Beowulf hat geschrieben: ↑29.12.2017, 16:19
Und so mögen in manchen Spielen Frauen verstärkt die Opfer sein, aber getötet und gefoltert werden zum allergrößten Teil Männer.
Ich kenne zuwenig Spiele, in denen Männer getötet und gefoltert werden, aber wegen des Prinzips "Der Held muss Single bleiben" sterben zumindest in
Filmen allzu häufig die Frauen, damit keine Verpflichtung zu einer dauerhaften Bindung besteht...
(Ist auch irgendwie Klischee, oder?).
Gestern "Riddick" gesehen, und natürlich ist die Figur eine überspitzte Verballhornung der Männlichkeit, die schon wieder amüsant ist. Selbstverständlich widersteht der Überheld dem bösen Final-Seelenraub, während die allzu toughe Begleiterin (die mindestes ebenso schnell und tödlich ist wie er) hirngewaschen wird (jedenfalls anfangs...), ihn dann aber kavalleriemäßig in letzter Sekunde rettet und selbst dabei umkommt. Zu der Frage also: "retten Frauen Männer?" könnte ich also einbringen, dass es für Frauen sinnvoll sein kann, ihren Mann hin und wieder zu retten (allerdings ohne dabei zu sterben, das ist arg dumm), damit sie sich seines weiteren Schutzes sicher sein kann.
Wenn man die "Titanic"-Frage ganz pragmatisch sieht, so stammt die Entscheidung "Frauen und Kinder zuerst" sicher aus einer Zeit, in der Frauen und Kinder wichtiger (fast möchte ich sagen, wertvoller) als Männer waren. Das ist einfach eine biologische Gesetzmäßigkeit und lässt sich - ohne politisch inkorrekt zu werden -, selbst ableiten. Genau genommen müsste es dann auch für die Frauen heißen "wir zuerst".
Also ein kurzer (?) Exkurs:
Alle Lebewesen, Pflanzen eingeschlossen, existieren, um sich zu vermehren. Das mag man leugnen oder nicht, aber auch wir Menschen gehören dazu. Schließlich sind wir keine eingewanderten Aliens vom Kern der Galaxis (oder doch? Manchmal kommt es mir nämlich so vor, als gehören wir nicht auf die Erde...). Aber auch Aliens müssten sich wahrscheinlich dem gleichen Naturgesetz beugen.
Geht man von der Zeit aus, die eine Frau gebärfähig ist (mal angenommen von 14 bis 45; entsprechende Daten kann man sich in Wikipedia zusammensuchen), so kann sie ungefähr jedes Jahr ein, seltener zwei Kinder (und Drillinge noch seltener) zur Welt bringen. Das macht ca. 30 Kinder in ihrem Leben - aber dann hat sie auch genug damit zu tun; Schwangerschaft ohne Ende. Ein Mann könnte, naja, großzügige Potenz vorausgesetzt, jede Nacht zwei Kinder zeugen (Dschingis Khan im gleichnamigen Lied von der gleichnamigen Gruppe schaffte natürlich mehr ...
)
Das setzt natürlich unterschiedliche Mätressen voraus, also ein Harem oder jede Menge One-Night-Standes. DAS ist damit auch das entsprechende Klischee-Traumziel der Männlichkeit. Da ein Mann in der Regel bis ins hohe Alter zeugungsfähig ist, starte ich die Berechnung bei 14 Jahren und gehe bis 60 (älter wurden die meisten eh nicht). Wenn er jede zweite Nacht mindestens einen Treffer hätte, könnte er in ca. 40 Jahren über 8000 Nachkommen zeugen (Arbeiten, Beschützen und Kriegführen wird dann aber seeeehr anstrengend...).
Nun investiert die Frau deutlich mehr Energie in den Nachwuchs, sowohl bei Schwangerschaft und Geburt als auch in der Zellsubstanz - die weibliche Eizelle ist 100 mal größer als ein Spermium, und sie hat nur ein paar hundert davon (vom Säugen und üblicher Baby-Aufzucht ganz zu schweigen). Die
Entscheidung, mit wem sie sich einlässt, will also gut überlegt sein. Da Frauen durch diese Rechnung (s.o.) die begrenzende Komponente darstellen, ist es demnach für die Gene, für die Art
Mensch , für die soziale Gruppe und sogar psychologisch sinnvoll, die Frauen und Kinder zuerst in die Boote zu lassen. Erstens würde theoretisch ein Mann genügen (theoretisch! *räusper*), um die Verluste schnell nachzufüllen, und außerdem ist die Funktion des Vaters
biologisch gesehen nach dem Zeugen obsolet. Ich bin kein militanter Feminist, aber man braucht ja nur in die Tierwelt hinüberzuschielen. Die Aufgabe, die der Mann beim Menschen nach dem Akt übernimmt, hängt damit zusammen, dass der Baby-Mensch ein empfindlicher Nesthocker ist, der über 10 Jahre zum Erwachsenwerden benötigt. Manche, wie gewisse Präsidenten, schaffen es nie ... Je länger die Aufzucht dauert, desto gleichmäßiger verteilt ist die Brutpflege.
Was sagt uns das? Männer und Frauen ticken per se verschieden, weil sie verschieden
sind. "Gleich"berechtigung im Sinne von "geschlechtsgleich" kann es gar nicht geben. Denn das, was uns als Rollenklischee ins Auge springt, hat 100000 Jahre ziemlich gut funktioniert. Warum achtet "der Mann" so auf das Äußere? Wäre es nicht egal, wie das Weibchen aussieht, wenn das vielzitierte "ich achte nur auf innere Werte" wahr wäre ? Warum ist es wichtig, eine "junge" Frau zu haben? Warum sind die jüngsten Prinzessinnen immer die hübschesten? Warum sind Frauen generell kleiner als Männer? Warum besteht in
fast allen Gesellschaftsformen die Konvention, dass die Frau - ist sie erst einmal "erobert" - beim Mann zu bleiben hat und dieser sich seiner Beute sicher sein darf?
Die tertiären sichtbaren männlichen Merkmale sind durchweg Ausdruck eines hohen Testosteronspiegels. Das heißt,
er ist potent (die
Größe spielt dabei nicht die entscheidene Rolle), aktiv und stark. Die Körpermerkmale der
Frau sind: lange Beine (jung, weil der Wachstumsschub bei Mädchen zuerst die Beine befällt), große Brüste (kann säugen), breiteres Becken als die Schulter (kann gut Kinder kriegen), kindliches Gesicht (ebenfalls: jung, weckt Beschützerinstinkt).
Lara Croft hatte außerdem noch lange Haare, was ebenfalls ein Zeichen für jugendliches Alter ist (eigentlich unlogisch, denn je älter jemand ist, desto länger die Haare. Aber na gut - Teenager haben die längsten Haare bis zum ersten Ratzfatz-Ab, danach nie mehr... Audrey Hepburn in "Ein Herz und eine Krone" hats vorgemacht).
Die restlichen Merkmale und Verhaltensweisen muss ich jetzt nicht näher erläutern. Für mich sind die stereotypischen Rollenbilder kein Grund zum Aufstöhnen. Weil es nicht zu ändern ist. Bislang kann man zwar Spermien einfrieren (so dass man vielleicht längere Zeit ohne Männer auskommen könnte), aber die künstliche Gebärmutter wurde noch nicht erfunden.
Wenn wir in 1000, 10000 Jahren noch da sein wollen, müssen wir das hinnehmen.
Was man aber ändern kann, ist die
Gleichstellung und die
Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das hat nun überhaupt nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun, sondern mit der Gesellschaftsform. Ich versuche sowieso seit Jahren herauszufinden, warum die Frau - wo sie doch für das Überleben der Art so immerns unersetzlich ist - seit Jahrtausenden so mies behandelt wird. Behandelt man so das wertvollste, was man hat?
Da das offenbar auch in der Tierwelt oft vorkommt (hat mal jemand eine Stute gefragt, was sie beim Decken eigentlich davon hat...?), muss das eine innewohnende Zwangs-Logik sein.
Ich kann mir das nur so zusammenreimen, dass Aggression lebensnotwendig für das Erkämpfen des Weibchens ist (Zweifler und Weicheier kriegen keine ab) und dass damit der aggressive Part prinzipiell zum überwiegenden Teil bei den Männern liegt (weshalb ihre Vorverurteilung ja leider meistens stimmt). Männer sind im Wettkampf mit anderen Männern um die Frauen. Deshalb ist es für Frauen in der Regel auch leichter, die passive Rolle zu spielen, bis der Märchenprinz kommt. Sie brauchen nur zu warten. Er kommt garantiert. Aber ob es auch der
ersehnte Prinz ist, steht auf einem anderen Blatt. Er ist der
Gewinner im Wettkampf - was immer das bedeutet ...
Wer allerdings durch und durch aggressiv und testosterongeschwollen ist (was biologisch der beste Mann wäre), stoppt deshalb nicht bei seinem Weibchen, denn dazu müsste er seine Hormon-Chemie und sein Verhalten um 180° drehen, und das klappt nicht. Ein Bad Guy bleibt ein Bad Guy... Das ist ein Teufelskreis, weshalb Verhaltensbiologen (u.a. Desmond Morris) davon ausgehen, dass Frauen zwei gegensätzliche Männertypen auswählen (und auch parallel nutzen): den verständigen Ernäher für die Gören und den potenten, gutaussehenden Offizier fürs Fremdgehen, wenn der Eisprung naht (Klischee, ich weiß ...). Damit kommen nämlich gute Gene in den Pool. Denn eines ist klar: auch Frauen mögen Knackärsche, die mit einem Eisblock auf braungebranntem Oberkörper durch das Büro schreiten (in Zeitlupe, versteht sich). Aber für den Rest des Jahres muss ja jemand die Miete verdienen, und Knackärsche haben dazu keine Lust und keine Zeit, weil sie ja die restliche Damenwelt auch noch beglücken müssen ...
Uncoolman