Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

oder neudeutsch: Off-Topic

Besteht eine echte Finanzkrise oder entsteht über die (Presse-)Medien nur der Eindruck?

Ja, eine echte Finanzkrise besteht in Deutschland
18
50%
Ja, die Finanzkrise besteht in Deutschland, aber sie wurde erst durch die mediale Berichterstattung herbeigeredet
6
17%
Nein, denn es besteht wirtschaftlich oder finanziell gesehen kaum ein Unterschied zu den Verhältnissen vorher
2
6%
Nein, die (Presse-)Medien erwecken nur den Eindruck, als ob wir eine Finanzkrise hätten
2
6%
Kann ich nicht sagen, ich habe darüber zu wenig Informationen
3
8%
Ich finde meine Meinung durch die Art der Fragestellung nicht wiedergegeben
5
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Dead
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 510
Registriert: 15.09.2007, 21:16

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Dead »

flob hat geschrieben:
Dead hat geschrieben:Sehe ich nich so, es gibt genug Leute, die wirklich und sehr eifrig suchen und dennoch nichts finden - so viele Arbeitsplätze gibt's nämlich nicht, als dass jeder etwas finden könnte.
Wenn ich so etwas höre, frage ich mich immer, wieso die meisten Schüler und Studenten, die danach suchen, in ihren Ferien immer einen Fließband- oder ähnlichen Job finden können. So viel Zeit investieren die nicht in ihre Suche und die Arbeitgeber brauchen bestimmt auch außerhalb der Ferienzeit mal zusätzliche Kräfte... Klar, daraus entstehen wahrscheinlich keine dauerhaften Beschäftigungsverhältnisse, aber wieso sollte man dem Staat mehr auf der Tasche liegen als nötig?
Ich kann den Leuten nicht verübeln, dass sie sich nicht ausbeuten lassen wollen. Das mag ja als junger Student oder Schüler noch angehen, aber mit mitte 40 oder Anfang 50 verkraftet man das wohl auch nicht mehr so leicht. Davon abgesehen gibt es genug Menschen, die solche Arbeiten nebenbei machen, aber dabei u.U. sogar noch weniger Geld in der Tasche haben, als wenn sie nicht arbeiten gingen.
flob hat geschrieben:Dass momentan kein Potenzial für Vollbeschäftigung besteht, sehe ich auch so. Wer sich aber wirklich anstrengt, hat schon einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Arbeitssuchenden. Und je mehr Leute eine Arbeitsstelle haben, desto mehr Geld wird auch wieder ausgegeben, ... , ... , ... , (siehe Schulbücher) , desto mehr neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Man darf nicht vergessen, dass es auch viele Ausbildungsstellen gibt, die komplett unbesetzt bleiben. Solange das der Fall ist, kann man zumindest jungen Arbeitslosen vorwerfen, dass sie einfach nicht arbeitswillig und zu wählerisch sind. Oder zu ungebildet, aber auch das lässt sich ja mit etwas Fleiß ändern.
Naja, Ausbildungen zum Bäcker, Friseur o.ä. sind auch nicht immer das Wahre - zudem hat nicht jeder das Talent zu den jeweiligen Berufen / Ausbildungen. Und wenn das Bildungsniveau steigt, steigt eben auch der Anspruch der Arbeitgeber. Zudem betrachte ich unser ganzes Bildungssystem skeptisch (was nicht auf die Dreiteilung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium meint).
flob hat geschrieben:Mir ist übrigens auch bewusst, dass die Arbeitslosenzahlen in den nächsten Monaten wieder deutlich ansteigen werden - ohne Verschulden der Arbeitnehmer. Und dass viele Leute auch für einige Zeit arbeitslos sein werden. Aber genau dafür und eigentlich nur dafür ist ja die Arbeitslosenversicherung gedacht. Nach der Krise wird es wieder einen Aufschwung geben und dann finden auch wieder mehr Leute Arbeit.
Von dem Wirtschaftsaufschwung vor der Krise hat doch der gewöhnliche Kleinbürger / Arbeit praktisch gar nicht profitiert. Zwar sanken die Arbeitslosenzahlen, die Schere zwischen arm und reicht ging dennoch weiter auseinander. Die Reichen waren die einzigen, die profitiert haben und das z.T. auf Kosten derjenigen, die kaum etwas haben.Das ist alles nur Zahlentrickserei: Zwar mag die Quantität der Arbeitsplätze höher gewesen sein, aber die Qualität dafür umso niedriger; soll heissen: Zwar gab's mehr Jobs, aber diese waren dann u.a. nur Zeitarbeitsverträge oder nicht sozialversicherungspflichtige Stellen. Und da beschwert sich die Autoindustrie noch, dass ihre überteuerten Autos niemand kauft - als Zeitarbeiter, der jederzeit seinen Job verlieren kann, würde ich mir auch kein Auto kaufen.
(ich hätte kein Problem, wenn Zeitarbeit nur dazu dienen würde, Auftragsspitzen abzudecken, leider nutzen viele Arbeitgeber diese Möglichkeit dazu, nicht so viele neue Arbeitnehmer fest anstellen zu müssen - was bringt es, wenn ein Arbeitgeber mit 1000 Mitarbeitern zwar 500 neue Zeitarbeiter einstellt, gleichzeitig aber weitere 500 Arbeitsplätze durch Zeitarbeiter ersetzt? D.h., der Staat muss nun vllt. für 500 weniger Arbeitslose sorgen, dafür aber nun 1000 Löhne bezuschussen, da sie allein nicht reichen - die Ausgaben des Staates bleiben so bestenfalls gleich und werden nicht gesenkt - was auch ein Ziel von niedriger Arbeislosigkeit ist - und es findet eine Umverteilung innerhalb der unteren Einkommensschichten statt; das bedeutet, dass die 500 neuen Zeitarbeiter in dem Beispiel dadurch finanziert werden, dass 500 ehemalige feste Stellen ebenfalls durch Zeitarbeitsstellen ersetzt wurden)

Menschen werden letztlich nur durch 1. ihre Gene und 2. ihre Umwelt geprägt. Ersteres kann man (noch) nicht ändern, beim zweiten hat die Politik schlicht versagt - also eine geeignete Umwelt zu schaffen, die Menschen zur Eigenverantwortung etc. erzieht.

Aber grundsätzlich stimme ich zu: Selbst die Arbeitslosen in Deutschland leben auf einem Niveau, das nur einem ganz kleinen Teil der Weltbevölkerung zu Gute kommt, eigentlich nur den westlichen Staaten (mit Ausnahme der USA, da sind Arbeitslose auch um einiges schlechter dran als bei uns). Aber Menschen sind eben dekadent: Wenn man an diesen Luxus seit klein auf gewohnt ist, weiss man ihn nicht zu schätzen. Er wird als selbstverständlich angesehen - insofern kann ich sogar die Manager nachvollziehen, die nicht auf ihre Privatjets verzichten wollen und stattdessen (erster Klasse?) fliegen wollen; sie sind eben an diesen Lebensstandard gewohnt und wollen genauso wenig da drauf verzichten, wie wir auf z.B. unseren Urlaub, ein eigenes Haus oder ein Auto.
GötterGast

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von GötterGast »

Dazu fällt mir nur ein, ein Freund von mir ist Insolvenzverwalter.
Er hat gesagt, bei den Namen die ihm auf dem Tisch liegen, würde sogar er Angst bekommen.
Was wirklich los ist, werden wir wohl erst mitte/ende 2009 mitbekommen.

Nur mal nebenbei, da wir hier ein Adventureforum sind. Schon mal überlegt was passiert, wenn Entwickler zukünftig keine Kredite für neue Projekte bekommen?
Benutzeravatar
BENDET
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7475
Registriert: 20.03.2006, 08:48
Wohnort: Großraum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von BENDET »

flob hat geschrieben:Jepp! Aber in Deutschland muss trotzdem niemand hungern, der sich um staatliche Hilfe bemüht. Jeder kann ein Dach über dem Kopf haben und die Heizung aufdrehen. Und man muss nichts dafür tun, nicht einmal dankbar sein. Ich finde es wirklich krass, wie schlimm das Sozialsystem heutzutage ausgenutzt wird. Früher hätten sich die Leute den Arsch aufgerissen, um Arbeit zu finden. Die Familien haben sich für Verwandte mitverantwortlich gefühlt. Heute fordern (!) viele Leute ihr Geld vom Staat und denken, vier Bewerbungen im Monat zu schreiben ist zu viel verlangt. Viele Leute nehmen auch nur die Jobs an, mit denen sie am Ende mehr Geld verdienen können als den Hartz-4-Satz, sie halten das Geld vom Staat also echt für etwas, was ihnen automatisch zusteht. Und dann gibt es noch eine ganze Menge von Leuten, die einfach so gesundheitliche Probleme erfinden oder die keine Arbeit annehmen, bei der sie schmutzig werden könnten. Statt sich weiterzubilden und mal ein Buch über Mathematik oder die deutsche Sprache auszuleihen hockt man sich vor den Fernseher und tut sich selber leid. Nur die wenigsten Arbeitslosen betätigen sich außerdem ehrenamtlich. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, beschwert man sich dann noch, wie gut es den Reichen doch geht...
Hast du schon mal versucht von Harz IV zu leben? Und ganz ehrlich, für weniger würde ich auch nicht arbeiten. Aber ich sehe es als prinzipielles Problem in Deutschland an, dass wir meinen mit Geld alles lösen zu können. Ich war nach meinem Studium zwei Monate ohne Arbeit und es war für mich die schlimmste Zeit meines Lebens. Nichtmal den Scheiß, den man beim Bund so über sich ergehen lassen muss fand ich da so schlimm. Ich hatte jeden Tag das Gefühl, nicht genug zur Änderung meiner Situation beigetragen zu haben obwohl ich in der Zeit über sechzig Bewerbungen geschrieben habe, auf die ich natürlich erst dann eine Reaktion erhalten habe, nachdem ich wieder arbeit hatte. Jedenfalls ist es ziemlich frustrierend, wenn man arbeiten möchte, aber einfach keine Antwort erhält, manchmal sogar nicht einmal eine Absage. Naja, vielleicht war ich auch nur besonders ungeduldig. Und die Stellen, die das Arbeitsamt bzw. die Agentur für Arbeit vermittelt sind ja wohl oft der Hohn.

So, um aber zurück zum Punkt zu kommen, ich finde es höchst problematisch, dass man meint man könne bei uns alles mit Geld lösen. Lieber gibt man einem monatlich ein paar hundert Euro damit er/sie die Füße still hält, als gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und seinem Nächsten Perspektiven zu eröffnen. Insbesondere ist Deutschland eine Wegschau- und Ignorier-Gesellschaft. Jemandem Geld zu geben und ihn dann als Sozialschmarotzer zu bezeichnen, wenn er geschenktes Geld annimmt, ist einfacher, als sich aktiv mir seinen Problemen auseinander zu setzen.

Mir jedenfalls wäre es lieber keine Gelder vom Staat zu erhalten, dafür aber die Gewissheit zu haben, nach wenigen Monaten eine neue, meinen Qualifikationen entsprechende Stelle zu finden. Ich bin der Meinung viele reden sich mit der Verantwortung des einzelnen heraus. Wer Gelder für eine entsprechende Stelle hat, soll mit diesen auch eine Stelle schaffen. Stattdessen wird im Zuge der Gewinnoptimierung (Deutsche Bank: 25 %, aber das muss noch besser werden) mehr Anreize für das Management geschaffen, Stellen zu streichen. Also eigentlich gar nicht die bösen Manager, sondern der böse Aufsichtsrat.

Eigentlich sind alle böse. Wenn einem mehr Gehalt geboten wird, dann nehmen wir das doch mit. Und wenn es zu Lasten anderer geht, dann ist uns das doch egal, man muss ja schauen, wo man bleibt. Wir leben in einer richtigen Mitnahmegesellschaft. Das wesentliche Problem ist meiner Meinung die Gleichgültigkeit aller gegenüber dem Nächsten, besonders, wenn sie ihn nicht kennen. Insbesondere ist die Haltung, wer nichts geworden ist, ist selber schuld, nicht gerade förderlich. Unbestritten gibt es Menschen, die wirklich selber schuld sind. Allerdings fällt nur die negative Minderheit auf. "Wer nichts tut ist selber schuld." Genau das ist totaler Käse. Es gibt weit mehr Faktoren, die sich auf die Zukunft und Situation eines Menschen auswirken als seine eigenen Bemühungen. Erziehung zum Beispiel, die lassen wir jetzt aber mal weg, sonst wird alles noch komplizierter. Als andere Faktoren wären zum Beispiel zu nennen, Anzahl der Mitbewerber, Anzahl der Stellen, Qualifikationen der Mitbewerber, persönliches Erscheinungsbild, erster Eindruck beim Vorstellungsgespräch, Laune der beteiligten beim Vorstellungsgespräch, ja sogar das Wetter kann eine Rolle spielen ;-).
Naja, man kann natürlich auch sagen, dann sollen sie etwas machen wo Leute gesucht werden. Ingenieure zum Beispiel, Chemiker, Pharamzeuten, ... Tätigkeiten gibt es genug. Es gibt aber auch genug Beschränkungen. Genau so wie einige nicht in der Lage sind jede körperliche Tätigkeit auszuführen (wobei ich schon zugeben muss, dass wir aufgrund unseres Luxus' zu einem verweichlichtem Volk verkommen sind) gibt es Menschen, die nicht in der Lage sind, nennenswerte geistige Leistung zu erbringen. Insbesondere ist der Rat, man solle einfach ein Mathebuch in die Hand nehmen lachhaft. Es gibt Menschen, denen erschließt sich Mathe einfach nicht. Völlig egal wie viel Zeit sie mit einem Buch verbringen. Der Punkt ist einfach, Dinge zu lernen, die einem nicht liegen, benötigt enorm viel Zeit. Das merkt jeder, der zugibt, intellektuelle Defizite zu haben und diese nachholen möchte. Es ist ja nicht so, als ob man auf einer Insel wäre, das gesamte Wissen der Menschheit in einem Regal stehen hätte uns sonst nichts zu tun hätte. Insbesondere hat man nicht unendlich Zeit.

Jedenfalls bin ich nicht der Meinung, dass man einfach sagen kann, wer nichts geworden ist, ist selber schuld. Unter diesem Aspekt sind die Menschen in armen Ländern alle jämmerliche Versager, die nur wegen ihrer Faulheit zu nichts gekommen sind, schließlich gibt es ja auch dort Reiche.
Dennoch bin ich der Meinung, dass in Deutschland gewisse unerwünschte Charaktereigenschaften durch unsere Haltung, lieber Gelder zu zahlen, als sich mit unbequemen Problemen auseinander zu setzen gefördert werden.
Die (bösen) Reichen sind insofern in der Verantwortung als dass sie eben viel eher die Mittel haben, eine Veränderung zu bewirken als die (guten) Armen. Es wird immer reich und arm geben, verschuldet oder unverschuldet, das ist prinzipiell nichts schlechtes. Allerdings empfinde ich es als äußerst bedenklich, wenn es Menschen gibt, die bei einer Vollzeitstelle unter 12.000 € Brutto im Jahr verdienen, wenn andere im Jahr weit über 200.000 € haben. Bei solchen Reichen hört bei mir die Toleranz auf, wenn diese ihr Kapital nicht nutzen um anderen Menschen eine Perspektive zu schaffen. Und meiner Meinung ist die Schaffung einer Stelle und somit eines Lebensinhalts für einen Mitmenschen wesentlich sinnvoller, als ihm sinnlos Geld in den Rachen zu werfen um sein Gewissen zu beruhigen. Wer sich an dieser Gesellschaft bereichert, der kann auch einen entsprechenden Anteil an diese Gesellschaft zurückzahlen.
GötterGast hat geschrieben: Nur mal nebenbei, da wir hier ein Adventureforum sind. Schon mal überlegt was passiert, wenn Entwickler zukünftig keine Kredite für neue Projekte bekommen?
Dann spiele ich die alten, da hab ich eh noch einen ganzen Stapel rumliegen, den ich spielen muss. Bin damit wohl bis 2010 beschäftigt. Aber vielleicht werd ich ja bald entlassen, dann hab ich den ganzen Tag Zeit, vielleicht geht das dann in zwei Wochen ;-).
Benutzeravatar
Hexenjohanna
Navigatorin
Navigatorin
Beiträge: 9586
Registriert: 25.10.2003, 00:17
Wohnort: Metropole in Ostwestfalen

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hexenjohanna »

GötterGast hat geschrieben:Dazu fällt mir nur ein, ein Freund von mir ist Insolvenzverwalter.
Er hat gesagt, bei den Namen die ihm auf dem Tisch liegen, würde sogar er Angst bekommen.
Frag ihn doch mal, warum? Ich meine, warum macht ihm das Angst? Sind das nun Klein- oder Mittelstands-Insolvenzen? (Man sollte wissen, dass das Wort "Mittelstand" immer noch so nach der Klitsche aus der Nachbarschaft klingt, dass das aber durchaus Firmen sein können, die viele eher unter "Großindustrie" einordnen würden. Zum Mittelstand können Firmen gehören, deren Jahresumsatz 500 Millionen Euro nicht überschreitet)
Worin bestand denn die neue Ursache dieser Insolvenzen? Hatten die Firmen immer schon "am Abgrund getanzt" oder bekamen sie einfach keine normalen Kredite mehr wie gewohnt? :shock:
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

Mark Twain

Nostalgische Serien Quiz-Liste:
https://www.adventure-treff.de/forum/to ... 69#p772069
Benutzeravatar
BENDET
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7475
Registriert: 20.03.2006, 08:48
Wohnort: Großraum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von BENDET »

Achja, ganz vergessen. Für mich ist die Finanzkrise nicht real. Wir haben genug arbeit, sind ordentlich ausgelastet und haben eh viel zu wenig Personal.
flob
Adventure-Gott
Adventure-Gott
Beiträge: 2678
Registriert: 19.08.2005, 17:16

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von flob »

Ich finde nicht, dass reiche Leute dafür sorgen sollten, dass arme Leute Arbeit haben. Wenn es nichts zu tun gibt, gibt es nun einmal nichts zu tun. Wäre ich reich, käme ich nicht im Traum auf die Idee, grundlos einen Hartz-4-Empfänger zu beschäftigen. Ich würde einen Teil meines Geldes eher dazu verwenden, hungernden Menschen zu helfen - Obdachlosen oder Menschen in der dritten Welt. Da kann ich mit einem Euro viel mehr bewirken.

Dass es so viele Arbeitslose gibt ist außerdem nicht du Schuld der Reichen, sondern die der Politik. Wieso sollte man die Reichen dann dafür blechen lassen? Die Menschen, die etwas geleistet und aufgebaut haben? Die, die eh schon die meisten Steuern bezahlen? Die, die sich ihr Geld verdient haben? Was vor allem fehlt, ist der gesellschaftliche Druck auf die Menschen, der einen Anreiz bietet, in der Schule aufzupassen und etwas aus sich zu machen. Geld spielt da fast keine Rolle. Der Neid auf Besserverdienende ist meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv!

Dass manche (Top-)Manager sehr viel Geld verdienen, liegt ganz einfach daran, dass sie ein sehr knappes Gut sind. Die Nachfrage ist riesig, aber das Angebot winzig. Nur deshalb verdienen sie so viel. Das ist nicht anders als bei Fußballprofis - nur mit den Besten hat man eine Chance. Bloß weil man im Allgemeinen nicht mitkriegt, wie viel diese Menschen leisten und was sie alles können, denkt man, sie würden vergleichsweise wenig machen. Dass sie nicht selten mehr als 16 Stunden am Tag arbeiten und auch am Wochenende ständig für ihre Arbeit verfügbar sein müssen, sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Außerdem tragen Manager auch eine enorme Verantwortung. Mit Sicherheit lässt es auch einen Vorstandsvorsitzenden einer großen Aktiengesellschaft nicht kalt, wenn sein Unternehmen Tausende von Arbeitsplätzen streichen muss. Warum trotzdem Fußballer höher angesehen werden, kann ich nicht nachvollziehen. Auch sie beneide ich aber nicht um ihr Geld, viel glücklicher leben werden sie damit bestimmt auch nicht.
Benutzeravatar
Hexenjohanna
Navigatorin
Navigatorin
Beiträge: 9586
Registriert: 25.10.2003, 00:17
Wohnort: Metropole in Ostwestfalen

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hexenjohanna »

flob hat geschrieben: Dass manche (Top-)Manager sehr viel Geld verdienen, liegt ganz einfach daran, dass sie ein sehr knappes Gut sind. Die Nachfrage ist riesig, aber das Angebot winzig. Nur deshalb verdienen sie so viel. Das ist nicht anders als bei Fußballprofis - nur mit den Besten hat man eine Chance. Bloß weil man im Allgemeinen nicht mitkriegt, wie viel diese Menschen leisten und was sie alles können, denkt man, sie würden vergleichsweise wenig machen. Dass sie nicht selten mehr als 16 Stunden am Tag arbeiten und auch am Wochenende ständig für ihre Arbeit verfügbar sein müssen, sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Außerdem tragen Manager auch eine enorme Verantwortung. Mit Sicherheit lässt es auch einen Vorstandsvorsitzenden einer großen Aktiengesellschaft nicht kalt, wenn sein Unternehmen Tausende von Arbeitsplätzen streichen muss. Warum trotzdem Fußballer höher angesehen werden, kann ich nicht nachvollziehen. Auch sie beneide ich aber nicht um ihr Geld, viel glücklicher leben werden sie damit bestimmt auch nicht.
Jetzt überleg mal ernsthaft. Selbst um x-beliebige Entscheidungen zu treffen, muss man am Besten alle Möglichkeiten kennen. Oder zumindest die Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit. Glaubst Du ernsthaft, dass es irgendjemand gibt, der diese Faktoren qua seines/ihres Wissens tagesaktuell sehr viel besser beurteilen kann als de meisten anderen? Das ist, logisch gesehen, bei sehr komplexen Fragestellungen einfach nicht möglich, sondern immer noch mehr eine Wette. Insofern bestimmen in erster Linie die Willensstarken und sozial Geschickten bzw. Glaubwürdigkeitsverheißenden die Welt, meist auf Basis von sozialen Faktoren wie Herkunft und politischem Geschick, weil man diesen eine höhere Wahrscheinlichkeit ihrer Vorhersagen zutraut.

16 Std. und mehr? Ein/e engagierte/r Angestellte/r arbeitet oft in einem verantwortungsvollen Job, der normal bezahlt wird, auch 10 Std. und mehr und manchmal zu Hause weiter. Ich bin auch der Meinung, dass grade bei geistigen Spitzenleistungen oft innerhalb kürzester Zeit "Feierabend" ist, weil sich kreative Leistungen gar nicht über so viele Stunden hinweg erbringen lassen. Ich kenne auch keine Menschen (bei gesellschaftlich gesehen, relativ klassenlos unbeschränkter Umtriebigkeit), die das auch nur 8 Std. lang andauernd tun könnten. Also ist es eher so, dass es krankhaft unmäßig ist, in einem Verhältnis zu verdienen, dass die Gesellschaft wieder auf ein gehaltsmäßiges Unterschiedsverhältnis zwischen den Schichten bringt, dass dem von Fürsten und Leibeigenen entspricht. Verantwortung tragen solche Personen doch auch nicht. Ganz im Gegenteil, wenn sie richtig mies waren, werden sie nach oben befördert oder üppig abgefunden, damit sie endlich abhauen.

Meine Meinung ist, dass ein Teil des Tragens der Verantwortung und der Belohnung dafür auch der erhebende Gedanke ist, was man auf seinem Posten alles beinflussen darf und kann. Ich halte das wirklich für einen enormen persönlichen Gewinn, der wesentlich mehr als Geld wert ist. Um einen Ausweg aus dem Dilemma zu bieten: Wenn ein Manager, schon aus Gründen der wertbezogenen Vergleichbarkeit, nicht hinter andere zurückfallen möchte, und nur deshalb beim unanständigen Poker um Gehälter mitmacht, könnte er ja einen Teil dieser Wahnsinns-Überbezahlung in etwas Anständiges verwandeln, einfach um ein Marke zu setzen.

Denn: Managergehälter sind obzön und werteschädigend, das ist meine Meinung. (Wirklich nicht aus Neid.)
Zuletzt geändert von Hexenjohanna am 25.01.2009, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

Mark Twain

Nostalgische Serien Quiz-Liste:
https://www.adventure-treff.de/forum/to ... 69#p772069
Benutzeravatar
BENDET
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7475
Registriert: 20.03.2006, 08:48
Wohnort: Großraum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von BENDET »

@flob:
Ich würde Dir zustimmen, wenn der Reiche alles aus sich selbst geschaffen hätte und nicht auf Elemente und Resourcen der Gesellschaft in der er seine Produkte erstellt hat, zurückgegriffen hätte.
Punkt ist, ohne die Gesellschaft in der er Wirken konnte wäre er nicht so reich geworden. Also ist es nur recht und billig, diese Gesellschaft an seinem Gewinn teilhaben zu lassen und ihr so etwas im Gegenzug zurückzugeben.

Der Reiche darf reich bleiben, an und für sich. Reichtum ist eh nur relativ auf die Gesellschaft bezogen in der man lebt.
Aber ich sehe nicht ein, wieso ein Mensch mehr als das zehnfache eines anderen Menschen verdienen soll, wenn letzterer seinen Fähigkeiten entsprechend genau so viel leistet.

Ich stimme Dir zu, dass Leistungswille honoriert und geachtet werden muss. Allerdings sehe ich nicht ein, dass dies zu Lasten anderer erfolgen soll.

Was dein Euro für Hungerleidende angeht, so finde ich das wenig sinnvoll einfach einen Betrag abzugeben und dich zurückzulehnen. Wenn Du mit deinem Euro aber selbst vor Ort für Perspektiven sorgst indem du dort zum Beispiel Infrastruktur aufbaust (womit du auch wieder Arbeitsplätze erzeugst :-P) dann habe ich höchste Achtung vor Dir.

Bis dahin bist du für mich einfach nur ein reicher, der mit seinen Spenden sein Gewissen beruhigt. Ich übrigens auch. Aber das macht es nicht besser.
Hexenjohanna hat geschrieben:Also ist es eher so, dass es krankhaft unmäßig ist, in einem Verhältnis zu verdienen, dass die Gesellschaft wieder auf ein gehaltsmäßiges Unterschiedsverhältnis zwischen den Schichten bringt, dass dem von Fürsten und Leibeigenen entspricht. Verantwortung tragen solche Personen doch auch nicht. Ganz im Gegenteil, wenn sie richtig mies waren, werden sie nach oben befördert oder üppig abgefunden, damit sie endlich abhauen.
Es ist eben so, dass Menschen, die einmal oben waren nicht mehr fallen, sie werden nur weitergereicht. Automobilbranche ist ein ziemlich gutes Beispiel. Da gab es einige die von Daimler nach Volkswagen weitergereicht wurden und dann zu Chrysler kamen. Nichts besonderes.

Achja, der Vergleich mit Fürsten und Leibeigenen ist ziemlich treffend. Geld ist der Sklaventreiber der Neuzeit. Schon mal aufgefallen, dass man, selbst wenn man gerne aussteigen würde, nicht ohne Geld in dieser Gesellschaft leben kann? Selbst wenn man Land besitzt und Selbstversorger sein möchte, muss man Wirtschaften um die Steuern fürs Land zu zahlen. Und sowas nennt sich frei ;-).

Achja flob, du gibst der Politik die Schuld. Fakt ist aber, dass Politik von den Reichen gemacht wird. Oder was glaubst du, wer da oben sitzt? Und von Lobbyismus hast wahrscheinlich auch noch nichts gehört ;-).
Benutzeravatar
Sven
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 20857
Registriert: 09.05.2005, 23:37

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Sven »

Danke @Bendet und Hexe. :mrgreen:

@flob
=D> Geld allein macht nicht glücklich.
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
Dead
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 510
Registriert: 15.09.2007, 21:16

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Dead »

flob hat geschrieben:Dass es so viele Arbeitslose gibt ist außerdem nicht du Schuld der Reichen, sondern die der Politik. Wieso sollte man die Reichen dann dafür blechen lassen? Die Menschen, die etwas geleistet und aufgebaut haben? Die, die eh schon die meisten Steuern bezahlen? Die, die sich ihr Geld verdient haben? Was vor allem fehlt, ist der gesellschaftliche Druck auf die Menschen, der einen Anreiz bietet, in der Schule aufzupassen und etwas aus sich zu machen. Geld spielt da fast keine Rolle. Der Neid auf Besserverdienende ist meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv!
Das hat mit Neid überhaupt nichts zu tun, das ist einfach nur ein Totschlag"argument", um jede weitere Diskussion zu unterdrücken. Es geht hier um eine Frage der Gerechtigkeit - insbesondere global gesehen. Dass Millionen von Menschen Hunger leiden müssen, ist völlig überflüssig - leider ist der Wohlstand mehr als nur ungleich verteilt.
flob hat geschrieben:Dass manche (Top-)Manager sehr viel Geld verdienen, liegt ganz einfach daran, dass sie ein sehr knappes Gut sind. Die Nachfrage ist riesig, aber das Angebot winzig. Nur deshalb verdienen sie so viel. Das ist nicht anders als bei Fußballprofis - nur mit den Besten hat man eine Chance. Bloß weil man im Allgemeinen nicht mitkriegt, wie viel diese Menschen leisten und was sie alles können, denkt man, sie würden vergleichsweise wenig machen. Dass sie nicht selten mehr als 16 Stunden am Tag arbeiten und auch am Wochenende ständig für ihre Arbeit verfügbar sein müssen, sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Außerdem tragen Manager auch eine enorme Verantwortung. Mit Sicherheit lässt es auch einen Vorstandsvorsitzenden einer großen Aktiengesellschaft nicht kalt, wenn sein Unternehmen Tausende von Arbeitsplätzen streichen muss. Warum trotzdem Fußballer höher angesehen werden, kann ich nicht nachvollziehen. Auch sie beneide ich aber nicht um ihr Geld, viel glücklicher leben werden sie damit bestimmt auch nicht.
Das Problem ist leider, dass viele "Topmanager" ihr Geld oft nicht verdient haben. Oft denken sie nur kurzfristig und wenn dann mal was schief geht, müssen sie nicht haften - ja, sie verlieren evt. ihren Job, aber dazu kommen noch Rentenzahlungen + Boni und ein neuer Job ist, auch dank Beziehungen, schnell wieder gefunden.
Ich habe kein Problem damit, wenn Leute, die wirklich überdurchschnittlich viel leisten, auch überdurchschnittlich viel Geld bekommen - aber es muss auch eine Grenze geben.
@flob
=D> Geld allein macht nicht glücklich.
Sicher, aber es trägt schon dazu bei.
Benutzeravatar
Sven
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 20857
Registriert: 09.05.2005, 23:37

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Sven »

@Dead
Und genau das meinte ich ja auch! Beim Herrn Zungwinkel ist das genau so. Der bekommt jetzt noch Boni und ne gute Rente usw!
Und die Grenze kennen manche wirklich nicht, auch unsere Politiker nicht, die denen am liebsten noch mehr geben würde!
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
Benutzeravatar
Hans
Adventure-Treff
Adventure-Treff
Beiträge: 10707
Registriert: 01.01.2002, 12:35
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hans »

Selbst wenn man Land besitzt und Selbstversorger sein möchte, muss man Wirtschaften um die Steuern fürs Land zu zahlen. Und sowas nennt sich frei ;-).
Und das tut er natürlich ohne jegliche Gegenleistung. Er kann nicht fast kostenfrei zum Arzt, wenn er krank ist. Er kann nicht damit rechnen, dass jemand sein Land verteidigt, wenn ein Nachbarland zur Bedrohung wird. Er kann nicht damit rechnen, dass Polizisten verfügbar sind, wenn er überfallen wird. Er kann nicht kostenfrei seine Kinder zur Schule schicken. Oder vielleicht doch?
GötterGast

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von GötterGast »

Hexenjohanna hat geschrieben:
GötterGast hat geschrieben:Dazu fällt mir nur ein, ein Freund von mir ist Insolvenzverwalter.
Er hat gesagt, bei den Namen die ihm auf dem Tisch liegen, würde sogar er Angst bekommen.
Frag ihn doch mal, warum? Ich meine, warum macht ihm das Angst? Sind das nun Klein- oder Mittelstands-Insolvenzen? (Man sollte wissen, dass das Wort "Mittelstand" immer noch so nach der Klitsche aus der Nachbarschaft klingt, dass das aber durchaus Firmen sein können, die viele eher unter "Großindustrie" einordnen würden. Zum Mittelstand können Firmen gehören, deren Jahresumsatz 500 Millionen Euro nicht überschreitet)
Worin bestand denn die neue Ursache dieser Insolvenzen? Hatten die Firmen immer schon "am Abgrund getanzt" oder bekamen sie einfach keine normalen Kredite mehr wie gewohnt? :shock:
Da sind sehr solide Mittelstandsfirmen (mit bis zu 200 Beschäftigten) mit dabei, denen einfach die Aufträge wegbrechen, bei denen Rechnungen von anderen insolventen Firmen nicht gezahlt werden. Keine Bank hilft momentan solchen Firmen.
Da sind Firmen dabei, die letztes Jahr wegen der anfänglich guten Konjunktur, kräftig investiert haben, denen drehen die Banken den Geldhahn zu, bzw. die Kredite wurden weiterverkauft und werden von den neuen Banken jetzt eingefordert.
Das sind keine Einzelfälle, sondern ein Flächenbrand.

Mittelstand in Zahlen (schon älter, aus 2001) http://www.ihkzeitschriften.de/103.0.html
Benutzeravatar
BENDET
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7475
Registriert: 20.03.2006, 08:48
Wohnort: Großraum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von BENDET »

Hans hat geschrieben:
Selbst wenn man Land besitzt und Selbstversorger sein möchte, muss man Wirtschaften um die Steuern fürs Land zu zahlen. Und sowas nennt sich frei ;-).
Und das tut er natürlich ohne jegliche Gegenleistung. Er kann nicht fast kostenfrei zum Arzt, wenn er krank ist. Er kann nicht damit rechnen, dass jemand sein Land verteidigt, wenn ein Nachbarland zur Bedrohung wird. Er kann nicht damit rechnen, dass Polizisten verfügbar sind, wenn er überfallen wird. Er kann nicht kostenfrei seine Kinder zur Schule schicken. Oder vielleicht doch?
Irgendwie hab ich das Gefühl, du verstehst mich mit Absicht falsch ;-). Ist mir jetzt aber auch egal :-P.
Benutzeravatar
Mic
Adventure-Gott
Adventure-Gott
Beiträge: 4604
Registriert: 28.08.2003, 16:23
Wohnort: Exil-Osnabrücker
Kontaktdaten:

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Mic »

Nein, es gibt keine Finanzkrise, Bankenkrise oder Wirtschaftskrise. Fertig, Schluss, Aus. ;)

Alle wollen wachsen. Nur frag ich mich: wohin? Wenn der Wachstum tatsächlich mit den angestrebten 4% jährlich beziffert wäre, würde das bedeuten, dass nach 16 Jahren sich der Wirtschaftswachstum verdoppelt hätte (kleine Zinseszins-Aufgabe). Und ich frage mich: wer soll das kaufen/bezahlen?
Wenn ich mit Aktien spekuliere und durch Hedgefonds o.ä. ein Batzen Rendite einfahre, dann frage ich mich, woher das Geld kommen soll.
Wenn ich in einer AG arbeite und die Kurse mal eben auf die Hälfte des früheren Wertes fallen, dann frage ich mich, wo das Geld hin ist.

95% der Weltbevölkerung hat keine Krise, die restlichen fünf aber und da leiden hauptsächlich die 95% wieder drunter. Also mein Tipp: Die 5% loswerden, dann ist die Krise auch wieder vorbei. ;)
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
Antworten