Jetzt muss ich ja echt ma meckern.
Ich habe grade Still Life erfolgreich beendet und meine Meinung ist ein bisschen zweigeteilt.
Zum einen ist es schon eine Super-Story (vorallem weil sie aus 2 zeitlich verschobenen Perspektiven dargestellt wird), dass mit den Morden ist auch ganz toll erdacht worden und wie sie sich in Chicago wiederholen, alles schön verpackt in feiner(!!) Grafik, die besonders durch die Zwischensequenzen äußerst exquisit wirkt.
Aber das ist nur die eine Seite der Münze.
Jetzt sprech ich mal nicht über die Syncro, die nicht besonders toll ist, aber auch nicht wirklich grottenschlecht. Halt Durchschnitt (Vorallem weil Syberia noch nicht gespielt hab, und dadurch die Stimme der Hauptakteurin nicht kenne).
Viel schlimmer finde ich einige andere Sachen.
Erstmal die kurze Spieldauer. Ich habe gestern nacht mit dem Spielen angefangen (da hab ich vielleicht 2 Stunde gespielt) und heute den ganzen Tag, mit kurzen Pausen. Jetzt bin ich durch. 50€ für einen Tag ... ein bisschen sehr wenig meiner Meinung nach.
Dann zum anderen die Rätsel (was wohl auch zur extrem kurzen Spieldauer begetragen hat). Kein bisschen knobbeln, oder rumprobieren. Die meisten Sachen sind sofort erkennbar was die Rätsel eigentlich nur auf Laufarbeit beschränkt. Und die Chance nicht weiter zu kommen, gibt einem Still Life garnicht. Ich bekomm nämlich ständig durch irgendwelche Icons am oberen Bildrand vergekaut, dass ich hier was benutzen soll, oder aufheben, oder sonstwas.
Das einzige was ein bisschen den Grips anstrengt sind die "mini-spielchen", also die Myst-like Rätsel. Da wurde aber auch gepfuscht, denn einige Rätsel kann man eigentlich nur durch ewiges probieren schaffen (wie das doofe Keks-Rästel).
Also meiner Meinung ein ganz dickes Minus. Sowas rästel-armes erwarte ich von einem 2D-Adventure nicht und schon gar nicht hab ich das bei Still Life erwartet. Dass ganze wirkt ehr wie ein interaktiver Film ... wie gesagt, viel zu wenig Rätsel für 50€!
Aber jetzt kommt mein Hauptkritikpunkt (Achtung - Spoiler, wer das Spiel nicht komplett durchgespielt hat, sollte den Absatz nicht lesen):
DAS ENDE!
ich bin zwar kein Fan von Happy Ends oder dergleichen ... aber sowas hatte ich überhaupt nicht erwartet.
Wer ist der Mörder? - Diese Frage wird garnicht geklärt. Nur dass er tot ist, seine Leiche spurlos verschwunden. Die ganze Polizeiarbeit umsonst... keinen Hinweis, kein tolles oder überraschendes Ende, garnichts. Wenn man noch die Credits abwartet, hört man nur nochmal kurz, dass der Fall eigentlich noch garnicht zuende ist, und Vic weiter in LA forschen will.
Hab ich was verpasst? was ist denn das für ein behinderer Schluss
Da sind dann wohl die Ideen ausgegangen
Fehlt doch nur noch ein "Will be continued ... in May, 2007"
Sieht das außer mir eigentlich jemand auch so, oder seit ihr alle zufrieden damit?
Also eigentlich ein cooles Spiel, das die Entwickler allerdings selbst verunstaltet haben, so sehr verunstaltet, dass es für mich bestimmt nicht "...ein heißer Kandidat für das Adventure des Jahres...(
Zitat aus dem AT-Test) ist.
Danke für die Aufmerksamkeit, mich interessiert eure Meinung dazu.
Grüße