„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

realchris, da muss ich dir in vielen Dingen widersprechen:
Der Kapitalismus, so negativ er sich manchmal ausprägt, hat mit zur Befreiung der Frau, der Arbeiter und Sklaven beigetragen.
Das sehe ich ganz anders. Erst Sozialistische Bewegungen haben dies getan. Du verniedlichst den Kapitalismus enorm, und das weißt du auch.
Wer sich emanzipieren will, muss sich überlegen, ob er nicht auch jemanden nehmen kann, der nicht auf Augenhöhe ist, bzw. darunter.
So funktioniert das nur bei sehr gefühlskalten, opportunistischen Menschen. So wie eben manche junge hübsche Frauen einen alten Knacker mit viel Geld nehmen... der Alte lebt eh nicht mehr lange, und mit der Erbschaft kann man sich ein schönes Leben machen. Mit Liebe hat das nicht viel zu tun. Und ich sehe mich nicht dazu verpflichtet, für derart denkende Menschen die "Paarungsbedingungen" zu vereinfachen... ebenso wenig für dumme und egoistische Menschen.
Beowulf, Warum müssen sie sich eine HaushälterIN nehmen? Es könnte ja auch ein Haushälter sein. Und schon sind wir beim neuen Problem. Feminismus nutzt heute eher der so genannten "weißen Frau". Dann ist es eben die Argentinierin, die diese Dienste übernimmt. Auch ein Diskurs, der gerade Thema ist.
Natürlich könnte es auch ein Haushälter sein. Aber viele nutzen eben eher ausländische Frauen dafür, weil sie nicht so viel Geld ausgeben wollen oder können. Womit wir dann wieder beim Thema Egoismus wären...
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Sternchen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Sternchen »

realchris hat geschrieben: 16.01.2018, 21:06
Frauen ein mittelmäßiger Kompromiss. Entweder ich nehme einen DUMMEN, den ich nicht voll liebe oder einen WÜRDIGEN, der aber nicht die Mutterrolle übernehmen will und sei es auch auf Beteiligung oder gar kein Kind will, weil EGOISMUS oder einen INTERESSANTEN, der mich runter zieht und auf seinem NIVEAU hält oder ich gebe einfach nach und sage: ICH MACH ALLES SCHATZ; FÜR DICH BLEIBT ALLES SO WIE ES IST! oder ich werde lesbisch oder ich nutze die künstliche Befruchtung und lade mir ab und zu nen verkorksten MUSIKER ein oder ich habe das GLÜCK einen von den rar gesäten Männern zu bekommen, der meine Anforderungen voll erfüllt. Ja, oder ich zieh voll durch
Das hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn einer von beiden Partnern ein Kind nicht will.
Es ist eher viel egoistischer jemand zu versuchen zwingen zu wollen Kinder zu bekommen, wenn er/sie genau weiß derjenige will keine Kinder.
Wie Joey schon sagte viele kriegen aus finanziellen Gründen keine Kinder oder eben auch aus anderen Gründen keine Kinder.
Wenn ich mir ansehe wie wenig Arbeitstellen hier in Österreich es gibt: 40.000 Arbeitsstellen, 150.000 Arbeitslose ist es einfach nur mehr als nur ein finanzielles Risiko Kinder in die Welt zu setzen.
Wenn man sich anguckt wie sehr die Leute heutzutage abstumpfen emotional, und innerlich und immer ich ich bezogener werden, graut mir ehrlich gesagt davor ein Kind zu kriegen, wenn das dann mal mein eigenes ist.
Figurverlust, plus Ich bezogenes Kind für das man dann ein Leben lang sorgen darf.
Was leichter gesagt als getan ist, ohne Job.
Und erzählt mir nicht das man mit Erziehung aus jedem kleinen Miniegoisten einen guten Menschen machen kann: Freunde/Umwelt/Social Media haben jetzt schon stärken Einfluss auf Leute die Jugendliche sind. oder auf Leute Mitte 20 und Älter.
Manche Leute haben einfach keinen Kinderwunsch, da ändert auch der richtige Partner daran nichts.
Und wollen noch 1-2 Stunden am Tag für sich haben und nicht 24 Stunden am Tag für ein Kind da sein.
Ich finds eher erschreckend in Zeiten wos schon genug Armut/Obachlose/Kriege gibt wie jeder sich weiter so benehmen kann, als wärs das natürlichste auf der Welt Kinder zu wollen und diese groß zu ziehen, und man kann sich ja dann easy nach der Schwangerschaft. Die Kilos wegtrainieren im Fitnessstudio.
Geil echt die Frau verkommt immer mehr zu einen Produkt für Männer: Sie soll viel Geld verdienen, Kinder werfen, fabelhaft toll aussehen, immer perfekt schlank sein.
Nach der Schwangerschaft dann halt ab ins Fitnesstudios um wieder die Traumfigur wieder zu kriegen, wer sich das nicht leisten kann?
Pech gehabt. Von echter Liebe Achtung und Respekt lese ich da allgemein nur sehr wenig raus.
Wenn ich jemand als Partner liebe dann jemand für seine Person, und nicht weil er die Fähigkeit dazu besitzt sich fortpflanzen zu dürfen.
Und jemand der nur einen schlank liebt, und wenn man dem gängigen Schönheitsideal entspricht beweist leider nur eines: Das er/Sie keinen Charakter besitzt.
Man sollte echt nur dann ein Kind kriegen wenn man das selber will, egal was die Umwelt dazu zu verlauten hat.
Auch wenn das scheinbar nur wenig Männer respektieren können, das das die Entscheidung der Frau ist ob sie sich die Schwangerschaft antut, und das mehrfach.
Beim Rest klinke ich mich von der Disskussion aus, weil die Teilnehmer es aktuell wohl zu sehr genießen sich verbal zu bekriegen, um sich gegenseitig zu beweisen wer die besseren Argumente hat. :?

Akzeptiert einfach mal das ihr dazu unterschiedliche Denk und Sichtweisen habt, als euch krampfhaft gegenseitig von eurer Meinung überzeugen zu wollen. :wink:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Lies meinen Beitrag nochmal Beowulf,

der Sozialismus ist dort in Form von Arbeitern erwähnt. Ohne Kapitalistische Verhältnisse, hätte sich der Feldarbeiter nicht zum wissenderen Industriearbeiter entwickelt und hätte sich nicht emanzipieren können bzw. ohne Industrialisierung hätte der nette Marx zusammen mit dem netten Herrn aus Elberfeld nicht seine Schriften veröffentlicht. Den Arbeitern wurde bewusst, dass sie eine Macht hatten und konnten sich entsprechend auflehnen. Der Kapitalismus ist Fluch und Segen gleichermaßen gewesen.
Heute ist der Kapitalismus, wie er gerade erscheint, defintiv ein Fluch. Er ist aber immer noch Motor für Emanzipationsbewegungen. Warum strömen denn so viele aus Afrika nach Europa. Sie wissen um die Vorteile der Früchte über das Internet, was seinerseits schon längst vom Kapitalismus durchzogen ist.

Und der Kapitalismus hat die Frauen aus der Wohnung auf die Straße geholt. Sie haben notgedrungen die Welt da draußen gesehen.
Da sie aber nun auch arbeiteten, entwickelten sie ähnlich wie die männlichen Arbeiter ein Selbstbewusstsein, was einerseits kapitalitstisch, aber andererseits noch speziell feministisch war. das hätte ohne die Industrialisierung und den Kapitalismus niemand getan. Wir wären wahrscheinlich immer noch Feudalgesellschaften.

Doch wie jede Medizin, gibt es auch Nebenwirkungen. Die Entmenschlichung des Menschen zur Kennzahl eines Unternehmens.
Humankapital.


"So funktioniert das nur bei sehr gefühlskalten, opportunistischen Menschen. So wie eben manche junge hübsche Frauen einen alten Knacker mit viel Geld nehmen... der Alte lebt eh nicht mehr lange, und mit der Erbschaft kann man sich ein schönes Leben machen. Mit Liebe hat das nicht viel zu tun. Und ich sehe mich nicht dazu verpflichtet, für derart denkende Menschen die "Paarungsbedingungen" zu vereinfachen... ebenso wenig für dumme und egoistische Menschen."


Du hast mich komplett falsch verstanden.
Ich rede davon, dass auch die Frauen überlegen sollten, ihr Beuteschema dahingehend zu ändern, dass es nicht immer der besser gebildete, mächtiger, reichere Mann sein muss, sondern man als Ärztin auch mit dem Krankenpfleger ne gute Partie machen kann.
Wenn man die Verhältnisse ändern will, jedoch sexuell immer die falschen wählt, kann sich auch das Männerbild nicht ändern.
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Möwe
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Möwe »

Sternchen hat geschrieben: 18.01.2018, 00:54Akzeptiert einfach mal das ihr dazu unterschiedliche Denk und Sichtweisen habt, als euch krampfhaft gegenseitig von eurer Meinung überzeugen zu wollen. :wink:
Da haste völlig recht, Sternchen.
Die Diskussion zeigt eines sehr deutlich: es geht hier vor allem darum, den anderen dazu zu bringen, den eigenen Standpunkt darzustellen. Es geht nie darum, den Standpunkt des Anderen zu verstehen.
Alles, was der andere sagt, wird sofort sortiert in "passt in mein Weltbild" oder "von meinem Standpunkt aus nicht verständlich und damit falsch".
Wenn man sich gegenseitig natürlich nie zuhört und immer nur seine eigene Wahrheit herausschreit, dann kann man nicht zuhören und Wahrheiten in anderen Meinungen entdecken. Man sieht nur das, was nicht ins eigene Konzept passt. Und man nimmt sich dadurch die Möglichkeit, über das eigene Konzept hinauszudenken.
So verfestigt man das eigene Konzept, weil man es dauernd verteidigt und alles andere direkt als "fasch" einstuft. Eine Weiterentwicklung ist so nicht möglich. Und anscheinend nicht gewünscht.

Ich frage mich ernsthaft, warum die Einzelnen hier überhaupt diskutieren?
Für mich ist eine so geführte Diskussion total uninteressant. Ich lese mir die Beiträge hier ab und zu kopfschüttelnd durch und kann es nicht fassen. Schade um das Thema und schade um die Energie und Zeit, die hier verbraucht wird. Finde ich echt frustrierend, wie dumm schlaue Leute sein können.
Mach mit beim AT-Wichteln und ärgere :twisted: oder erfreue :D einen ATler.
Am Wochende, dem 23./24. November, beginnt die Anmeldung!
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Ich habe nicht das Gefühl, dass Vainamoinen und ich aneinander vorbei geredet haben oder in der Sache selbst in absoluter Opposition stehen. Ich ziehe für mich nur andere Konsequenzen aus der Diagnose.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

@Möwe: Eine Weiterentwicklung ist deshalb nicht möglich, weil von vielen weiterhin auf gewissen Klischees bestanden wird. Wenn eine links orientierte Frau wie Zoe Quinn von ein paar Bekloppten im Netz gestalkt wird, dann geht es auf einmal um Frauenhass und dass alle Männer Schweine sind. Dabei hatten vorher schon einige andere Menschen Probleme mit sowas, nicht nur Promis in den USA. Die neuen sozialen Medien sind extrem anfällig für sowas, schon viele Schüler werden derart gemobbt dass sich extreme psychische Probleme bis hin zum Selbstmord ergeben.
Die Konsequenz ist für mich klar: Derartige Medien so gut es geht meiden und derartige Belästigungen konsequenter bestrafen. Dazu müsste man auch entweder die eingestellten Beiträge kritischer prüfen und Entgleisungen mitsamt den entsprechenden Accounts löschen bevor sie überhaupt für die Öffentlichkeit sichtbar sind, oder eben die Anonymität abschaffen um ein strafrechtliches Vorgehen überhaupt erst möglich zu machen.
Die Feminismus-Debatte kann man hier eher als eine Art "Spin-off" ansehen, wobei ich finde, dass man Kunst (und Spiele gehören für mich dazu) in keinerlei Weise bedrängen oder gar zensieren sollte. So war der Film "Der Pate" wohl nicht sonderlich feministisch, gab aber wohl passend die Machtstrukturen jener Zeit wieder. Und dementsprechend fallen auch Computerspiele mit diesem Setting aus. Ich bin für mehr Diversität, aber nicht für irgendwelche Shitstorms gegen Entwickler (denn auf nichts anderes läuft es letztendlich hinaus), deren Spiele nicht den Ansprüchen irgendeiner Lobby genügen. Denn das wäre in einer gewissen Form wieder sehr ähnlich zu dem, was Zoe passiert ist.

@realchris:
der Sozialismus ist dort in Form von Arbeitern erwähnt. Ohne Kapitalistische Verhältnisse, hätte sich der Feldarbeiter nicht zum wissenderen Industriearbeiter entwickelt und hätte sich nicht emanzipieren können bzw. ohne Industrialisierung hätte der nette Marx zusammen mit dem netten Herrn aus Elberfeld nicht seine Schriften veröffentlicht.
Man kann es nicht "Verdienst" nennen, wenn ein System die Not derart groß macht, dass radikale Gegenmaßnahmen notwendig werden. Denn wenn man so argumentiert, könnte man es auch als Verdienst von brutalen frauenschlagenden Ehemännern ansehen, dass Frauen selbstbewusst die Scheidung einreichen und Selbstverteidigungskurse besuchen. Denn endlich sind die Frauen selbstständig und wissen sich körperlich zu wehren.
Du hast mich komplett falsch verstanden.
Ich rede davon, dass auch die Frauen überlegen sollten, ihr Beuteschema dahingehend zu ändern, dass es nicht immer der besser gebildete, mächtiger, reichere Mann sein muss, sondern man als Ärztin auch mit dem Krankenpfleger ne gute Partie machen kann.
Wenn man die Verhältnisse ändern will, jedoch sexuell immer die falschen wählt, kann sich auch das Männerbild nicht ändern.
Nun, ich bin mir da absolut unsicher, ob man sein "Beuteschema" wirklich so grundlegend ändern kann... und ob dieses am Ende eine Rolle spielt. Denn wie sagt man doch so schön: Wo die Liebe hinfällt.
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Es ist auch kein "Verdienst", wenn man seinem Diskussionspartner in Anführungstrichen gestellte Worte unterschiebt, die er nicht verwendet hat. Beowulf, lerne lesen. Der Kapitalismus ist die Ursache. Ich habe nicht von "Verdienst" gesprochen, noch den Kapitalismus verherrlicht. Aber das Reizwort "Kapitalismus" scheint bei Dir Assoziationen und Reflexe auszulösen.

Ich benutze das ganz wertfrei und beschreibe nur die Situation im 19 jh. Die Welt ist nicht so schwarzweiss wie Du sie anscheinend wahrnimmst. Und es ist unter Fachleuten unbestritten, dass der Kapitalismus, so schlecht er für das Menschenbild auch sein mag, für Emanzipationsbewegungen der Türöffner gewesen ist.

Es geht hier um Ursache und Wirkung, Motiv und Handlung. Ich muss erst von einem System betroffen sein, bevor ich mir meiner Unterdrückung bewusst werden kann. Und für diese Bewusstwerdung brauche ich Zugang zur Gesellschaft und einen Leidendruck, den ich mit anderen in dieser Gesellschaft teile. Wenn ich den ganzen Tag zu Hause Kinder hüte, putze und Koche, kann ich mir nichts bewusst werden. Wenn ich aber mit vielen Frauen z.B. in einer Näherei unter beschissenen Bedingungen schufte, führe ich auch mal Gespräche und nur so kann sich überhaupt eine Gruppe schrittweise ihrer Unterdrückung bewusst werden und wenn dann noch unter der Hand der Marx rumgereicht wird ... usw. usw. Hinzu kommt noch die bessere Ausbildung, die Fähigkeit zu lesen und schon hast DU jemanden, der sich nicht mehr verarschen lassen will.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Deine Polemik lässt mich vollkommen unbeeindruckt, realchris. Bessere Bildung durch Kapitalismus? Dass ich nicht lache... Und erst in Nähereien können Frauen Gespräche führen? Äußerst interessant. Sorry, aber bei einem derart hanebüchenen Unsinn klinke ich mich aus.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Ich will Dir nicht zumuten ein Buch zu lesen:

Hier ein netter Artikel:

http://www.sueddeutsche.de/politik/eman ... .2971721-3

Besonders die ersten drei Absätze.

Oder hier:

https://diestoerenfriedas.de/die-geschi ... utschland/

Absatz: Der Anfang: Die industrielle Revolution


Noch mehr?
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

neon hat geschrieben: 28.12.2017, 22:36Tatsächlich waren zu Beginn der Spieleindustrie eher Männer diejenigen, die an der ersten Front waren. Natürlich gibt es da Ausnahmen (Roberta Williams zum Beispiel, ein Paradebeispiel für Frauen in der Spieleindustrie). Allerdings, wenn ich mich an meine frühen Jahre zurückerinnere, als ich mit Computerspielen angefangen habe (also so frühe 80er), haben da tatsächlich nur wenige Frauen gespielt oder sich überhaupt für Spiele interessiert. Deshalb war das Zielpublikum der Entwicklerfirmen eben eher männlich. Zum Glück hat sich das inzwischen geändert. Sowohl bei den Spielern als auch bei den Entwicklern.


Naja, fast. Auch hier waren wir in den 80er-Jahren bereits mal weiter, und "Frontfrauen" waren im Spieledesign gar nicht so selten. Heute sind diese Frauen in die Jahre gekommen – und stecken oft auch hinter ihren populäreren, in der Männerdomäne erfolgreicheren Männern zurück. An Brenda Brathwaite, heute Brenda Romero, erinnern sich viele noch. Aber wer erinnert sich an Collette Michaud, Lead Animator bei Fate of Atlantis, MI2, heute Frau von Steve Purcell? Und um es heute als Frau in der Spieleindustrie zu schaffen... naja, es hilft offenbar schon, wenn der Vater einer der gefeiertsten Fantasy-Autoren aller Zeiten war. :mrgreen:

Dass das Zielpublikum halt männlich war, weil die Designer eben männlich waren: Das ist dagegen ein Fehlschluss. Das war eine Entscheidung des Marketings. Die am Markt erfolgreichste Spielefirma der 80er, Nintendo – mit der kulturell schwelendsten Extraportion Alltagssexismus – vermarktete ihre Spiele an Jugendliche beiderlei Geschlechts, und ganze Familien noch dazu. Sie benannte sogar zwei für die Zeit absurd erfolgreiche Konsolen nach dieser Zielgruppe. Dieser Erfolg fand in Deutschland keine Abbildung (ich kann jedoch nicht belegen, dass dies ebenfalls dem Marketing zuzuschreiben war).

Das westliche Marketing jedoch füllte den Begriff "Gamer" mit Sinn. Jetzt war die Zielgruppe männlich, pubertär. Das Marketing sprach gezielt das Gefühl der Ausgeschlossenheit in männlichen Jugendlichen an – und traf damit einen Nerv. Jungs wurden über Jahrzehnte mit der Vorstellung berieselt, hier gäbe es das Hobby nur für sie, sie könnten sich in ihrem Keller eine Wunderwelt zur Alltagsflucht erschaffen.

https://www.gamasutra.com/view/news/192 ... _gamer.php

Der obige Artikel ist aus Mai 2013, es war nicht der erste seiner Art. Als sich die gamergate-Unterstützer dann im August 2014 von einer Reihe von Artikeln persönlich beleidigt fühlen wollten, die ganz ähnlich das vom Marketing erschaffene Gamer-Zielgruppenbild kritisierten, führte diese Jahrzehnte währende Misshandlung von jugendlichen Männern zum Eklat. Aber gegen das Marketing zurückschlagen konnten diese inzwischen erwachsenen Männer natürlich nicht, hatte das Marketing doch kräftig an ihrem Selbstbild mitgestrickt. Der Schlag des Spielejournalismus gegen das reduktive und abwertende Bild, welches das Marketing vermittelte, ging nach hinten los. Für diese Männer ging es schlicht nicht an, dass ihnen so lange erzählt wurde, diese Spiele seien nur für sie gemacht, und nun eben nicht mehr. Für diese Männer ging es schlicht nicht an, dass sie ihr großes Glücksgeheimnis nun mit anderen teilen sollten. Es ging nicht an, dass die Marketingstimme damit aufhören sollte, "Du bist etwas Besonderes" zu flüstern. Nein, hier musste ein großer, geplanter Verrat des Spielejournalismus gegenüber ihren Lesern vorliegen.
neon hat geschrieben: 28.12.2017, 22:36EDIT: Und selbst hier bei den Adventures, haben wir durchaus einen starken Anteil an Frauen unter den Forenmitgliedern und Spielern. In den letzten Jahren sogar in der Redaktion. Das ist eine Entwicklung, die ich tatsächlich sehr begrüße.
Der Frauenanteil im Telltale- und RTG-Forum ist noch deutlich höher, meiner Ansicht nach. Was natürlich auch nur zeigt, dass man international noch ein gutes Stück weiter ist, als wir im biederen Deutschland das ahnen. Und es sollte natürlich nicht wundern, dass es ausgerechnet Spiele mit stark narrativem (statt kompetitivem) Hintergrund sind, die Frauen ansprechen.

Nicht "selbst hier bei den Adventures", neon. GERADE hier.
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

realchris hat geschrieben: 16.01.2018, 21:06Bei den "Männern" kommt noch hinzu, dass die Leistung im Beruf traditionell an die Vorstellung gebunden war, dass MANN eine Familie zu ernähren hat. Heute muss MANN das aber nicht mehr, weil Frauen arbeiten gehen und außerdem nicht mehr so stark auf STATUS schauen wie vielleicht noch Mitte der 90er.
Du siehst hier in chaotisch gewürfelten GROSSBUCHSTABEN eine größere FREIHEIT des MANNES bei der Wahl seines LEBENSWEGS. Dem kann ich mich nur anschließen, das sehe ich ganz ähnlich. Was du scheinbar nicht siehst, aber wohl offenbar der Fall ist, ist der Verlust eines leitenden ROLLENBILDES für den modernen Mann. Er ist nicht mehr derjenige, der Frau und Kind ernähren und mithin beschützen muss. Er hat niemanden mehr, der ihm Dankbarkeit schuldet und Respekt bezeugen muss. Der befreite Mann ist verwirrt und orientierungslos, fängt an, sich nach der guten alten Zeit und einem überholten Familienbild zu sehnen. Ein Familienbild, das ihn zwar ebenfalls eingesperrt hat, aber ihm zumindest ein edles Selbstbild bot und klare Ziele abgesteckt hat.
realchris hat geschrieben: 16.01.2018, 21:06Wenn jeder sein direktes Umfeld in Ordnung hält, regelt sich das im Großen ganz von alleine. Außerdem verweise ich auf S. Bovoirs. Selbstverschuldete Unmündigkeit der Frauen. (natürlich in Anlehnung an Kant). Ich erinnere da an Fargo Staffel 1 und "Den Mann, der alles geben wollte".
Ach, nö, erinnern wir in diesem thematischen Zusammenhang lieber an das nahezu gleichzeitig entstandene "Tokyo Ghost" (Remender/Murphy). Das ist eine wunderbare Cyberpunk-Dystopie mit einem ikonischen Liebespaar: Die Frau, die auf sich selbst aufpassen kann und gegebenenfalls noch den Mann beschützt, und der schweigsame Mann, den diese eigentlich wunderbare Tatsache innerlich bis zur maximalen Selbstzerstümmelung zerfetzt.

Und da ich eigentlich ab jetzt häufiger Tweets in meine Posts einbinden möchte, weil Beo diesen Kommunikationskanal offenbar so sehr schätzt, hier wäre ein erster.

Bild

Bonus Content:
realchris hat geschrieben: 02.01.2018, 20:26Psychopathen, auch Breivik, handeln vollkommen rational. Sie wissen, was sie tun und sie kennen auch den Unterschied zwischen richtig und falsch. Ihnen fehlt nur Empathie bzw. ein Gewissen.
Allmächtiger. Hätte ich das mal gelesen, bevor ich auf deine letzten Posts reagiert habe. Ich hätte dir das so um die Ohren geschlagen. Von wegen unser Heil in der strikt rationalen Diskussion! :D

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Beowulf hat geschrieben: 30.12.2017, 16:23Um jetzt mal den Bogen zum Anfang des Thread zu spannen: Frauen wie Zoë Quinn entwickeln zwar auch selber Spiele (was mit dem ganzen Hass gegen sie aber wohl weniger was zu tun hat), versuchen aber auch gleichzeitig die Position der anderen Spielehersteller und der Medien zu unterminieren, in dem gezielt nach jeder Art von Sexismus gesucht wird (und zwar ausschließlich jener, der gegen Frauen gerichtet ist). Gegenüber Menschen, die die Produkte anderer schlechtreden und ihr eigenes Produkt wohl als die einzige Lösung ansehen, bin ich immer sehr skeptisch.
Du sprichst von einem hochstilisierten Feindbild der Gamergate-Grenzdebilen, nicht von einer tatsächlichen Person oder tatsächlich belegbaren Handlungen. Und genau so, wie es die zentrale Rezension von "Depression Quest", die ein Kotaku-Journalist im Austausch für Sex mit Quinn geschrieben haben soll, niemals gegeben hat, hat es auch irgendwelche Rezension(en) von Quinn zu wasweißichfüreinem Spiel, dessen Sexismus sie angeblich angeprangert haben soll, niemals gegeben. Ich glaube, da verwechselst du sie einfach mit Anita Sarkeesian. Quinn ist und war nie eine feministische Spielekritikerin, weder war sie jemals Feministin, noch hat sie jemals Spielekritiken geschrieben. Aber es ist natürlich argumentativ praktisch, wenn auch unehrlich, wenn man dummdreist zusammenfantasierte Feindbilder zu allem Überfluss auch noch amalgamieren kann.


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Ninas Ex hat geschrieben: 02.01.2018, 15:33Es bringt also gar nix, hier Transgender Personen und homosexuelle Menschen gegen Feminist*innen auszuspielen. Die Befreiung von Patriarchat, Sexismus und Diskriminierung, zb auch aufgrund der sexuellen Orientierung, ist ein gemeinsames Anliegen auf vielen Ebenen. Und ja, natürlich gibt es auch im Feminismus verschiedene Meinungen und Strömungen und nicht alle setzen sich für homosexuelle Männer* und Transgender Personen ein. Viele Feminist*innen, denen der intersektionale Ansatz wichtig ist, tun dies aber sehr wohl.
Meine Lieblingsfeministin ist eh Trans-Frau, insofern ist es da mit dem Ausspielen arg schwer. :mrgreen:

Oben sollte auch klar geworden sein, dass auch Männer unter den starren Rollenvorgaben des Patriarchats leiden. Der Feminismus kämpft auch für sie. Wie oft habe ich das Argument gehört, die Judikative sei ja bei Sorgerechtsverhandlungen immer auf Seiten der Mutter — wo der Feminismus doch offenkundig den Grund für diese Voreingenommenheit, nämlich die starre Reduktion der Frau auf die Mutterrolle, gerne auflösen würde.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Ich glaube, da verwechselst du sie einfach mit Anita Sarkeesian.
Vielleicht, und vielleicht haben das auch viele andere getan. Und vielleicht sind einfach deshalb auch viele Feministen und Anti-Feministen mit auf die Diskussion aufgesprungen, haben das alles für sich instrumentalisiert und haben alles noch schlimmer gemacht. Fakt ist aber, dass die Sache mit Zoe Quinn hier von Anfang an (siehe Threadtitel) nicht rein strafrechtlich, sondern feministisch geführt wurde. Aber die ganzen Sachen die Zoe passiert sind, sind alle strafrechtlich relevant, da wird auch jeder männliche Richter zustimmen. Soviel zum angeblichen Patriarchat.
Wird die ganze Sache jedoch feministisch betrachtet, bekommt alles einen falschen Blickwinkel. Denn was mich besonders ärgert ist der Umstand, dass hier meine anderen genannten Beispiele (Eva Herman, Jörg Kachelmann) gar keine oder nur äußerst wenig Resonanz hervorrufen. Wie kann man für Gleichberechtigung eintreten, wenn man derart mit zweierlei Maß misst?

@realchris: Das Gewäsch von der Süddeutschen und anderen Propagandablättchen interessiert mich nicht. Die verwechseln doch sowieso alle gerne Ursache und Wirkung, so wie es ihnen gerade in den Kram passt. Hier mal ein Artikel für dich, im dem es um die eigentliche Ursache für alles geht: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Klischees gibt es immer und weiterhin:

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Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von neon »

Wobei da die Sekretärin die einzige ist, die so clever ist, rückwärts einzuparken :-)
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Und der Chef hat eindeutig ein zu kleines Auto!
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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