Billy Shears hat geschrieben:Naja, ich (und da bin ich wahrscheinlich nicht alleine) verstehe unter Angeberei einfach, dass jemand zeigt was er kann, aber auch nur, um anderen indirekt zu sagen "ich kann das, ihr könnt das nicht. Will heißen: ich bin besser!". Angeberei hat für mich immer sehr viel mit Arroganz zu tun. Man kann seine Fähigkeiten auch auf eine normale oder auch bescheidene Art und Weise zeigen, was dann aber (sofern es ehrlich ist) nichts mit Angeben zu tun hat...
Ein gesundes Maß an Grundarroganz (schönes Wort) ist aber nicht verkehrt. Um es mal mit der Oberschwester aus Case of the Rose Tattoo zu sagen: Wer was kann, der macht es, wer nichts kann, geht in den öffentlichen Dienst (ratet mal, wo ich gerade arbeite...). Es ist überhaupt nichts Verwerfliches, sein Können zu zeigen und dabei zu betonen, dass das nicht jeder kann. Das ist die Betonung des Alleinstellungsmerkmals. Es gibt natürlich subtile und weniger subtile Arten zu zeigen, dass man der Beste ist.
Laserschwert hat geschrieben:
"Wenn man in der Welt was werden will" halte ich grundsätzlich schon für eine fragwürdige Einleitung.
Ich nicht. Ein gesundes Maß an Egoismus bewahrt einen davor, von anderen übertölpelt zu werden, die weniger auf der Pfanne haben als man selbst. Selbstaufopferung bringt da wenig. Es muss natürlich alles im fairen Rahmen bleiben.
realchris hat geschrieben:Das ist natürlich typisch deutsche Denke. Leute, die ihre Fähigkeiten zurückhalten, werden wie oben schon angemerkt, auch nichts werden. Wenn man was kann, soll man auch trommeln. Können und die Präsentation dieses Könnens sind keine Arroganz. In Deutschland wird Elitedenken immer mit Arroganz verbunden. Dabei geht es nur darum beste Ergebnisse zu erzielen. Möglicherweise ist dieser Mensch auch besser als das, was Lucasarts machen würde. Wenn jemand in etwas gut ist und das auch kann, hat er auch das Recht das raushängen zu lassen. Wenn jemand reich ist, kann er das auch zeigen. Wir sollten in Deutschland mehr gönnen und weniger neidisch sein. Der Neid ist die negativste Eigenschaft der Deutschen.
Übrigens empfinde ich Arroganz nicht als negative Eigenschaft.
Sehe ich genauso. Wer etwas kann, der soll damit auch hausieren gehen. Wenn er auf die richtigen Leute trifft, dann fällt die Arbeit auf fruchtbaren Boden. Jemand, der immer nur zurücksteckt und mit seinen Fähigkeiten hinterm Berg bleibt, der wird in der Ellenbogengesellschaft abgedrängt. Was nützt es, ein begabter Redner zu sein und überdies noch Recht zu haben, wenn man von anderen gnadenlos niedergebrüllt wird, so dass keiner einen hört? Da muss man sich eben Gehör verschaffen, indem man sich mal selbst in den Mittelpunkt rückt. Und natürlich ist die o. g. Grundarroganz nicht schlecht. Dadurch wird man einerseits interessant und zeigt andererseits das Selbstbewusstsein, hinter seinem Können zu stehen.
Wenn jemand in etwas gut ist und das auch kann, hat er es auch nicht nötig, das raushängen zu lassen.
Man kann toll sein, das wissen und es zusätzlich auch jedem unter die Nase reiben. Das schließt sich nicht aus. Viele berühmte Künstler machen das so bzw. wären nicht so begabt ohne ihre Arroganz.
Danke. Was wäre aus Dalí geworden, wenn er sich hinter Picasso zurück gestellt hätte. Gerade dadurch, dass er ihm die Stirn geboten und als miesen Tintenkleckser dargestellt hat, ist er doch erst interessant und berühmt geworden. Na gut, eine Schraube locker hatten beide, aber das gehört dazu.
sinus hat geschrieben:
Auto fahren (und dann noch "Sportwagen") und Respekt vor der Umwelt schließt sich aus - hab aber trotzdem verstanden, was du meintest. ^^
Das kommt auf den Verbrauch an. Als Stadtkind (bin ja selbst eins) lässt sich viel auf Autofahrer schimpfen. Es gibt aber auch Gegenden, wo man auf Gedeih und Verderb auf das Automobil angewiesen ist, weil die Wege fürs Fahrrad zu weit sind und die Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel, sofern in der Nähe vorhanden, ein Witz. Das solltest Du aber wissen, denn in Deinem Land gibt es ja außer der Stadt, in der Du lebst, keine nennenswerten größeren Ansiedlungen. Immerhin ist es flach genug zum Fahrradfahren.