Fightmeyer hat geschrieben:Das Thema dominiert ja in den letzten Wochen die Medien.
Was sind eure Eindrücke, bzw. wo seht ihr konkret für euch Gefahren auf die sich unsere Gesellschaft hinbewegt?
Island steht kurz vor dem bankrott...
Was heißt das für einen Staat? Wird Island dicht gemacht und alle Einwohner müssen raus
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Manchmal kommt das vor. Da übernimmt ein anderer Staat einfach den bankrotten. Wenn man's genau nimmt hat die BRD z.B. die ehemalige DDR samt Schulden gekauft. In den meisten Fällen gibt's aber einfach ne Hyperinflation, manchmal auch ne Enteignung. Das heißt: Der Staat zahlt seine Schulden mit dem Hab und Gut der Bürger ab, kommt damit auf 0 (und arme Bürger), und führt ne neue Währung ein. So z.B. auch in Deutschland nach dem WK.
Ich kann ja ehrlich gesagt ein wenig Schadenfreude meinerseits nicht ganz abstreiten, kriegt doch die vom Geld dominierte Welt endlich mal einen ordentlichen Denkzettel...
Leider sind wir ja letztendlich alle die Dummen, die am Ende die Zeche zahlen müssen.
Das ist doch nichts Neues. Schau Dir doch mal die Bankenkrise in den 20ern an. Oder die mehr oder minder heimliche Einführung der (privaten) Zentralbanken.
Auf gut deutsch: Der Staat wurde beklaut. Und wer zahlt jetzt das Missmangement der Banken? Jeder einzelne Bürger. Man wird also doppelt beklaut: Erst durch das geklaute Geld auf den Konten, und dann durch die Regierung, die den illegalen Bankengeschäften zu Hilfe eilt und sie auch noch stützt. Also der absolute Freibrief.
Warum überweist z.B. die KfW 320 Millionen Euro praktisch noch am Tag der Pleite an Lehmann Brothers? Warum verschieben die anderen Pleitebanken ihre Kohle komplett in andere Staaten und bitten dann den Steuerzahler um Hilfe? Insolvenzverschleppung nenn ich sowas.
Für mich gilt die freie Marktwirtschaft für die Banken genauso wie für jeden anderen Bereich auch. Wenn ein Unternehmen Pleite ist, muss es in die Insolvenz. Wenn der Staat plötzlich anfängt zu verstaatlichen, sind wir schnurstraks im Kommunismus angelangt. Es ist ja auch lächerlich, zu behaupten, unser Geld (auf den Banken) sei durch unser Geld (der Steuerzahler) geschützt. Die Konsequenzen davon sind noch mehr Verschuldung, weniger Freiheit, mehr Überwachungsstaat und die Einführung sukzessiver faschistoider Methoden zur Beruhigung der gleichzeitig enteigneten Bürger (Stichwort: Armee im Inneren). Das Kapital selbst ist aber bereits längst abgeflossen, deswegen kollabiert das ja.
Deswegen meine Meinung: Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass der Kapitalismus als solcher zusammenbricht. Das hat damit zu tun, dass hier illegale, ungedeckte Geschäfte gemacht werden, die wir anstatt sie zu bestrafen auch noch mit unseren Steuergeldern belohnen. Persönlich rechne ich noch mit deutlich mehr Dominoeffekten in den nächsten Wochen - und mit noch mehr Staatseingreifen (und den damit verbundenen Effekten a la Inflation & Co).
Andererseits führt das ganze vielleicht auch endlich mal zu einem Umdenken der Gesellschaft.
Kein Unternehmen kann nunmal jedes Jahr Wachstumsquoten im zweistelligen Prozentbereich bringen.
Ist es nicht ungesund, wenn an virtuellen Märkten, innerhalb von Minutn Milliardenbeträge verschoben werden, ohne daß tatsächlich Leistungen erbracht wurden?
Nur so ein paar Gedanken von mir...
Es geht einfach nur darum, dass die Werte nicht gedeckt sind. Wenn irgendjemand in Krisenzeiten an seine Schuldverschreibungen möchte, kommt der nicht dran, weil einfach niemand überhaupt das Zeug hatte. Deswegen bricht das ja zusammen. Gewonnen hat nur derjenige, der den ungedeckten Scheck so schnell wie möglich einlöst und die Unwissenden auf dem fiktiven Geld sitzen lässt. Bei uns ist das halt am Ende der Steuerzahler.