Lisa hat geschrieben:Da bin ich aus einem anderen Grund nicht Deiner Meinung. Ja, glaubst Du tatsächlich, egal wie viel Zeit die Inspekteure hatten, Sadam Hussein hätte die Karten auf den Tisch gelegt? Niemals. Aber er hätte eventuell klein beigegeben, wenn die ganze westliche Welt - USA und Europa - vereint gegen ihn gewesen wären und auf seine Absetzung gedrängt hätten. Entschieden ja, das glaube ich. Eine matte Sache damals.
Der Krieg hat bewiesen, dass es keine Atomwaffen gab, was hätte Hussein also auf den Tisch legen sollen? Zudem waren die Blauhelme vor Ort, das waren die USA und Europa, mehr an Völkerbund geht nicht. Gut, die Blauhelme "arbeiten" nicht so schnell wie die amerikanische Streitmacht, liegt aber wohl auch daran, dass es länger dauert, mit einer Regierung und einer Bevölkerung zu reden, anstatt sie wegzubomben.
Zudem frage ich mich, mit welchem Recht Amerika Atomwaffen besitzen darf und andere Länder nicht? Würde ich im nahen Osten leben und ständig würden meine Nachbarn und ich mit dieser Bedrohung leben müssen, würde ich mir auch überlegen, wie ich denn zumindest ein wenig die Kräfte angleichen kann.
Die Amerikaner sind in ihrer Außenpolitik einfach naiv. Sie denken, dass man eben mal schnell eine komplett andere Kultur mit McDonalds und Coca-Cola
verwestlichen könnte. Was aber seinerzeit in Deutschland und in Japan wunderbar funktionierte klappt aber nicht mit jedem Land.
Aber die amerikanische Außenpolitik ist eh ein Witz. Zuerst stecken sie Gelder in Leute wie Hussein oder Bin Laden, um anschließend zu merken, dass die Jungs doch nicht so nett sind. Also wird mal ein Krieg angezettelt, damit der Rüstungsetat auch seine Berechtigung hat. Schließlich haben die Rüstungskonzerne Bush‘ Wahlkampf mit hohen finanziellen Mittel auch unterstützt.
Lisa hat geschrieben:Er hat leider auf die falschen Berater gehört, auf den extrem-harten Kern. Von Powell wäre er klüger beraten worden. Leider hat er auch nicht die staatsmännische Erfahrung seines Vaters.
Aha, er hört also auf die falschen Leute und hat keine Ahnung von Politik. Kurzum, er ist ein schei* Präsident.
Schön, dass wir uns da einig sind. *s*
Lisa hat geschrieben:Ach so, was die Kultur anbelangt. Nun, das Smithonian in Washington ist ganz toll. Gleich mal ein Link:
http://www.si.edu/
Dann vergiß mal nicht, wie begeistert sie auch in Sachen Musik sind und aufgeschlossen unserer traditionellen Kultur und unserer historischen Vergangenheit, was man umgekehrt nicht sagen kann.
Du warst noch nie in Amerika, oder? Und wenn ja, dann hast du wahrscheinlich nicht einmal ins Fernsehen geschaut. Ich hatte das "Glück" ein paar Tage in Miami mit einer Grippe flach zu liegen, schaute also sehr häufig in die Glotze. Auslandsberichte von Europa? Null. Bestenfalls Frankreich wurde mal erwähnt, das war es.
Sie sind an unserer historischen Vergangenheit interessiert? Klar, ich wurde auch mal gefragt, ob der Krieg in Deutschland schon vorbei ist. Oder ob wir Telefone und Wassertoiletten hätten. Einen Freund von mir haben sie jeden Morgen Bier zum Frühstück bereit gestellt, weil sie annahmen, wir Deutschen trinken nichts anderes.
Mir ist zwar aufgefallen, dass der durchschnittliche Amerikaner an Europa interessiert ist, aber eigentlich nicht die geringste Ahnung hat, wie wir leben. Und zum Schluss jeden interkontinentalem Austausches musste ich mir die Frage anhören "In Amerika ist es aber besser, oder? Du würdest lieber hier wohnen, nicht wahr?" Wenn ich dies strikt verneinte, wurde ich nur ungläubig bestaunt.
Europäische Musik oder Filme haben da, wenn überhaupt, eine kleine Liebhabergruppe. Wusstest du, dass im Marshall-Plan damals mit drin stand, dass amerikanische Filme bevorzugt zu behandelt wären? Selbst in Frankreich wurde so der französische Film aus den Kinos getrieben. Oder wusstest du, dass in vielen Truppen immer ein Abgesandter der Firma Coca-Cola mit dabei war? Der war dafür zuständig in den besetzten Gebieten sich gleich nach Möglichkeiten umzuschauen, ob man dort kostengünstig expandieren könne.
Es steht ja wohl außer Frage, dass der Europäer mehr über Amerika weiß als umgekehrt.
Lisa hat geschrieben:Ich glaube auch, drüben wird Kunst gefördert, von Denjenigen die das nötige Kleingeld haben. Bei uns wird sogenannte "Kunst" subventiniert bis zum Geht-nicht-mehr auch bei Mißerfolg, von Parteimitgliedern, die sich eigentlich ihrem Status nach um soziale Belange kümmern sollten.
Sogenannte Kunst? Vielleicht entartet oder was meinst du? Und was soziale Belange angeht, du behauptest doch nicht wirklich, man sollte sich in Fragen der sozialen Absicherung an Amerika ein Beispiel nehmen, oder?
Amerika hat für die Welt sicherlich großartiges geleistet, aber deren derzeitige Außen- und auch Innenpolitik schadet ihnen und auch deren Ansehen derart, dass mich der Antiamerikanismus nicht wahrlich verwundert. Momentan haben sie durch ihre wirtschaftliche und militärische Macht nichts zu befürchten, aber ich hoffe für sie und den Rest der Welt, dass sie sich nicht darauf ausruhen werden.
babyboy hat geschrieben:Russland: Nicht zu unterschätzen, aber für mich ungefährlich (von den Landsleuten in Deutschland mal abgesehen...) .
Ist klar, sie laufen hier rum und vergewaltigen unsere Frauen und schänden unsere Kinder.
babyboy hat geschrieben:China: Will Deutschland (wirtschaftlich) erobern und hat sicher noch andere nicht so gute Absichten, aber da ich kein Kind mehr bin (vergiftetes Spielzeug) für mich nicht relevant.
Och, ich behaupte mal, jedes Land will andere Länder wirtschaftlich erobern. Dumm nur, dass der asiatische Markt von Europa unterschätzt wurde. Und was das vergiftete Spielzeug angeht. Wenn Martell den Preis so nach unten drückt, dann dürfen sie sich doch auch nicht wundern, dass irgendwann die Qualität nachlässt.
Wenn ich mir einen Handwerker nach Hause bestelle, der nur 2 Euro die Stunde nimmt, dann mag ich mich zwar darüber freuen, dass ich so günstig davon komme, sollte mich aber nicht wundern, wenn bei Material und Kompetenz Abstriche gemacht werden. Wie heißt es nicht so schön? "Wer am Anfang spart, zahlt am Ende doppelt."