Ich bin jetzt auch durch, der letzte Abschnitt war, wie andere hier schon erwähnt haben, nicht mehr allzu lang.
Wenn ich jetzt diese Woche und diesen Playthrough Revue passieren lasse, dann merke ich eindeutig um wie viel komplizierter damals alles war und wie viel Zeit man damals hatte.
Ich habe damals geschlagene 2 Jahre für das Durchspielen benötigt und das mit Hilfe von drei Komplettlösungen aus unterschiedlichen Zeitschriften sowie diversen Neuanfängen des Spiels aufgrund der Sackgassen. (Ich war damals noch jung und unerfahren

) Damals war es allein schon eine kleine Herausforderung an diese Lösungen zu gelangen. Wer hatte schon eine Übersicht in welchem Magazin in welcher Ausgabe welche Lösung enthalten war? Mal ganz abgesehen vom Geld diese kaufen zu können - ich habe immer neidisch auf die Magazin Sonderausgaben geschaut aber das war einfach nicht möglich noch zusätzlich zur ASM und zum Amiga Magazin und später Amiga Joker.
Auch heute wäre das Durchspielen ohne Komplettlösung für mich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, dieses mal aber zu einem größeren Teil aus Zeitgründen - heute hätte ich einfach keine Lust mehr immer wieder und wieder von vorne zu starten oder alte Spielstände zu laden, falls man mal wieder in einer Sackgasse gelandet ist.
Wie sahen denn früher Wirtschaftssimulationen aus, z. B. Mad TV? Die ersten Spielversuche waren immer zum scheitern verurteilt. Man musste das Spiel "lernen" - das Handbuch hat auch nicht zwingend die Details erklärt. Tutorials die einen an die Hand nehmen? Gab es nicht. Der Weg zum Ziel war mehrfaches Scheitern und aus seinen Fehlern lernen, bis man die Spielmechanik verstanden hatte und den ersten echten Durchgang starten konnte. Im Grunde war es nervig aber es hat uns nicht gestört, das gehörte einfach dazu.
Damals hatten wir einfach mehr Zeit
und es gab viel, viel weniger Spiele. Wir waren doch froh, wenn endlich mal wieder ein Top Spiel herauskam, was uns Wochen und Monate und sogar Jahre beschäftigt hat (Ich sage nur Indiana Jones 4 - auf allen drei Wegen durchgespielt mit 4 Floppylaufwerken am Amiga). Man konnte sich noch die Zähne dran ausbeißen weil man einfach über längere Zeiträume nichts vergleichbares hatte.
Heutzutage, mit Hilfe des Internets, können solche Informationen quasi in Echtzeit, jederzeit und grenzüberschreitend verteilt werden. Das macht das Ganze einfacher und verringert die Zeit Dinge selbst lernen zu müssen - wenn man sie denn heutzutage noch braucht. Aktuelle Spiele nehmen einen doch oftmals komplett an die Hand und wir sind im Grunde froh darum.
Dazu gesellen sich die "Pile of Shames" (mal ganz ehrlich, da ist doch jeder selbst schuld dran, oder?), Spielenachschub am laufenden Band, darunter auch Top Spiele und selbst mit Hilfe des Internets wird es schwerer und schwerer überhaupt noch einen Überblick zu haben.
Huch, ich merke wie ich abschweife. Zak McKracken also, dieses Spiel, das mich damals allein mit solchen Kleinigkeiten fasziniert hat wie "Der Busfahrer erkennt mich wieder und spricht mich jetzt anders an", der Nachfolger von Maniac Mansion (das ich übrigens erst nach Zak McKracken durchgespielt habe). Was bleibt heute davon? Eine doch verschwommene Erinnerung an die Kindheit, grafisch noch OK, die Grafik der FM-Towns Version immer noch gut - nach Bildschirmauflösung darf man nicht gehen, das ist die natürliche Evolution der Technik.
Spielerisch und storytechnisch ist es leider nicht so gut gealtert. Heute vermisse ich schmerzlich "Rede Mit" und "Schaue an" und konnte es gar nicht glauben, dass es diese Verben nicht gab als ich den Playthrough begann. Das hat sicherlich technische Gründe in Form des Speicherplatzes und/oder RAM's. Jedes Objekt mit einem Kommentar versehen? Dialoge mit Dialogbäumen? Das hat vermutlich einfach nicht mehr auf die Disketten passen wollen, insbesondere für die C64 Version, die alles in 64K RAM quetschen musste. Das merkt man schon früh im Spiel z. B. an der "Le Bakery":
Drücke Klingel [Ladezeit]
Soundausgabe der Klingel (Nur ein kurzes Ding-Dong!) [Ladezeit]
Fenster geht auf, Bäcker erscheint und redet.
Die nächsten beiden Klingelvorgänge funktionieren dann ohne Ladezeit, nach dem dritten jedoch [Ladezeit]
Brot wird heruntergeworfen
Da musste auf dem C64 sicherlich um jedes Byte gekämpft werden, so dass Dialogbäume einfach nicht mehr drin waren, ohne eine zusätzliche Diskette und zusätzliche Ladezeiten. Das war dann erst mit Indiana Jones and the last Crusade möglich, was folglich nicht mehr für den C64 erschien.
Es war trotzdem ein schöner Playthrough, ich bereue ihn nicht. Das hätte ohne die Labyrinthkarten jedoch anders ausgesehen. Diese damals nicht unübliche Methode zur Spielzeitstreckung (Ist ja in Indiana Jones and the Last Crusade leider auch noch vorhanden), hätte mich ansonsten dazu gebracht abzubrechen oder ich hätte hier um einen Spielstand gebettelt.
Was mir noch auffiel ist die unterschiedliche Anordnung der Verben in der FM-Towns Version im Vergleich zu den älteren Versionen z. B. C64:
Original (C64)
FM-Towns:
FM-Towns Verben.png
C64 Verben.png
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