[x] Schäuble
Auch bei mir stellvertretend für diese beunruhigenden Überwachungstendenzen in diesem Land. Flugzeuge abschießen, Computer durchsuchen, DNA- und Fingerabdruckdatenbanken sowie Abhörmaßnahmen - diese Dinge könnten in einem fiktiven idealen und vernünftigen Staat, der von Halbgöttern geführt wird durchaus zur Sicherheit der Bürger beitragen, aber so einen Staat hat es nie gegeben, gibt es jetzt nicht und wird es vermutlich in absehbarer Zeit nicht geben. Womöglich so lange nicht, wie Menschen am Drücker sitzen.
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Und wenn wir an unsere nähere deutsche Vergangenheit denken, sollten gerade wir am Besten wissen, dass man Vadder Staat am Besten gut verpackt in einer Zwangsjacke vor sich hinbrodeln lässt. Andererseits denke ich zwar auch jedes Mal, wenn ich Schäuble sehe, an die paar Gramm Blei, die uns bei effizienterem Einsatz ein großes Problem erspart hätten. Aber stellt euch mal vor, an seiner Stelle würde jemand herumspuken, der sich nicht ganz so peinlich anstellt. Dann doch lieber den Motorisierten Hampelmann...
Das mit der Religion sehe ich anders. Gäbe es keine Religion, würden die Knallchargen andere Methoden und Gründe finden, labile oder verzweifelte Menschen an sich zu binden und gegeneinander aufzuhetzen. Was die Leute im Nahen Osten und Amerika -um mal einige zu nennen- meines Erachtens brauchen, ist Zeit. Zeit, sich gegenseitig aus den dümmsten Gründen zu unterdrücken, zu massakrieren und all die anderen Fehler zu machen, die unsere europäische Vergangenheit so blutrünstig gemacht haben. Bis sie irgendwann so weit sind, einzusehen, dass es einfach nichts bringt, sich ständig an die Gurgel zu gehen. Im Nahen Osten, weil das Gemetzel noch hundert Jahre dauern kann, ohne dass irgendjemand "siegt". In Amerika, weil Kriege irrwitzige Geldsummen verschlingen und sich im Endeffekt, selbst wenn einem die Menschenleben nichts bedeuten, finanziell nicht auszahlen.
Fanatismus, Ignoranz und Gier sind das Problem, nicht Religion. Amerika ist im Vergleich zu Europa noch ein Kind, das einen dicken Flammenwerfer in der Hand hält, nicht weiß, dass die Nachbarskatze ebenfalls ein fühlendes Lebewesen ist und sich ständig von allen gehänselt fühlt. Da kommen dann auch so Dinge wie fehlgeleiteter Nationalstolz ins Spiel. Und im Nahen Osten wird man noch eine Weile benötigen, um die Religion nicht abzuschaffen, aber ihr den richtigen Platz zu geben, an den sie in einem modernen staatlichen Gebilde gehört. Hauptsächlich wohl, weil die Leute dort nichts anderes haben, woran sie sich festkrallen können. Und ihr Leben ihnen so wenig bedeutet, weil es besser ist, tot zu sein, als in den Trümmern zu leben. Gebt ihnen Essen, MTV und eine PlayStation und sie werden es sich zweimal überlegen, ob sie ihr Leben in einem Terroranschlag aufs Spiel setzen.
Religiöse Kulte sind ungemein interessant und sie können dem Menschen eine Quelle von Kraft und Hoffnung sein. Und wenn ich mir ansehe, welch unfassbare Kunst- und Bauwerke im Zeichen des Christentums entstanden sind, will ich mir eine Welt ohne Religion gar nicht vorstellen. Zumal ich selbst überzeugter Katholik bin, sich in meinem Freundeskreis vom Atheisten über den Juden bis zum Scientologen aber alles mögliche herumtreibt. Die Religion selbst hat mit Intolleranz und Krieg nichts am Hut. Solange ich keinen wissenschaftlichen, endeutigen Beweis für die Richtigkeit meines Glaubens habe, kann ich einen anderen Glauben nicht als falsch verdammen. Und selbst wenn ich diesen Beweis hätte, hätte ich mich in die persönlichen Überzeugungen eines anderen nicht einzumischen. Sofern er mir nicht auf die Nüsse geht, versteht sich.
Außerdem, seien wir mal ehrlich: Was ist der Atheismus schon, wenn nicht die Religion der Schlaumeier?
EDIT: Whoops. Da habe ich mir mit meinem Beitrag bissel viel Zeit gelassen und die Diskussion ist schon viel weiter fortgeschritten. Nunja. Bitte gehen Sie weiter. Es gibt nichts zu sehen.
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