Der Herr der Ringe: Gollum - Neues Spiel von Daedalic

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Und dann ist für sie Doomsday

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Report: Warum Gollum scheitern MUSSTE | GAME TWO #307

[k0SH]

Sehr uncool, vor allem die ganze Vorwürfe gegen das Unternehmen und gegen Carsten und weniger "gegen Gollum" (klar, dass das alles auch mit zum Gollum-Gate führte)

[S-Made]

Interessante Doku. Schade um die ehemals tolle Firma. Die Abkehr von den Point-and-Click-Adventures war der Anfang vom Ende. Das hätten wir Herrn Fichtelmann hier im AT-Forum aber auch schon damals sagen können, dass das ein Riesenfehler ist.

[Uncoolman]

Alles hat ein Hoch und ein Tief. Das ist bei Zivilisationen genauso wie mit Werten oder wie eben mit Ideen. Facebook war mal groß, jetzt nicht mehr. Die Bundesbahn war mal gut, jetzt nicht mehr. Man kann nicht immer nur wachsen. Auch LucasArts hatte eine Blüte und einen Verfall. Wenn ein Mindestbedarf an Adventures besteht, könnte Daedalic sich darauf besinnen, aber mein Gefühl ist, dass der klitzekleine Markt nicht ausreicht, um wirkliche gute Grafiker und Programmierer zu halten. Der Trend geht doch zum 101sten Ballerspiel mit geringem Kreativwert, wie auch bei Filmen der Trend zur 37sten Neuverfilmung geht. Daran ist Daedalic nicht unbedingt selbst Schuld, sondern die Gesellschaft entwickelt sich global dahin. Mit dem ausgetrockneten Mitarbeiterstamm lässt sich nun wenig erreichen, und das wäre dann immer auch ein riskantes Experiment.

[Kikimora]

Soweit ich mich erinnere, hat Fichtelmann sich hier im Forum schon damals ziemlich daneben benommen. Die Aussagen seiner ehemaligen Angestellten bestätigen meinen Eindruck.

[Paragon]

Soweit ich mich erinnere, hat Fichtelmann sich hier im Forum schon damals ziemlich daneben benommen. Die Aussagen seiner ehemaligen Angestellten bestätigen meinen Eindruck.

Wobei ich nie ein Fan bin jemanden aus einer Firma zu puhlen und zu rufen "AHA! DAS ist der Grund aller bösen Elemente!" Das ist genauso wie mit Bethesda und Todd Howard, nur weil der Mann halt "das Gesicht" der Firma ist ist er nicht der auf den alle automatisch eindreschen sollten. Ich fand die Doku von Game Two ziemlich interessant, aber ganz ehrlich? Ich habe inzwischen soviele schlimmeren Geschichten über amerikanische Produktionen gehört (z.B. L.A. Noire, die gefühlt Daedalic in schäbigen Methode dreifach unterboten haben) das ich Daedalic "nur" als einen weiteren Fall einordne.

Und sind wir mal offen: Es kümmert auch die Fans kaum wie schlimm Arbeitsbedingungen sind wenn das Endprodukt gut ist. Last of Us 2 z.B. hatte auch schlimme Crunch Geschichten, ebenso Baldurs Gate 3, und das geht dann in den Lobeshymnen gerne unter

[Kikimora]

Man kann natürlich auch Äpfel mit Birnen vergleichen.

Ich finde es gut, dass hier die eigentliche Problematik sichtbar gemacht wurde (auch wenn die Botschaft bei Menschen, die nicht in der Branche tätig sind, ja anscheinend trotzdem nicht anzukommen scheint), insbesondere für die betroffenden Mitarbeiter, die spätestens am Ende immer die Leidtragenden sind, weil sie sich einerseits für vergleichsweise niedrige Gehälter kaputtgemacht haben und dann am Ende aufgrund falscher Versprechen "von oben" noch mit Dreck beworfen werden.

[Paragon]

Wieso Äpfel mit Birnen? Das habe ich nicht ganz verstanden.

[Kikimora]

Fichtelmann war ja wohl bei Daedalic nicht "das Gesicht des Unternehmens". Das war doch wohl eher Poki als kreativer Kopf und Ideenmensch, nicht der Typ, der die Ideen und die Arbeit anderer nur zu Geld gemacht hat.

Was die amerikanischen Produktionen betrifft: Die Verhältnisse da sind generell ganz andere. Für die Firmen gelten andere Gesetze als bei uns. Außerdem ist es "Whataboutism" - ja natürlich gibt es immer irgendwo eine Situation, die noch schlimmer ist, als die hier dargestellte. Wissen wir alle. Aber wem bringt es was, auf diesen vollkommen offensichtlichen Umstand hinzuweisen, wenn es hier um genau diesen konkreten Fall geht?

[Paragon]

Ich meine nur: Keine Firma besteht aus einer Person, und ich bezweifle das das Wort "Fichtelmann" die Ursache aller Probleme bei DAEDALIC ist. Man sieht ja in der Doku gut das die Firma oft einfach nur diversen, angeblich erfolgversprechenden Trends nachgejagt ist: Er die TELLTALE-Schiene, dann LIFE SERVICE DIABLO KLONE bis eben zu Linzenzkäufen, da sieht man doch schon klare strukturelle Konzepte die sich mit dem frühem Studio beißen.


Natürlich hast du recht und man soll nicht argumentieren "Die sollen sich mal nicht so haben in China bekommen die Programmierer nur eine Stunde Hofgang im Monat" aber ich wollte damit nur verdeutlichen das mich die schlechten Verhaltensweisen der Firma mit ihren Mitarbeitern einfach nicht schockiert haben wie sie es wohl sollten

[Kikimora]

Dass er allein die einzige Ursache für den Untergang des Unternehmens sei, hat niemand behauptet. Weder hier im Forum, noch im verlinkten Video.

[unwichtig]

Facebook war mal groß, jetzt nicht mehr.

doch, bei leuten über 50 gibts nichts größeres - höchstens whatsapp, aber das gehört ja auch zu meta

Wenn ein Mindestbedarf an Adventures besteht, könnte Daedalic sich darauf besinnen, aber mein Gefühl ist, dass der klitzekleine Markt nicht ausreicht, um wirkliche gute Grafiker und Programmierer zu halten. Der Trend geht doch zum 101sten Ballerspiel mit geringem Kreativwert

eigentlich dominieren zumeist RPGs, action adventures und sport games die charts. gerade für indies war es in den letzten jahren aber wirklich einfach zu releasen, inklusive beachtlicher berichterstattung - so viel zur fehlenden kreativität. bei daedalic sind manche einfach größenwahnsinnig geworden und haben sich übernommen.

[Uncoolman]

Kreativität allgemein ist wohl da - aber wieviele spielen solche Spiele? Reicht der Markt aus bzw. ist das Klientel bereit, dafür viel Geld auszugeben?

Ich weiß auch nicht genau, was "Aktion-Abenteuerspiele" sein sollen: sind das nun "Adventures"? Jedenfalls nicht die Art, wofür dieses Forum steht.

PS Ich habe mir viele Spiele von D. angesehen und die meisten auch gekauft, aber nur wenige durchgespielt. Bei "Gollum" hat mich leider gar nichts gelockt, irgendwie ist das Thema an mir vorbeigerauscht. Nun ist Herr der Ringe ja auch etwas verblasst, vermutlich kam D. um Jahre zu spät. Ich habe jetzt festgestellt, dass übernommene Ideen bzw. Charaktere mich nicht so reizen wie Eigenerfindungen. Das heißt, ich möchte kein Spiel zu einem Buch. "Etna", "Deponia", sogar "Anna" hatten mehr Charakter.
Vermutlich hat D. das genau anders herum gesehen. Fans sind zwar verschworen und fressen erstmal viel, sind aber auch anspruchsvoll. Der Maßstab bei jeder Art von Fanfiktion ist ziemlich hoch. Im Vergleich zu anderen Merchandising-Produktionen muss man sich um 200% mehr anstrengen, das zeigen auch gefloppte Superhelden. Für Daedalic sehe ich nur die Chance, wenn überhaupt, eigenes, dafür bezahlbares und charmantes zu bringen. Ein Spiel für ein Wochende wie ein gutes Essen.

[unwichtig]

viel geld muss man dafür nicht unbedingt ausgeben, das sind oft günstigere titel, die bei 10-30 euro liegen. da arbeiten im kern vielleicht ein dutzend leute dran, wenn überhaupt, dementsprechend sind die entwicklungskosten recht niedrig. zudem nicht zu vernachlässigen ist, neben vorfinanzierungen durch kickstarter und co., dass auch ordentliche finanzspritzen durch förderungen möglich sind, da hat sich in europa in den letzten jahren einiges getan.

action adventures: action orientierte games, für gewöhnlich in third-person-perspektive, mit story im fokus und kleineren rätseleinlagen. tomb raider, assassin's creed, okami, zelda, resident evil...