Adventure-Treff

enigma hat geschrieben:Und muss man einen Spieler wirklich fordern? Möchte die Mehrheit das? Nachdem sie bereits den ganzen Tag in Schule, Beruf und Famile "gefordert" wurden, wollen sie sich ja vielleicht einfach nur unterhalten ...

Die Masse? Nein! Die Masse will sich wahrscheinlich entspannen oder sind Kinder ohne Ahnung. Aber seit wann sind Adventures wieder ein Massenmarkt?
Ich habe nichts gegen seichte Unterhaltung, aber hier erwarte ich etwas anders. Ich möchte freuen können, daß ich dieses Rätsel oder Spiel nach stunden - / nächtelangem grübeln geschafft habe.

enigma hat geschrieben:Wobei ich die Unterstellung, die dort auch gelegentlich auftaucht, die kurze Spielzeit basiere auf Speedruns mit Komplettlösung, etwas frech finde.

Das sind wahrscheinlich die gleichen Leute welche behaupten, daß man Spiel XYZ gar nicht anders schaffen kann, weil sie einfach zu jung sind. Ich habe nichts dagegen, aber damals hat man die Leute dann akzeptiert oder herausgefordert ud nicht pauschal beleidigt.

realchris hat geschrieben:Übrigens, wenn man einen Massenmarkt anstrebt, sollte man auch massentaugliche Dramaturgie verwenden. Also keine Aneinanderreihung von Ereignissen.

Chris es tut mir ja leid, aber bist du wirklich der Meinung die Masse interessiert das? Meiner Meinung nach sprechen die Kassenschlager der letzten 20 Jahre da eine andere Sprache.

elfant hat geschrieben:

enigma hat geschrieben:Und muss man einen Spieler wirklich fordern? Möchte die Mehrheit das? Nachdem sie bereits den ganzen Tag in Schule, Beruf und Famile "gefordert" wurden, wollen sie sich ja vielleicht einfach nur unterhalten ...

Die Masse? Nein! Die Masse will sich wahrscheinlich entspannen oder sind Kinder ohne Ahnung. Aber seit wann sind Adventures wieder ein Massenmarkt?
Ich habe nichts gegen seichte Unterhaltung, aber hier erwarte ich etwas anders. Ich möchte freuen können, daß ich dieses Rätsel oder Spiel nach stunden - / nächtelangem grübeln geschafft habe.

Kann ich nur zustimmen. Dieses Totschlagargument "Das ist halt für die Leute, die sich nich anstrengen wollen" ist ein totaler Witz, wenn ich mich mit einem unkomplizierten Actionilm unterhalten will, erwarte ich beim Schauen auch, dass die Qualität einigermaßen stimmt, und nicht, das mir jeder Rotz vorgesetzt werden kann, nur weil ich jetzt einfach nicht mehr nachdenken möchte. Hier kommt dann eben noch dazu, dass, wie es elfant sagt, Adventures absolut keine Massenware sind.

Und wenn man sich den allgemeinen Tenor ansieht, scheinen bei Geheimakte 3 eklatante Mängel da zu sein, die mit Anpassung an Gelegenheitsspieler und Anfänger absolut nichts zu tun haben, sondern einfach das Spiel herunterziehen, siehe Spielzeit, Schwarzblenden und löchrige Handlung mit wirrer Szenenaneinanderreihung (gerade letzteres wird bei Amazon von sehr vielen Leuten bemängelt, die sogar noch den zweiten Teil geliebt haben). Abgesehen davon ist das mit diesem "Herr P." wirklich nur noch dreist, Koch Media muss es schon sehr nötig haben, wenn sie mit hohlem PR-Gefasel und schwachsinnigen Behauptungen gegenhalten müssen.

Übrigens muss ich regelmäßig in mich selbst kotzen, wenn ich "Für den Massenmarkt ausgelegt" lese...


Auch der "Massenmarkt" besteht (bis auf die Klischee-RTL-Biertrinker vorm Fernseher vielleicht) aus vieeeeelen kleinen Gruppen. Dem Modelbauer, dem Autofreak, Dem Zeichner, dem Eisenbahn-Fan, dem anspruchsvolle-Filme-liebhaber, dem Reisefreund... u.s.w.

Wie gerne würde ich sehen, wie Anbieter von Modelsätzen ihr Produkt "auf die Masse" zuschneiden.
Kleben? nein. 10000 Teile? nein. Ein Stecksatz von maximal 10 Teilen, damit der "Feierabendbastler" sich auch ja mit dem Produkt beschäftigt.

Wie gerne würde ich die komplette vercasualisierung von Autotuning (modding im Spielebereich) sehen.
Das gibt es nicht mehr. Hersteller haben zukünftig nur noch Autos die nicht bearbeitet werden können. Die MASSE will das eh nicht. Auch Autorennen fahren geschätzt 0.000000000000000001% aller Autofahrer. Wozu also Rennautos?
Gibt es nicht mehr, der Feierabendfahrer will ja auch Spass auf der Strasse. Und die Masse fährt keine Rennen oder tuned an Autos rum.

WIe sehr ich es hasse.... wie sehr ich den eigentlich nicht mal wirklich existenten Casual-Spieler hasse, der mir all die schönen Marken in der letzten Zeit verwässert hat. Diesen fiktiven Casualspielern sollte man ihre Leidenschaft mal nach Strich und Faden mit der Heckenschere so beschneiden, dass sie sich in Foren aufregen, aber nein, es trifft wirklich nur die Spielefreunde...

Die Entwickler, denen ich hoffnungslos vertraue lassen sich an 1-3 FIngern abzählen.... Blizzard hat es durch Diablo 3 versaut, die fallen nach vielen vielen Jahren wirklich raus.

From Software, die Erschaffer von Dark und Demon's Souls vielleicht. Da merk ich, dass abseits vom Massenmarkt gearbeitet wird. Ansonsten muss ich wirklich sagen, gibts da außer Indie-Entwickler nichts. Leider schon gar nicht mehr im Adventure-Markt. Vielleicht Daedalic und King Arts. Aber bei Daedalic ist mir immer zuviel gezwungene Komik im Spiel, das ermüdet mich beim Spielen wirklich sehr, diese krampfhaft verstellten Stimmen zu hören.

Ach, ich bin grad nur grantig

enigma hat geschrieben:Es gibt auch eine Diskussion im offiziellen DeepSilver Forum. Es wird dabei nochmal ziemlich klar, dass regelmäßige, erfahrene Adventure-Spieler einfach nicht die Zielgruppe ist.

Und muss man einen Spieler wirklich fordern? Möchte die Mehrheit das? Nachdem sie bereits den ganzen Tag in Schule, Beruf und Famile "gefordert" wurden, wollen sie sich ja vielleicht einfach nur unterhalten ...

Tja, so ist das dann wohl. Ich muss dazu sagen, ich muss tatsächlich nicht immer gefordert werden. Aber wenn es keine echten Rätsel gibt, dann muss einfach die Unterhaltung auch unterhalten, will sagen, der Druck ist dann auf der Story, und wenn die dann einbricht, wie hier der Fall, bleibt eben nichts übrig. Und das ist das Problem.

Edit: Wobei ich die Unterstellung, die dort auch gelegentlich auftaucht, die kurze Spielzeit basiere auf Speedruns mit Komplettlösung, etwas frech finde. Hans hat das ja klargestellt.

So Punkte wie Charaktere, Story, Technik und Spiellänge sprechen alle Zielgruppen gleichermaßen an, da haben Adventure-Spieler in Sachen Qualität doch wohl kein Monopol drauf. Gegen logisch zu lösende Rätsel ist an sich ja gar nicht mal viel einzuwenden, dann muss aber bitte auch der Rest stimmen.

@ elfant, du hast meinen kommentar falsch verstanden .

Lieber Masse statt Klasse also. Ich kann dem Entwickler nur gratulieren.

Wildchild hat geschrieben: From Software, die Erschaffer von Dark und Demon's Souls vielleicht

Grade Dark Souls hat sich so super verkauft, dass es hoffentlich einigen Publishern mal aufzeigt, dass Masse und Hardcore keine Gegensätze sind. Es muss nur anständig umgesetzt werden.

Kein Spieler ist an der Casualisierung Schuld, daran sind Publisher schuld.

Wildchild hat geschrieben:Übrigens muss ich regelmäßig in mich selbst kotzen, wenn ich "Für den Massenmarkt ausgelegt" lese...


Auch der "Massenmarkt" besteht (bis auf die Klischee-RTL-Biertrinker vorm Fernseher vielleicht) aus vieeeeelen kleinen Gruppen. Dem Modelbauer, dem Autofreak, Dem Zeichner, dem Eisenbahn-Fan, dem anspruchsvolle-Filme-liebhaber, dem Reisefreund... u.s.w.

Wie gerne würde ich sehen, wie Anbieter von Modelsätzen ihr Produkt "auf die Masse" zuschneiden.
Kleben? nein. 10000 Teile? nein. Ein Stecksatz von maximal 10 Teilen, damit der "Feierabendbastler" sich auch ja mit dem Produkt beschäftigt.

Wie gerne würde ich die komplette vercasualisierung von Autotuning (modding im Spielebereich) sehen.
Das gibt es nicht mehr. Hersteller haben zukünftig nur noch Autos die nicht bearbeitet werden können. Die MASSE will das eh nicht. Auch Autorennen fahren geschätzt 0.000000000000000001% aller Autofahrer. Wozu also Rennautos?
Gibt es nicht mehr, der Feierabendfahrer will ja auch Spass auf der Strasse. Und die Masse fährt keine Rennen oder tuned an Autos rum.

WIe sehr ich es hasse.... wie sehr ich den eigentlich nicht mal wirklich existenten Casual-Spieler hasse, der mir all die schönen Marken in der letzten Zeit verwässert hat. Diesen fiktiven Casualspielern sollte man ihre Leidenschaft mal nach Strich und Faden mit der Heckenschere so beschneiden, dass sie sich in Foren aufregen, aber nein, es trifft wirklich nur die Spielefreunde...

Die Entwickler, denen ich hoffnungslos vertraue lassen sich an 1-3 FIngern abzählen.... Blizzard hat es durch Diablo 3 versaut, die fallen nach vielen vielen Jahren wirklich raus.

From Software, die Erschaffer von Dark und Demon's Souls vielleicht. Da merk ich, dass abseits vom Massenmarkt gearbeitet wird. Ansonsten muss ich wirklich sagen, gibts da außer Indie-Entwickler nichts. Leider schon gar nicht mehr im Adventure-Markt. Vielleicht Daedalic und King Arts. Aber bei Daedalic ist mir immer zuviel gezwungene Komik im Spiel, das ermüdet mich beim Spielen wirklich sehr, diese krampfhaft verstellten Stimmen zu hören.

Ach, ich bin grad nur grantig

Finde deinen Groll ja berechtigt, aber immer wieder lese ich, dass diese Casual Gamer "notwendig" sind um "bestehen" zu können. World of Warcraft war anfangs auch eher nur was für eingefleischte, ausdauernde und akribische Spieler die nicht sofort ins Forum "whinen" gehen...Das hat sich so sehr gewandelt, dass es imo nur mehr "casuals" gibt. Ich schaue mir deswegen mittlerweile jedes Indie Bundle etc an, da dort wirklich Spieler von Spielern für Spieler erzeugen. Die großen Spieleschmieden vergleich ich gern mit den Blockbuster entwicklern für Filme: Sie wollen einen okay Film rausbringen der halt von allen geschaut wird, aber für wirkliche Filmliebhaber ist da kaum was zu holen

realchris hat geschrieben:@ elfant, du hast meinen kommentar falsch verstanden .

Möglich. Ich dachte es ging um Aufbau einer Geschichte anstatt Szenen einfach aneinander zu hängen. Meiner Meinung nach ist letzteres bei der Masse der Spielen der Standard.

Kradath hat geschrieben:Kein Spieler ist an der Casualisierung Schuld, daran sind Publisher schuld.

Die letze Entscheidung liegt meines Wissens immer noch beim Käufer / Spieler. Gerade wenn man noch DrDeath Beitrag mit einbezieht. Viele Spiele bieten ja auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade an, welche meiner Meinung nach aber eher ein schlechter Witz sind.

Aber wie soll der Spieler etwas kaufen was nicht existiert? Das ist das Paradoxon. Es ist ja nicht so, dass man die große Wahl hat derzeit.

Das ist doch der Grund wieso Kickstarter so erfolgreich ist, weil man erstmals wieder die Wahl hat.

Kickstarter ist das gleiche Prinzip nur auf einer anderen Basis.
Die meistverkauften / beliebtesten Spiele bestimmen fast immer die Entwicklung des Marktes. Deswegen sind Adventures fast immer auf Humor getrimmt, weil Monkey Island das Überadventure ist und Sierra und LA mit den lustigen Adventures am erfolgreichsten waren.
Bei Myst mußte man wiederum feststellen, daß das Konzept praktisch nicht kopierbar war.

Wenn man also "Casual" - Spiele in der Sparte viel verkauft werden, werden auch mehr solche Spiele von den großen Firmen hergestellt.

Mit dem Unterschied, dass Publisher "raten", während wir bei Kickstarter entscheiden.

Wie sollen sich Publisher an erfolgreichen Hardcore spielen orientieren, wenn es diese praktisch nicht gibt?

Ich sehe zum Beispiel auf Greenlight nun richtig viele Mystesque Spiele, eines, Dream, wurde sogar nun unter den ersten 10 Spielen von der Community zu Valve gevotet.

Kradath hat geschrieben:Mit dem Unterschied, dass Publisher "raten", während wir bei Kickstarter entscheiden.

Bei Kickstarter ist raten ebenso angesagt wie im Handel auch. Schön verkaufen können viele, wie "casual" oder "hardcore" die Spiele tatsächlich ausfallen, zeigt sich dann aber auch erst zum Launch, meistens ein Jahr später. Broken Sword zum Beispiel dürfte am Ende bestimmt eher Richtung Geheimakte gehen, was die Zielgruppe anbelangt.

Wieso sollten die aber ein Spiel anders machen als es die Backer, die schon bezahlt haben, wünschen? Das wäre die absolute Dämlichkeit. Sie haben ja das Geld WEIL deren Spiele so sind. Wasteland 2 bekam doch den Zaster ned OBWOHL es Oldschool ist?

Weil die Backer im Grunde auch nur "Starthilfe" geben. Die 10.000 Backer, die Broken Sword bislang bei Kickstarter gekauft haben, sind eben nur ein kleiner Bruchteil der eigentlichen Verkäufe und Zielgruppe, die Revolution für das neue Adventure eigentlich anstrebt.