Bundespräsident(in)
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Re: Bundespräsident(in)
Stimmt. Das waren wirklich 2 charismatische Bundespräsidenten...neon hat geschrieben:Echte Größen wie Adenauer oder Brandt haben wir im Moment nicht.
Im Ernst - Farblosigkeit ist doch die erwünschte Regel für unsere Bundespräsidenten (besonders Heinemann, Scheel, Carstens, Rau), nicht die Ausnahme wie Richard von Weizäcker, von dem ich mich auch heute noch jederzeit mit Freuden repräsentieren lassen würde (1). Da sehe ich allerdings auch weit und breit niemanden von ähnlichem Format. Aber deswegen kann man glaube ich nicht einfach mal eine Runde aussetzen.
(1) z.B. in einem Monat in Südafrika, ein Händeschütteln mit Mandela anlässlich des Finales Deutsch-Südafrika gegen Afrika... oder so.
- neon
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Re: Bundespräsident(in)
Warum war mir klar, dass das kommt? Und warum war mir klar, dass das von Dir kommt?JohnLemon hat geschrieben:Stimmt. Das waren wirklich 2 charismatische Bundespräsidenten...neon hat geschrieben:Echte Größen wie Adenauer oder Brandt haben wir im Moment nicht.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
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Re: Bundespräsident(in)
Die andernorts von dir eingereichte Ü-Ei-Figur legte ja schon die Vermutung nahe, dass du ein reiferes Früchtchen bist, lieber Lemon, aber dass du sogar noch die deutsche KOLONIALZEIT mitgemacht haben willst...JohnLemon hat geschrieben:(1) z.B. in einem Monat in Südafrika, ein Händeschütteln mit Mandela anlässlich des Finales Deutsch-Südafrika gegen Afrika... oder so.
Bzgl. der Personalie des Bundespräsidenten stimmt dir der gefiederte Jungspund aber ohne Abstriche zu...
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Re: Bundespräsident(in)
Weil wir uns erfreulicherweise schon einige Zeit 'kennen' und deshalb so manche Steilvorlage auch ihren Deppen findet, der sie an den Kopf bekommt?neon hat geschrieben: Warum war mir klar, dass das kommt? Und warum war mir klar, dass das von Dir kommt?
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Re: Bundespräsident(in)
Die Unterstützung in Bevölkerung und Medien für Gauck ist erstaunlich. Woran liegt das eurer Meinung nach?
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Re: Bundespräsident(in)
Wahrscheinlich wirkt er einfach glaubwürdig. Und nicht wie ein Papphannes, der sowieso zu allem Ja und Amen sagt.
Soweit ich mich erinnern kann, wirkte er auf mich auch so und darüber hinaus fair. Und er war nicht angepasst, sondern vertrat seine eigenen Ansichten, auch gegen Widerstände.
Soweit ich mich erinnern kann, wirkte er auf mich auch so und darüber hinaus fair. Und er war nicht angepasst, sondern vertrat seine eigenen Ansichten, auch gegen Widerstände.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Re: Bundespräsident(in)
Möwe hat geschrieben:Und nicht wie ein Papphannes, der sowieso zu allem Ja und Amen sagt.
Nichts für ungut, aber das sind doch Vorurteile. Nun, auch Vorurteile haben häufig einen wahren Kern.Möwe hat geschrieben:Soweit ich mich erinnern kann, wirkte er auf mich auch so und darüber hinaus fair. Und er war nicht angepasst, sondern vertrat seine eigenen Ansichten, auch gegen Widerstände.
Zu den angesprochenen Ansichten von Herrn Gauck zählte zum Beispiel auch, dass der Irak-Krieg gerechtfertigt war. Dass er von der ehemaligen Friedenspartei nun aufs Parkett gehoben wird, ist zumindest merkwürdig. Vor dem Fall der Mauer ist Gauck nicht als der Aktivist auffällig geworden, als der er nun bejubelt wird. In Fragen der ostdeutschen Vergangenheit verfolgt er einen radikalen Kurs.
Aber darum geht es bei der Kandidatur nicht mehr. Gauck erscheint als strahlendes Symbol für den politischen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, als Gegenentwurf zum karrieristischen Parteisoldaten. Interessant dabei ist, dass dieses übersteigert positive Bild von Gauck als dem Heilsbringer vor allem den Unmut der Menschen über die Arbeit der Regierung und den ganzen politischen Betrieb zum Ausdruck zu bringen scheint.
Setzte sich Gauck durch, würde die Koalition das möglicherweise nicht überstehen. Die Folge wäre eine Zäsur in der bundesrepublikanischen Demokratie. In diesem Sinn, nur in zweiter Linie wegen meiner durchaus vorhandenen Sympathie für Gauck, bin ich hocherfreut über die Entwicklung.
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Re: Bundespräsident(in)
Kleiner Anarchist, was?
Ich wollte mit meiner Aussage nichts über den tatsächlichen Gauck sagen, sondern nur darüber, wie er wirkt. Wie er "in echt" ist, kann ich gar nicht beurteilen, dazu kenne ich ihn zu wenig.
Aber ich glaube kaum, dass sein Wirken zu solch fundamentalen Umbrüchen führen würde.
Ich wollte mit meiner Aussage nichts über den tatsächlichen Gauck sagen, sondern nur darüber, wie er wirkt. Wie er "in echt" ist, kann ich gar nicht beurteilen, dazu kenne ich ihn zu wenig.
Aber ich glaube kaum, dass sein Wirken zu solch fundamentalen Umbrüchen führen würde.
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Re: Bundespräsident(in)
Ist der nicht parteilos? Dann könnts vielleicht daran liegen.elevar hat geschrieben:Die Unterstützung in Bevölkerung und Medien für Gauck ist erstaunlich. Woran liegt das eurer Meinung nach?
So was macht automatisch schon mal sympatischer...
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Re: Bundespräsident(in)
Nicht im geringstenMöwe hat geschrieben:Kleiner Anarchist, was?
Sein Wirken nicht so sehr wie seine Wahl, vermute ich.Möwe hat geschrieben:Aber ich glaube kaum, dass sein Wirken zu solch fundamentalen Umbrüchen führen würde.
Ja, das klingt mir ganz plausibel. Das sagt aber einiges über den Ruf der Parteien aus, den ja selbst Gauck nun verzweifelt versucht zu verteidigen.Fightmeyer hat geschrieben:Ist der nicht parteilos? Dann könnts vielleicht daran liegen.
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Re: Bundespräsident(in)
Das ist halb so schlimm. Die Politiker sind mittlerweile hart im nehmen und ignorieren diese Stimmung gekonnt.
- neon
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Re: Bundespräsident(in)
Naja, der oder CDU. Und die CDU macht sich gerade nicht so beliebt, nicht mal bei den eigenen Verbündeten.elevar hat geschrieben:Die Unterstützung in Bevölkerung und Medien für Gauck ist erstaunlich. Woran liegt das eurer Meinung nach?
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Re: Bundespräsident(in)
Wie immer hat babyboy ganz andere Gedanken (ist ja auch noch jung und unschuldig ).
Egal wer es ist. Gauck oder der andere. Die Presse feiert merkwürdigerweise Helden immer schon vorher. Das kommt dann soweit daß die Entscheider gar nicht anders können da er ja soviel Symphatiepunkte bei der Bevölkerung hat. Man könnte einer gewissen Gruppe da eine geschickte PR vorwerfen oder die Presse hat ihre eigene Meinung nicht mehr im Griff.
Schauen wir mal Kachelmann an. Erst war die Presse für ihn...dann hat sie gegen ihn kommentiert...und jetzt wieder für ihn. Sobald das neue Gutachten aber irgendwie vor Gericht nicht anerkannt wird oder neue Vorwürfe auftauchen wird sie sich wieder gegen ihn wenden. Immer die Nase im Wind.
Gauck wurde ganz am Anfang vom Springer Verlag "nominiert" noch bevor das Rennen begann und es wurde immer aus seiner Vergangenheit im TV berichtet. Dann war Wullf plötzlich im Rennen, kurze Zeit sprach man nur von Wulff als Bundespräsidenten und dann plötzlich wieder über beide und dann über Gauck. Die Nominierung der anderen war nur ein kurzes Ablenkungsmanöver.
Mich -auch als Volk- würde interessieren wer hinter Gauck steht, bzw. wer da die PR macht. Er selbst oder wieder ein anonymer Unbekannter der die Fäden zieht?
Ich würde mir wünschen daß es endlich mal wieder Politiker gibt die für das Land und nicht für ihre Karriere leben und arbeiten.
[Wenn ich ein guter Zeichner wäre hätte ich längst schon eine Karrikatur gemacht. Die Wirtschaft als Puppenspieler, darunter eine Puppe namens Politik..die einen Ball -passend zur WM- der sich Volk nennt tritt]
Egal wer es ist. Gauck oder der andere. Die Presse feiert merkwürdigerweise Helden immer schon vorher. Das kommt dann soweit daß die Entscheider gar nicht anders können da er ja soviel Symphatiepunkte bei der Bevölkerung hat. Man könnte einer gewissen Gruppe da eine geschickte PR vorwerfen oder die Presse hat ihre eigene Meinung nicht mehr im Griff.
Schauen wir mal Kachelmann an. Erst war die Presse für ihn...dann hat sie gegen ihn kommentiert...und jetzt wieder für ihn. Sobald das neue Gutachten aber irgendwie vor Gericht nicht anerkannt wird oder neue Vorwürfe auftauchen wird sie sich wieder gegen ihn wenden. Immer die Nase im Wind.
Gauck wurde ganz am Anfang vom Springer Verlag "nominiert" noch bevor das Rennen begann und es wurde immer aus seiner Vergangenheit im TV berichtet. Dann war Wullf plötzlich im Rennen, kurze Zeit sprach man nur von Wulff als Bundespräsidenten und dann plötzlich wieder über beide und dann über Gauck. Die Nominierung der anderen war nur ein kurzes Ablenkungsmanöver.
Mich -auch als Volk- würde interessieren wer hinter Gauck steht, bzw. wer da die PR macht. Er selbst oder wieder ein anonymer Unbekannter der die Fäden zieht?
Ich würde mir wünschen daß es endlich mal wieder Politiker gibt die für das Land und nicht für ihre Karriere leben und arbeiten.
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- Wrecker
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Re: Bundespräsident(in)
Gauck hat sich in der Wende-Zeit im Neuen Forum und danach als Beauftragter für die Stasi-Unterlagen einen Namen gemacht.
Gerade die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen ist heute aus dem unmittelbaren öffentlichen Blickfeld gerückt, aber gerade in der Anfangszeit war das Interesse groß und die Enthüllungen spektakulär. Nicht wenige dieser Enthüllungen hat so manchem Politiker die Karriere gekostet oder das Ansehen beschädigt. Entsprechend groß war der Druck, den die Politik auf Gauck ausübte.
Er hat sich damals - gegen alle Widerstände und alte SED-Seilschaften - streitbar für die Aufarbeitung der ostdeutschen Geschichte und der Stasi-Verbrechen eingesetzt und es dabei doch nicht an Fairness missen lassen. Er genießt dadurch höchsten Respekt durch alle Parteien (außer bei der LINKEN *hust*).
An Format fehlt es Gauck bestimmt nicht. Eher an Bekanntheit unter der jüngeren Generation, weil er die letzten Jahre in der Öffentlichkeit nicht mehr so präsent war.
Gauck war bereits Ende der 90er als Kandidat für das Bundespräsidentenamt im Gespräch, damals für schwarz-gelb (!). Kein Wunder, dass die Sympathien auch in Union und FDP deutlich stärker bei Gauck liegen als bei Wulff. Seine Kandidatur betrachten viele als Schachzug Merkels, um sich eines innerparteilichen Konkurrenten zu entledigen. Zudem ist Wulff ja schon recht blaß - seine Tauglichkeit müsste er erst unter Beweis stellen.
Gauck hingegen könnte sich bei einer Wahl auf die Wertschätzung und Anerkennung aller anerkannt demokratischen Parteien stützen.
Gerade die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen ist heute aus dem unmittelbaren öffentlichen Blickfeld gerückt, aber gerade in der Anfangszeit war das Interesse groß und die Enthüllungen spektakulär. Nicht wenige dieser Enthüllungen hat so manchem Politiker die Karriere gekostet oder das Ansehen beschädigt. Entsprechend groß war der Druck, den die Politik auf Gauck ausübte.
Er hat sich damals - gegen alle Widerstände und alte SED-Seilschaften - streitbar für die Aufarbeitung der ostdeutschen Geschichte und der Stasi-Verbrechen eingesetzt und es dabei doch nicht an Fairness missen lassen. Er genießt dadurch höchsten Respekt durch alle Parteien (außer bei der LINKEN *hust*).
An Format fehlt es Gauck bestimmt nicht. Eher an Bekanntheit unter der jüngeren Generation, weil er die letzten Jahre in der Öffentlichkeit nicht mehr so präsent war.
Gauck war bereits Ende der 90er als Kandidat für das Bundespräsidentenamt im Gespräch, damals für schwarz-gelb (!). Kein Wunder, dass die Sympathien auch in Union und FDP deutlich stärker bei Gauck liegen als bei Wulff. Seine Kandidatur betrachten viele als Schachzug Merkels, um sich eines innerparteilichen Konkurrenten zu entledigen. Zudem ist Wulff ja schon recht blaß - seine Tauglichkeit müsste er erst unter Beweis stellen.
Gauck hingegen könnte sich bei einer Wahl auf die Wertschätzung und Anerkennung aller anerkannt demokratischen Parteien stützen.