Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
- Threepbrush
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Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Grad bei stern.de gelesen...ein 23-jähriger Afghane bringt seine 16 Jahre alte Schwester um, weil diese sich anscheinend von der Familie abewendet hat. http://www.stern.de/politik/panorama/:E ... de=comment
So verabscheuunsgswürdig ich das auch finde...leider kommt es mir auch bei den Kommentaren zu diesem Bericht ein bisschen hoch...wie zb bei diesem Originalzitat aus dem stern.de-Forum:
'Aber wenn ich hier mal einen Kommentar abgebe, werde ich sofort gesperrt, da rassistisch und menschenverachtend. Aber wie es sich erneut zeigt, bestätigt sich mein Standpunkt. Islamisten gehören nicht nach Deutschland! Sie haben riesige Länder und machen sich mitsamt ihrer Religion in D breit wie die Ratten. Ja, es ist eine Plage! Mal schauen, wie lange der Krug noch zum Brunnen geht, bevor er bricht...'
Die anderen Kommentaren sind vielleicht nicht ganz so krass...gehen aber in eine ähnliche Richtung.
Ich werde dabei das Gefühl nicht los, dass diesen Leuten das Opfer eigentlich scheißegal ist. Es geht nur darum, dass man lang gehegte Abneigungen unter dem Vorwand der rechtschaffenden Empörung absondern kann.
Ich hab manchmal den Eindruck, dass Deutschland unter der dünnen Multi-Kulti-Fassade viel rassistischer ist, als man glauben möchte.
So verabscheuunsgswürdig ich das auch finde...leider kommt es mir auch bei den Kommentaren zu diesem Bericht ein bisschen hoch...wie zb bei diesem Originalzitat aus dem stern.de-Forum:
'Aber wenn ich hier mal einen Kommentar abgebe, werde ich sofort gesperrt, da rassistisch und menschenverachtend. Aber wie es sich erneut zeigt, bestätigt sich mein Standpunkt. Islamisten gehören nicht nach Deutschland! Sie haben riesige Länder und machen sich mitsamt ihrer Religion in D breit wie die Ratten. Ja, es ist eine Plage! Mal schauen, wie lange der Krug noch zum Brunnen geht, bevor er bricht...'
Die anderen Kommentaren sind vielleicht nicht ganz so krass...gehen aber in eine ähnliche Richtung.
Ich werde dabei das Gefühl nicht los, dass diesen Leuten das Opfer eigentlich scheißegal ist. Es geht nur darum, dass man lang gehegte Abneigungen unter dem Vorwand der rechtschaffenden Empörung absondern kann.
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Die Religionsfreiheit ist hierzulande zwar ein großer Wert, dennoch wird sie manchmal unverhältnismäßig überhöht. Selbst als religiöser Mensch hat man sich in einem Staat an das Gesetz zu halten (wir nehmen Ausnahmefälle wie das NS-Regime raus, hier liegt imho eine andere Sachlage vor und hier wendete sich der Widerstand gegen das Regime an sich). Mord, Freiheitsberaubung, Vergewaltigung etc. sind ungesetzlich und lassen sich nicht dadurch rechtfertigen, dass man ihre moralische Richtigkeit durch die Glaubensfreiheit durchboxen möchte. Man sollte auch davor warnen, diese Verhaltensweisen mit dem Islam oder den Ansichten aller Moslems gleichzusetzen; ein solcher Induktionsschluss ist falsch - dennoch ist ein Dialog und eine genaue Auseinandersetzung mit verschiedenen Gottesbildern diverser Religionen wichtig. Man darf durchaus divergente Weltanschauungen vertreten und verschiedene Ansichten bezüglich einigen Sachverhalten haben, es wäre ja auch grausam, wären wir alle gleichgeschaltete Roboter. Und es ist wichtig, um diese Unterschiede zu wissen, es ist wichtig, dass man auch die Freiheit hat, eine andere Ansicht für falsch zu halten ohne dafür als intolerant beschimpft zu werden.
Ein Motor für die Äußerungen, die du zitierst, mag unter anderem die neue Präsenz der Religion sein. Sie ist nicht, wie spätestens Ende der 60er erwartet, zurückgegangen, sondern aus ihren Löchern hervorgekrochen. Es wird wieder bunter auf der Welt und wir müssen uns auf Pluralität bezüglich der Glaubensgrundsätze einstellten (heißt nicht, dass man alles tolerieren und akzeptieren muss). Doch momentan geht es häufig in die andere Richtung. Die neue Wahrnehmbarkeit der Religion und auch die Präsenz fundamentalistischer Gruppierungen haben ihr bei manchem die Rolle eines neuen Sündenbocks für alle Gräueltaten der Welt verschafft. Dies hat zur Folge, dass hier liebend gern ein Zerrbild vermittelt wird und dass man geradezu nach Verbrechen religiöser Fanatiker giert, um wieder einen Rundumschlag gegen seinen Gegner auszuteilen können (der aber nicht der Fanatiker ist, sondern die Religion an sich, selbst dann wenn die meisten Vertreter die Handlung des Fanatikers nicht gut heißen). Oder man bettet als Zeitung einfach immer wieder Seitenhiebe auf Extremfälle ein, um diese zu überhöhen und mit ihnen die eigentlichen Kernpunkte auszublenden oder zu verkehren (die Methode des "The Daily Prophet" im 5. Harry Potter ). Manche Zeitung (Daily Prophet hat auch hierzulande ein "Spiegelbild" und wohl nicht nur eines) hat da z.B. auch immer gern richtig Kohle ins Feuer geworfen, so dass Abneigungen immer schön ein wenig glimmen. Und dann kommt es eben zum Funkenflug. Das Opfer ist egal, wichtig ist, dass man dadurch wieder erinnert wird, wer die Bösen sind - und dass man selbst eindeutig der Gute ist, als der man sich auch gleich präsentieren kann.
Ein Motor für die Äußerungen, die du zitierst, mag unter anderem die neue Präsenz der Religion sein. Sie ist nicht, wie spätestens Ende der 60er erwartet, zurückgegangen, sondern aus ihren Löchern hervorgekrochen. Es wird wieder bunter auf der Welt und wir müssen uns auf Pluralität bezüglich der Glaubensgrundsätze einstellten (heißt nicht, dass man alles tolerieren und akzeptieren muss). Doch momentan geht es häufig in die andere Richtung. Die neue Wahrnehmbarkeit der Religion und auch die Präsenz fundamentalistischer Gruppierungen haben ihr bei manchem die Rolle eines neuen Sündenbocks für alle Gräueltaten der Welt verschafft. Dies hat zur Folge, dass hier liebend gern ein Zerrbild vermittelt wird und dass man geradezu nach Verbrechen religiöser Fanatiker giert, um wieder einen Rundumschlag gegen seinen Gegner auszuteilen können (der aber nicht der Fanatiker ist, sondern die Religion an sich, selbst dann wenn die meisten Vertreter die Handlung des Fanatikers nicht gut heißen). Oder man bettet als Zeitung einfach immer wieder Seitenhiebe auf Extremfälle ein, um diese zu überhöhen und mit ihnen die eigentlichen Kernpunkte auszublenden oder zu verkehren (die Methode des "The Daily Prophet" im 5. Harry Potter ). Manche Zeitung (Daily Prophet hat auch hierzulande ein "Spiegelbild" und wohl nicht nur eines) hat da z.B. auch immer gern richtig Kohle ins Feuer geworfen, so dass Abneigungen immer schön ein wenig glimmen. Und dann kommt es eben zum Funkenflug. Das Opfer ist egal, wichtig ist, dass man dadurch wieder erinnert wird, wer die Bösen sind - und dass man selbst eindeutig der Gute ist, als der man sich auch gleich präsentieren kann.
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Ich finde es schrecklich, ein 16 Jähriges Mädchen, das noch sein Leben vor sich hatte, wird auf offener Straße abgestochen. Warum? Weil es zu Hause ausgezogen ist? Das kann nicht der einzige Grund sein. Aber wie kann es sein, dass jemand seine kleine Schwester umbringt? Laut Artikel hat sie ihrem Bruder nichts für mich fassbares angetan, im Gegenteil, sie hat ihn sogar vor Gericht nicht reingerissen.
Ich kann das Prinzip Ehrenmord nicht verstehen und nicht nachvollziehen. Auch sind es doch eigentlich nur Brüder, die ihre Schwester und evtl. deren Freund umbringen, aber kommt es auch vor, dass Brüder Brüder umbringen? Nicht, dass ich das mehr nachvollziehen könnte... Abgesehen davon wirken auf mich "Ehrenmorde" eher feige als ehrenhaft, aber "ehre" bezieht sich ja auch nicht auf die Tat, sondern wohl auf den Grund...
Ich kann das Prinzip Ehrenmord nicht verstehen und nicht nachvollziehen. Auch sind es doch eigentlich nur Brüder, die ihre Schwester und evtl. deren Freund umbringen, aber kommt es auch vor, dass Brüder Brüder umbringen? Nicht, dass ich das mehr nachvollziehen könnte... Abgesehen davon wirken auf mich "Ehrenmorde" eher feige als ehrenhaft, aber "ehre" bezieht sich ja auch nicht auf die Tat, sondern wohl auf den Grund...
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Ich kann mir das nur insoweit erklären, als dass man durch eine solche Tat versuchen könnte, die "Ehre" der Familie wieder herzustellen. Dass man quasi vor den Augen anderer Mitglieder der Religionsgemeinschaft nicht tatenlos da steht und das heretische Verhalten der Tochter nicht unterbindet. Denn wer toleriert, dass die Tochter dem westlichen Lebensstil folgt, ist ja im Grunde schon selbst ein halber Ketzer und Verräter am eigenen Glauben. Dass du das nicht nachvollziehen kannst, max_power, halte ich für sehr beruhigend.
Dass es, abgesehen von westlichen Freunden, normalerweise die Frauen sind, die massakriert werden, dürfte daran liegen, dass sie vermutlich am meisten von einer westlichen Lebensweise profitieren. Natürlich sind wir auch in Westeuropa noch ein wenig von der Gleichberechtigung, wie man sie sich im Idealfall vorstellen würde, entfernt. Aber für ein Mädchen, dass in einem solch radikalen familiären Umfeld aufwächst, ist der Gedanke, "wie eine Deutsche/Europäerin" zu leben natürlich ungemein verlockend. Die männlichen Abkömmlinge solcher Familien hingegen dürften außerhalb ihres patriarchalisch organisierten Systems eher Einbußen in Sachen Privilegien und Machtausübung hinnehmen müssen, fühlen sich als im Kreise der Traditionalisten pudelwohl.
Dass irgendwelche minderbemittelten Euro-Spacken das wieder als Aufhänger zur Begründung ihrer eigenen Intoleranz ausnutzen ist natürlich bedauerlich. Insbesondere weil ich bislang immer wieder mit Türken oder auch Kurden zu tun hatte und nur ein verschwindend geringer Anteil so radikal drauf war. Im Gegenteil, die meisten anderen gehörten in Schule und Studium zu den Besten und waren westlicher drauf als ich - ohne ihre religiösen Festivitäten/Pflichten zu vernachlässigen, wohlgemerkt.
Dass es, abgesehen von westlichen Freunden, normalerweise die Frauen sind, die massakriert werden, dürfte daran liegen, dass sie vermutlich am meisten von einer westlichen Lebensweise profitieren. Natürlich sind wir auch in Westeuropa noch ein wenig von der Gleichberechtigung, wie man sie sich im Idealfall vorstellen würde, entfernt. Aber für ein Mädchen, dass in einem solch radikalen familiären Umfeld aufwächst, ist der Gedanke, "wie eine Deutsche/Europäerin" zu leben natürlich ungemein verlockend. Die männlichen Abkömmlinge solcher Familien hingegen dürften außerhalb ihres patriarchalisch organisierten Systems eher Einbußen in Sachen Privilegien und Machtausübung hinnehmen müssen, fühlen sich als im Kreise der Traditionalisten pudelwohl.
Dass irgendwelche minderbemittelten Euro-Spacken das wieder als Aufhänger zur Begründung ihrer eigenen Intoleranz ausnutzen ist natürlich bedauerlich. Insbesondere weil ich bislang immer wieder mit Türken oder auch Kurden zu tun hatte und nur ein verschwindend geringer Anteil so radikal drauf war. Im Gegenteil, die meisten anderen gehörten in Schule und Studium zu den Besten und waren westlicher drauf als ich - ohne ihre religiösen Festivitäten/Pflichten zu vernachlässigen, wohlgemerkt.
Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Diese Einschätzung halte ich für realistisch. Die Leute fühlen sich bedrängt. Neuerdings muss man auf sämtliche Religionen Rücksicht nehmen, überall entstehen Moscheen, Kopftuch-Verbots-Diskussionen etc...Ich hab manchmal den Eindruck, dass Deutschland unter der dünnen Multi-Kulti-Fassade viel rassistischer ist, als man glauben möchte.
Das ganze beruht aber wohl auf Gegenseitigkeit. Ich habe weder dass Gefühl, dass die Moslems großartig auf uns Christen Rücksicht nehmen, noch umgekehrt. Dies gilt auch für viele andere Religionen.
In vielen Ländern ist es nicht gerade weit her mit der Religionsfreiheit, und leider macht dies in Deutschland wiederum viele Menschen misstrauig gegen die fremden Religionen. Besserung wird wohl erst die Zeit bringen, wenn mutige Menschen z.B. in der Türkei oder Afghanistan sich erfolgreich für mehr Religionsfreiheit und eine klare Trennung von Staat und Kirche einsetzen.
- Fightmeyer
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Dafür wäre ich in Deutschland auch endlich mal!Beowulf hat geschrieben:...und eine klare Trennung von Staat und Kirche einsetzen.
Im Grunde halte ich es schon für höchst problematisch, wenn eine Partei "Christlich" im Namen trägt.
Von Verkaufsverboten am Wochenende ganz zu schweigen...
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- Frischling
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Steigert oder rechtfertigt das den Hass gegenüber Fremden bzw. fremden, äh, Sitten bzw. Moralvorstellungen? (nicht falsch verstehen, ist natürlich eine ironische Frage)Threepbrush hat geschrieben:Grad bei stern.de gelesen...ein 23-jähriger Afghane bringt seine 16 Jahre alte Schwester um, weil diese sich anscheinend von der Familie abewendet hat.
So rechtfertigt er (er = hier: der Vorzeigenazi, wenn intellektuell dann meist mit Anzeichen von Autismus und deshalb unfähig, seine sozialen und menschenverachtenden Widersprüche zu erkennen bzw. gesunde Abneigung von übertriebenem Hass zu differenzieren, stattdessen gerne veranlagt zu pauschalisieren) gerne seinen völlig falschen Fremdenhass.Threepbrush hat geschrieben: 'Aber wenn ich hier mal einen Kommentar abgebe, werde ich sofort gesperrt, da rassistisch und menschenverachtend. Aber wie es sich erneut zeigt, bestätigt sich mein Standpunkt. Islamisten gehören nicht nach Deutschland! Sie haben riesige Länder und machen sich mitsamt ihrer Religion in D breit wie die Ratten. Ja, es ist eine Plage! Mal schauen, wie lange der Krug noch zum Brunnen geht, bevor er bricht...'
Der fundamentalistische Islamist gehört - und das ist mehr oder weniger einer - jedoch wirklich eingesperrt; wenn man alle Islamisten einsperren will, muss man auch alle Christen einsperren.
Um aber "Islamisten weg von Deutschland" auszuargumentieren: Hat eigentlich der Mensch Deutschland geschaffen oder war das schon immer? Und wer gibt dem Menschen das Recht, andere Menschen von Orten der Erde zu vertreiben?
Das wäre nur gut, wenn uns das aus der EU rausbringt.Threepbrush hat geschrieben:Ich hab manchmal den Eindruck, dass Deutschland unter der dünnen Multi-Kulti-Fassade viel rassistischer ist, als man glauben möchte.
Manta.
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Mir kommt es wiederum so vor wie als ob gerade die Moslems ständig Toleranz und Respekt für ihre Religion und Bräuche fordern, aber so gut wie nichts neues oder anderes annehmen wollen außere ihre eigenen Richtwerte, was sich traurigerweise in den Fall des Mädchens auf sehr tragische Art und Weise wiederspiegelt.Beowulf hat geschrieben:Diese Einschätzung halte ich für realistisch. Die Leute fühlen sich bedrängt. Neuerdings muss man auf sämtliche Religionen Rücksicht nehmen, überall entstehen Moscheen, Kopftuch-Verbots-Diskussionen etc...Ich hab manchmal den Eindruck, dass Deutschland unter der dünnen Multi-Kulti-Fassade viel rassistischer ist, als man glauben möchte.
Das ganze beruht aber wohl auf Gegenseitigkeit. Ich habe weder dass Gefühl, dass die Moslems großartig auf uns Christen Rücksicht nehmen.
Die Christen konnten sich auch davon distanzieren nicht mehr Hexen zu verbrennen und Kreuzzüge zu begehen, wie lange wird es bei den Molsems und Islamisten dauern bis sie keine Ehrenmorde mehr begehen, oder Attentate durchführen und sich dafür ein Paradies mit 100 Jungfrauen erwarten?
Das Argument das momentan diese Kultur noch brauchen wird bis sie sich wandeln wird, nehm ich ehrlich nicht mehr hin.
Ich will mal wisssen wie alt die Religion der Moslems ist und die der Christen, wenn bei beiden kein allzugroßee Zeitunterschied auf zu weisen ist, frag ich mich warum man diesen einen Zeitvorteil lässt bis sie endlich dazu lernen.
Ich habe nichts gegen Moslems oder den Islam oder gegen andere Religionen, und ich heisse es dennoch nicht gut was dort alles geschieht.
Wer mich deswegen als Rassisten abstempeln will bitte, da zeigt sich nur für mich das der/die jenige nichts von meiner Aussage begriffen hat und im Prinzip andere nur verurteilt.
Es ist wichtig das man bedenkt was dem Mädchen hier wiederfahren ist, aber es ist genauso wenig falsch die Hintergründe dafür zu bedenken.
Deswegen kann ich dieser die Leute suchen einen Sündenbock Argumentation ehrlich nicht mehr zustimmen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Das Christentum ist sozusagen das Prequel zum Islam, genauso wie das Judentum das zum Christentum. Christentum und Islam unterscheiden sich vor allem durch ein anderes Textverständnis. In wie weit dies nun kulturell oder religiös begründet ist, weiß ich nicht. Dies liefert im Islam häufig nicht die Basis für eine so stark reflektierte Herangehensweise, wie sie im Christentum erlaubt ist (nimmt man biblizistische Tendenzen heraus). Es gibt auch viele Moslems die ihren Glauben reflektiert leben und die sicher eine Theologie wünschen, wie sie sich in den christlichen Ländern durchsetzen konnte. Diese sehen ihre Fundis meist auch mit noch mehr Skepsis als die Christen ihre fundamentalistischen Pappenheimer.Sternchen hat geschrieben:Ich will mal wisssen wie alt die Religion der Moslems ist und die der Christen, wenn bei beiden kein allzugroßee Zeitunterschied auf zu weisen ist, frag ich mich warum man diesen einen Zeitvorteil lässt bis sie endlich dazu lernen.
Und genau ist das ist der Wert, den Religionsfreiheit imho ausmacht. Den anderen zwar mit seiner Religiosität akzeptieren, aber trotzdem seinen eigenen Standpunkt beizubehalten und ihn notfalls auch (friedfertig) verteidigen.Ich habe nichts gegen Moslems oder den Islam oder gegen andere Religionen, und ich heisse es dennoch nicht gut was dort alles geschieht.
Im aktuellen (oder letzten?) Spiegel war ein Interview mit Bischof Huber, in dem dieser sozusagen den Standpunkt der EKD zum Islam vertritt. War ganz interessant, auch - oder vielleicht gerade weil's ein Streitgepräch ist.
Ich finde es durchaus sinnvoll wenn Parteien sich für soziale Sachen einsetzen, die auch die Kirche fordert (Kindertagesstätten, Hausaufgabenhilfe, Jugendarbeit, Drogenhilfe, Krankenhausseelsorge,...). Und diese müssen auch nicht religiös begründet werden. Es gibt auch Christen in der SPD oder bei den Grünen. Vielleicht liegt hier eher ein Problem mit der CDU/CSU vor als der Kirche.Fightmeyer hat geschrieben:Dafür wäre ich in Deutschland auch endlich mal!Beowulf hat geschrieben:...und eine klare Trennung von Staat und Kirche einsetzen.
Im Grunde halte ich es schon für höchst problematisch, wenn eine Partei "Christlich" im Namen trägt.
Von Verkaufsverboten am Wochenende ganz zu schweigen...
verdi setzt sich übrigens auch für ein Verkaufsverbot am Sonntag ein (oder hat sich zumindest mal dafür eingesetzt) - es ist meines Erachtens eher eine soziale Frage als eine Religiöse.
Viele Leute wollen Sonntags einkaufen, aber nicht arbeiten. Was irgendwie schon komisch ist. Jeder der möchte, dass Sonntags von 8 bis 18 Uhr die Geschäfte offen sind, sollte auch bereit sein, in dieser Zeit hinterm Schreibtisch zu sitzen (dann bringt ihm der offene Sonntag aber auch nichts mehr).
Ich brauche Sonntag keinen Einkaufsbummel machen. Hin und wieder ist sowieso irgendwo ein Geschäftsoffener (falls ich mal zum Vergnügen shoppen möchte), ich kann sonst jeden Tag (auch Samstag) bis 22:00 einkaufen und notfalls Sonntag noch mal zum Kiosk oder oder zur Tankstelle - und verhungern werde ich nicht, weil Gastronomie ja aufhaben darf. Dadurch, dass aber das gro der Sonntage freie Tage für die meisten ist, ist der Gewinn imho viel höher. Ich finde es gut, wenn die Eltern auch dann frei haben können, wenn ihre Kinder frei haben. Oder wenn man dann frei hat, wenn die meisten Freunde und Bekannten auch frei haben. Das ist ein unheimlicher Gewinn. Ich kann Besuche machen, mich mal ausruhen, auch mal was spontan mit den Leuten tun, die ich gern hab (da sie ja auch nicht arbeiten) - und alles nur dafür, dass ich mein Toastbrot an einem der sechs anderen Wochentage kaufen muss, wenn ich nicht einen Tankstellenpreis zahlen möchte. Von mir aus könnte auch der Donnerstag der freie Tag sein, aber dann so, wie es jetzt der Sonntag frei ist.
Es ist eine sozial sinnvolle Sache, die vielen zu gute kommt. Das Eingeständnis, das ich meiner eigenen Freiheit machen muss, wird durch die Vorteile an Freiheit, die ich durch diesen freien Tag bekomme, wieder ausgeglichen. Der Mehrwert, den die Sonntagsarbeit bringen würde, rechtfertigt imho nicht die Verluste, die sie fordert.
Dazu sei noch angemerkt, dass im selbsternannten "Gottesstaat" USA, in dem die Kirchen im Vergleich zu Deutschland erhebliche Macht haben, die Sonntagsarbeit erlaubt ist. Ich weiß auch nicht, ob hierzulande eine schärfere Trennung von Kirche und Staat (deren Verhältnis sowieso eher partnerschaftlich ist, jeder hat seinen Bereich), als sie momentan besteht, wirklich dazu führen würde, dass niemand mehr eine andere Meinung vertritt, als die der FDP.
Außerdem ist "Gönn dir doch mal einen freien Tag, du wirst sehen, es tut dir gut" eine deutlich harmlosere Aufforderung als "Wenn du dich weiter mit deinen Freunden triffst, bring ich dich um"
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Fightmeyer hat wohl auch nichts dagegen, dass sich Parteien für soziale Sachen einsetzen. Soziale Sachen lassen sich aber nicht nur im christlichen Glauben begründen, sondern auch ganz ohne Glauben. Vielleicht hat er auch ein Problem mit der CDU, hier ging es ihm aber um die unerträgliche Vermischung von Politik und Christentum, die die CDU schon in ihrem Namen proklamiert. Und dabei gebe ich ihm absolut Recht.Kruttan hat geschrieben:Ich finde es durchaus sinnvoll wenn Parteien sich für soziale Sachen einsetzen, die auch die Kirche fordert (Kindertagesstätten, Hausaufgabenhilfe, Jugendarbeit, Drogenhilfe, Krankenhausseelsorge,...). Und diese müssen auch nicht religiös begründet werden. Es gibt auch Christen in der SPD oder bei den Grünen. Vielleicht liegt hier eher ein Problem mit der CDU/CSU vor als der Kirche.
Man könnte ja Bürojobs von Mittwoch bis Sonntag und Einzelhandel von Montag bis Freitag machen. Aber das Ladenschlussgesetz ist hier wohl etwas zu off-topic.Kruttan hat geschrieben:Viele Leute wollen Sonntags einkaufen, aber nicht arbeiten. Was irgendwie schon komisch ist.
Das Jan
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Sagen wir besser: ohne eine spezifische Religiosität. Ohne Religion ja, ohne Glauben nein. Jede ethische Debatte bedarf gewisser, nicht verifizierbarer Vorannahmen. Wir müssen beispielsweise daran glauben, dass „Die Würde des Menschen ist unantastbar." eine wahre Aussage ist. Sonst würde sich "Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ nicht begründen lassen.DasJan hat geschrieben:Fightmeyer hat wohl auch nichts dagegen, dass sich Parteien für soziale Sachen einsetzen. Soziale Sachen lassen sich aber nicht nur im christlichen Glauben begründen, sondern auch ganz ohne Glauben.
Auch bei der Ladenschlussdebatte müssen Grundsätze angenommen werden, die je nach Partei unterschiedlich sind und unterschiedliche Gewichtung haben. Lassen wir Büroarbeiter am Wochenende frei haben und diejenigen, die für diese Büroarbeiter Dienstleistungen erbringen nicht, so geben wir den Büroarbeitern eine höhere Priorität. Während momentan jedem gestattet wird, auch etwas mit den eigenen Kindern zu unternehmen (da diese am WE frei haben), gestatten wir es im "Mi-So und Mo bis Fr"-Modell nur den Büroarbeitern. Die Familien der Arbeiter im Einzelhandel haben also eine geringere Priorität als der Wochenendeinkauf. Was nun mehr Wert hat, darüber entscheiden Glaubensaxiome. Ich denke auch, dass du der Familie per se einen Wert zuschreibst und daher das Modell so zu verändern versuchst, dass beide Gruppierungen dann einen freien Tag haben, wenn die Schüler frei haben. So dass eine Partei am Samstag und eine am Sonntag arbeitet. Demzufolge wäre vielleicht das Modell: "wir lassen fast alles so, wie es ist, nur Büroarbeiter kriegen den Freitag frei und arbeiten dafür Sonntags" ein besseres Modell. Diese Entscheidung kann aber nicht ohne jedwede Vorannahme getroffen werden. Letzteres Modell wird sich mit nahezu den gleichen Annahmen begründen lassen, wie der freie Sonntag.
Darüberhinaus denke ich, dass die Vorannahmen der meisten Politiker eher ideologischer denn religiöser Natur sind.
Nur die CDU ist nicht die Kirche. Und Trennung zwischen Kirche und Staat (und auch die Trennung zwischen Religion und Staat) ist etwas anderes als die Trennung zwischen Christen und Staat. Und letzteres zu fordern wäre nicht nur verfassungswidrig sondern würde sogar die Trennung zwischen Religion und Staat zunichte machen.Vielleicht hat er auch ein Problem mit der CDU, hier ging es ihm aber um die unerträgliche Vermischung von Politik und Christentum, die die CDU schon in ihrem Namen proklamiert. Und dabei gebe ich ihm absolut Recht.
Wenn sich die Mitglieder der CDU als Christen bezeichnen und von gewissen Kreisen deshalb gewählt werden (wobei ich denke, dass die meisten traditionellen CDU-Wähler diese Partei nicht aus religiösen Gründen wählen) kann die Kirche da nichts machen, da die CDU nicht Teil der Kirche ist (und es auch zwischen Kirche und CDU divergierende Meinungen gibt). Jeder Mensch kann unabhängig von seiner Weltanschauung an einem demokratischen Staat teilhaben und diesen mitgestalten. Da der Staat eine weltanschauliche Neutralität gewähren muss, kann man bestenfalls bei Verletzung dieser davon sprechen, dass jemand seinem Amt als Staatsdiener nicht gerecht wird.
Der Staat kann jedwede religiöse Gemeinschaft unterstützen insofern sie mit seinen Zielen kompatibel ist. Daher kann christliche Kinder- und Jugendarbeit genauso staatlich gefördert werden wie die anderer Verbunde. Es darf nur keine Bevorzugung entstehen.
Was meines Erachtens Deutschland fehlt ist in Bezug auf den Islam ein Partner, der ähnlich wie die Kirche in Bezug auf das Christentum mit dem Staat kooperiert. Problem bei der Debatte um Islamunterricht ist ja, dass durch Fehlen einer Institution religiöse Inhalte vom Staat vorgeschrieben werden. Dies darf der Staat aber aufgrund seiner Neutralität eigentlich nicht tun. Die Kirche kann hingegen organisatorisch eingebunden werden und den Inhalt des christlichen Religionsunterrichts bestimmen. Daher tritt hier das Problem nicht auf. Übrigens ist ein weiterer Bruch der Neutralität die Schnapsidee einiger CDU-Politiker, den Kreationismus in den Biologieunterricht zu integrieren. Hier liegt imho ein Verstoß vor, da hier der Staat auf einmal eine religiöse Weltanschauung zum verbindlichen Schulstoff erklären will. Die Kirche hingegen könnte diesen als Thema für den Religionsunterricht (aber auch nur in diesem Fach) erklären, aber nicht der Staat. Die Kirche darf ihre Stellungnahme zu dem Thema geben und sich vom Kreationismus distanzieren, der Staat darf dies nicht. Würde man es dem Staat gestatten, so würde wieder die Neutralität flöten gehen.
Aber um nochmal zurück zu kommen: Würde der Staat Mitglieder bestimmter Religionen und Vertreter gewisser (nicht grundsätzlich verfassungsfeindlicher) Weltanschauungen vom Staatsdienst ausgrenzen, so würde er seine religiöse Neutralität aufgeben. Er würde damit nicht eine stärkere Trennung zwischen Religion und Staat bewirken, sondern er würde mit einem den ausgegrenzten Religionen gegenüberstehenden weltanschaulichen Ideologiesystem verschmelzen - und zwischen dieser neuen Religion und dem Staat gäbe es dann keine Trennung mehr.
Und um nochmal auf die Islam Debatte zurückzukommen. Ich würde mir eine Muslimische Institution ähnlich der Landeskirche wünschen, die mit dem Staat kooperieren kann. Diese kann dann auch Aufgaben abdecken, die der Staat nicht tun kann. Sie könnte aus religiöser Perspektive den Ehrenmord verurteilen.
Problem dürfte sein, dass es sich als schwierig gestalten dürfte, eine solche Institution aufzubauen...
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Hier wurde wirklich schon viel richtiges gesagt! Nur folgendes trifft meiner Meinung nach nicht zu:
Man kann nicht immer nur die Büro-Fuzzies betrachten, wenn man das ganze Spektrum der Arbeitszeiten abdecken möchte. Das ganze Gejammer wegen den Ladenöffnungszeiten fand ich schon immer überzogen: Einfach jedem Laden die Freiheit geben, dann aufzumachen wann er möchte, dann wird sich alles schon einpendeln.
Also ich habe mal eine Weile als Bäcker gearbeitet, und habe also ein Teil des Brotes und der Backwaren produziert, die ihr jeden Tag in euch reingestopft! Und da hat es den Gesetzgeber auch nie interessiert wann ich arbeite: Da wird so um Mitternacht oder gar noch früher angefangen und 8-12 Stunden durchgearbeitet. Gearbeitet wird auch am Wochenende, wenn es die Situation erfordert (schliesslich will jeder Montags morgens wieder frische Brötchen und Brot haben). Mein Vater hat über 40 Jahre lang in einer Synthesespinnerei gearbeitet, mit Dreischichtbetrieb. Das heisst: Jede Woche eine andere Arbeitszeit! Mal morgens, mal mittags, mal nachts.Viele Leute wollen Sonntags einkaufen, aber nicht arbeiten. Was irgendwie schon komisch ist. Jeder der möchte, dass Sonntags von 8 bis 18 Uhr die Geschäfte offen sind, sollte auch bereit sein, in dieser Zeit hinterm Schreibtisch zu sitzen
Man kann nicht immer nur die Büro-Fuzzies betrachten, wenn man das ganze Spektrum der Arbeitszeiten abdecken möchte. Das ganze Gejammer wegen den Ladenöffnungszeiten fand ich schon immer überzogen: Einfach jedem Laden die Freiheit geben, dann aufzumachen wann er möchte, dann wird sich alles schon einpendeln.
- neon
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Das wäre wahrscheinlich, so bitter sich das für die Angestellten im Einzelhandel auch anhört, die beste Lösung. Man muß ja außerhalb der Hauptbetriebszeiten nicht das komplette Personal am Start haben. Ich glaube die eine oder andere alleinerziehende Mutter wäre froh, Samstag oder Sonntag voll arbeiten zu können, wenn die Großeltern oder Bekannte sich um das Kind/die Kinder kümmern können. 2 X 10 Stunden am Wochenende ist schon ein Halbtagsjob. Die Filialleiter wären froh, wenn sie Freiwillige zu diesen Zeiten beschäftigen könnten.Beowulf hat geschrieben:
Man kann nicht immer nur die Büro-Fuzzies betrachten, wenn man das ganze Spektrum der Arbeitszeiten abdecken möchte. Das ganze Gejammer wegen den Ladenöffnungszeiten fand ich schon immer überzogen: Einfach jedem Laden die Freiheit geben, dann aufzumachen wann er möchte, dann wird sich alles schon einpendeln.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Ich kenne es zumindest so, dass diejenigen, die Sonntags arbeiten dafür ordentlich Zuschläge bekommen. Wenn wir das mit den Sonntag zum Werktag machen, wäre dies ja auch nicht mehr drin. Ich finde, der Sonntag sollte zumindest seinen Sonderstatus behalten - man kann Arbeit von mir aus unter gewissen Auflagen zulassen, aber sie nicht mit der innerhalb der Woche gleichsetzen. Nur sollte jeder auch das Recht auf einen freien Sonntag haben und die Opferung dieser Freiheit hat imho auch entsprechend entlöhnt zu werden.
Selbstverständlich gibt es Dienstleistungen, die am Wochenende erbracht werden müssen. Ob nun eine Bäckerei dazugehört, weiß ich nicht. Könnte Sonntags auch Aufbackbrötchen essen, stört mich jedenfalls nicht.
Selbstverständlich gibt es Dienstleistungen, die am Wochenende erbracht werden müssen. Ob nun eine Bäckerei dazugehört, weiß ich nicht. Könnte Sonntags auch Aufbackbrötchen essen, stört mich jedenfalls nicht.
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Re: Der 'Ehrenmord' und die Volksseele
Ja, aber wenn Du montags morgens um 6 frische Brötchen mit allem drum und dran haben willst, müssen die Bäckereien je nach Backmenge teilweise auch schon Sonntag abend anfangen.
Es müsste halt eine Lösung her, nach der niemand verpflichtet werden darf, in bestimmten Berufen wie Einzelhandel sonntags zu arbeiten. Ich bin sicher, dass sich dafür genügend Freiwillige finden.
Es müsste halt eine Lösung her, nach der niemand verpflichtet werden darf, in bestimmten Berufen wie Einzelhandel sonntags zu arbeiten. Ich bin sicher, dass sich dafür genügend Freiwillige finden.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962