Seite 3 von 3

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 27.03.2011, 19:34
von Tweety
JoeX schrieb:
Aber ich weiss was du meinst, es gibt Sachen da kann man halt mal ein paar tage warten(ich jedenfalls).
Sehe ich auch so. Nur wird sich sehr wahrscheinlich leider nichts an der Situation ändern. Man kann letztlich wohl nur selber versuchen so gut es geht Energie zu sparen.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 27.03.2011, 19:38
von stundenglas
Müssten die Franzosen bei nem GAU dann Geld an Deutschland zahlen, oder ist dafür dann die EU zuständig oder hat das Land einfach Pech? Die Länder kann man auch gegen andere austauschen.
Das ist ganz einfach zu beantworten: Der Kraftwerksbetreiber. Nebenbei, hattest du noch nie einem Freund mal Geld geliehen oder einen Gegenstand dieser hat den kaputt gemacht und er selber hatte nicht einen Cent dir das Geld zurückzugeben?
Ich verstehe wirklich was Du meinst und ich verstehe auch zu gut wie Unternehmen denken und handeln. Aber genau dieser eine Satz von Dir fällt für mich unter Profitgier. Und das mit der Leiharbeit ebenso (ist bei uns auch nicht anders).
Damit macht man es sich zu einfach. Unternehmen wollen nicht "nur Geld erwirtschafen". Profitgier hat etwas negatives fast etwas wie Betrug! Ich sehe Unternehmen eher als etwas das man versucht etwas zu erschaffen, die Kosten realistisch abwiegt (Somit auch Umweltgesichtspunkte als auch Ressourcen usw zu schonen, denn Umweltschutz kann auch wirtschaftlich sein und ist es besonders auf lange Sicht!) um den Verbrauchern/Kunden einen Mehrwert zu bieten.

Von diesem Mehrwert profitieren alle in der Gesellschaft. Auch wenn bestimmte Dinge günstig sind usw. Man muss halt nur schauen das alles in einem Rahmen bleibt. Es geht nicht das Fuji-Wasser den Fujianern das Wasser abgräbt. Oder Coca Coal so etwas in Indien macht so das die Gesellschaft darunter leidet. Auch hoffe ich das die Menschen in China und Co. sich eines Tages Umweltfreundlich verhalten. Dafür müssen Informationen aber auch Geld frei fließen können. Trotzdem bin ich für eine Tobin-Steuer und gegen Euro-Rettungsschirme etc. ;p

Wenn man einen Missstand ausmacht muss man darüber Reden und die Welt verändern oder zumindest das Bewusstsein dafür der Menschen.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 27.03.2011, 19:49
von JoeX
stundenglas hat geschrieben:
Müssten die Franzosen bei nem GAU dann Geld an Deutschland zahlen, oder ist dafür dann die EU zuständig oder hat das Land einfach Pech? Die Länder kann man auch gegen andere austauschen.
Das ist ganz einfach zu beantworten: Der Kraftwerksbetreiber. Nebenbei, hattest du noch nie einem Freund mal Geld geliehen oder einen Gegenstand dieser hat den kaputt gemacht und er selber hatte nicht einen Cent dir das Geld zurückzugeben?

Der Vergleich ist ja schon bischen schwach.
Sonst danke für den ersten Teil deiner Antwort.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 27.03.2011, 20:52
von Sven
stephy hat geschrieben:
Tweety hat geschrieben: 80 Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist das Kernkraftwerk Neckarwestheim.
Ich persönlich würde jederzeit jeden Antrag auf Windräder vor unserer Haustür unterschreiben!
Also ich wohne ca. 28 Km von NWH weg.
Lieber ein paar Geräusche mehr, als irgendwann einem Super-GAU zu erleiden!
Die CDU waren ja auch dagegen. Selbst bei WKR, die weit außerhalb der Wohngebiete sind, wo es keinen stört. Aber CDU... :|

@axelkothe
Lol, wusste nicht, dass du auch aus BaWü kommst. :oops:

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 27.03.2011, 22:28
von stundenglas
JoeX,

ich meinte das auch nicht ganz so ernst bzw. auch ein bisschen sarkastisch. Immerhin geht den Unternehmen das Geld aus wenn es zu so einem Vorfall kommt und ich denke nicht da die da große Entschädigungen zahlen (können). Oder sich gar gegen so etwas Versichern. Es hat was von Naturkatastrophe denke ich. Überlegene Gewalt oder wie das heißt.

Erschüttert bin ich immer noch das es da keine Rücklagen gibt und sich so seltsam darum gekümmert wird (wie in Japan). Diese Betreiber sind dann auf einmal doch ganz unseriös.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 17.04.2011, 14:50
von elfant
Dafür ist Stundenglas Vergleich allerdings eine zweckdienliche Vereinfachung.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 17.04.2011, 17:17
von stundenglas
Scheinbar haben sich die Atom-Kraftwerbetreiber schon gegenseitig gemeinsam versichert und Rückversichert. Was sicherlich die "bestmögliche" Lösung darstellt. Allerdings weiß ich noch nicht ob sich das nur auf die Deutschen Energieriesen bezieht oder auf alle Atomkraftwerksbetreiber weltweit.

Trotzdem sind diese Policen in Anbetracht der Kosten (für mich subjektiv) gnadenlos unterversichert wenn es zu einem größeren Unfall kommt wie jetzt in Japan. Auch denke ich nicht das dieses Geld für das Endlagerungs-Problem aufkommen könnte. Auf der anderen Seite füllen sich diese Versicherungskonten mit Kapital über einen größeren Zeitraum und werfen vielleicht Zinsen ab. Soweit meine Vorstellung. Aber in der Versicherungsbranche (dessen Strategien und "Algorithmen") kenne ich mich gar nicht aus.

Die Frage nach Energie bleibt wohl Spannend..

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 17.04.2011, 20:22
von elfant
Die Versicherungen sind bei solchen Dingen ja fast immer die Gewinner und hier bildet sich keine Ausnahme.

Ich habe zwar einmal Zahlen gehört, welche ich damals für realistisch hielt, aber mittlerweile sind jene wohl restlos überholt. Aber die Versicherung wird nur zahlen, wenn alle Sicherheitsvorschrift und ein paar zusätzliche versicherungsbedingte Vorschriften erfüllt wurden, was bist jetzt selten der Fall war.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 17.04.2011, 22:29
von stundenglas
Nein, eine normale Versicherung würde sich nicht darauf einlassen diese Kraftwerke zu versichern. Die Konzerne selber schlossen den Bund, gründeten eine Versicherung oder einen Versicherungspool. Quasi privat oder Gemeinschaftlich. Ich werde mal schauen das ich in der Nächsten Woche ein paar Zahlen und Quellen angeben kann.

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 18.04.2011, 13:37
von elfant
Es gibt etwas was Llodys nicht versichert? :shock: :shock:

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 18.04.2011, 23:53
von stundenglas
Hm, da die Wikipedia nun auch weitere Quellen angibt traue ich mich hier mal zwei Artikel zu Verlinken:

Zuerst einmal aus der Englischen Wikipedia, welche einen schönen Überblick gibt wie andere Länder mit der Versicherung umgehen en.wikipedia.org Economics of new nuclear power plants - Insurance

Und hier der deutsche Artikel zum Thema Atomkraftwerk:

de.wikipedia.org Atomkraftwerk - Rechtliches

Aus diesem Wikipedia-Artikel hat mich folgende Stelle mehr oder weniger positiv überrascht:
Die Haftungshöchstgrenze bei Schäden, die unmittelbar auf Handlungen eines bewaffneten Konfliktes, von Feindseligkeiten, eines Bürgerkrieges, eines Aufstandes oder auf eine schwere Naturkatastrophe außergewöhnlicher Art zurückzuführen sind, liegt bei eben diesen 2,5 Milliarden Euro. Für Schäden aus anderen Ursachen haften die Betreiber theoretisch unbegrenzt, de facto ist die Haftung durch das Eigenkapital der Betreiber begrenzt.
Als auch das Rückstellungen von 500 Mio Euro pro Kraftwerk angelegt werden die einen Rückbau (somit teilweise?) finanzieren.

Ein anderer Schnipsel den ich gefunden habe war dieser:
Dieses wirtschaftliche Risiko ist in Deutschland nur unzureichend abgesichert, nur ein Bruchteil der zu erwartenden Schäden sind durch die Betreiber abgedeckt. Diese müssen im Moment nur bis zu 2,5 Milliarden € Schadenersatzansprüche begleichen, eine Studie des Bundes geht bei einem schweren Kernschmelzunfall in Deutschland von ca. 5500 Millarden € Schäden aus.
von versicherungsarchive.de

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Verfasst: 19.04.2011, 13:21
von elfant
Die Frage ist natürlich wie man auf 5,5 Billionen €uro Schäden kommt. Immerhin reden wir bei dieser Summe von etwa dem Doppelten unser Wirtschaftskraft. Ich vermute einmal das eine Kernschmelze in Kernkraftwerk bei einem Megaplex angenommen wurde wie zum Beispiel Hamm-Uentrop und das Ganze dann nur über einen unbestimmten Zeitraum.

Diese Schätzung ist ja auch noch etwas willkürlich. Bislang dürfte in Japan der einzige Fall einer schweren Kernschmelz unter wirtschaftlichen Bedingen stattfinden und ansonsten nur die Atom - Bombenabwürfe der USA auf Japan.