Deiner Aussage kann ich mich nur voll und ganz anschließen!Silent hat geschrieben:"Plötzlich macht alles Sinn" - Nina in Geheimakte 3.
Empört werfe ich die Chipstüte in die Ecke und ich verwerfe die Hände. Die Story, welches einiges an Potenzial gehabt hätte, lies mich rätselratend zurück. Am schlimmsten fand ich die Traumsequenzen in denen ich mich nur noch genervt durchgeklickt habe und die wohl Zeugnis ablegen, dass selbst die Autoren hier nicht mehr Herr der Lage waren und rasch improvisieren mussten.
Geheimakte 3 wirkt unfertig, in Stücke geschnitten und konfus. Und hier ist nicht einfach ein Independent Studio am Werk. Nein, hier handelt es sich um vermeindliche Profis. Die Profis holten sogar noch grössere Profis um Rätseldesign und Story auf ein neues Level zu hieven. Das ich nicht lache. Storys, Geschichte und Rätsel sind Geschackssache und ich möchte das auch nicht zu hoch hängen. Ich habe auch die Zeiten erlebt, in denen ich froh war wenn auch nur ein mittelwärties Spiel auf den Markt kam. Doch was ich hier geboten bekam, hat meinen Verstand spätestens nach der 2. Traumsequenz abschalten lassen.
Nicht verschmerzen kann ich, wenn ein Entwickler mit seinem Produkt derart lieblos umgeht wie Animation Arts mit Geheimakte 3.
Was Animation Arts (lach), just in Sachen Animationen liefert ist schlicht Arbeitsverweigerung. Mann muss es schon selber sehen um das zu glauben. Unmotiviert klicke ich mich durch "ausgefeilte" Hand-hochhalt-Animation-Objekt-wegteleporitert" Sequenz zur nächsten. Und damit ist man noch gut bedient. Oft bedient sich der Entwickler eines schwarzen Bildschirms um eine veränderte Situation zu verdeutlichen wenn es ganz komplex wird.
Ärgerlich. Fast so ärgerlich wie die blassen Charaktere, die oft unglaublich unnachvollziebar handeln und nicht die entfernteste Bindung zulassen. Die Locations sind zum Teil schön gelungen, dennoch hatte ich oft keinen Schimmer wie ich nun an diesen Ort gekommen bin. Aus der Distanz gesagt, denke ich, dass da bei der Entwicklung einiges im Argen lag.
Obs Zeitdruck oder einfach Unlust gewesen ist, kann ich nicht beurteilen. Dennoch hat ein Produkt wie Geheimakte besseres verdient.
Vielleicht tue ich dem Spiel zu viel unrecht. Aber ich bin eigentlich dafür bekannt, selbst mittelmässige Adventures noch zu verteidigen. Doch was hier insbesondere mit einer gestandenen Adventure Serie abgeht ist mir zuviel des Schlechten.
Es ist mir vollkommen Schleierhaft, wie Fachmagazine wie Gamestar und PC Games mit gutem Gewissen Wertungen wie 85% zücken können.
Ich erinnere mich mit Freude an das erste Bamphomets Fluch, in welchem George jeden Gegenstand schön animiert in seinen Taschen verschwinden lies...aber genug der Nostalgie. Ich empfehle Animation Arts eine Namensänderung und vielleicht ein grösseres Budget für Programmierer. Heerscharen von Autoren sind anscheinend auch nicht das Gelbe vom Ei.
Dagegen wirkte MM2 wie der reinste visuelle und emotionale "Höhenflug". Obwohl ich über diesen Teil auch schon mehr als gelästert habe.
Selten habe ich mich so wenig emotional berührt gefühlt.
Was ich nicht schmälern mag, ist die Tatsache, daß im Spiel wenigstens die Auflösung meines Lappis geklappt hat und auch gut ausgesehen hat : 19,4". Das war schon in Ordnung. Aber ehrlich: die Videos? wo bitte bleibt die mikriegste divx-Auflösung für so ein pobliges Überblend-Video? Sorry, jedes gute Casual Game kann das heute besser.
Wenn das der neue Standard für die nächsten angeblich großen Spiele sein soll, na danke. Ich troll mich dann nur noch in die Indie und Casual Szene, in der ich stundenland rumwühlen und mehr und mehr meine Freiheiten habe, die mir persönlich wichtiger sind, als mich diesem Spiel hinzugeben, was behauptet, ein Highlight zu sein.
Es mag andere geben, die das anders sehen. Mein zitierter Freund hat alles, was ich scheiße fand, genauestens beschrieben. Vielen Dank dafür.
LG TowCat