Die Thematik birgt natürlich Potential für eine Menge interessanter Diskussionen. Ich will mir einen Aspekt rauspicken, nämlich den der Islamfeindlichkeit in Deutschland. Den Aspekt ob Religion nun gut oder schlecht ist, will ich aussen vor lassen, denn meiner Meinung soll jedem selbst überlassen sein, was er glaubt oder nicht (das beinhaltet für mich auch, dass man unerwünschte (De-)Missionierungsversuche unterlassen sollte).
Was mir besonders aufgefallen ist, ist folgendes Zitat, das auf Tagesschau.de zu lesen ist und in den Kommentaren hochgejubelt wurde:
Für mich ist genau das und das Hochjubeln ein klares Zeichen für Islamfeindlichkeit. Der Aussage an sich will ich ja gar nicht widersprechen, aber im Kontext erscheint sie mir einfach blödsinnig. Diese Aussage unterstellt nämlich, dass "hierzulande" "tief religiöse Menschen" (in diesem Zusammenhang können nur Muslime gemeint sein) gegen die Verfassung sind. Der Anlass für die Diskussionen sind doch aber überhaupt nicht die Menschen hierzulande, sondern die Menschen, die z.B. im Sudan westliche Botschaften angegriffen haben.Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält wenig von Verbotsplänen. "Unsere Verfassung erlaubt Kritik und Meinungsäußerungen bis zur gesetzlichen Schmerzgrenze, daran müssen sich hierzulande auch tief religiöse Menschen gewöhnen", sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut in Berlin.
Im gleichen Artikel wird der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland zitiert:
Er sagt also mitnichten, dass die Aufführung unter allen Umständen verboten werden muss, sondern nur, wenn es das Recht, die Verfassung, zulässt. Es war übrigens das erste mal, dass ich auf Tagesschau.de gesehen habe, dass sich ein Muslim zu dem Thema äussert.Aiman Mazyek, sprach sich in den Tagesthemen für ein Aufführverbot aus: "Wir müssen alle rechtlichen Mittel ausschöpfen", sagte er.
Ich frage mich, warum man mit der Angelegenheit nicht ganz anders umgeht und z.B. das Verständnis und die Toleranz untereinander fördert. Die Bundesregierung könnte z.B. selbst ein Video produzieren, das den Islam objektiv darstellt oder Gegenveranstaltungen organisieren (wobei ich nicht weiss, wie das von der Bevölkerung angenommen würde). Mit guten Konzepten könnte man viel mehr erreichen, als mit einem billigen Verbot.