Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
- Hexenjohanna
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Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Der Threadtitel klingt hölzern, aber es liegt da schon viel Zunder...oder für die Leute, die das Wort "Zunder" nicht mehr kennen: (Feuer-)Anmachmaterial.
Mich ärgert sehr, was ich mittlerweile nicht mehr als Ausnahme, sondern als Regel erlebe, dass viele Vertragspartner, die man als Mensch nun mal leider so haben muss, wie Krankenkasse, Bank, Telefonanbieter, [setze hier jedweden Dienstleister oder jede Institution ein, mit der Du verpflichtet bist, Kontakt zu halten] sich zunehmend vorwiegend auf eine Form der Kommunikation stützt, die online oder über Telefon geschehen kann. Dabei nervt mich nicht die Option, nein die schätze ich (!), sondern was dann oftmals daraus wird.
Aus Kostengründen wird versucht, entweder Kontakte kostenpflichtig zu machen, oder Kontakte zu automatisieren.
Beispielsweise: Du bekommst eine Rechnung von einem Telefonanbieter, bei dem Du gar keinen Vertrag hast.
Wehren kannst Du Dich aber nur, indem Du eine kostenpflichtige Hotline (sagen wir mal 12 Cent die Minute) anrufst, wo jedoch häufig nur geäußert wird, dass Du Dich schriftlich äußern sollst.
Alternativ gibt es nur die Möglichkeit, einen (kostenpflichtigen) Brief zu schreiben, damit sind nicht die normalen paar Cent für einen Brief gemeint, sondern ein nachverfolgbarer Brief (also per Einschreiben).
Dann könntest Du faxen, was eventuell auch Telefongebühren provoziert (Kostenpflichtig), falls es überhaupt eine Telefonnummer gibt.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit, ein E-Mail zu senden, falls Du im Besitz einer Online-Verbindung bist. Das ist zwar günstig, falls Du eine Flatrate und nicht einen (kostenpflichtigen) Internetzugang hast, aber den haben ebenfalls ja nicht alle Kunden. In der Regel erhält man daraufhin zumeist einen nichtssagenden Autoresponder, also eine automatische E-Mail, die einem nicht weiterhilft und zu keinem persönlichen Kontakt geführt hat und in keiner Beziehung zum Problem steht.
Sprich: Es wird in jedem Fall Dein Geld kosten, wenn Du Wert darauf legst, zu wissen, ob Du wahrgenommen werden mußtest und um formal einen Status zu schaffen, der rechtlich gesehen bedeutend ist.
Ich persönlich habe dergleichen mit Alice, aber auch schon mit anderen "Geschäftspartnern" erlebt. Das Wort "Partner" muss man mittlerweile noch weniger als früher ernst nehmen. Es scheint gebräuchlich zu werden, im Geschäftsgebaren als "weniger wehrhaft" betrachtete Menschen systematisch auf ihre Wehrhaftigkeit anzutesten, soll heißen: Die Dummen zahlen lieber, als sich dem umständlichen Weg der Auseinandersetzung auszusetzen. Falls sie das doch tun, profitieren Unternehmen, die mit Nachrichtenübermittlung zu tun haben, davon. Man tritt in Vorlage, ohne über sehr umständliche Wege diese Kleinsummen wieder eintreiben zu können, die insgesamt gesehen für die Unternehmen aber zu Großsummen werden.
Es gibt z.B. immer weniger kostenfreie Telefonnummern, über die man noch Dinge abklären kann.
DAS kann ja wohl nicht wahr sein.
Ich möchte euch bitten, hier ein paar Beispiele reinzuschreiben, die auf das Thema bezogen sind, denn ich hoffe, sie werden dann bei entsprechenden Suchen auch gefunden und es trägt ein bischen zur Verbreitung im Netz bei, schaden kann das ja wohl nicht.
Ein so miserabel behandelter Kunde kann eigentlich niemand sein wollen.
Mich ärgert sehr, was ich mittlerweile nicht mehr als Ausnahme, sondern als Regel erlebe, dass viele Vertragspartner, die man als Mensch nun mal leider so haben muss, wie Krankenkasse, Bank, Telefonanbieter, [setze hier jedweden Dienstleister oder jede Institution ein, mit der Du verpflichtet bist, Kontakt zu halten] sich zunehmend vorwiegend auf eine Form der Kommunikation stützt, die online oder über Telefon geschehen kann. Dabei nervt mich nicht die Option, nein die schätze ich (!), sondern was dann oftmals daraus wird.
Aus Kostengründen wird versucht, entweder Kontakte kostenpflichtig zu machen, oder Kontakte zu automatisieren.
Beispielsweise: Du bekommst eine Rechnung von einem Telefonanbieter, bei dem Du gar keinen Vertrag hast.
Wehren kannst Du Dich aber nur, indem Du eine kostenpflichtige Hotline (sagen wir mal 12 Cent die Minute) anrufst, wo jedoch häufig nur geäußert wird, dass Du Dich schriftlich äußern sollst.
Alternativ gibt es nur die Möglichkeit, einen (kostenpflichtigen) Brief zu schreiben, damit sind nicht die normalen paar Cent für einen Brief gemeint, sondern ein nachverfolgbarer Brief (also per Einschreiben).
Dann könntest Du faxen, was eventuell auch Telefongebühren provoziert (Kostenpflichtig), falls es überhaupt eine Telefonnummer gibt.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit, ein E-Mail zu senden, falls Du im Besitz einer Online-Verbindung bist. Das ist zwar günstig, falls Du eine Flatrate und nicht einen (kostenpflichtigen) Internetzugang hast, aber den haben ebenfalls ja nicht alle Kunden. In der Regel erhält man daraufhin zumeist einen nichtssagenden Autoresponder, also eine automatische E-Mail, die einem nicht weiterhilft und zu keinem persönlichen Kontakt geführt hat und in keiner Beziehung zum Problem steht.
Sprich: Es wird in jedem Fall Dein Geld kosten, wenn Du Wert darauf legst, zu wissen, ob Du wahrgenommen werden mußtest und um formal einen Status zu schaffen, der rechtlich gesehen bedeutend ist.
Ich persönlich habe dergleichen mit Alice, aber auch schon mit anderen "Geschäftspartnern" erlebt. Das Wort "Partner" muss man mittlerweile noch weniger als früher ernst nehmen. Es scheint gebräuchlich zu werden, im Geschäftsgebaren als "weniger wehrhaft" betrachtete Menschen systematisch auf ihre Wehrhaftigkeit anzutesten, soll heißen: Die Dummen zahlen lieber, als sich dem umständlichen Weg der Auseinandersetzung auszusetzen. Falls sie das doch tun, profitieren Unternehmen, die mit Nachrichtenübermittlung zu tun haben, davon. Man tritt in Vorlage, ohne über sehr umständliche Wege diese Kleinsummen wieder eintreiben zu können, die insgesamt gesehen für die Unternehmen aber zu Großsummen werden.
Es gibt z.B. immer weniger kostenfreie Telefonnummern, über die man noch Dinge abklären kann.
DAS kann ja wohl nicht wahr sein.
Ich möchte euch bitten, hier ein paar Beispiele reinzuschreiben, die auf das Thema bezogen sind, denn ich hoffe, sie werden dann bei entsprechenden Suchen auch gefunden und es trägt ein bischen zur Verbreitung im Netz bei, schaden kann das ja wohl nicht.
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Zuletzt geändert von Hexenjohanna am 01.03.2008, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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- Stef
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Re: Deformation der "Unternehmenskultu"r seit der digitalen Aera
Hm, das versteh ich jetzt nicht. Wenn du keinen Vertrag hast, wieso lässt du die Rechnung nicht einfach unbezahlt? Dann müssen die anderen erst mal nachweisen, wieso ihnen das Geld zusteht. Oder ist das in Deutschland nicht so?Aus Kostengründen wird versucht, entweder Kontakte kostenpflichtig zu machen, oder Kontakte zu automatisieren.
Beispielsweise: Du bekommst eine Rechnung von einem Telefonanbieter, bei dem Du gar keinen Vertrag hast.
- AndyBundy
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Re: Deformation der "Unternehmenskultu"r seit der digitalen Aera
Das ist wirklich so. Ohne Bankdaten oder Verträge können dir die gar nix. Die haben sogar mal eine Rechnung an meinem Freund geschickt, wobei der Vorname nicht mal gestimmt hat und die sollten auch für irgendwelche Sachen bezahlen. Ich würde mich darauf nicht einlassen und außerdem weißt du gar nicht, ob es von den Firmen selbst kommt, sondern es kann auch eine Art Phishing sein wie bei den Bank-Emails. Ehe da von denen nix eingeklagt wird, brauchst du auch dich nicht darum kümmern, denn DIEwollen dein Geld.
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Als "stolzer" Premiere Kunde kann ich nachvollziehen was Hexenjohanna meint.
Als ich damals Kunde wurde hatte ich dieses 5er Paket, also eigentlich alles. Das ganze kostetet 49 Euro und war soweit ok. Irgendwann bekam ich dann einen Anruf vom Kundenservice. Bei diesem Gespräch wurde mir angeboten, auf eins von den 5 Paketen zu verzichten und statt dessen einen Festplattenreceiver zu mieten.
Da ich die Bundesliga gerne loswerden wollte kam mir das Angebot ganz recht, und ich willigte ein.
Der Receiver kam, und ich stellte fest, das ich immer noch Bundesliga sehen konnte. Natürlich wurden auch auf einmal 59 Euro abgebucht.
Was dann an Telefoniererei und E-Mail Geschreibe auf mich zukam spottet wirklich jeder Beschreibung. Von den Kosten ganz zu schweigen. Premiere anzurufen ist wirklich verdammt teuer.
Es wurde glatt behauptet, das es solche Angebote nicht geben würde und das ich das Telefonat falsch verstanden hätte. Komischerweise hatte ich aber ein Schreiben von Premiere erhalten, auf dem alles richtig stand.
Ich bin mir in dieser Zeit wirklich hilflos vorgekommen und wusste nicht mehr ein noch aus.
Es hat sage und schreibe ein dreiviertel Jahr gedauert, bis ich endlich Recht und eine Gutschrift für das zu viel bezahlte Paket erhalten habe.
Am Ende hat nur die Drohung der Kündigung des Abbos geholfen.
Auf eine Entschuldigung seitens Premiere warte ich noch heute.
Als ich damals Kunde wurde hatte ich dieses 5er Paket, also eigentlich alles. Das ganze kostetet 49 Euro und war soweit ok. Irgendwann bekam ich dann einen Anruf vom Kundenservice. Bei diesem Gespräch wurde mir angeboten, auf eins von den 5 Paketen zu verzichten und statt dessen einen Festplattenreceiver zu mieten.
Da ich die Bundesliga gerne loswerden wollte kam mir das Angebot ganz recht, und ich willigte ein.
Der Receiver kam, und ich stellte fest, das ich immer noch Bundesliga sehen konnte. Natürlich wurden auch auf einmal 59 Euro abgebucht.
Was dann an Telefoniererei und E-Mail Geschreibe auf mich zukam spottet wirklich jeder Beschreibung. Von den Kosten ganz zu schweigen. Premiere anzurufen ist wirklich verdammt teuer.
Es wurde glatt behauptet, das es solche Angebote nicht geben würde und das ich das Telefonat falsch verstanden hätte. Komischerweise hatte ich aber ein Schreiben von Premiere erhalten, auf dem alles richtig stand.
Ich bin mir in dieser Zeit wirklich hilflos vorgekommen und wusste nicht mehr ein noch aus.
Es hat sage und schreibe ein dreiviertel Jahr gedauert, bis ich endlich Recht und eine Gutschrift für das zu viel bezahlte Paket erhalten habe.
Am Ende hat nur die Drohung der Kündigung des Abbos geholfen.
Auf eine Entschuldigung seitens Premiere warte ich noch heute.
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- Hexenjohanna
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Danke Sumpfsuppe für das Beispiel, sowas würde ich gern in diesem Thread noch öfter lesen. Ich komme mir nämlich manchmal schon vor wie Dona Quichote.
Also die drei Anbieter, mit denen ich im Sinne des Themas Erfahrungen gemacht habe, die mir spontan als erstes einfallen waren Compuserve, AOL bzw. Alice und Reichelt.
Bei Compuserve hatte ich vor ca. 12 Jahren einen Internet-Testzugang, habe den Testzeitraum ausgeschöpft, vorher einen Brief bekommen, indem ich (unter)schriftlich meine Einwilligung zum Lastschrift-Einzugsverfahren abgeben bzw. zurücksenden sollte, was ich nicht tat. Daraufhin wurde mir trotzdem das Geld vom Konto abgebucht, auch ohne eine solche Einwilligung. Das war sehr nervig, die Angelegenheit beizulegen. Letztlich hat man mir eine Gutschrift angeboten, worauf ich einwilligte.
Bei AOL hatte ich mal eine uralte Testzugangs-CD benutzt, um bei einer Gelegenheit, wo ein zeitfressendes, scheinbar unlösbares Problem mit T-online bestand, noch im Internet unterwegs sein zu können. Danach habe ich bei AOL telefonisch gekündigt, allerdings von der Mitarbeiterin in der Hotline der Tipp bekommen, trotzdem besser noch mal per Einschreiben zu kündigen. Dies tat ich nicht, erhielt aber auch nie Rechnungen von AOL (wofür auch). Eines Tages fiel mir auf, (es waren ca. anderthalb Jahre vergangen) dass ich eine Abbuchung eines Monatsbeitrags für ALICE (gehört zu AOL) auf dem Konto hatte. Ich ließ die Summe zurückbuchen und wandte mich per E-Mail an den Kundenservice, der mir daraufhin einen Autoresponder schickte, der absolut nichts mit meinem Schreiben zu tun hatte.
Ich schrieb nochmals an eine andere Kundenservice-Adresse, mit dem selben Ergebnis. Derweil trudelten die Mahnbriefe ein, nach einigen Monaten des Zurückbuchens kam dann ein Schreiben von einem Inkassounternehmen, das ich auch ignorierte. Statt dessen sandte ich Alice ein Fax, indem ich nochmal darauf hinwies, nie eine Leistung von Alice bezogen zu haben und dass ich nun die Einstellung der Forderungen erwartete, nebst einer Entschuldigung.
Fehlanzeige. Statt dessen bekam ich gleich zwei Mal ein Schreiben ein und desselben Inhalts, dass man meine Kündigung (man kann nur kündigen, wenn etwas vertraglich bestanden hat) akzeptiert hätte, ich aber noch mit einer Abschlußrechnung rechnen müsse. Die kam dann zwar nicht, aber eine Rechnung, die den Schluss zuläßt, dass ich weiterhin als nichtzahlender Kunde betrachtet werde, obwohl bereits in vorausgegangenen Schreiben des Inkassodienstes und von Alice stand, dass sie mich als nichtzahlende Kundin erst mal "sperren" würden. Trotzdem wurde lustig immer weiter abgebucht. Ich persönlich fühle mich ja gar nicht sehr bedroht, weil ich meine Rechte ganz gut kenne, aber mag mir nicht ausmalen, wie Leute damit umgehen, die sich nicht so gut wehren können und auch im Härtefall kein Geld für einen Rechtsanwalt haben. Die Geschichte ist für mich übrigens noch nicht beendet, aber ich werde hier weiter darüber schreiben.
Einen weiteren "Fall", den ich auch noch nicht zu den Akten legen kann, ist ein Schufa-Eintrag, von dem ich nach einer Selbstauskunft bei dieser "Firma" (dazu mache ich glaube ich noch mal ein neues Faß bzw. einen Thread auf, ich hasse die Ungerechtigkeit, dass eine kommerzielle Firma an persönlichen Daten von Bürgern enorm profitiert, und die angeschwärzten Schafe denen auch noch Geld zahlen müssen, um von derartigen Einträgen zu erfahren so_was_von, dass mir echt die Galle überläuft) erfuhr. Bei Reichelt hatte ich mal online ein Kabel und Atomkleber bestellt, bezahlen sollte ich das Ganze auch per Lastschrift-Einzugsverfahren, es ging um eine Summe unter 15,- Euro. Woraufhin ich eine Mitteilung erhielt, meine Bonität (also das Vertrauen in meine Kaufkraft bzw. Ehrlichkeit, die geforderte Summe zu bezahlen) sei nicht adäquat und deshalb könne man mir die Artikel nicht senden. Daraufhin schrieb ich ein harsches E-Mail, dass es sich ja wohl nicht um eine Vorauslagung des Warenwerts handele, da man ja immerhin die Summe von meinem Konto einziehen dürfe, und zwei Tage später hatte ich die Ware. Ich war zwar genervt, aber alles hatte dem Anschein nach ja geklappt.
Dachte ich -zumindest bis zu der Schufa-Auskunft-, die ich mir nur geholt hatte um zu wissen wie ich dastehe, wenn ich einen Kredit brauchen sollte, denn ich möchte demnächst eine Wohnung kaufen. Banken können einem den Kredit verweigern, wenn man bei der Schufa nicht astrein dasteht. Insofern sind solche Effekte, die aus dem schlampigen und wegen digitaler Programme anonymiserten Umgehensweisen mit Kunden herrühren teilweise sogar nicht nur teuer für denselben, sondern können richtiggehend bestimmend für private Träume und Ziele werden und eine Menge Zeit und Geld des Kunden verschwenden.
Insofern bin ich dafür, dass jedes kommerzielle Unternehmen gesetzlich verpflichtet sein muß, kostenlose und persönlich betreute Anlaufstellen in ausreichender Zahl anzubieten, bei denen sich solche Unstimmigkeiten klären lassen, mit einer gleichzeitigen Verpflichtung dazu, die "virtuelle" Beratung und deren Ergebnis innerhalb einer Woche schriftlich für den Kunden zu dokumentieren, wenn es um vertragliche Auseinandersetzungen geht.
Also die drei Anbieter, mit denen ich im Sinne des Themas Erfahrungen gemacht habe, die mir spontan als erstes einfallen waren Compuserve, AOL bzw. Alice und Reichelt.
Bei Compuserve hatte ich vor ca. 12 Jahren einen Internet-Testzugang, habe den Testzeitraum ausgeschöpft, vorher einen Brief bekommen, indem ich (unter)schriftlich meine Einwilligung zum Lastschrift-Einzugsverfahren abgeben bzw. zurücksenden sollte, was ich nicht tat. Daraufhin wurde mir trotzdem das Geld vom Konto abgebucht, auch ohne eine solche Einwilligung. Das war sehr nervig, die Angelegenheit beizulegen. Letztlich hat man mir eine Gutschrift angeboten, worauf ich einwilligte.
Bei AOL hatte ich mal eine uralte Testzugangs-CD benutzt, um bei einer Gelegenheit, wo ein zeitfressendes, scheinbar unlösbares Problem mit T-online bestand, noch im Internet unterwegs sein zu können. Danach habe ich bei AOL telefonisch gekündigt, allerdings von der Mitarbeiterin in der Hotline der Tipp bekommen, trotzdem besser noch mal per Einschreiben zu kündigen. Dies tat ich nicht, erhielt aber auch nie Rechnungen von AOL (wofür auch). Eines Tages fiel mir auf, (es waren ca. anderthalb Jahre vergangen) dass ich eine Abbuchung eines Monatsbeitrags für ALICE (gehört zu AOL) auf dem Konto hatte. Ich ließ die Summe zurückbuchen und wandte mich per E-Mail an den Kundenservice, der mir daraufhin einen Autoresponder schickte, der absolut nichts mit meinem Schreiben zu tun hatte.
Ich schrieb nochmals an eine andere Kundenservice-Adresse, mit dem selben Ergebnis. Derweil trudelten die Mahnbriefe ein, nach einigen Monaten des Zurückbuchens kam dann ein Schreiben von einem Inkassounternehmen, das ich auch ignorierte. Statt dessen sandte ich Alice ein Fax, indem ich nochmal darauf hinwies, nie eine Leistung von Alice bezogen zu haben und dass ich nun die Einstellung der Forderungen erwartete, nebst einer Entschuldigung.
Fehlanzeige. Statt dessen bekam ich gleich zwei Mal ein Schreiben ein und desselben Inhalts, dass man meine Kündigung (man kann nur kündigen, wenn etwas vertraglich bestanden hat) akzeptiert hätte, ich aber noch mit einer Abschlußrechnung rechnen müsse. Die kam dann zwar nicht, aber eine Rechnung, die den Schluss zuläßt, dass ich weiterhin als nichtzahlender Kunde betrachtet werde, obwohl bereits in vorausgegangenen Schreiben des Inkassodienstes und von Alice stand, dass sie mich als nichtzahlende Kundin erst mal "sperren" würden. Trotzdem wurde lustig immer weiter abgebucht. Ich persönlich fühle mich ja gar nicht sehr bedroht, weil ich meine Rechte ganz gut kenne, aber mag mir nicht ausmalen, wie Leute damit umgehen, die sich nicht so gut wehren können und auch im Härtefall kein Geld für einen Rechtsanwalt haben. Die Geschichte ist für mich übrigens noch nicht beendet, aber ich werde hier weiter darüber schreiben.
Einen weiteren "Fall", den ich auch noch nicht zu den Akten legen kann, ist ein Schufa-Eintrag, von dem ich nach einer Selbstauskunft bei dieser "Firma" (dazu mache ich glaube ich noch mal ein neues Faß bzw. einen Thread auf, ich hasse die Ungerechtigkeit, dass eine kommerzielle Firma an persönlichen Daten von Bürgern enorm profitiert, und die angeschwärzten Schafe denen auch noch Geld zahlen müssen, um von derartigen Einträgen zu erfahren so_was_von, dass mir echt die Galle überläuft) erfuhr. Bei Reichelt hatte ich mal online ein Kabel und Atomkleber bestellt, bezahlen sollte ich das Ganze auch per Lastschrift-Einzugsverfahren, es ging um eine Summe unter 15,- Euro. Woraufhin ich eine Mitteilung erhielt, meine Bonität (also das Vertrauen in meine Kaufkraft bzw. Ehrlichkeit, die geforderte Summe zu bezahlen) sei nicht adäquat und deshalb könne man mir die Artikel nicht senden. Daraufhin schrieb ich ein harsches E-Mail, dass es sich ja wohl nicht um eine Vorauslagung des Warenwerts handele, da man ja immerhin die Summe von meinem Konto einziehen dürfe, und zwei Tage später hatte ich die Ware. Ich war zwar genervt, aber alles hatte dem Anschein nach ja geklappt.
Dachte ich -zumindest bis zu der Schufa-Auskunft-, die ich mir nur geholt hatte um zu wissen wie ich dastehe, wenn ich einen Kredit brauchen sollte, denn ich möchte demnächst eine Wohnung kaufen. Banken können einem den Kredit verweigern, wenn man bei der Schufa nicht astrein dasteht. Insofern sind solche Effekte, die aus dem schlampigen und wegen digitaler Programme anonymiserten Umgehensweisen mit Kunden herrühren teilweise sogar nicht nur teuer für denselben, sondern können richtiggehend bestimmend für private Träume und Ziele werden und eine Menge Zeit und Geld des Kunden verschwenden.
Insofern bin ich dafür, dass jedes kommerzielle Unternehmen gesetzlich verpflichtet sein muß, kostenlose und persönlich betreute Anlaufstellen in ausreichender Zahl anzubieten, bei denen sich solche Unstimmigkeiten klären lassen, mit einer gleichzeitigen Verpflichtung dazu, die "virtuelle" Beratung und deren Ergebnis innerhalb einer Woche schriftlich für den Kunden zu dokumentieren, wenn es um vertragliche Auseinandersetzungen geht.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.
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- Sumpfsuppe
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
@Hexenjohanna
Hui, das ist ja harter Tobak bei dir.
Ich weiß ja nicht wie es dir so geht, aber kann es sein das dieser Kampf gegen Windmühlen ein typisch deutsches Problem ist? Ich komme mir im normalen Alltag oft völlig verarscht und mißverstanden vor. Ich bin jemand der nicht dem normalen Herdentrieb folgt, vertrete meine eigene Meinung und nehme meine Rechte war.
Bei einem großen Teil unserer Gesellschaft stößt das aber auf wenig Gegenliebe und demzufolge ecke ich wohl auch öfter mal an.
Der Kunde ist in Deutschland kein König, sondern nur ein Subjekt dem man so viel Geld wie möglich abknöpfen will. Beratung, Service, Freundlichkeit sind Fremdwörter vieler Geschäfte.
Komischerweise lassen sich das die Leute alles gefallen.
Nur ein Beispiel:
Ich gehe mit meiner Frau ins Kino. Herr der Ringe, die Gefährten. Das Kino ist rappelvoll, Eintritt für uns beide ca. 25 Euro. Schon bei der Werbung merkten wir, dass das Bild völlig verzerrt und schief war. Noch im festen Glauben das es nur an der Werbung liegt, blieben wir sitzen und warteten auf den Film.
Als der Film dann anfing, war es noch schlimmer. Der Ring sah aus wie ein Ei. Die Gesichter der Schauspieler ebenfalls.
Das ganze Bild war auch noch zu groß aufgezoomt, sodass es über die Leinwand drüber ging.
Jetzt rate mal was passierte. Richtig, nichts.
Wie gesagt, Kino war voll. ICH bin aufgestanden und habe dem Personal bescheid gegeben. Die "nette" Dame folgte mir ungläubig ins Kino, um dann festzustellen das ich wohl Recht habe.
Schlussendlich wurde die Aufführung unterbrochen, das Licht ging an und alle glotzten mich blöd an. Das war in dem Moment schon unangenehm, aber einer muss ja der dumme sein.
Der Film wurde eine halbe Stunde später neu gestartet, alle waren glücklich und es gab als Entschädigung sogar noch Gutscheine für Poppcorn und Cola.
Ok, diese Geschichte ist vielleicht nicht unbedingt das was du in diesem Thread lesen möchtest. Aber als ich Donna Quichote gelesen habe, kam mir dieses Erlebnis wieder in den Sinn.
Wenn sich die Leute alles gefallen lassen, nutzen das die "Geschäftspartner" halt aus und das was dir passiert ist gehört in Deutschland dann fast schon zur Normalität.
Ich will nicht wissen, wie viele Leute, denen es ähnlich ergangen ist wie dir, einfach die Klappe halten und bezahlen, nur weil es irgendwie unangenehm ist sich zu beschweren.
So, ich habe fertig...
Hui, das ist ja harter Tobak bei dir.
Ich weiß ja nicht wie es dir so geht, aber kann es sein das dieser Kampf gegen Windmühlen ein typisch deutsches Problem ist? Ich komme mir im normalen Alltag oft völlig verarscht und mißverstanden vor. Ich bin jemand der nicht dem normalen Herdentrieb folgt, vertrete meine eigene Meinung und nehme meine Rechte war.
Bei einem großen Teil unserer Gesellschaft stößt das aber auf wenig Gegenliebe und demzufolge ecke ich wohl auch öfter mal an.
Der Kunde ist in Deutschland kein König, sondern nur ein Subjekt dem man so viel Geld wie möglich abknöpfen will. Beratung, Service, Freundlichkeit sind Fremdwörter vieler Geschäfte.
Komischerweise lassen sich das die Leute alles gefallen.
Nur ein Beispiel:
Ich gehe mit meiner Frau ins Kino. Herr der Ringe, die Gefährten. Das Kino ist rappelvoll, Eintritt für uns beide ca. 25 Euro. Schon bei der Werbung merkten wir, dass das Bild völlig verzerrt und schief war. Noch im festen Glauben das es nur an der Werbung liegt, blieben wir sitzen und warteten auf den Film.
Als der Film dann anfing, war es noch schlimmer. Der Ring sah aus wie ein Ei. Die Gesichter der Schauspieler ebenfalls.
Das ganze Bild war auch noch zu groß aufgezoomt, sodass es über die Leinwand drüber ging.
Jetzt rate mal was passierte. Richtig, nichts.
Wie gesagt, Kino war voll. ICH bin aufgestanden und habe dem Personal bescheid gegeben. Die "nette" Dame folgte mir ungläubig ins Kino, um dann festzustellen das ich wohl Recht habe.
Schlussendlich wurde die Aufführung unterbrochen, das Licht ging an und alle glotzten mich blöd an. Das war in dem Moment schon unangenehm, aber einer muss ja der dumme sein.
Der Film wurde eine halbe Stunde später neu gestartet, alle waren glücklich und es gab als Entschädigung sogar noch Gutscheine für Poppcorn und Cola.
Ok, diese Geschichte ist vielleicht nicht unbedingt das was du in diesem Thread lesen möchtest. Aber als ich Donna Quichote gelesen habe, kam mir dieses Erlebnis wieder in den Sinn.
Wenn sich die Leute alles gefallen lassen, nutzen das die "Geschäftspartner" halt aus und das was dir passiert ist gehört in Deutschland dann fast schon zur Normalität.
Ich will nicht wissen, wie viele Leute, denen es ähnlich ergangen ist wie dir, einfach die Klappe halten und bezahlen, nur weil es irgendwie unangenehm ist sich zu beschweren.
So, ich habe fertig...
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- AndyBundy
- Süßwasserpirat
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Das wird einfach nicht möglich sein. Überleg mal: Du hast ein großes Unternehmen mit Millionen von Kunden, jetzt rechne dir mal aus, wieviele Supporter du brauchst, wieviele Techniker und was sonst noch zu diesem Unternehmen dazugehören kann, geschweige von Raummieten, Unterhaltskosten etc. etc. Glaubst du ernsthaft, jemand will so viel Geld in solche Leute investieren, die teilweise auch noch inkompetent sind? Da schießen die ja selbst den Vogel ab. Ich würde gerade bei kommerziellen Firmen alles mit normalem Briefverkehr regeln, denn Emails werden gelöscht oder schlicht und ergreifend übersehen. Telefonate sind unbrauchbar, es sei denn, du zeichnest diese parallel auf. Aber ich würde immer einen Brief schicken, den sogar noch irgendwie speichern oder kopieren, damit du vorweisen kannst, was in dem Brief drinsteht.
Bei dem Beispiel Premiere von Sumpfsuppe möchte ich noch sagen: Das war alles telefonisch, wo hast du schriftlich eingewilligt, mehr zu zahlen bzw. haben die Beweise gehabt, dass du mehr zahlen wolltest? Ich wette, dass son Callcenter-Futzi(mit denen würde ich NIE geschäftlich irgendwas vereinbaren) einfach dich irgendwo eingetragen hat und den Rest ignoriert hat von dem Angebot, was dir dort unterbreitet wurde. Er hat's schriftlich, also kein Problem für ihn, du hat gar nix, nicht mal das Telefongespräch, also ein gefundenes Fressen.
Ich weiß selbst, wie das ist, so derartig betrogen zu werden, an manchen Stellen sind diese vertraglichen Vereinbarungen so "wischiwaschi", weder durchsichtig noch klar formuliert. Daher wenn möglich von einem Notar den Vertrag überprüfen lassen. Bei kleinen Beträgen lohnt es sich vielleicht nicht, aber bei solchen Monatsabos kann es dir vielleicht eine Menge Ärger ersparen.
Bei dem Beispiel Premiere von Sumpfsuppe möchte ich noch sagen: Das war alles telefonisch, wo hast du schriftlich eingewilligt, mehr zu zahlen bzw. haben die Beweise gehabt, dass du mehr zahlen wolltest? Ich wette, dass son Callcenter-Futzi(mit denen würde ich NIE geschäftlich irgendwas vereinbaren) einfach dich irgendwo eingetragen hat und den Rest ignoriert hat von dem Angebot, was dir dort unterbreitet wurde. Er hat's schriftlich, also kein Problem für ihn, du hat gar nix, nicht mal das Telefongespräch, also ein gefundenes Fressen.
Ich weiß selbst, wie das ist, so derartig betrogen zu werden, an manchen Stellen sind diese vertraglichen Vereinbarungen so "wischiwaschi", weder durchsichtig noch klar formuliert. Daher wenn möglich von einem Notar den Vertrag überprüfen lassen. Bei kleinen Beträgen lohnt es sich vielleicht nicht, aber bei solchen Monatsabos kann es dir vielleicht eine Menge Ärger ersparen.
- max_power
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Das Beispiel Reichelt kann ich nicht so ganz nachvollziehen, bzw. würde es Reichelt nicht besonders anlasten. Ich denke, dass da einfach was schief gelaufen ist - kann ja mal passieren. Du hättest ja auch bei Reichelt vorbeifahren können. Ne, ernsthaft, ich habe mit denen nur gute Erfahrungen gemacht. Abgesehen von ihrer Verkaufsstelle ist es ein reines Online-Geschäft, aber wenn man dort anruft (ein ganz normales Ferngespräch, keine teure Hotline) wird man eigentlich immer prompt, persönlich, freundlich und kompetent bedient. Meiner Meinunf nach ist Reichelt ein Paradebeispiel für ein sehr gut geführtes Online-Geschäft.
Ein Negativbeispiel ist für mich Saturn-Musikdownload. Ich hatte ein Hörspiel gekauft, das aber nicht vollständig war. Man hat auf meine E-Mails erstaunlich schnell reagiert (zwei bis drei Tage) und ist auf mein Problem eingegangen. Dies jedoch auf eine unglaublich unpersönliche Weise und mein Problem haben sie auch nicht verstanden. Nach drei oder vier E-Mails war es mir dann zu blöd und ich habe es gelassen. Wenigstens hatte ich das Gefühl, als Kunde ernst genommen zu werden, jedoch nicht als Individuum, sondern eher als Sache.
Von eBay brauchen wir eigentlich gar nicht zu sprechen, dort ist der Support nahezu null und auch bei Amazon läuft alles sehr, sehr unpersönlich, aber wird immerhin kulant geregelt.
Ein Negativbeispiel ist für mich Saturn-Musikdownload. Ich hatte ein Hörspiel gekauft, das aber nicht vollständig war. Man hat auf meine E-Mails erstaunlich schnell reagiert (zwei bis drei Tage) und ist auf mein Problem eingegangen. Dies jedoch auf eine unglaublich unpersönliche Weise und mein Problem haben sie auch nicht verstanden. Nach drei oder vier E-Mails war es mir dann zu blöd und ich habe es gelassen. Wenigstens hatte ich das Gefühl, als Kunde ernst genommen zu werden, jedoch nicht als Individuum, sondern eher als Sache.
Von eBay brauchen wir eigentlich gar nicht zu sprechen, dort ist der Support nahezu null und auch bei Amazon läuft alles sehr, sehr unpersönlich, aber wird immerhin kulant geregelt.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Meine Krankenkasse hat ihren Sitz nach meinem Umzug 450 km von mir entfernt. macht nix, die letzten Jahre lief alles bestens und zügig, per e-mail, bzw. ich wurde zurückgerufen (!).
Telekom, Probleme die ich hatte wurden sofort oder innerhalb von wenigen Stunden nach Anruf gelöst.
AOL, war ich bis 1999 auch, Kündigung per Einschreiben, ein Anruf abgewimmelt, fertig.
Amazon, nie Probleme, wenn etwas umzutauschen war ging das anstandslos und zügig.
Premiere, gehabt, wieder gekündigt und nach zwei Jahren Pause doch wieder Kunde. Alles online erledigt, kein Problem
Behördengänge Online, gerne. Völlig problemlos. Da muss ich auch nicht stundenlang persönlich rumstehen.
Bin ich nun ein Glückskind? Nein, ich denke nur dass ich mich sowohl schriftlich als auch verbal deutlich, aber freundlich ausdrücke. Das mindert das Risiko von Irrtümern schon mal enorm.
Ich kann nur sagen dass ich die Probleme der Threaderstellerin nicht nachvollziehen kann. Ich heule auch nicht irgendwelchen pseudo-persönlichen Läden nach, die sich hinter dem Rücken das Maul über einen zerreißen.
Telekom, Probleme die ich hatte wurden sofort oder innerhalb von wenigen Stunden nach Anruf gelöst.
AOL, war ich bis 1999 auch, Kündigung per Einschreiben, ein Anruf abgewimmelt, fertig.
Amazon, nie Probleme, wenn etwas umzutauschen war ging das anstandslos und zügig.
Premiere, gehabt, wieder gekündigt und nach zwei Jahren Pause doch wieder Kunde. Alles online erledigt, kein Problem
Behördengänge Online, gerne. Völlig problemlos. Da muss ich auch nicht stundenlang persönlich rumstehen.
Bin ich nun ein Glückskind? Nein, ich denke nur dass ich mich sowohl schriftlich als auch verbal deutlich, aber freundlich ausdrücke. Das mindert das Risiko von Irrtümern schon mal enorm.
Ich kann nur sagen dass ich die Probleme der Threaderstellerin nicht nachvollziehen kann. Ich heule auch nicht irgendwelchen pseudo-persönlichen Läden nach, die sich hinter dem Rücken das Maul über einen zerreißen.
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- Süßwasserpirat
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Das ist für manche Firmen nicht unbedingt ein Hinderungsgrund. Beispiel Tele2: Da hat vor ein paar Jahren ein Callcenter-Werbeheini meine Eltern angerufen und ihnen ein Angebot unterbreitet. Meine Mutter hat klar und deutlich gesagt "Nein, will ich nicht haben". (@ GötterGast: halte ich verbal für durchaus deutlich ausgedrückt, oder?)AndyBundy hat geschrieben:Bei dem Beispiel Premiere von Sumpfsuppe möchte ich noch sagen: Das war alles telefonisch, wo hast du schriftlich eingewilligt, mehr zu zahlen bzw. haben die Beweise gehabt, dass du mehr zahlen wolltest?
Ein paar Tage später kam eine Vertragsbestätigung, in der sie als neue Kundin herzlich willkommen geheißen wurde. Den Rest kann man sich ausmalen.
Es geht nicht nur darum, dass man anschließend kostenpflichtige Dienste in Anspruch nehmen muss, um solche Sachen wieder aus der Welt zu schaffen, sondern auch um die nervliche Belastung, die damit zusammenhängt. Meine Eltern sind nicht mehr grad die jüngsten und diese Sache hat sie damals echt mitgenommen.
Inzwischen wurde Tele2 die unerlaubte Telefonwerbung gegen Androhung von Strafzahlungen untersagt. Ein Tropfen auf den heißen Stein.
Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Warum sich das anhören? direkt nach deren Begrüßungstext kommentarlos auflegen.sepp hat geschrieben: ein Callcenter-Werbeheini meine Eltern angerufen und ihnen ein Angebot unterbreitet. Meine Mutter hat klar und deutlich gesagt "Nein, will ich nicht haben". (@ GötterGast: halte ich verbal für durchaus deutlich ausgedrückt, oder?)
- Threepbrush
- Logik-Lord
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Wie sepp geschrieben hat, sind seine Eltern nicht mehr die jüngsten. Vielleicht sind sie es einfach nicht gewohnt, sofort aufzulegen - oder manchmal braucht man ja ein bisschen um zu merken, worauf der Anrufer eigentlich hinauswill.
Abgesehen davon sollte ein 'Nein, will ich nicht' genügen.
Dein Kommentar klingt ein bisschen nach 'selbst schuld' - was ich in diesem Fall nicht angebracht finde.
Abgesehen davon sollte ein 'Nein, will ich nicht' genügen.
Dein Kommentar klingt ein bisschen nach 'selbst schuld' - was ich in diesem Fall nicht angebracht finde.
- AndyBundy
- Süßwasserpirat
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Ähm der Hinderungsgrund muss von DIR kommen. Denen ist das doch egal, aber du bzw. deine Eltern müssen die Rechnung bzw. den Vertrag sofort zurückschicken, annulieren oder sonst was machen, nur damit keiner auf die Idee kommen kann:"Die melden sich nicht und der Vertrag läuft, also keine Probleme."
- Loma
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Ja, so manche Probleme sind da schon durch einen Herzinfarkt endgültig aus der Welt geschafft worden.sepp hat geschrieben:Es geht nicht nur darum, dass man anschließend kostenpflichtige Dienste in Anspruch nehmen muss, um solche Sachen wieder aus der Welt zu schaffen, sondern auch um die nervliche Belastung, die damit zusammenhängt.
Darin liegt ja die eigentliche Frechheit begraben, daß man einen Vertrag, den man nie wollte, selbst wieder annullieren soll usw.AndyBundy hat geschrieben:Denen ist das doch egal, aber du bzw. deine Eltern müssen die Rechnung bzw. den Vertrag sofort zurückschicken, annulieren oder sonst was machen,
Ich selbst hatte ja bisher auch immer weitgehend Glück bei solchen Angelegenheiten, nur da ich letzten Sommer einen Blick hinter die Kulissen eines Call Centers und den Praktiken der auftraggebenden Firma werfen konnte, weiß ich, was sich da für haarsträubende Sachen abspielen können. Manche dieser unverschämten Keilermethoden gehen ja sogar bis zur kriminellen Unterschriftenfälschung (Leute, die nie Kunden waren, haben dann plötzlich einen Brief vom Inkassobüro bekommen usw.).
Ich denke, also spinn' ich.
Ich spinne, also mal' ich.
Ich male, also denk' ich.
"Never leave for the last minute what you can get away with not doing at all." (Pepe the King Prawn)
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- zeebee
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Re: Deformation der "Unternehmenskultur" seit der digitalen Aera
Ich verstehe Hexenjohanna voll und ganz. Es wird immer mehr Praxis die Beweislast auf den Kunden abzuwälzen: "Können Sie beweisen dass sie kein Kunde sind?". Wenn mich solche Spaßvögel anrufen, sage ich denen immer klipp und klar: "Ich zeichne alle meine Telefongespräche auf und wenn ich Post/Rechnungen von ihrer Firma bekomme werde ich Anzeige erstatten.". Ich zeichne meine Telefongespräche zwar nicht auf, aber das wissen die ja nicht. Bisher habe ich noch nie einen ungewollten Vertrag bekommen. Eine bessere Methode fällt mir leider nicht ein, und dass nicht alle so konsequent sind und eben dies ausgenutzt wird ist eben die trauige Wahrheit.
Es gibt aber zum Glück auch noch positive Beispiele. Bei Kabel BW hatten wir Probleme mit unserer Smartcard. Einfach die 0800 Nummer angerufen, innerhalb 3 Minuten das Problem geschildert und 2 Tage später war im Briefkasten die neue Smartcard.
Es gibt aber zum Glück auch noch positive Beispiele. Bei Kabel BW hatten wir Probleme mit unserer Smartcard. Einfach die 0800 Nummer angerufen, innerhalb 3 Minuten das Problem geschildert und 2 Tage später war im Briefkasten die neue Smartcard.
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Albert Schweitzer
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