Seid Ihr Organspender?

oder neudeutsch: Off-Topic

Hast Du einen Organspenderausweis?

Ja
5
18%
Bisher nicht, aber werde ich nachholen
6
21%
Nein, ich möchte unversehrt beerdigt werden
9
32%
Nein, und zwar aus einem ganz bestimmten Grund (siehe mein Beitrag)
8
29%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 28

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Mic
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Seid Ihr Organspender?

Beitrag von Mic »

Der Faden Körperwelten brachte mich auf die Idee zu diesem Beitrag, bzw. Umfrage. Außerdem ist es meine erste Umfrage überhaupt, darauf ein Glas Sekt. ;)

Seid Ihr im Besitz eines Spendeausweises? Wenn nein, warum nicht? Für alle, die bisher daran nicht gedacht haben, aber positiv dem gegenüber stehen habe ich einen Link zu einer PDF-Datei aus dem Internet ausgekramt:
http://www.akos.de/organspende/gfx/ausweis.pdf
Einfach ausdrucken, ausfüllen und ins Portemonnaie stecken.

Ich habe schon seit einigen Jahren einen Ausweis, denn ich finde, dass ich dann zumindest im Tode einen Sinn mache. ;)
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Ja, wie ich dort schon sagte :)

Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand anders durch ein Organ von mir noch lange weiterleben kann.

Das ist doch eine schöne Vorstellung. Aber ich kann auch verstehen, wenn jemandem das gar nicht behagt.
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie begann,
weit überland von Ort zu Ort, ich folge ihr so gut ich kann.
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Mic
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Beitrag von Mic »

Zoldoron hat geschrieben:Aber ich kann auch verstehen, wenn jemandem das gar nicht behagt.
Kommt auf die Begründung an, aber vorwerfen könnte ich es (so glaube ich zumindest) grundsätzlich niemanden.

Ich wäre ja dafür, dass grundsätzlich jeder zur Organspende "benutzt" werden kann und man durch einen "Nichtorganspendeausweis" sich dem widersetzen muss. Die Idee ist nicht neu, aber wurde nie durchgesetzt. So ein Widerruf könnte man natürlich auch "verschwinden" lassen und trotzdem Organe entfernen, was für mich ein gutes Gegenargument darstellt.
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Ich schaudere, ich schaudere... ich hab einen, aber der liegt wie Blei auf meiner... [denken Sie sich einfach ein Körperteil].

Mic, alter Schwede.... Du bist wohl alt geng, um Deine eventuellen Irritationen bei diesem Thema am Film "Fleisch" zu manifestieren.

Ein seltsam guter, deutscher Horrofilm mal nebenbei.
Jutta Speidel in der Rolle ihres Lebens ^^.

Ich sehe zwar ein, dass ich, falls ich mal ein Körperteil benötigen würde, es dann auch selber spenden wollen müsse, aber mein weichliches Gehirn sagt eigentlich dazu: NEIN

Ich will nix spenden, und sie mögen mich bitte einbalsamieren....

und ich will nicht besichtigt werden!!!

Naja, aber ich spende trotzdem.

Deine Einstellung zu der Ausstellung Körperwelten kann ich nicht teilen, da bin ich *argh* :wink: mit Shodan auf einer Wellenlänge.

Ich finde, das Leben ist lang und hart genug. Ich weiß echt nicht, warum es in einer negativen Exposition der Würde enden muß. Und ich bin mir absolut sicher, dass da wieder ein Mensch (der "Künstler") seinen ganz besonders andersartigen Weg gefunden hat, sich selbst mit seinen Ausstellungsstücken darzustelllen und sich damit besonders zu machen. Seine Motivation ist in ihrer Ursache in keinem Fall entschuldigend für die massenhafte Nivellierung von Wertanschauungen, die Menschen haben, wenn es um ihren Tod und die Vergänglichkeit geht.
Denn das ging mit der Beachtung durch die Presse einher.
Diejenigen, die da ihr Einverständnis gaben, haben doch nur ihre Ängste vorm "Nichts" formuliert.
Möchtest Du etwa ein "formalines" Gedenken haben? Ich nicht. Und das mit den Chinesen....ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sie nicht ihr Einverständnis gaben, sondern quasi "verhökert" wurden.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

Mark Twain

Nostalgische Serien Quiz-Liste:
https://www.adventure-treff.de/forum/to ... 69#p772069
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Hans
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Beitrag von Hans »

Ich besitze auch einen solchen Ausweis. Einfach nur, weil ich Menschen, die Hilfe brauchen auch helfen will. Gleichzeitig habe ich dazu keinerlei Leistung zu erbringen, weil mein Körper dann eh tot ist und mir nicht im Geringsten noch irgendwas bringt (ich muss nicht erwähnen, dass das meine Meinung ist und jeder anders darüber denken kann...).
Mir ist es im Prinzip auch egal, ob ich beerdigt, verbrandt oder ähnliches werde.. das sollen meine Nachkommen/Verwandten dann entscheiden. Ich habe aber vor, dafür in meinem Leben schon etwas Geld einzuplanen, damit es keine Probleme gibt (eine Beerdigung ist ja doch recht teuer, z. B.).
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Sierrafan
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Beitrag von Sierrafan »

An sowas hab ich bisher noch nicht gedacht! Aber geb Hans schon recht wenn ich tot bin und jemand anderes kann noch Organe von mir brauchen um weiterzuleben dann soll er sie haben!

Obwohl ich ans sterben noch nicht denken möchte!
Oder einen spektakulären Tod haben möchte! ( So mit 3 Nymphomaninen auf nem Parkplatz! :wink: )
Ein Teufelskreis!

Diplomatie ist: Den Hund solange zu streicheln bis der Beisskorb fertig ist!
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Martin Lassahn
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Beitrag von Martin Lassahn »

"auf nem Parkplatz!" :D

Mann, Mann, Mann, mann....mmmmmh.... soll ja schönes Wetter geben am Wochenende.... :twisted:

Aber zum Thema: So ein Organspende-Ausweis ist schon eine gute Sache, aber da wird auch häufig drin geregelt, wann der Stecker im Krankenhaus zu ziehen ist, und da bin ich mir noch nicht ganz sicher...
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Black Knight
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Beitrag von Black Knight »

Ich steh dem ganzen ein bisschen skeptisch entgegen. Ich hab erst einmal das letzter gevotet, aus ganz bestimmten Gründen.

Ich find es total klasse von Leuten wie ihr die sich bereiterklären im Todesfalle zu spenden, respekt. Ich kann mir da nicht ganz sicher sein. Hab mich schon oft damit beschäftigt und viele Beiträge gesehen, auch von Angehörigen wo die Eltern nach dem Tod gespendet haben. In dieser Doku haben sie solche Leute ausgefragt und alle haben es nicht ertragen ihre Angehörigen so ausgeschlachtet zu sehen. In den meisten Fällen einer solchen Spende wird komplett alles gespendet (wenn man ersteres auf dem Ausweiß angekreuzt hat). Ein ziemlich krasses beispiel ist das die sogar die Augen rausnehmen. Dieser Anblick muss einfach nur schrecklich sein und das möchte ich meinen Kindern, Verwandten, oder Eltern einfach nicht antun. Jetzt könnte ich ja ankreuzen das ich nur ein Organ spende z.B. Herz, Lunge, Niere, oder Leber. Aber darüber bin ich mir wirklich nicht im klaren und ich finde das ist eine schwere Entscheidung, da wie Hexenjohanna schon geschrieben hat, sagt mein Kopf auch NEIN und mein Herz weiß es nicht. Ich kann es wirklich nicht sagen. Klar ich kann ich Menschen dadurch retten und mein Körper bringt auch keine Leistung mehr, aber ich will auch keinem Alkoholiker meine Leber geben, damit er weiter saufen kann, dazu ist es mir doch zu schade!

Was habt ihr denn auf eurem Ausweiß angekreuzt?
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max_power
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Beitrag von max_power »

Habe keinen Ausweis, habe zwar schonmal in die Richtung gedacht, aber zum einen bin ich zu träge, zum anderen habe ich dabei ein mulmiges Gefühl. Ich hätte allerdings auch ein mulmiges Gefühl, wenn mir ein Organ eines fremden eingepflanzt würde. Wenn mein xyz kaputt ist, ist es halt kaputt und ich bin es auch…
Hätte übrigens nicht gedacht, dass so viele einen haben. Ich hätte z.B. keine Ahnung, wo ich so ein Ding herbekomme, dass einfach ein Wisch aus dem Internet reicht, kann und will ich nicht glauben. Aber selbst wenn, könnte ich wohl die freien Felder nicht komplett ausfüllen, zumindest wenn irgendwelche „medizinischen Daten“ gefragt werden. Aber selbst wenn ich wüsste, wie ich einen bekäme, würde ich mich wohl nicht durchringen.
Was mir gerade für Gedanken kommen:
Was, wenn meine Organe irgendwelche Krankheiten für den Empfänger mit sich bringen? Vielleicht steckt in einem schon ein Tumor und dann muss sich der Empfänger am Ende noch zusätzlich irgendwelchen Therapien unterziehen…
Und die letzte Frage ist etwas dämlich und grenzt schon an „dumme Ausrede“: Was, wenn mein Organ jemand wie z.B. ein zweiter Hitler bekommt?

Na ja, ich finde es sehr ehrenwert, einen solchen Ausweis zu besitzen, mir fehlt dazu der Mut, keine Ahnung, warum.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Tron
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Beitrag von Tron »

Hab keinen und will keinen!

Meine intakten Organe stellen nach dem Tod nicht unerhebliches Kapital dar! Ich warum das umsonst weggegeben werden soll! Auch wenn's mir nix mehr hilft gibt's Hinterbliebene/Angehörige, die noch was davon haben sollten.

Ausserdem halte ich die Verteilungsgerechtigkeit nicht für Ausreichend - irgendwie müssen Reiche Leute viiiieeeel weniger auf Ersatzteile warten als Kassenpatienten - zumindest von dem ausgehend, was man so hört und liest.
Ich kann mir eine Signatur ned leisten drum hab ich keine
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galador1
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Beitrag von galador1 »

hab keinen und will keinen. bin nicht so der menschenfreund und vertraue leuten erst sehr sehr spät, wenn überhaupt. ärzten überhaupt nicht.
weiß das es sicher nicht die richtige einstellung ist, ist aber so.
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Sierrafan
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Beitrag von Sierrafan »

galador1 hat geschrieben:hab keinen und will keinen. bin nicht so der menschenfreund und vertraue leuten erst sehr sehr spät, wenn überhaupt. ärzten überhaupt nicht.
weiß das es sicher nicht die richtige einstellung ist, ist aber so.
Denk mir das so wenn ich nem Kind damit helfen kann würde ich ein Teil das ich doppelt habe (Niere etc.) auch dann spenden wenn ich noch leben würde! Bin zwar auch nicht so der Menschenfreund und vertraue Ärzten auch so gut wie gar nicht aber wenns um Kinder geht bin ich eben eigen!
Ein Teufelskreis!

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galador1
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Beitrag von galador1 »

ich wußte das das argument kinder kommt und ist ja sicher auch berechtigt, nur deine organe sind dann dafür wohl zu groß und du müßtest dann wohl die deines kindes spenden/zur spende freigeben wenn ihm was passiert........... schreckliches thema.
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subbitus
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Beitrag von subbitus »

Klar, es gibt bestimmt auch negative Dinge, was mit seinen Organen "angestellt" werden kann, und es gibt in jedem Bereich schwarze Schafe. Aber ich nehme mal stark an, dass das nur Ausnahmen sind!. Ich finde es falsch, nur diese Gründe als das wichtigste Kriterium zu sehen.
Die positiven Seiten der Organspende sind viel entscheidener liegen auf der Hand und ich sag mir lieber: "Durch meine Spende werden Leben gerettet" anstatt an die ganzen schlechten Dinge aufzuzählen, die vielleicht, theoretisch, eventuell auch passieren KÖNNTEN.
Das ist nicht meine Denkweise...
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Sierrafan
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Beitrag von Sierrafan »

Es sieht eben jeder diese Dinge anders! Ich würds tun!
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