Goodbye Deponia (Deponia 3)

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kkdouble
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von kkdouble »

hab mir gerade mal paar Rezensionen auf Amazon angeguckt. Viele bemängeln das Ende. Bin gespannt.
Paar Stunden hab ich noch bis zum Ende dieser so wundervollen Trilogie...
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Criminis
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Criminis »

kkdouble hat geschrieben:hab mir gerade mal paar Rezensionen auf Amazon angeguckt. Viele bemängeln das Ende. Bin gespannt.
Paar Stunden hab ich noch bis zum Ende dieser so wundervollen Trilogie...
Wenn du es durch hast empfehle ich mal im Daedalicforum vorbeizuschauen, dort gibt es schon seit Wochen eine extrem spannende Diskussion, wo sogar Poki selbst stellung genommen hat.
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realchris
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Danke für den Link Rhetorica.
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elevar
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von elevar »

Criminis hat geschrieben:...wo sogar Poki selbst stellung genommen hat.
Interessanterweise kann ich Pokis Gedanken dazu irgendwie nicht nachvollziehen, z. B. finde ich das Thema der Vernunft kaum herausgearbeitet. Die Antwort auf die Frage "Was wollte uns der Autor damit sagen?" ist meistens eben "Etwas völlig anderes!" :wink:
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Conferencier »

Ich kann mir nicht vorstellen, was da groß passieren soll. Aber genau deswegen kann es mich sicher überraschen...

Bis ich dazu komme vergehen sicher noch einige Monate. Zuerst muss ich noch Deponia 2 abschließen, das irgendwo auf der Strecke geblieben war, weil ich die Lust verloren hatte.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Scree »

Für mich, ist Deponia 3 der beste Teil der Serie. Klar, das Ende kann diskutiert werden, mein Problem mit dem Ende ist, dass es zu schnell verflogen ist. Kein richtiger Epilog oder Rückblenden. Aber der Humor, die Dialoge, der dramaturgische Aufbau waren 1a. Gegen Ende konnte ich nicht mehr aufhören und musste unbedingt wissen, wie es zu Ende geht.
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Abel
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Abel »

Ich finde es ist ein Ende mit dem man hat rechnen können, aber irgendwie hätte man es von der Präsentation her schon ein wenig zufriedener für den Spieler gestalten können, indem man die positive Auswirkung von Rufus' Aufopferung bildlich etwas besser herausstellt. Was jetzt eigentlich genau mit Rufus passiert ist, halte ich übrigens auch immer noch nicht so eindeutig wie es den Anschein hat. Ich finde schon, dass sich Daedalic mit der Szene noch ein Türchen offen gelassen hat. ;)
realchris
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Entsprechend ist es die Vernunft, die uns immer wieder dazu zwingt, unsere Ideale zurückzustecken.
Zitat Poki

Gerade die Vernunft arbeitet nur im Ideal. Er meint hier wohl eher die Praxis. Denn das dem Ideal widerstreitenden im Werden widerstreitet dem, was die Vernunft uns sagt. Bauernschläue würde hier passen, etwas der Erfahrung entwachsene. Dennoch kann ich in der Trilogie keinerlei tiefgründige Aussage finde, die sich in der Struktur wieder findet. Poki macht immer eine `lustige` Geschichte und nutzt als Stilmittel am Schluss die Katastrophe. Okay, er hat eine Aussage in seinen Spielen. Wenns mal phantastisch oder lustig zugeht, muss man irgendwann wieder in der Realität ankomme. Das Blöde daran ist nur, dass er die Katastrophe immer als Stilmittel für den Schluss verwendet. Wenn da im nächsten Spiel ein Kleiner Junge auf lustige Abenteuerschaft geht, weiß ich jetzt schon, dass er am Ende Krebs hat. Nur mal so überspitzt gesagt. Auch das Stilmittel der 'Verwechslungskomödie' hätte man mal wirklich richtig nutzen sollen. Das Ende erinnere mich an den Hexer von Rialto. Überhaupt will das Spiel zuviel und zieht nichts richtig konsequent durch.


Übrigens, dass es keinen Nachfolger geben wird und das das definitive Ende ist, wollen wir ihn drauf festnageln.

Richtig mutig und vor allem konsequent wäre das Ende
mit einem zweifelsfreien Tod von Rufus gewesen. Dass man wirklich sieht, wie er stirbt. Er auf einer Kabelstange spießt und ihm das Leben aus den Augen rinnt.
Da war Daedalic dann doch zu feige dem Spieler eine lupenreine Katastrophe aufzutischen. Stilistisch ist es, egal was Poki sagt, ein offenes Ende mit Hauch von Katastrophe. Sofern es eine Fortsetzung geben sollte, kann das nur mit einem Klon oder nur mit ihr gemacht werden. Dennoch ist die Geschichte zuende. Was soll da kommen?
Elysium ist sicher bald tot. Das Mysterium enthüllt. Es macht keinen Sinn mehr da was neues zu erzählen, zumal ich in der Zusammenschau aller 3 Teile doch ernüchtert bin.
In den klassischen Dystopien kommt der Held meist an sein Ziel, was sich letztlich als noch schrecklicher herausstellt als das, wovor er geflüchtet ist, als das, was er verstehen will.


Aber um Poki eine sinnvolle Interpretation seiner Trilogie zu geben. Das Ideal ist schlimmer als die Dystopie und zum Scheitern verurteilt.
Elysium ist ein Ideal, dass nur funktioniert, weil die Welt zugunsten dieses Ideals an anderer Stelle die Kosten eintreibt, auf Deponia. Deponia ist Fatalismus, hat sich dem Schicksal passiv ergeben. Elysium ist Idealismus und hat sich vom Weltwirklichen entfernt, soweit, dass es vergehen wird, weil das Weltwirkliche auch hier irgendwann zuschlagen muss. Das der Held das vermeintliche Ideal zerstören muss, ist hier nicht nötig. Es zerstört sich langsam selbst. Allerdings ist Deponia schon eine zerstörte Welt. Insofern auch hier keine Hoffnung. Die Hoffnung stirbt nämlich gerade. Insofern ist das Ende eine Katastrophe
Insofern folgt der Plot dem Schema von Soylent Green. Die umgekehrte Variante wäre FLucht ins 23 Jahrhundert gewesen. Hier befinden sich die Menschen im vermeindlichen Elysium, finden aber Zuflucht im Weltwirklichen, nachdem das elysium zerstört ist.
Bei Deponia ist das Weltwirkliche nach einer fortschreitenden und schließlich erfüllten Zerstörung in der Zukunft nach der Spielhandlung eine ebenfalls zerstörte Welt. Dass, was die Elysianer als Zuflucht suchen müssen, ist das, was andere in Elysium hineinträumen. Den sich opfernden Held haben wir ja auch in der Dystopie Omegamann oder im Vorläufer der letzte Mann.
Und den Lachflash habt ihr hoffentlich nicht aus Breaking Bad, sondern selbst ausgedacht.
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elevar
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von elevar »

Haben wir es denn mit einer Katastrophe zu tun? Ich würde das Gegenteil behaupten: Rufus überwindet endlich sein Ego und wird dadurch geläutert. Also die Katharsis.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Katharsis wird im antiken Tragödien-Drama durch Katastrophe ausgelöst. Da trägst Du gerade nichts vor, das meiner Darstellung widerspricht. Pathei mathos, verstehst?

Das offene Ende, das Unhappy End (Die Katastrophe) und das Happy End sind verschiedene Enden, die eine Katharsis der Hauptfigur nicht ausschließen. Planet der Affen aus den 60ern ist z.B. ein Film mit offenem Ende und Katharsis der Hauptfigur. Wie Du siehst, nenne ich hier nur Dystopien als Beispiele, da ja auch Deponia eine ist. Für eine Fortsetzung mit Happy End kann es quasi nur noch eine Art Schlacht um den Planet Deponia geben :-) an deren Ende der Ausgleich zwischen
der Weltwirklichkeit von Deponia und dem ideealistischen des Elysiums gib
t. Aber mal ehrlich, was können die Jungs da oben ausrichten.
Und selbst wenn Du die Geschichte in der Läuterung des Helden sehen willst, dann hätte man dieses Ende schon hinter Teil 1 setzen können, was meiner Kritik, dass die Storyline mit viel Handlung, die nichts zur eigentlichen Geschichte beiträgt, aufgeblasen ist, um Stoff für 3 Teile zu haben. Ganz zu schweigen von den Minispielchen.
Man könnte über Deponia auch das Schild aufstellen: Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!
Deswegen lacht Rufus am Ende wie Jessie Pinkman. Weil er die Ironie verstanden hat, dass man 3 Teile gespielt hat und dafür nichts bekommt oder dass es von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. So auf der Metha-Ebene des Spiels.
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elevar
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von elevar »

Hast recht. Deine Kritik aus dem Spoilertag kann ich so unterschreiben
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Vainamoinen
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Vainamoinen »

Metaebene hätte er trotzdem richtig schreiben können. ;)
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Yom
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Yom »

Also ich freu mich auf die Verfilmung! Vllt rundet die nochmal das Ende etwas ab.
Natsu
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Natsu »

Yom hat geschrieben:Also ich freu mich auf die Verfilmung! Vllt rundet die nochmal das Ende etwas ab.
Im Moment steht doch nicht einmal fest, ob der Film überhaupt auf das Adventure aufbaut?! :wink:
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Metha... Da hättest Du in meinem Kommentar aber noch mehr Tipp-Fehler bemängeln können.
Im Moment steht doch nicht einmal fest, ob der Film überhaupt auf das Adventure aufbaut?!
Das würde auch der Aussage von Poki widersprechen, da die Geschichte zuende erzählt ist. Dabei ist es egal, ob Film oder Spiel. Die Aussage steht. Hier macht also nur die Filmadaption der bestehenden Geschichte Sinn. Allerdings müssen sie da nochmal alles ummodeln, denn für einen Film reicht das so nicht. Sie können nur die Storyline wiederverwenden und müssen das Dramaturgie-Skelett neu füllen.
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