Der Einfluss der Medien

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nufafitc
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

elevar hat geschrieben:Besonderes Unbehangen bekomme ich, wenn einzelne Personen Ziel von Angriffen oder Kampagnen werden. Die Medien besitzen offenbar die Macht, öffentliche Personen mit und ohne Anlass zu demontieren. Man sieht an Beispielen wie Tauss, Kachelmann oder jetzt Gore, wie eine einzige Agenturmeldung eine Karriere zerstören kann, und das einigermaßen unabhängig von deren Wahrheitsgehalt. Gerade aus dieser Wirkung ergibt sich eine große Verantwortung für die Medien selbst. Letztlich ist aber jeder Einzelne dafür Verantwortlich, sich um seine eigene Meinung zu bemühen.
Das liegt aber auch zum Teil daran, dass Menschen von grundauf anfällig für solche Sensationsgeschichten sind. Man braucht nur zu beobachten, wie auf der Straße ein Unfall passiert ist oder jemand zusammengeschlagen wird. Da sind nicht nur die Kameraleute schnell am Werk, sondern auch die "Unbeteiligten Passanten".
Vielleicht liegt's auch daran, dass man lieber andere Menschen zugrunde gehen sehen möchte als selbst direkt betroffen zu werden. Ist ähnlich wie bei Spendenaktionen: Da werden die größten Stars und Politiker von den Medien plötzlich als spendable Gutmenschen dargestellt, genau wie die Medien selbst auf einmal die Welt retten wollen. Von den Einschaltquoten, Werbespots und generell Sympathiepunkte der Beteiligten erfahren die meisten Zuschauer ja nicht direkt etwas.
Natürlich sollte jeder einzelne seine Meinung vertreten können, aber in der Realität sieht das oft nicht so toll aus. Man braucht nur mal relativ alte, aber aufgrund der Thematik immer noch aktuelle Bücher wie Fahrenheit 451 oder 1984 zu lesen, wo das ja vorzüglich funktioniert hat mit der Medien-Manipulation. Und das ist keine Sci-Fi mehr, sondern Realität heute.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von max_power »

Zufällig gibt es gerade diese Nachricht bei heise.de, die ungefähr zum Thema passt: http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 32416.html

So ganz habe ich das nicht kapiert. Vom Text her dachte ich, dass die Seite automatisch irgendwelche Nachrichten in Relation zu Suchmaschinen-Abfragen generiert. Aber auf der Seite wirkt es so, als würden Benutzer Fragen und Antworten schreiben. Im Augenblick sieht das eher lächerlich aus (siehe Rostocker Straßenbahn*).

Wenn aber solche Inhalte die aktuellen Medien mehr und mehr bedrängen, könnte das starke Veränderungen bringen. Vielleicht hängt die Einflussnahme der Medien auch direkt mit dem kommerziellen Erfolg zusammen? Vielleicht will die Masse sich eben keine eigene Meinung bilden, sondern sie sich bilden lassen. Evtl. erzeugt das einen Gewissenskonflikt für Verlage. Um der Pleite zu entgehen, müssen die Massen erreicht werden, na ja, den Rest könnt ihr euch denken.

edit:
*) http://www.wiegehtdas.tv/fragen/wie-ist ... entstanden
Habe einen Link für die Frage von sinus ergänzt. Der Link verweist auf das im heise-Artikel verlinkte Portal, spezieller auf die dort gestellte Frage "Wie ist der Rostocker Straßenbahnfahrplan entstanden?". Die erste Antwort war die Gegenfrage: "Hat Rostock überhaupt eine Straßenbahn? Zunächst muss geklärt werden, ob Rostock überhaupt eine Straßenbahn hat?" #-o Link nicht direkt anklicken, sondern komplett kopieren und in die Adresszeile des Browsers eintragen.
Zuletzt geändert von max_power am 02.07.2010, 15:17, insgesamt 3-mal geändert.
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sinus
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von sinus »

Was ist mit der Rostocker Straßenbahn?
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countjabberwock
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von countjabberwock »

Gestern lief im Fernsehen wieder so eine Ratgeber Sendung wo Zuschauer das Fernsehen um Hilfe bitten können - sei es nun bei Problemen mit Nachbarn, Behörden, Firmen oder was auch immer. Hab ich früher immer mal wieder gesehen und fand sie recht gut - das Fernsehen erreicht eben doch mehr als der normale Bürger. Schon allein aus Publicity Gründen lassen sich plötzlich Lösungen finden nur weil eine Kamera das ganze filmt. Jedoch hat sich meine Meinung gegnüber der Sendung schlagartig geändert nachdem man durch Zufall auch mal die Hintergründe bzw. die Stellungnahme der Gegenpartei in den Streitfällen erfuhr.

Ein Beispiel: in unserer Kleinstadt herrscht in der Altstadt extreme Parkplatzknappheit. Die meisten Familien haben ja mindestens zwei PKWs - existiert noch ein volljähriges Kind dann sind es sogar meist drei Autos. Die Häuser der Altstadt sind aber alles Reihenhäuser und somit hat man maximal 1-2 eigene Parkplätze vor dem Haus. Die anderen Wagen muss man dann eben auf dem nächst öffentlichen Parkplatz abstellen. Immerhin ist der gratis und man läuft nur 1-2 Minuten.
Nun wohnt hier ein gehbehinderter junger Mann bei seinen Eltern. Die Familie hat insgesamt drei PKWs aber eben nur zwei Parkplätze: eine Garage am Haus sowie einen Stellplatz direkt vorm Haus. Da fehlt natürlich ein Parkplatz. Also was tun? Antrag bei der Stadt gestellt und einen Privatparkplatz für den behinderten Jungen gestellt. Die haben natürlich abgelehnt. Die Familie hat schliesslich direkt am Haus zwei eigene private Parkplätze. Einen davon könnte der Junge doch nutzen. Aber nein, man will einen dritten haben - und natürlich umsonst. Dazu sei noch gesagt das der einzigste Parkplatz in Stadtbesitz und umittelbarer Umgebung auf dem die Stadt solch einen Privatparkplatz einrichten könnte einige Gehminuten vom Haus der Familie entfernt ist. Der Junge hätte es deutlich einfacher wenn er direkt am Elternhaus parkt. Aber nein, die wollen unbedingt diesen dritten Parkplatz - auch wenn das bedeutet das ihr Sohn dann mit den Gehhilfen erst einmal quer durch die Altstadt laufen muss. Hauptsache man hat immer einen freien Parkplatz. Wären die Eltern wirklich um ihren Sohn besorgt dann würde er einen der Parkplätze am Haus bekommen und ein Elternteil müsste sich dann eben einen freien Platz in der Umgebung suchen. Nur kann man in dem Fall eben keinen zusätzlichen Behindertenparkplatz beantragen. Hier wird eindeutig die Behinderung des Sohns ausgenutzt. Was tun? Fernsehen einschalten. Die kamen gleich mit einem Kamerateam haben schön aufgenommen wie sich der Junge mit den Gehhilfen das alte Kopfsteinpflaster entlang quält, dann noch etwas das Interview mit dem "bösen" Bürgermeister (der übrigens bei jeder Wahl mit ca. 90% der Stimmen immer klar gewinnt weil er sich wirklich für die Bürger einsetzt - zumindest für die die wirklich Probleme haben) geschnitten und schon war der Beitrag fertig. Im Fernsehen wurden die Argumente der Gegenseite gar nicht aufgeführt, es wurde auf die Tränendrüse gedrückt und der Bürgermeister als richtiger Unmensch dargestellt. Es wurde auch erwähnt das die Stadt sich weigert direkt in der Nähe einen weiteren Stellplatz zu schaffen - verschwiegen wurde dagegen das die Straße an der Stelle so eng ist das man fast die Spiegel einklappen muss um durchzukommen. Da kann keiner parken - vor allem da es die einzigste Zufahrt zu der Sackgasse ist und für die Feuerwehr freigehalten werden muss. Wer die Situation vor Ort und die Hintergründe nicht kennt der hat natürlich jede Menge Mitleid mit dem Jungen und verflucht die Stadt für ihre kaltherzige Haltung. Nur die anderen Anwohner hier wussten was man von dem Fernsehbericht halten kann.

Inzwische hat die Stadt übrigens doch einen Behindertenparkplatz auf öffentlichen Gelände geschaffen - aber für jeden mit einem Behindertenausweis. Bisher war der Jung auch der einzigste und hat somit den Platz als Privateigentum betrachtet. Nun hatte eine Frau hier einen schweren Unfall und ist ebenfalls behindert und hat so einen Ausweis. Also hat sie sich einmal auch auf den Platz gestellt (sie hat übrigens keinen eigenen Parkplatz am Haus). Das Resultat? Die andere Familie hat gleich den Abschleppdienst gerufen und das Auto entfernen lassen (obwohl der Parkplatz eben nicht speziell nur auf einen Ausweis ausgestellt war). Soviel dazu.

Sorry fürs abschweifen aber ich wollte damit nur mal die Hintergründe von dem einen Fall beleuchten und zeigen wie sehr das Fernsehen durch geschicktes verschweigen von Informationen die Meinung beeinflussen kann.

Gestern lief die Sendung übrigens wieder und auch hier gab es wieder einen Fall bei dem ich durch Zufall die Hintergründe näher kannte. Die komplette Story spar ich mir mal aber es ging grob darum das einige Personen ein Gelände an einem Fluss zu räumen hatten. Erneut wurde im Fernsehen auf die Tränendrüse gedrückt und die Kinder der Familien gezeigt die ja nun bald keinen Platz im Grünen zum spielen mehr haben. Zusätzlich wurde sich massiv darüber aufgeregt das man eine Räumungsklage am Hals hat und man innerhalb von wenigen Tagen das Gelände räumen muss - die Zeit würde dafür nie ausreichen und somit wären teure Strafen schon vorprogrammiert. Nun zu den Hintergründen: während andere sich in dem Erholungsgebiet an die Gesetze gehalten haben hat diese Gruppe dort ohne Genehmigung befestigte Bungalows errichtet (erlaubt waren nur bewgliche Unterkünfte wie z.B. Wohnwagen), das ganze steht auch noch in einem Naturschutzgebiet wo so etwas gar nicht erlaubt ist und sie haben gar keinen gültigen Pachtvertrag für das Gelände. Diesen Pachtvertrag haben sie übrigens 2008 selbst gekündigt und seit dem Tag steht die Forderung das Gelände zu räumen. Sie hatten somit nicht nur eine knappe Woche sondern 2 Jahre Zeit. Davon natürlich im TV Bericht kein Wort.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

Interessante, ausführliche Geschichte. Das sind auch sicher keine Einzelfälle. Gerade in etwas kleineren Städten (ich wohn ja auch aufm Dorf, nur mit guter Bahnanbindung) scheint oft auch das Getriebe der Verwaltungen recht langsam zu funktionieren. Da kann ein Kamerateam natürlich direkt mehr machen, wobei der Ausgang auch fragwürdig ist, wie du schon näher beleuchtet hattest.
Ich kann nur von einem anderen Mal berichten, wo sowohl Stadt als auch Medien nichts gemacht haben: In Aachen gab's vor einiger Zeit massive Angriffe von Neonazis auf das AZ (Autonomes Zentrum). Das heißt, es wurde eine ätzende Flüssigkeit in den Bunker runtergeworfen, wo Leute waren, noch schlimmer: Aus einem fahrenden Auto schoss eine Gruppe mit Stahlkugeln auf die vor dem Eingang sitzenden Konzertbesucher. Schließlich wurden auch noch einige Bandmitglieder, die ich persönlich kannte, von einer Gruppe mit Schlagstöcken und Nagelbrettern attackiert. Am Campus selbst hatten die sogar ein Zelt vor einer Bildungsstreik-Demo aufgemacht. Des weiteren gab es noch vereinzelte Übergriffe in Kneipen, bei einer Schulveranstaltung. Wie habe ich davon erfahren? Weil man sich im AZ doch mal gern unterhält und oft dieselben Leute da sind. Wie haben der Rest der Aachener Bewohner was davon erfahren? Überhaupt nicht. Weder Polizei, Stadt noch Medien war das wichtig genug, darüber zu berichten bzw. einzugreifen. Nur einige unabhängige Zeitschriften haben das kurz erwähnt.
Es gab dann später eine Demo mit über 500 Leuten, die selbst organisiert war. Das war dann die einzige Möglichkeit, um etwas zu unternehmen und die Leute darauf aufmerksam zu machen. Hier waren dann natürlich auch Polizei und Kameraleute dabei.
Das ist dann schon sehr traurig, wenn man Angst haben muss, zu einem Konzert zu gehen, während diese Neonazi-Gruppen schön mit Autos patrollieren und es sonst keiner mitbekommt.
Da hilft auch das ganze Gerede von Politikern im Fernsehen und Aufstellen von Denkmalen nicht viel, um die Öffentlichkeit "aufmerksam" zu machen.
Vielleicht ist das Beispiel etwas vom Thema abgewichen, aber ich sehe das so, dass in den Medien immer gerne Einzelschicksale genommen werden, die zwar schlimm genug sind, wenn man selbst in der Situation steckt, aber auch von anderen, größeren Problemen ablenken. Es ist ja auch nicht immer eine Person betroffen...
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von elevar »

nufafitc hat geschrieben:Das ist ja das Problem. Es handelte sich hierbei um keine Debatte, sondern um eine Falschdarstellung des Inhalts des Spiels. [...] Zu "Counterstrike" gab es ja damals ein Gespräch mit professionellen Spielern, die damit in Ligen ihr Geld machten und der Bpjm...okay, das dürfte eher in das Thema Zensur passen, aber was ich damit meine ist: Eine öffentliche Diskussion findet einfach nicht statt.
Dass die Debatte da irgendwie sehr einseitig verläuft, ist sicherlich richtig. Aber Debatte heisst ja nicht, dass auf einmal jeder Kommentar völlig neutral und wertfrei ist. Das Meinungsbild entsteht irgendwie aus einer Vielzahl von Beiträgen. Diese Einseitigkeit liegt nun wohl daran, dass die Computerspieler medial nicht akkurat vertreten sind. Das wiederum liegt meines Erachtens an dem jungen Altersdurchschnitt und dem einhergehenen Mangel an Erfahrung im öffentlichen Raum der Gamer.

Das Fazit mag sein: Wer die Spielregeln einer gewachsenen Debattenkultur nicht beherrscht, hat Schwierigkeiten, sein Interesse durchzusetzen. Ich sehe darin aber kein grundsätzliches Problem.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

elevar hat geschrieben:Das wiederum liegt meines Erachtens an dem jungen Altersdurchschnitt und dem einhergehenen Mangel an Erfahrung im öffentlichen Raum der Gamer.
Das mag vielleicht von den Medien so präsentiert werden, aber mit der Zeit ist das Durchschnittsalter doch etwas gestiegen, als dass es nur vorpubertäre Kids sind, die spielen. Genau wie das Computerspiel-Medium sich gewandelt hat. Das Problem liegt eher daran, dass es ähnlich wie bei Filmen und früher Comics noch keine richtige Akzeptanz gibt und die Vorurteile im Vordergrund bleiben. Sieht man sich die "Papa Mama Zombie"-Doku an und vergleicht, wie heute mit dem Thema umgegangen wird, hat sich nicht viel verändert. Und das Gespräch von "Experten", Bürgern und Politikern ist nicht wirklich vorhanden.
Bei dem "Mass Effekt"-Gespräch war ja auch ein Spielejournalist dabei, der aber direkt unterbrochen wurde und sehr wenig Zeit bekommen hatte. Das zeigt auch wieder, dass diese Gespräche aufgrund der Sendezeit so straff gezogen werden, dass eine Diskussion nicht unbedingt stattfindet.
Mich würde auch interessieren, wie so optimale Debattenregeln aussehn. Denn selbst bei Politikern beim Bundestag oder auch in anderen Ländern sieht das öfter so aus, als ob nicht wirklich diskutiert wird. Mal abgesehn von einigen Handgreiflichkeiten und Buhrufen bei bestimmten Veranstaltungen und gelangweilten Leuten, die lieber Zeitung lesen, frühstücken oder sonstwas tun (so wie ich es mal beim Landtag erlebt hatte).
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von elevar »

nufafitc hat geschrieben:Das mag vielleicht von den Medien so präsentiert werden, aber mit der Zeit ist das Durchschnittsalter doch etwas gestiegen, als dass es nur vorpubertäre Kids sind, die spielen. Genau wie das Computerspiel-Medium sich gewandelt hat.
Das will ich nicht behaupten. Trotzdem wirst du mir doch nicht darin widersprechen, dass Gamer im Schnitt jung sind?
nufafitc hat geschrieben:Das Problem liegt eher daran, dass es ähnlich wie bei Filmen und früher Comics noch keine richtige Akzeptanz gibt und die Vorurteile im Vordergrund bleiben.
Nein, das ist die Folge einer mangelnden positiven Darstellung.

Off Topic: Wo kann man denn mal ein hysteriebefreites Plädoyer für Gewalt in Computerspielen lesen?
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von max_power »

elevar hat geschrieben:Das Fazit mag sein: Wer die Spielregeln einer gewachsenen Debattenkultur nicht beherrscht, hat Schwierigkeiten, sein Interesse durchzusetzen. Ich sehe darin aber kein grundsätzliches Problem.
elevar hat geschrieben:
nufafitc hat geschrieben:Das Problem liegt eher daran, dass es ähnlich wie bei Filmen und früher Comics noch keine richtige Akzeptanz gibt und die Vorurteile im Vordergrund bleiben.
Nein, das ist die Folge einer mangelnden positiven Darstellung.
Ein Problem, das mit der geringen positiven Darstellung von Computerspielen zusammenhängt, ist sicherlich ein Problem, das ein eigenes Thema für sich wäre: Lobbyismus. Viele Gruppen haben eine deutlich größere Lobby als Computerspieler, dementsprechend wenig werden diese beachtet.

Das hat sicher auch mit dem Durchschnittsalter der Spieler zu tun, das auch eine geringe Erfahrung im Bezug auf der eigenen Präsentation in den Medien beruht (die meisten Beiträge, die von Computerspielern bzw. "Gamern" zu ihrer Verteidigung verfasst sind, lesen sich sehr kindlich oder wirken lächerlich bis peinlich). Das ist wohl ziemlich genau das, was elevar meint.

Hinzu kommt aber sicher auch der "Michael-Jackson-Effekt" ;): Die Masse will nunmal lieber Computerspieler als Buhmänner denn als Sportler sehen, diese Nachfrage bedienen die Medien. Nein, Michael-Jackson-Effekt ist übertrieben, schließlich ist es ja noch nicht gelungen, Computerspiele und deren Hersteller zu vernichten, aber ihr versteht vielleicht, wie ich das meine.

Ich denke, dass in beiden Punkten, dem Durchschnittsalter samt schlechter, medialer Präsenz und der von nufafitc genannten mangelnden Akzeptanz, Gründe für die gesellschaftlich eher negative Beurteilung von Computerspielen liegen. Aber ich denke, dass auch hier die Medien die Macht hätten, das Bild zu verändern, daran aber nicht interessiert sind.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

elevar hat geschrieben:Off Topic: Wo kann man denn mal ein hysteriebefreites Plädoyer für Gewalt in Computerspielen lesen?
Es gab zwei sehr interessante Artikel in der (britischen) GamesTM:
Ausgabe 87: I Hate Games
Ausgabe 94: A Bit of the Old Ultra Violence
Ersteres bietet (unkommentiert, damit man sich seinen Teil dazu denkt) die Meinungen von verschiedenen Leuten/Gruppen (ob Bildung, Politik etc.).
Zweites bietet einen interessanten Ansatz, wie Gewalt entweder nutzloses Beiwerk ist oder wirklich bewegend und wichtig für die Story sein kann (wie in Heavy Rain).

Vielleicht noch interessant:
Ausgabe 89: Where developers fear to tread
Da geht's mehr darum, welche Grenzen noch durchbrochen werden müssen, damit das Medium wie Filme ernst genommen werden kann. Also auch Themen wie Selbstmord, Einsamkeit etc. beleuchtet werden.

Kann sein, dass man die Ausgaben auch als PDF-Datei erwerben kann, ich hab die selbst nur in Printform wegen Abo. Könnte ich, wenn ich meinen Scanner zum Laufen bringe, bzw. jemanden frage, der einen hat, sonst auch mal auszugsweise hochladen.

EDIT: Zu was max_power geschrieben hat:
Ich denke, dass beide Gruppen, Gamer und Jugendschützer/Politiker kein Gespräch suchen, sondern auf Konfrontationskurs sind. Bei der Gamescom habe ich mal mit der Bpjm und der USK gesprochen. Letztere fand es auch sehr nervig, wie das Thema in der Öffentlichkeit gehandhabt wird. Nämlich überhaupt nicht.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von elevar »

max_power hat geschrieben:Das ist wohl ziemlich genau das, was elevar meint.
Das kann man so stehen lassen, wenn man das ziemlich streicht.
max_power hat geschrieben:Aber ich denke, dass auch hier die Medien die Macht hätten, das Bild zu verändern, daran aber nicht interessiert sind.
Was sind denn die vitalen Interessen der Medien? Auflage. Und sonst?
nufafitc hat geschrieben:Kann sein, dass man die Ausgaben auch als PDF-Datei erwerben kann, ich hab die selbst nur in Printform wegen Abo. Könnte ich, wenn ich meinen Scanner zum Laufen bringe, bzw. jemanden frage, der einen hat, sonst auch mal auszugsweise hochladen.
Mach dir bloß keinen unnötigen Stress. Interessieren würde es mich aber schon.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

elevar hat geschrieben:nufafitc hat geschrieben:
Kann sein, dass man die Ausgaben auch als PDF-Datei erwerben kann, ich hab die selbst nur in Printform wegen Abo. Könnte ich, wenn ich meinen Scanner zum Laufen bringe, bzw. jemanden frage, der einen hat, sonst auch mal auszugsweise hochladen.
Mach dir bloß keinen unnötigen Stress. Interessieren würde es mich aber schon.
Wenn du zur Gamescom da bist bzw. zum Adventure-Treff-en, dann geht das am einfachsten ;). Ansonsten schau ich mal, wenn ich was Zeit hab. Momentan ist es schon was stressig :P
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von babyboy »

@countjabberwock

Du meinst "Ein Fall für Escher" MDR. Nun es wurde im Beitrag erklärt warum sie gekündigt haben. Was m i r da aufgefallen ist war der Bürgermeister. Der hat zwei eigene Campingplätze. Du verstehst was ich meine..... ;).
Gegen solche Sendungen habe ich eigentlich nichts. Das ist manchmal die einzige Möglichkeit für den Normalbürger sich zu wehren. Aber ich habe auch schon gemerkt daß nur Beiträge drankommen die sich gut verkaufen können und in einem Fall (Bei "Mach dich ran") hatte das arme "Opfer" wirklich Unrecht. Da habe ich mich schon gefragt warum die Leute nicht vorher besser recherchieren.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von countjabberwock »

Genau, Escher. Stimmt, es wurde gesagt weshalb sie gekündigt haben - nur gingen sie eben blauäugig davon aus das sie als neuer Verein automatisch wieder einen Pachtvertrag bekommen - doch Vattenfall hat die Gelegenheit genutzt um die Uferzone frei zu bekommen. Mir geht es hier aber auch nicht so sehr um irgendwelche Bauverordnungen oder Landschaftsschutzgesetze sondern um den Punkt mit der Räumung. Es kam eben so rüber als hätten sie erst gestern den Brief bekommen und müssten nen Tag später schon raus sein. Zufällig kenn ich aber den Vattfenfall Mitarbeiter aus dem Beitrag (wohnt keine 200 Meter von hier) und mein Mum arbeitet selbst in dem Wasserkraftwerk. Daher weiss ich eben das die Aufforderung zur Räumung schon vor 2 Jahren kam. Ging hier auch durch die Lokalpresse - nur bei Escher kam es scheinbar nie an. Es wurde jedenfalls immer hinaus gezögert und Vattenfall ging mehrere Kompromisse ein die immer einen kurzen Aufschub zur Folge hatte. Diesen haben die Leute aber nicht genutzt sondern gedacht es wird schon gut gehen und die Sache erst einmal vergessen. Dann wenn der Stichtag herankam ging wieder das große Geschrei los - dieses mal eben mit dem Fernsehen. Immerhin hat es ihnen erneut einen Aufschub von ein paar Monaten gebracht. Aber irgendwann lässt sich der Konzern sicher nicht mehr auf der Nase rumtanzen. Im übrigen wurden schon im Vorfeld andere Stellplätze als Ausgleich angeboten - gratis und mit freier Platzauswahl auf dem Gelände. Es ist nicht so das man sie einfach so vor die Tür setzen will. Ein paar haben die Gelegenheit auch genutzt und sind einfach mit dem Wagen umgezogen. Die aus dem Bericht das ist der letzte harte Kern. Aber ich denke mal die Tage sind gezählt. Das Problem ist eben das sie den Vertrag selbst gekündigt haben - da hilft dann auch kein Bestandsschutz mehr.

Noch schlimmer war aber wie gesagt der Fall mit dem Parkplatz. Denn hier wurden wirklich die ganzen Hintergründe verschwiegen und die Sachlage komplett falsch dargestellt.
Schon klar das solche Sendungen für den normalen Bürger oftmals die letzte Chance ist aber es gibt eben auch schwarze Schafe welche die Medien einfach für ihre Zwecke benutzen wollen. Ein Kamerateam, Krokodilstränen und schon denkt man die Sache würde sich zum guten wenden. Und gerade bei Escher gibt es eben immer wieder Fälle die auf den ersten Blick sehr ungerecht erscheinen, wo man beim näheren hinsehen (oder wenn man die Hintergründe kennt) aber merkt das die "Opfer" selbst gar nicht so unschuldig sind.

"Mach dich ran" seh ich übrigens auch immer - war ja selbst schon in der Sendung (Mario ist auch abseits der Kamera echt ein klasse Typ). Ich glaub ich weiss welchen Fall du meinst. Da waren doch diese Hartz IV Empfänger die sich beschwert haben das man ihnen Strom oder Gas abgedreht hat weil angeblich das Arbeitsamt nicht bezahlt hat. Am Ende stellte Mario ja aber in der Sendung fest das das Arbeitsamt das Geld für Strom/Gas etc. immer an die Leute monatlich überwiesen hat damit sie es selbst bei den Stadtwerken bezahlen. Doch anstatt das zu machen haben sie nicht bezahlt und es mit vollen Händen ausgegeben - und natürlich weiterhin Strom verrbaucht bis ein großer Schuldenberg angewachsen war. Meinst du den Fall? Immerhin wurde hier die Sachlage dann im TV noch richtig gestellt.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von babyboy »

Gleich vorweg. Auch ich bin TV-bekannt. Ich war u.a. im ZDF-Fernsehgarten und bei Kontrovers (BR). Im letzten Fall wurde mir schon sehr geholfen (ging um Probleme mit dem Fahrzeug). Wann warst du bei "Mach dich ran"?
Ja richtig den Fall meine ich. Ein bischen peinlich war das aber schon für Mario, oder? Ich kenne "Mach dich ran" schon lange. Noch vor Marios Zeiten der mir am Anfang immer ein bischen ängstlicher und duckmäuserlicher als der Vorgänger vorkam. Er hat aber erst lernen müssen und hat jetzt seine Art die Leute zu überzeugen (oder auch nicht) ;) .
Vermissen tu ich aber eine Sendung die früher auf RTL lief. Dort wurden Bösewichte durch den Kakao gezogen und man konnte wenigstens noch darüber lachen. Ich glaube die Telekom hatte dort einen Stammplatz ;).
Ich denke mal diese Art von Sendungen sind wohl noch das geringste Problem. Schlimmer ist es was sie aus den Nachrichten gemacht haben. Die Tagesschau war früher "heilig" und unfehlbar (zumindest glaubhaft). Inzwischen ist sie auch nicht viel besser als RTL News und Konsorten. NTV -der Nachrichtensender verkümmert zur Dauerendlosschleife von Uralt-Dokumentationen.
In Zeiten des Internets gibt es eine Fülle von Informationen. Daraus die Wahrheit halbwegs zu filtern ist schwer...und wir bekommen in den deutschen Nachrichten nur das von der Welt zu sehen was wir sehen dürfen, aber das ist in Amerika oder woanders genauso.
Die Macht der Medien...Fluch und Segen....und-ein wichtiger Punkt- der Geldmangel vieler Verlagshäuser machen die Presse käuflich. Für Regierungen und die Wirtschaft.

Und ja..auch ich glaube daß es immer mehr "Propaganda" gibt. Manchmal denke ich die BRD hat die Methoden der alten DDR übernommen...ist aber nur ein Gefühl. ;)
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