 2 Euro die Stunde nimmt, dann mag ich mich zwar darüber freuen, dass ich so günstig davon komme, sollte mich aber nicht wundern, wenn bei Material und Kompetenz Abstriche gemacht werden. Wie heißt es nicht so schön? "Wer am Anfang spart, zahlt am Ende doppelt."

Verfasst: 26.09.2007, 13:30
von Threepbrush
babyboy hat geschrieben:USA: Keine Gefahr (außer den berühmten Heuschrecken). Militär und Politik unfähig.
Seltsame Logik. Vor welchem Zahnarzt hättest du eher Angst: Vor einem fähigem oder einem unfähigem?

Verfasst: 26.09.2007, 13:44
von babyboy
Threepbrush hat geschrieben:
babyboy hat geschrieben:USA: Keine Gefahr (außer den berühmten Heuschrecken). Militär und Politik unfähig.
Seltsame Logik. Vor welchem Zahnarzt hättest du eher Angst: Vor einem fähigem oder einem unfähigem?
Es tut bei beiden weh, aber vor dem fähigen hätte ich mehr Angst..den kann ich nicht täuschen ;)
Den unfähigen kann ich außerdem verklagen und....ihn ist sicher das Geld lieber als die Behandlung ;)

In Reallive: Vor Politik und Mitlitär welche unfähig sind kannst du noch davon laufen oder dich andersweitig schützen (unter Umständen sogar zum Gegenschlag ausholen).

Verfasst: 26.09.2007, 13:54
von DaGus
Weglaufen? Gegenschlag? Quatsch, Inkompetenz in Regierung und Militär kann hochgefährlich sein. Dazu noch falsche Berater und Desinformation.
wag the dog.

Verfasst: 26.09.2007, 23:02
von Lisa
Hi Mic:
Du warst noch nie in Amerika, oder? Und wenn ja, dann hast du wahrscheinlich nicht einmal ins Fernsehen geschaut. Ich hatte das "Glück" ein paar Tage in Miami mit einer Grippe flach zu liegen, schaute also sehr häufig in die Glotze. Auslandsberichte von Europa? Null. Bestenfalls Frankreich wurde mal erwähnt, das war es.
Na ja, ich war in New York, Washington, Los Angeles, San Francisco und San Diego - von der Wüste in Arizona bis zur Queen Mary. Habe aber nicht in die Glotze geguckt, da ich mit Mietwagen jeweils die Landschaft bzw. Gegend erkundet habe.
Das begrenzte Wissen über Europa, das Du ansprichst, möchte ich mal so formulieren: Weißt Du zufällig, was sich in Wisconsin, Ohio, Arkansas oder Alabama tut (oder in den anderen Bundesstaaten, die uns eben eher unbekannt sind)? Wohl kaum. Außer es wird zufällig darüber im TV berichtet. Nun, das gleiche Recht bzw. Nichtwissen gestehe ich auch den Amerikanern zu.
Der Krieg hat bewiesen, dass es keine Atomwaffen gab, was hätte Hussein also auf den Tisch legen sollen?
Und wofür wurden dann Urananreicherungsanlagen von "europäischen Firmen" gebaut? Wurde der ganze Irak durchsucht? Bagdad hat alleine 5 Mio. Einwohner. Nur zur Größenordnung des Landes. Aber darauf will ich gar nicht näher eingehen. Geschehen ist geschehen, vor allem informiere ich mich schon länger nicht mehr in Sachen Politik. Zitat: "Das Denken überlasse ich den Pferden, die haben die grösseren Köpfe ..."
Sogenannte Kunst? Vielleicht entartet oder was meinst du?
Nein, absolut nicht. Mit "sogenannte Kunst" meinte ich die Kunst der vielen zeitgenössischen Künstler, ober Maler, Bildhauer oder Theatherautoren, die von sozialistischen Parteibonzen mit Steuergeldern subventioniert und gefördert werden und zum kotzen sind. Jedenfalls weit ab von Kunst, wie ich sie verstehe. Zitat: "Kunst kommt vom Können. Käme es vom Wollen, so würde es Wunst heißen." Ich weiß ja nicht, wie es in Deutschland ist. Das war es, was ich meinte. Das gibt es in Amerika auch nicht. Kein Erfolg? Weg damit. Richtig so.
Mehr habe ich zu diesem Thema nicht zu sagen.

LG, Lisa

Verfasst: 27.09.2007, 01:14
von leviathan
Threepbrush hat geschrieben:
neon hat geschrieben:
Threepbrush hat geschrieben:
Ich finde, stolz könntest du nur dann sein, wenn du selbst in einem Krisengebiet ein Minimum der Grundversorgung sichern würdest.
Mir ist auch nicht klar, warum das ein Grund für dich ist, stolz darauf zu sein, 'Deutscher' zu sein. Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz oder das THW gibt es ja auch in anderen Nationen.
Diese Ansicht liegt darin begründet, daß Du Dich vielleicht nicht als Teil des Staates siehst, der Du aber nun mal bist.
Ich habe wahrscheinlich einfach eine andere Definition von 'Stolz' als du. Stolz bin ich auf eigene Leistungen - aber durchaus auch auf Leistungen von Personen aus meinem emotionalem Umfeld.
Vor Leistungen wie sie zb eine Hilfsorganistation erbringt, habe ich Hochachtung - aber ich empfinde da keinen Stolz.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich nicht als Teil dieses Staates sehen würde. Aber stolz darauf kann ich nicht sein - weil 'Staat' erstmal ein abstrakter Begriff ist, genau wie 'Deutsch'.
@Threebrush: woher weist du denn, dass ich das nicht getan habe :?:

Warum dürfen die Engländer, Franzosen, Italiener usw. stolze Bürger ihres Staates sein? Und wenn wir Deutsche etwas Nationalstolz zeigen, ernten wir gleich Kritik aus den eigenen Reihen.

Natürlich kann und will keiner die Verbrechen des Dritten Reiches vergessen. Dies wird immer Teil unserer Geschichte bleiben. Ich bin aber der Meinung, nun einer Generation anzugehören, die durchaus mit Stolz und Respekt auf die Leistungen der Bundeswehr und der vielen anderen Helfer im Ausland 'stolz' sein kann.