Erstmal Danke für die Links, sehr interessant
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realchris hat geschrieben:Floyd hat geschrieben:Wenn man davon ausgeht, dass das Töten eines Artgenossen in einer Gemeinschaft in der frühen Menschheitsgeschichte eher zum Nachteil gereichte
Woher leitest Du das ab???
Nunja, die Ableitung stand eigentlich direkt dahinter
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Ich sprach übrigens speziell von einem Artgenossen _in einer Gemeinschaft_, also einer geschlossenen Gruppe von Vertretern der gleichen Art. Gerade
weil es zu Kämpfen zwischen verschiedenen Sippen (Gruppen) kam, würde ich sagen, dass es von Nachteil war, wenn die eigene Gruppe durch einen Mord dezimiert wurde.
Von daher hast du schon recht, dass "Nächstenliebe" durchaus (w)örtlich gemeint ist, allerdings denke ich, dass die Tötungs-Hemmschwelle sich schließlich auch gegenüber unbekannten Artgenossen entwickelte. Dass Freunde und direkte Familienangehörige einem näher stehen, ist klar.
realchris hat geschrieben:In der Eiszeit waren die Nahrungsmittel knapp. Da haben sich viele Sippen die Köpfe eingeschlagen.
Hier spielt allerdings wieder Überlebensangst eine nicht unbedeutende Rolle.
realchris hat geschrieben:Es soll Menschen geben, die machen das mal eben so. [Mord]
Bestreite ich nicht. Stichwort Variation innerhalb einer Art.
realchris hat geschrieben:Da hast Du möglicherweise ein zu verklärtes Menschenbild
Menschen spenden doch bereits Teile ihres Besitzes, um Ländern der dritten Welt zu helfen. Das mag sich bezüglich ihres Lebensstandards nur unwesentlich bemerkbar machen und ist natürlich gesellschaftlich erwünscht, aber als Indiz für die generelle Bereitschaft kann man es meiner Meinung nach trotzdem sehen. Womit ich nicht sagen will, dass es nur Gutmenschen gibt.
realchris hat geschrieben:Moral oder nennen wir sie Ethik ist ein kulturell anerzogenes Verhaltensregelgerüst und das Immer. Es gibt sicherlich Gene, die ein bestimmtes Verhalten begünstigen und dementsprechend die Selektion auf Verhaltensanlagen erweitern. Aber diese Gene sind nicht moralisch!
Mit der Formulierung "Gene sind moralisch" kann ich jetzt auch wenig anfangen, die Aussage dahinter ist unklar.
Was den ersten Teil des Zitats angeht, sagen der verlinkte Text sowie der Audio-Essay ja etwas anderes (wobei du die auch erst später gepostet, deine Meinung also eventuell schon etwas revidiert hast).
realchris hat geschrieben:Das war ein Sprichwort.
Schon klar, aber das ist bei einer sachlichen Diskussion nicht sehr hilfreich
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realchris hat geschrieben:Nicht an- und ausschalten !!!
Das hast du schon einmal klargestellt.
realchris hat geschrieben:Da hast Du meine Aussage auch absolut genommen, obwohl ich nicht gesagt habe jeder mordet dann. Es würden aber sicherlich viele machen in diesem idealisierten Laborbeispiel.
OK, du hast lediglich von einer Mehrheit gesprochen und von "jemand, der ...", das ist richtig.
Hier die Verteilung einzuschätzen, finde ich allerdings schwer.
realchris hat geschrieben:Du meinst damit doch das Beispiel Afrika und Grenze dicht machen. Der einzelne Bürger bestimmt nicht, obwohl es dann aus dem rechten Lager sicherlich solche Meinungen gibt. Das werden Staatsmänner entscheiden.
Ich bezog mich vor allem auf deine These vom Massensterben, hier kann der Bürger an sich auch ohne den Eingriff durch die Politik aktiv werden.
realchris hat geschrieben:Sorry, Ich neige dazu etwas so erklären zu wollen, dass auch der dümmste es verstehen kann. Was nicht heißt, dass ich denke Du bist dumm. Das mache ich immer und bei fast jedem.
Kein Problem, war auch nicht vorwurfsvoll gemeint (dahinter stand schließlich noch ein Emoticon
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realchris hat geschrieben:Moral ist immer anerzogen. Was Du meinst ist der Instinkt. Moral ist ein kultureller Begriff. Kultur ist Kunst und wird immer von der Natur getrennt. Wenn Du also von angeborenem Verhalten Sprichst, dass sich ähnlich verhält wie Moral, meinst Du den Instinkt. Die Tötungshemmung ist z.B. ein Instinkt. Instinkt ist aber nicht Moral, weil Moral sozusagen anerzogen wird, um fehlende Instinkte, die Tiere von Natur aus haben auszugleichen. Du redest also die ganze Zeit von Instinken. Wir reden aber über Moral.
Genau wie oben bin ich mir unschlüssig, ob ich hierauf weiter eingehen soll, nachdem Artikel und Essay meiner Ansicht nach doch eine Art "angeborene Moral" nahelegen. Dem Begriff der "Moral" nähere ich mich vor allem über den des "moralischen Handelns", wobei es hier natürlich nur um die Interpretation und Wertung bestimmter Verhaltensweisen durch die Gesellschaft geht und nicht um eine transzendente Moral oder was auch immer. Von daher stehen "angeborene Moral", "moralischer Instinkt" oder auch "Moralsinn" für mich mehr oder weniger für das gleiche, nämlich die evolutiv bedingte angeborene Eigenschaft eines Menschen, bestimmtes Verhalten als "gut", als "moralisch" zu interpretieren.
Das hat aber nichts mit einer Moral in der Natur zu tun und den im Artikel erwähnten "naturalistischen Fehlschluss" (aus dem Sein ein Sollen folgern) habe ich bereits mehrfach ausgeschlossen.
Noch ein kurzer Disclaimer: Den Audio-Essay habe ich nur nebenbei angehört, von daher kann mir hier das ein oder andere entgangen sein. Besonders interessant fand ich allerdings das Konzept der Nischen für bestimmte Persönlichkeiten.
Achja, ich werde vermutlich nicht wählen gehen.
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