DasJan hat geschrieben:...oder Cube.

Den fand ich besser
Ja, stimmt. Den hab ich ganz vergessen. Auch ein super Film.
Sicher, labile Persönlichkeiten gibt es immer. Aber so viele? Wenn da 2 oder 3 ausgetickt wären, OK. Aber wie die sich kollektiv aufgespielt haben, das kann ich mir nicht vorstellen.
Es sind ja gar nicht alle, die da austicken. Es sind nur ein paar am Anfang und das schaukelt sich dann nach und nach hoch. So rein vom psycholigisch-sozialen Standpunkt her find ich gerade diesen Aspekt der Geschichte sehr gelungen.
Bei "Das Experiment" ist das ja auch so.... Der Großteil der Leute ist eigentlich relativ "normal", aber es reicht eben schon, wenn zwei oder drei labile Seelen mit zu großen Minderwertigkeitskomplexen in die Rolle des Knastwärters gesteckt werden, um eine Katastrophe heraufzubeschwören.
Genau wie auch hier in Herr der Fliegen... Wenn ich mich recht entsinne, waren das auch nur so eine Handvoll Jungs, die sich als die Führer der Gruppe aufspielen, ein anderer kleiner Teil ist dagegen und die Mehrheit läuft einfach blind mit ohne groß ne eigene Meinung zu haben.
Hinzu kommt der Aspekt der militärischen Vorbildung der Jungs. Sie träumen wahrscheinlich schon vorher von einem Leben als Führungsperson und können das eben auf der Insel plötzlich hemmungslos ausleben, weil kein Ausbilder mehr in der Nähe ist. Gepaart mit dem früher oder später zwangsläufig auftretenden Realitätsverlust, den man bei so ner Strandung auf einer verlassen Insel erfährt, ist das ne explosive Mischung sozusagen
Also, ich finde das durchaus realistisch, wie das in diesem Film dargestellt wird (das Buch kann ich wie gesagt nicht beurteilen).
Zumindest von der Grundtendenz her. Wenn es aus stilistischen und technischen Gründen auch etwas im Zeitraffer dargestellt wird, aber es geht ja auch gar nicht so sehr darum, ob das nun 1:1 so passiert ist, sondern dass es grundsätzlich passieren kann, wenn Menschen in entsprechende Situationen hineingeraten.