Ich verstehe nicht, warum sich die Gemüter jetzt an den Verkäufern und Verkäuferinnen erhitzen, die Sonntags arbeiten würden (und dafür an anderen Tagen halt nicht), wo es bei anderen Berufsständen zum Teil auch so ist.
Warum regt sich keiner über die aren Tankstellenverkäufer oder sonstigen Sonntags-Arbeiter auf?
Das Argument keine - oder noch weniger - Zeit für die Familie zu haben finde ich vernünftig. Bei großen Ketten fänden sich für Sonntags doch aber bestimmt genug Leute ohne Familie. Ev. könnte man Sonntags auch nur mit Aushilfskräften arbeiten, der wahre Bedarf scheint ja nach der Stimmungslage hier zu urteilen gar nicht da zu sein.
Und kleine Ketten oder Einzellädchen würden bestimmt nur sehr sehr vereinzelt eine Sonntags-Arbeits-Erlaubnis nutzen.
Man denke zum Beispiel mal an diese Nicht-Kaufen-Nur-Ansehen-Möbelladen-Sonntagsöffnungen. Natürlich ist dort jede Menge Personal anwesend, um zu beraten.
Ich verstehe nicht, warum das alles so streng geregelt sein muss. Die meisten Läden schöpfen doch nichtmal jetzt die volle mögliche Öffnungszeit aus. (Was aber dazu führt, dass man seine Arbeitszeit bewußt unterbrechen muss, um bestimmte Läden zu besuchen, was wiederum dazu führt, dass ich meistens nicht dort einkaufe.)
Mir geht es einfach so, dass ich oft durch den Laden hetzen muss weil er gleich schließt oder er schon zu hat wenn ich eigentlich gern was einkaufen würde.
Kassiererlose Kassen werden garantiert kommen, schließlich gibt es sogar schon Pläne für individuelle Preisschilder. Toll finde ich das auch nicht, denn es wird zu noch größerer Arbeitslosigkeit führen. Wenn man sich die SB-Backshops anguckt, die es im Moment schon gibt, wo man seine Waren selber aus irgendwelchen Fächern zieht und dann an einer Kassiererin vorbeiläuft, wo sonst zwei bis drei Leute hinter der Theke stehen würden. Das geht meiner Meinung nach alles in die falsche Richtung, entspricht aber genau dem Sinn oder den Regeln des Kapitalismus.
Aber um nochmal auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Für mich ist es im Moment so, dass ich mein Geld meistens bei den Einkaufsläden lasse, die die längsten Öffnungszeiten haben, nicht weil ich die bewußt fördern wollen würde, sondern weil die dann noch offen haben, wenn ich einkaufe. Wenn jetzt einige Läden am Sonntag offen hätten, könnte es gut sein, dass ich ein Teil meines Geldes bei diesen lassen würde zu Lasten der Läden die nicht Sonntags offen hätten.
Insofern lässt sich natürlich solgange für einen Laden ein Gewinn machen, solange er bessere Öffnungszeiten als andere Läden hat. Ziehen erstmal alle nach, verdienen sie natürlich keinen Cent mehr als jetzt, es sei denn die Leue hätten plötzlich Gelddruckmaschinen im Keller.
Vielleicht hätte sich die durchschnittliche Lebensqualität dann auch wirklich verschlechtert. Ich genieße es jetzt auch, dass Sonntags weniger Verkehrslärm zu hören ist und es generell etwas ruhiger zugeht.
Aber ich bin ein fauler Mensch und würde es deshalb aus ganz egoistischen Gründen trotzdem angenehm finden, Sonntags einkaufen zu können.
Andererseits: Ich habe mich über jede Ladenöffnungszeitverlängerung bisher gefreut. Allerdings wird dadurch der "Feierabend" auch für den "ich könnte ja theoretisch auch noch einkaufen" Geher immer weiter nach hinten hinausgeschoben. Manchmal ist es auch ganz gut, dass man um 8 entweder eingekauft hat oder halt den Pizzaservice kommen lässt
Vielleicht hat Gaybra ja doch recht und ein verkaufsarmer Tag in der Woche hat seine Vorzüge.
Ich bin jetzt so müde, dass ich eh nicht mehr genau weiß, was ich eigentlich aussagen will, vielleicht sollte ich lieber schlafen gehen... also schicke ich das hier mal nur als "vorläufige Meinung" bestempelt ab
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