Elysium

[DrDeath]

Gestern im Kino kam ich in den Genuss des Trailers Elysium der mich sogar viel mehr angesprochen hat als der Film den ich dann schauen durfte (Pacific Rim). Unweigerlich musste ich sofort an Daedalic und Deponia denken und fand den "Zufall" irgendwo bemerkenswert xD. Der Film an sich schaut optisch opulent aus und hat auch einiges an Schauspielern zu bieten (Damon, Foster). Die Idee der zwei Klassengesellschaft ist bei weitem nichts neues aber ich denke es wird einen Kinobesuch wert sein. Habe auch mal Daedalic angeschrieben ob es dennein Zufall sei

Greetz

http://www.youtube.com/watch?v=CHnSlAUlawc

[realchris]

Da kommst Du aber früh drauf. Der ist schon seit über nem Jahr in meiner toview-Lieste .

Allerdings ist die Idee mit Elysium nicht neu. Bei der alten TOS Trekkie-Serie aus den 60ern gibt es auch eine Folge mit einem Elysium, einer Raumstation für die Privilegierten und einer ausgebeuteten Bevölkerung auf dem Planeten.


Daedalic saß schon an dem Spiel, da wusste noch keiner von dem Film. Ich schätze eher, dass die Inspiration aus dieser Trekkiefolge stamm, da auch auf diesem Planeten große Umweltverschmutzung herrscht, weil die da sowas abbauen, was sie dümmer und zu besseren Arbeitssklaven macht, dass die da oben benötigen.

Die Filmemacher haben übrigens bei den Konzeptzeichngen der Nasa aus den 60er 70er Jahren geklaut. Diese Raumstation wurde dort schon geplant, rein von der Optik her.

http://de.wikipedia.org/wiki/O%E2%80%99Neill-Kolonien

http://www.popsuite.de/wp-content/uploa ... olony1.jpg

[BENDET]

Naja, das ganze Szenario von wegen reiche, priviligerte Schicht hier, Untermenschen dort ist überhaupt nichts neues. Auch der Begriff Elysium ist nicht wirklich neu und wurde bereits in der griechischen Mythologie geprägt (und in der lateinischen entsprechend als Elysium übernommen).
Manche Assoziationen liegen einfach auf der Hand.

[Criminis]

Ich habe den Film mir jetzt angesehen und ich muss vielen Kritikern zustimmen - er ist geil, aber er verschenkt ungeheures Potential und man bekommt das Gefühl nicht los, dass im Skript ab der Hälfte zu sehr nach Marktanalyse gearbeitet wurde. Ich würde aber diesen Absturz nicht dem Regisseur zuschreiben. Was ich ebenfalls schade fand, ist, dass der Fokus nicht auf der Gesellschaftskritik liegt (mMn kratzt Deponia diese Kurve ziemlich gut, vor allem CaD, die Gespräche mit Cletus) sondern auf dem Geballer. Max hätte mit der Premierministerin in einem Raum sein können und wie Rufus und Cletus miteinander reden können, aber das tun sie nicht. Stattdessen schlagen sich Max und ein seltamer Agent ohne richtiges Ziel due Birne weich. Und die Story hätte auch ohne eine mehr oder weniger dahergelaufenen Frau mit ihrem läukemiekranken Kind funktioniert.
Was ich SEHR interessant finde ist,

dass nicht nur zugemüllte Erden, Weltrauminseln der Bourgoisie und halbwahnsinnige Elysiumpilger gibt, sondern dass auch Hirnimplantate mit extrem wichtigen Daten eine Rolle spielen. Und dass der Protagonist die Daten selbst braucht, aber sie schon fast mit dem Leben beschützen muss.

Die allererste Homepage von Elysium (wann war die... Vor etwa einem Jahr, wo alle glaubten,dass das ein C-Movie wird) wurde im Plot verraten, dass Max' Vater auf Elysium lebt (wieder eine Parallele), auch wieder etwas was Potential gehabt hätte aber nicht umgesetzt wurde.
Ich gebe zu, mein Hirn ist Mus (Uhrzeit bedingt), das sind einfach so meine ersten Eindrücke des Films.
Aber allgemein hat er mir sehr gut gefallen, ich konnte einfach nicht drumrum, ihn die ganze Zeit mit Deponia zu vergleichen. Dagegen kann er nämich gleich wieder einpacken.

[realchris]

Ich hatte gehofft etwas bahnbrechendes zu sehen. Zumindest versprach mir der Trailer intelligente Scifi. Bekommen habe ich nen klassischen platten Actionfilm. Ist okay, aber kaufen werde ich den Film nicht.

Dieses Jahr ist so viel Scifi-Mist gelaufen. Alles Filme in die ich Hoffnung gelegt habe und jeder platt wie ein Pfannkuchen. Jetzt setze ich alle Hoffnung in Gravity. http://www.imdb.com/title/tt1454468/?ref_=sr_3


Da wollten sie wie bei Oblivion 50 Scififilme verwursten. Natürlich ist LA ein Verweis auf Blade Runner.

Gerade aus dieser Raumstation hätten sie mehr achen können, zeigen wie die Gesellschaft funktioniert. Noch interessanter hätte ich gefunden das umzudrehen. Jemand der auf Elysium aufgewachsen ist bekommt heraus, dass unten auf der Erde viele Sklaven bluten müssen oder so. Auf Elysium hatte der Gesellschaftsthriller viel besser und intelligenter inszerniert werden können. Anstatt Matt D. hätte auch Sly die Rolle spielen können.

Würde gerne mal wieder was kluges wie Moon sehen.

[basti007]

Die SciFi-Mist-Quote dieses Jahr nervt mich als SciFi-Fan auch. Schaue mir jetzt erst mal Europa Report an - der ist zwar wohl kein "Moon", aber trotzdem besser als der ganze Mainstream-Mist, der sonst so läuft.

[DrDeath]

Die Geschichte war schon da. Deren Helden waren da. Es war optisch nicht opulent. das einzige was mir gefallen hat war das "ferrari"-raumschiff. selbst die raumstation wurde wiederverwertet. spannend wars kaum und wieso der kruger plötzlich austickt war keinen von uns klar. wir haben mit "okay...psychopath" erklärt aber das ist für so einen film auch mehr oder minder zu wenig

[realchris]

Er hat halt wieder das Thema von District 9 aufgegriffen. Flüchtlingsproblematik scheint ihm wichtig zu sein. Ich habe den Film weniger als Arm/Reich Analogie gesehen. Das spielte da zwar mit rein, letztlich ging es aber ganz platt um Humanität, Brüderlichkeit und Flüchtlingsproblematik, wobei da der Reichtum auf Kosten des armen Teils der Weltbevölkerung reinspielt.

Am Ende hilft der durch Rebellen-Revolution eroberte Westen "Elysium" dann mit Entwicklungshilfe, verkörpert durch die Medizinische Hilfe der Androiden bzw. macht alle zu Bürgern, ein Weltstaat. Selbst am Anfang war Elysium nicht mal böse. Der soziale Gedanke und Charity machte sich ja dort breit, die antineoliberale Krankheit. Es war einfach ne ganz platte Analogie auf Amerika, deren Sozialsystem und der Umgang mit Flüchtlingen aus Südamerika. So wirklich wurden die Reichen auch nicht abgestraft, es wurde nur umverteilt

. Und Matt Damon

hatte seine End of Days Weltenrettersterbeszene

. Auch die Aussage

Wenn das System falsch ist, überschreibe es neu bzw. mache ein neues System. Menschlichkeit und Humanität, genau wie Ungerechtigkeit sind vom System abhängig und wenn etwas falsch läuft, sollte man besser ganz neu starten

war enthalten.

Ist ja alles nett, nur eben völlig platt verkauft.

Und dass der Protagonist die Daten selbst braucht, aber sie schon fast mit dem Leben beschützen muss.

Er war halt der Nomothetes des neuen Systems. Er liegt ja am Ende mit leicht geöffneten armen als sei er gerade für uns gekreuzigt worden. Er war der Hüter und Stifter der Gerechtigkeit. In seinem Kopf war ein gerechtes opder gerechteres System, dass später das alte ungerechte überschreibt. Er hat einen Ideal-Staat in seinem Kopf

Scheint im Moment übrigens in zu sein. Hast Du auch in Men of Steel (Codex) oder Book of Eli (Bibel) etc.

So richtig schön was für Neue Weltordnung Verschwörungstheoretiker

[postulatio]

das einzige was mir gefallen hat war das "ferrari"-raumschiff.

wenn schon bugatti

ich war vorhin drin und bin zufrieden. optisch sehr ansehnlich in meinen augen. was mich stört, was aber wohl bei amifilmen immer so sein wird, ist die obligatorische portion liebesgeschichte und theatralik.
etwas mehr sozialkritik und weniger romanze hätte dem film gutgetan.

[Criminis]

(Etwas lustiges nebenher: In praktisch jeder deutschen Review hat es unter den Top Comments eine Anspielung auf Deponia. Ich musste das mal irgendwo loswerden)

[runawayfan323]

Oh mann, der Film scheint mehr Diskussionen hervorzurufen, als ich dachte. Da muss ich wohl auch noch rein!

[IndianaJane]

also cih hab ihn gesehn und fand ihn einfach gut. Ist natürlich alles nicht neu, aber das hält mich jetzt nicht davon ob einen Film zu genießen