elfant hat geschrieben: ↑12.02.2020, 13:12
Was soll den ein klassisches Adventure sein? Textadventure, (bewegt) Bild mit Parser oder Point&Click? Du meinst scheinbar rätselbasierte Adventures, aber was ist mit den narrative basierten Adventures oder mit der zorkischen Ursuppe, welche noch nahe an den Rollenspielen ist? Jedes anderes Genre hat sich im Laufe der Jahre deutlich verändert, aber die Adventures sind in den 90 - igern stehen geblieben.
Nun ja, zumindest nach meinem Empfinden waren Adventures eigentlich früher fast immer Spiele, die eine mehr oder weniger spannende Geschichte erzählt haben. Um diese Geschichte zu "erleben", mußte man sich durch Rätsel hangeln. Die Spielemechanik an sich meinte ich jetzt eher weniger. Problem von Adventures ist ja auch, daß mittlerweile fast jedes Spiel es schafft, eine Geschichte zu erzählen, jedoch muß man gute Rätsel letztlich bei vielen Adventures mit der Lupe suchen. Und gerade auch der Rätselteil ist nunmal wichtiger Bestandteil von Adventures, die meisten Adventure-Fans möchten nunmal auch geistig gefordert werden und sich nicht einfach nur durch die Story durchklicken. Gerade das kommt aber in lezter Zeit immer häufiger vor. Aber da kann man sich auch eigentlich einfach einen Film anschauen.
Wie haben sich denn andere Spiele, von ihrem Prinzip her, weiterentwickelt? Ernst gemeinte Frage, denn außer Adventures spiele ich nicht so viele Genres.
Was unterscheidet denn, von der prinzipiellen Art des Spiels her (also nicht sowas wie "bessere Grafik"), z.B. einen Ego-Shooter von heute von einem Ego-Shooter von vor 20 Jahren?
Sind Rätsel gerade dann endlich, wenn eine Allgemeinheit sie auch noch lösen können soll. Ein Entwickler könnte sich problemlos ein passendes Programmier - Rätsel einfallen lassen, nur würden dort wohl schon in den Grundzügen 9 von 10 Spielern aufgeben.
Ich denke schon, daß man da neue Wege finden könnte, was die Rätsel angeht, die auch von den meisten Spielern akzeptiert oder sogar bejubelt werden könnten. Eben etwas Neues, das in der Art vorher noch nicht da war.
Eine nette Idee fand ich da z.B. die Zaubertricks in Gray Matter. Ich finde, die waren ein recht guter Ansatz in diese Richtung. Sie wurden nur nicht konsequent durchgezogen. Dadurch, daß man einfach nur den Beschreibungen in dem Buch folgen mußte, waren sie halt keine richtigen Rätsel mehr. Hätte man nun stattdessen sich das Buch sozusagen erst selbst zusammenstellen müssen, z.B. indem man im Spiel auf verschiedene Prinzipien der Zauberkunst gestoßen wäre, aus denen man sich dann erst die einzelnen Tricks hätte "zusammenbasteln" müssen, dann hätte das schon viel mehr von einem richtigen Rätsel gehabt. Und wäre das dann noch entsprechend gut umgesetzt worden, hätte es eine neuartige Art von Rätsel werden können, das für jeden lösbar, aber dennoch innovativ und spannend wäre.
Ich habe auch das Gefühl, daß es irgendwie in der Art geplant war, dann aber (wohl aus Geld- bzw. Zeitgründen) eben nicht konsequent umgesetzt, sondern auf das, was letztendlich im Spiel vorkam, reduziert wurde.
Oder man könnte es mal mit Multiplayer-Adventures versuchen. Z.B. zwei spielbare Charaktere, die (über LAN oder Direktverbindung z.B.) gleichzeitig! von zwei verschiedenen Spielern gespielt werden, die sich im Spiel dann auch begegnen können und manche Rätsel unabhängig voneinander lösen können, für andere aber zusammenarbeiten müssen. Das würde an dem Spielprinzip des Adventures (Story, Rätsel etc.) nichts ändern, wäre aber äußerst innovativ, etwas Neues eben. Und wenn jeder der beiden Charaktere die Rätsel auf unterschiedliche Art lösen könnte, böte es auch einigen Wiederspielwert, z.B. einfach dadurch, daß die beiden Spieler einfach beim zweiten Run die Charaktere tauschen. Ein großes Problem von Adventures ist ja, daß sie (verglichen mit z.B. Rollenspielen) eine sehr kurze Spielzeit haben und, wenn man die Story und die Rätsel denn dann kennt, wenig Wiederspielwert. Bei einem theoretischen Spiel, wie ich es gerade geschildert habe, wäre das anders.
Nun ja, träumen darf man ja noch, oder?

Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)