„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 10.05.2018, 15:04kommst du mit dem Begriff "Familien-Honk" (und ich habe mir da noch den harmlosesten herausgepickt) um die Ecke und behauptest, Homopärchen wären die besseren Eltern.

Die "Familien-Honks" bezogen sich ausschließlich auf die extremistische Schutzstaffel, äh, Gruppe, deren Flugblatt vorgestern in meinem Briefkasten war. Und viel vorsichtiger als meine Formulierung zur Funktionalität nicht-traditioneller Familienmodelle geht es kaum. Ich wende mich hier gegen das Unbehagen latent homophober Menschen beim Gedanken an solche Familienmodelle. Ich wende mich hier z.B. ganz ausdrücklich gegen "zu akzeptierende Meinungen" sehr einflussreicher Menschen, insbesondere natürlich Angela Merkel. Ist das ein antagonistischer Kontext, mit dem du etwas anfangen kannst, oder was? :roll:
Beowulf hat geschrieben: 10.05.2018, 15:04Und entgegen Vainamoinens Behauptung ist die Bitte um die Schließung eines Threads nicht das Verhalten von rechten Trollen
Das ist korrekt: Es ist eine Siegbedingung rechter Trolle, dass Threads geschlossen werden bzw. eine Diskussion auf Augenhöhe sonstwie unmöglich wird. Grundsätzlich soll das jedoch durch reine systematische Eskalation erreicht werden, durch "Shitposting". Um eine Schließung zu bitten, ist nicht typisch. Weil man danach ja auch nicht "Zensur" schreien kann – eben wie es die rechten Trolle in der gamergate-Debatte getan haben.

Und um on-topic zu bleiben und ggf. den Kontext deiner Anspielung zu verdeutlichen: Die ggf. justiziable Organisation von Mobbing persönlich gegen Zoë Quinn in reddit-Threads hat den Betreiber des Forums im August 2014 dazu veranlasst, Threads zu löschen, die sich insbesondere im Kontext eines vorverurteilenden Brandbriefs des youtubers John Bain formierten. Natürlich war das für die rechten Trolle "Zensur", und natürlich lese ich bis heute dummdreiste Verschwörungstheorien darüber, wie die mächtige Quinn mit einem Wink ihrer Hand höchstselbst die Löschung jener Threads veranlasst haben soll.
Beowulf hat geschrieben: 10.05.2018, 15:04in einem vollkommen apolitischen (und daher auch unmoderiertem!) Forum

Da stimme ich mit Simon weitgehend überein, und füge gerne hinzu: Adventures erzählen Geschichten, Geschichten sind eine Kunstform, und Kunst ist niemals apolitisch. Oder um George Orwell zu zitieren: Jede Kunst ist Propaganda. Das merkst du natürlich insbesondere dann, wenn die Geschichte den Stereotypen, an die du dich gewöhnt hast, zuwiderläuft. Und du merkst die Propaganda nicht, hälst ein Spiel ggf. sogar für apolitisch, wenn Stereotypen genutzt und damit bestärkt und normalisiert werden – wenn die Geschichte also dem Status Quo zuarbeitet. Davon wird's jedoch nicht weniger propagandistisch.

Hey, ich glaube, diesen Aspekt hatten wir sogar noch gar nicht besprochen. Da sieht man mal, wie wichtig die Diskussion ist. :mrgreen:
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

@Vainamoinen:
Die "Familien-Honks" bezogen sich ausschließlich auf die extremistische Schutzstaffel, äh, Gruppe, deren Flugblatt vorgestern in meinem Briefkasten war.
Derartige Flugblätter kenne ich von meiner Umgebung nicht.
Ich wende mich hier gegen das Unbehagen latent homophober Menschen beim Gedanken an solche Familienmodelle.
Das kann ich verstehen. Man denke nur an die Gegner der Homo-Ehe. Ich mein, die Hetero-Ehen haben durch die Homo-Ehe doch nichts verloren, sie haben keinerlei Einschränkungen zu befürchten. Aber das, was doch wichtig war, waren die steuerlichen und sonstigen Vorteile, die derart eingetragene Lebensgemeinschaften haben. Man denke nur an die Rente: Stirbt einer, bekommt der andere ja sonst normalerweise nichts ab. Es geht also um Sicherheit und Lebensqualität.
Und in diesem Punkt bist du meiner Meinung nach auch nicht ehrlich zu dir selbst, denn andererseits sagst du auch sowas hier:
Wenn die traditionelle Familienstruktur so verfickt "gut" und "natürlich" ist, warum dann staatliche Belohnungssysteme durchboxen, um sie zu stabilisieren? Weil's gelogen ist. Weil Homo-Eltern mit Wunschkind, weil Patchwork-Familien, weil selbstgewählte Familien mitunter sogar besser funktionieren als die traditionelle Zwangsgemeinschaft.
Während einer Schwangerschaft und oft noch eine gewisse Zeit danach haben Frauen eine besondere Schutzbedürftigkeit. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und wenn sie ein derart starkes Verhältnis zu ihren Kindern aufbauen, dass sie ihre Kinder selbst erziehen möchten, dann sollte man diesem Wunsch doch nachgeben, oder? Nur sind eben viele Familien nicht derart wohlhabend, dass sie sich dies so ohne weiteres leisten können. Aber wenn die Gesellschaft eben Nachwuchs will und braucht, das Wirtschaftssystem dies jedoch finanziell benachteiligt, dann muss die Gesellschaft dies ausgleichen. Schwangere Frauen nützen dem kurzsichtigen Kapitalisten eben nichts, darum geht es. Aber eine Gesellschaft muss langfristiger denken. Der Feministische Kanon war ja, mehr Kinderbetreuung umzusetzen (was aber wohl mindestens genau so viel Geld kosten würde). Aber die Erziehung durch den Staat ist ja schon bei den Nazis damals kräftig missbraucht worden. Sollten wir da nicht mittlerweile misstrauischer sein?
Und Homo-Ehen hätten durch eine derartige finanzielle Unterstützung keinerlei Nachteile, im Gegenteil, man könnte diese auch auf derartige Paare ausweiten, oder eben bei Hetero-Pärchen den Mann die Kinder aufziehen lassen... denn es gibt Frauen, die nach der Entbindung eben KEIN starkes Band zu ihren Kindern aufbauen. Gibt es auch. Und wenn beide Partner dies nicht tun, ja dann ist die Kindertagesstätte eben doch die besser Wahl. Geht alles.
Denn mal ehrlich: Die Vorteile der Ehe nehmen Homo-Pärchen ja auch gerne mit, auch wenn sie selber keine Kinder wollen. Man hätte dein sozial-darwinistisches Argument ja auch weiterspinnen können: Warum die Ehe nicht ganz abschaffen? Wenn Ehen so toll sind, warum nicht alle rechtlichen und steuerlichen Vorteile für diese abschaffen? Denk mal scharf drüber nach. Und ebenso scharf darüber nachdenken solltest du auch darüber, welche Leute derartige Argumente gerne benutzt haben und es noch immer tun.
Das ist korrekt: Es ist eine Siegbedingung rechter Trolle, dass Threads geschlossen werden bzw. eine Diskussion auf Augenhöhe sonstwie unmöglich wird.
Das ist nicht richtig: Dein Diskussionsniveau ist in den letzten Beiträgen einfach derart stark gesunken, dass ich mich darauf auf keinen Fall herablassen wollte. Du hast wie diese völlig überdrehten SJWs in den Medien gewirkt, die immer anfangen laut loszukreischen wenn jemand nicht ganz hundertprozentig der gleichen Meinung ist, nur um dann kurz darauf in ihre Save-Zones zu entschwinden.
Die ggf. justiziable Organisation von Mobbing persönlich gegen Zoë Quinn in reddit-Threads hat den Betreiber des Forums im August 2014 dazu veranlasst, Threads zu löschen, die sich insbesondere im Kontext eines vorverurteilenden Brandbriefs des youtubers John Bain formierten. Natürlich war das für die rechten Trolle "Zensur", und natürlich lese ich bis heute dummdreiste Verschwörungstheorien darüber, wie die mächtige Quinn mit einem Wink ihrer Hand höchstselbst die Löschung jener Threads veranlasst haben soll.
Schließung und Löschung sind zwei unterschiedliche Dinge. Löschung kann gegebenenfalls als Zensur angesehen werden, eine Schließung hingegen dient dazu die erhitzten Gemüter erst mal zu beruhigen und zu verhindern, dass manche Leute Dinge schreiben die sie später bereuen könnten.
und Kunst ist niemals apolitisch.
Nein, ich habe eher das Gefühl, dass Kunst stellenweise instrumentalisiert wird. Nur weil in ihr Stereotypen vorkommen, heißt es nicht, dass sie diese auch propagieren will. Propaganda ist es jedoch hingegen, ihr genau dieses zu unterstellen. Wie ich schon sagte, ihr könnt gerne alle kreativ werden und eure eigenen Geschichten erfinden und erzählen. Aber wenn eure Kreativität nur dafür reicht andere schlecht zu reden, dann doch besser nicht.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Hier noch ein interessantes Video welches ich gefunden habe: https://www.youtube.com/watch?v=r3r0atokQvc
Der hier zuvor stark kritisierte Milo Yiannopoulos versucht in möglichst kurzer Zeit zu erklären, was die Gamergate-Debatte so ausmacht. (Er spricht recht schnell, die (manchmal leider nicht 100%ig korrekten) Untertitel sind daher für mache vielleicht hilfreich.)
Interessant fand ich folgende Aussage von ihm: All die Argumente, die bei der Killerspieldebatte gebetsmühlenartig wiederholt wurden um die Computerspiele zu schützen, sind bei der Sexismusdebatte seitens der Feministen anscheinend nicht mehr gültig. Wir können angeblich genug differenzieren, um beim Spielen eines Shooters nicht nachher auf die Straße zu rennen um dann Menschen zu töten, aber wenn Computerspiele sexistisch sind, dann können wir das auf einmal nicht und wir benehmen uns schlecht gegenüber Frauen. Merkt ihr diese Doppelmoral? Ich denke schon, denn ein derartiges Argument wurde von euch schon auf Seite 1 dieses Themas gebracht.
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Joey
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Joey »

Vielleicht übersiehst du aber auch, daß Sexismus im normalen Alltagsleben nicht immer offensichtlich ist. Aber wenn man jemanden einfach abknallt schon. :wink:
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)

Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? :shock: Dann aber mal auf!
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Sexismus ist mehr als offensichtlich. Gerade die Feministinnen könnten dir ein Lied darüber singen, denn laut ihnen ist Sexismus doch so allgegenwärtig und bedroht unsere Gesellschaft. Ebenso offensichtlich ist Gewalt in unserer Gesellschaft. Dein Standpunkt ist also nicht konsistent. Du behauptest anscheinend, dass Spiele nur "offensichtliche" Verhaltensweisen von uns nicht beeinflussen können, wobei DU bestimmst, was offensichtlich ist und was nicht. Das ist alles derartig schwammig und subjektiv, dass darüber wohl keine vernünftige Diskussion stattfinden kann.
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Marspie
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Marspie »

Joey hat geschrieben: 17.05.2018, 03:14 Vielleicht übersiehst du aber auch, daß Sexismus im normalen Alltagsleben nicht immer offensichtlich ist. Aber wenn man jemanden einfach abknallt schon. :wink:
Naja das ist dann aber sehr pauschal formuliert oder?
Sexismus ist genau so offensichtlich und und offensichtlich wie Gewalt.

Als Beispiel dafür:
Person X grabscht Person Y an - Person X sagt: du siehst heute aber heiß aus zu Person Y
Person X haut Person Y ins Gesicht - Person X zeigt dominantes Verhalten und zerrt stets an Person Y wenn sie mit ihr reden will
[-X
Was hast du hier bloß erwartet?
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Joey
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Joey »

Marspie hat geschrieben: 17.05.2018, 10:26 Naja das ist dann aber sehr pauschal formuliert oder?
Sexismus ist genau so offensichtlich und und offensichtlich wie Gewalt.
Natürlich gibt es sowohl offensichtlichen Sexismus als auch offensichtliche Gewalt. Das, was nicht offensichtlich ist und von vielen im Alltagsleben nicht einmal bemerkt wird, halte ich aber für gefährlicher, weil man nur schwer dagegen vorgehen kann.
Bei den Computerspielen wird halt immer die körperliche Gewalt aufgeführt. Und die ist meist mehr oder weniger offensichtlich. Weniger offensichtlich wäre da vielleicht psychische Gewalt, die ganz sicher in der Gesellschaft auch vorhanden ist, die man aber von Außen oft nicht einmal bemerkt, so man eben nicht selbst davon betroffen ist.
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)

Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? :shock: Dann aber mal auf!
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Uncoolman
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Ich habe mit Kindertherapeuten gesprochen, die neben der ersichtlichen Gewaltverherrlichung in Computerspielen auch den unterschwelligen Rassismus und Sexismus verurteilen. Es mag ja grotesk erscheinen, aber in einer toleranten Gesellschaft müssten auch Zombies und Aliens zuallererst beurteilt und danach abgeschossen werden. Ein ungefragtes Abballern ist aber definitiv rassistisch, und sowas wird im Krieg verlangt, sollte aber nicht gesellschaftsfähig werden. Auf lange Sicht verändern Ballerspiele die Psyche jedes Menschen. Bei psychisch labilen Anfälligen gelingt es nur schneller.

Und selbstverständlich ist der Umgang mit dem weiblichen Geschlecht hauptsächlich sexistisch, weil auf das antörnende Äußere Wert gelegt wird. Alle Heldinnen, die ich aus Computerspielen kenne und die auf Kampf beruhen (also für die meist männliche Zielgruppe), sind durchweg sexy. Man(n) ist sich bewusst, dass nur auf Triggerreize gesetzt wird, und das geschieht in der medialen Umgebung ununterbrochen.

Nur mal ein unscheinbares Beispiel: in Quiz-, Talk- oder Ratesendungen mit Studiopublikum sitzen die vorzeigbaren Mädeln vorne. Außerdem gibt es fast immer eine attraktive Gästin, die natürlich Liebling der Kamera ist. Während der Sendung wird immer mal auf ein hübsches Gesicht im Publikum gezoomt (übrigens auch bei Sportübertragungen). Meine Frage also: warum ist das so? Was hat eine Podiumsdiskussion über den neuesten Roman von xy oder ein Quiz damit zu tun?

Ich brauche wohl nicht erläutern, dass die Regeln, wie man jemanden einfängt, immer noch hauptsächlich über Sex und grundlegende Triebe laufen. Das trifft für barbüsige Feministinnen ebenso zu wie auf die makellose Blondine auf Fernsehzeitschriften. Da Sexismus allgegenwärtig ist, erscheint er uns normaler und ungefährlicher als Ballerphantasien in Computerspielen - aber auch die führen in der Menge zu einer Veränderung des Gehirns. Wenn man sich vor Augen führt, wieviele Blutbäder und Leichen wir täglich im TV sehen, dann hat das mit Sicherheit eine Wirkung auf die Persönlichkeit. Dass die Wirkung grundsätzlich bewusst kompensiert werden soll und deshalb Gewaltdarstellungen ungefährlich sind, ist Quatsch. Gehirnwäsche funktioniert im Tatort oder im Islamismus gleichermaßen gut.

Und zum Schluss ein provokantes Beispiel, das zum Nachdenken anregen soll und das anscheinend niemanden stört: wann hat man zuletzt eine Frau dafür gelobt, was sie geleistet hat? Was für eine tolle Person sie ist? Komplimente gehen zu 99% über ihre Schönheit, was sie anhat, wie gut sie duftet oder was für tolle Augen sie hat. Es sind alles Attribute ihrer Rolle als Sexobjekt.
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Uncoolman, irgendwie habe ich das Gefühl, das uns dein Beitrag hier wieder weit zurückwirft. Denn Männer sind in den Medien auch Sexobjekte. Wenn also der Terminator oder Wolverine splitterfasernackt durchs Bild laufen, dann regt sich doch auch niemand auf. Und auf der Mens-Health muss ja auch immer ein Sixpack zu sehen sein, nicht wahr? ;) Es gibt sehr viele Männer, die sich über ihr Aussehen und ihre Wirkung auf das andere Geschlecht definieren.
Und so sind auch die männlichen Computerhelden in der Regel attraktiv vom Äußeren her. Ein Larry Laffer ist da eher die Ausnahme.
Aber das Problem sind da meiner Meinung nach weder sexistische noch gewalttätige Spiele oder Filme, sondern die manchmal fehlenden Alternativen. Aber da braucht es wohl einfach nur noch etwas Zeit. Die Vielfalt nimmt immer mehr zu.
Und was die Gehirnwäsche angeht, so finde ich Religionen und Nachrichtenmedien weitaus gefährlicher, da beide behaupten die Realität darzustellen und auch faktisch zu mehr Gewalt führen, als Computerspiele es jemals könnten.
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45Während einer Schwangerschaft und oft noch eine gewisse Zeit danach haben Frauen eine besondere Schutzbedürftigkeit. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und wenn sie ein derart starkes Verhältnis zu ihren Kindern aufbauen, dass sie ihre Kinder selbst erziehen möchten, dann sollte man diesem Wunsch doch nachgeben, oder?
Und wer hat bitte etwas anderes gesagt? Wenn du meine Posts durchgehst, wirst du feststellen, dass mir echte Wahlmöglichkeiten am Herzen liegen. Und wenn du meine unmittelbar letzten Posts beachtest, dann steht da sogar noch viel mehr zum Thema. Zum Beispiel, dass eben diese echten Wahlmöglichkeiten nur gibt, wenn Frauen nicht in eine Rolle gezwängt werden.
Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45Der Feministische Kanon war ja, mehr Kinderbetreuung umzusetzen (was aber wohl mindestens genau so viel Geld kosten würde).

Ich weiß nicht, ob das "feministischer Kanon" (?!?) ist, aber mehr Kinderbetreuung würde ja nicht per se mehr Frauen zurück in den Job "zwingen". Es wäre doch schon schön, wenn der offensichtliche Bedarf gedeckt wäre. :(

Die Kinderbetreuung geschieht nicht "durch den Staat", sondern in den meisten Fällen durch die katholische und evangelische Kirche. Da hat der Staat vielleicht sogar zu wenig die Hand im Spiel. Den Kirchen soziale Einrichtungen in die Hand zu geben und über Steuergelder zu finanzieren, hatte nach dem Nationalsozialismus so seine Vorteile. Diese Vorteile haben sich meiner Ansicht nach inzwischen verpufft und Nachteile überwiegen.

Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45denn es gibt Frauen, die nach der Entbindung eben KEIN starkes Band zu ihren Kindern aufbauen. Gibt es auch.
Mit Hinblick auf diesen Kommentar würde ich dich bitten, meine Worte zu den Homo-Pärchen, welche dir so sauer aufgestoßen sind, neu zu interpretieren. Denn selbstverständlich folgen viele Hetero-Paare aus gesellschaftlicher Konformität (und aus Versehen) dem Ruf nach Nachwuchs (weil der Staat welche braucht, weil die Mama Enkel will, weil man das in einer Familie so macht, weil das Kondom gerissen etc. pp). Weder die Konformität noch das Versehen ist in Homo-Ehen prävalent, aus offensichtlichen Gründen. So komme ich zur Aussage, ggf. (gegebenenfalls) funktioniert die Kinderaufzucht homosexueller Paare besser, weil die Kinder eher Wunschkinder sind.
Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45Warum die Ehe nicht ganz abschaffen? Wenn Ehen so toll sind, warum nicht alle rechtlichen und steuerlichen Vorteile für diese abschaffen? Denk mal scharf drüber nach. Und ebenso scharf darüber nachdenken solltest du auch darüber, welche Leute derartige Argumente gerne benutzt haben und es noch immer tun.
Ich hätte gegen die Abschaffung der "Ehe" überhaupt nichts. Spätestens, seit Menschen aus Angst vor Altersarmut ein Ehegelöbnis eingehen, bedeutet der Stand überhaupt nichts mehr. Der Staat soll die Menschen unterstützen, die unsere Kinder aufziehen, unsere Kranken und Alten pflegen. Es besteht kein Grund, Menschen steuerlich zu "belohnen", weil sie den Mann oder die Frau für's Leben gefunden haben. Das ist eine Belohnung an sich.
Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45Das ist nicht richtig: Dein Diskussionsniveau ist in den letzten Beiträgen einfach derart stark gesunken, dass ich mich darauf auf keinen Fall herablassen wollte. Du hast wie diese völlig überdrehten SJWs in den Medien gewirkt
Eine Überzeugung wird dort am vehementesten empfunden, wo sie am schärfsten angegriffen wird. Ich werde dir nicht erzählen, wie du in deinen letzten Beiträgen rübergekommen bist. Das weißt du hoffentlich inzwischen.
Beowulf hat geschrieben: 11.05.2018, 14:45Schließung und Löschung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Korrekt. Schließung konserviert den organisierten psychischen Missbrauch, Löschung stellt ihn ab.
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 17.05.2018, 01:40Der hier zuvor stark kritisierte Milo Yiannopoulos
Der ist jetzt auch am Ende, oder? Nachdem er ziemlich klar die Nazi-Enthüllungen von buzzfeed bestätigt hat, verkauft er jetzt Nahrungszusätze auf infowars, dem Aluhutkanal für extremrechte Verschwörungstheoretiker. Und hat, wie jetzt publik wurde, wahrscheinlich mehrere 100.000$ in seiner Stiftung für "unterprivilegierte weiße Männer" unterschlagen. Seine Argumentation ist mithin nie "Ernst gemeint". Es ist alles Versuch der Satire, alles Parodie, alles gezielte Beleidigung, alles Strohmann. Seine Fans wissen das.
Beowulf hat geschrieben: 17.05.2018, 01:40Interessant fand ich folgende Aussage von ihm: All die Argumente, die bei der Killerspieldebatte gebetsmühlenartig wiederholt wurden um die Computerspiele zu schützen, sind bei der Sexismusdebatte seitens der Feministen anscheinend nicht mehr gültig. Wir können angeblich genug differenzieren, um beim Spielen eines Shooters nicht nachher auf die Straße zu rennen um dann Menschen zu töten, aber wenn Computerspiele sexistisch sind, dann können wir das auf einmal nicht und wir benehmen uns schlecht gegenüber Frauen. Merkt ihr diese Doppelmoral? Ich denke schon, denn ein derartiges Argument wurde von euch schon auf Seite 1 dieses Themas gebracht.
Wurde der Strohmann nicht auch auf Seite 1 schon geklärt? Das lässt sich etwa durch die Kultivationshypothese schön erklären, aber da müsstest du dich schon selbst einarbeiten. Die Kurzform: Diese Hypothese (wohlgemerkt eine unter vielen) maßt sich nicht an, Handlungen voraussagen zu können. Sie besagt, es gibt einen Einfluss der Medien auf unser Weltbild, und das ist nicht gerade eine steile These. Sie besagt, je mehr wir Medien konsumieren, desto mehr nehmen wir das in den Medien gezeigte Bild der Welt als das tatsächliche an. Auf diese beeinflusste Wahrnehmung können wir natürlich auf sehr unterschiedliche Weisen reagieren, sei es, dass wir eingeschüchtert oder wütend werden, bestärkt werden in unseren Vorurteilen oder diese widerlegt bekommen. Die Hypothese besagt und behauptet jedoch keinen Zusammenhang zwischen der Gewalttätigkeit in den Medien und gewalttätigen Akten in der Öffentlichkeit! Es ist nur davon auszugehen, dass verhältnismäßig konsistent dargestellte Sachverhalte einen Normalisierungseffekt hervorrufen (du also bestimmte Dinge als normal empfindest, weil sie in den Medien konsistent so dargestellt werden). Das ist an sich nichts Schlechtes und nichts Gutes. Man sollte es nur eben wissen und in der Lage sein, gezielt Kritik daran zu üben. Denn selbstverständlich ist es nicht egal, ob da nicht so pralle weibliche wie männliche Stereotypen normalisiert werden, traditionelle Familienbilder rituell abgefeiert oder vielleicht doch eher die Homosexualität als völlig normale Alternative gezeigt wird, auch und gerade in sogenannten eskapistischen Erzählmedien.

Das müsste Yiannopoulos natürlich wissen, aber wenn man ein komplexes Thema eben als komplexes Thema behandelt, ist es nicht so einfach, wie befohlen den großen bösen SJW für Breitbart und für die schützende Hand der Mercer-Familie zu dämonisieren.
Zuletzt geändert von Vainamoinen am 18.05.2018, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Zum Beispiel, dass eben diese echten Wahlmöglichkeiten nur gibt, wenn Frauen nicht in eine Rolle gezwängt werden.
"Wahlmöglichkeit" heißt für dich wohl eher, dass alle Frauen im Feministischen Gleichschritt marschieren müssen. Die Förderung traditioneller Familienmodelle stellt für dich einen Affront gegen deine Ideologie dar, dass ist das Problem.
aber mehr Kinderbetreuung würde ja nicht per se mehr Frauen zurück in den Job "zwingen". Es wäre doch schon schön, wenn der offensichtliche Bedarf gedeckt wäre.
Du verstehst nicht, dass viele Frauen nicht deshalb arbeiten, weil sie sich z.B. an der Supermarktkasse "selbst verwirklichen" wollen, sondern weil ihnen das Geld für viele Dinge fehlt. Viele große Firmen bringen ihr Geld mit Steuertricks ins Ausland, aber gerade Familien versteuern ihres doppelt und dreifach. Was interessieren mich da homosexuelle Yuppie-Ehepaare, die aus Langeweile auch mal ein Kind adoptieren?
Die Kinderbetreuung geschieht nicht "durch den Staat", sondern in den meisten Fällen durch die katholische und evangelische Kirche.
Wie du ja selbst sagst, ist das in diesem Fall gehopst wie gesprungen.
Denn selbstverständlich folgen viele Hetero-Paare aus gesellschaftlicher Konformität (und aus Versehen) dem Ruf nach Nachwuchs
Ja klar. Die Menschheit hat sich ganz aus Versehen und wegen Konformität vermehrt. Nicht etwa, weil sie die biologische Veranlagung dazu haben, nein. Aber so ist das eben: Marschieren nicht alle im Feminazi-Gleichschritt, sind das auf einmal fehlgeleitete Konformisten.
Der Staat soll die Menschen unterstützen, die unsere Kinder aufziehen, unsere Kranken und Alten pflegen.
Aber zum Kindermachen gehören eben immer Zwei. Man kann auch andere Familienmodelle fördern, aber es gibt keinen Grund die Ehe schlechtzureden.
Eine Überzeugung wird dort am vehementesten empfunden, wo sie am schärfsten angegriffen wird. Ich werde dir nicht erzählen, wie du in deinen letzten Beiträgen rübergekommen bist. Das weißt du hoffentlich inzwischen.
Das sagt der, der mit Begriffen wie "Arschlöchern" um sich wirft. Aber so ist sie, die Doppelmoral der Feministen. Ich denke mir daher: gleiches Recht für alle. Daher werde ich dich von nun an "Feminazi" nennen. Und zu den restlichen Argumenten schreibe ich später noch etwas.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Joey hat geschrieben: 17.05.2018, 16:07Natürlich gibt es sowohl offensichtlichen Sexismus als auch offensichtliche Gewalt. Das, was nicht offensichtlich ist und von vielen im Alltagsleben nicht einmal bemerkt wird, halte ich aber für gefährlicher, weil man nur schwer dagegen vorgehen kann.
"Gewalt" ist eine Aktion. "Sexismus" dagegen nicht. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Vorherrschende Vorurteile gegen Frauen und Minderheiten können verheerende Folgen haben, die sich auch sicher nicht so einfach, ausschließlich und immer auf die Vorurteile zurückführen lassen. Aber für einige ist es offensichtlich immer nur dann Sexismus, wenn eine Frau verprügelt wird.
Joey hat geschrieben: 17.05.2018, 16:07 Bei den Computerspielen wird halt immer die körperliche Gewalt aufgeführt. Und die ist meist mehr oder weniger offensichtlich. Weniger offensichtlich wäre da vielleicht psychische Gewalt, die ganz sicher in der Gesellschaft auch vorhanden ist, die man aber von Außen oft nicht einmal bemerkt, so man eben nicht selbst davon betroffen ist.
Tiefsitzende Vorurteile sind schwer "darzustellen", und psychische Gewalt/Folter ist schwer darzustellen. Audiovisuelle Medien tun sich ungeheuer schwer damit. Wenn's klappt, ist das umso beeindruckender. Aber wie soll etwa ein Film oder ein Spiel jemals wirklich glaubwürdig (und, es tut mir leid, spannend) vermitteln, wie Internet-Hasskampagnen auf völlig normale, in keiner Weise "berühmte" und schon gar nicht "reiche" Menschen wirken? Das bleibt der Schriftsprache vorbehalten, und meist eben der komplexen, womit ein Begreifen der Problematik an sich den Menschen vorbehalten bleibt, die sich wirklich explizit für die Problematik interessieren. Und ansonsten gären eben die Vorstellungen, psychischer Missbrauch über Internet sei gar nicht möglich, der Effekt einer Drohung sei an seiner Glaubwürdigkeit festzustellen, und die meisten Drohungen seien eben nicht glaubwürdig. :|
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

So, weiter gehts, als Ergänzung zum obigen Beitrag:
Und hat, wie jetzt publik wurde, wahrscheinlich mehrere 100.000$ in seiner Stiftung für "unterprivilegierte weiße Männer" unterschlagen.
Alice Schwarzer ist ja auch eine verurteilte Straftäterin. Viele Menschen scheinen Geld zu unterschlagen. Aber das ändert ja nichts an den Argumenten, die sie in gewissen Diskussionen vorgebracht haben.
Seine Argumentation ist mithin nie "Ernst gemeint". Es ist alles Versuch der Satire, alles Parodie, alles gezielte Beleidigung, alles Strohmann. Seine Fans wissen das.
Bist du also ein Fan von ihm? Und warum regst du dich also über ihn auf? ^^
Denn selbstverständlich ist es nicht egal, ob da nicht so pralle weibliche wie männliche Stereotypen normalisiert werden, traditionelle Familienbilder rituell abgefeiert oder vielleicht doch eher die Homosexualität als völlig normale Alternative gezeigt wird, auch und gerade in sogenannten eskapistischen Erzählmedien.
Die Gesellschaft selber ist noch nicht so weit. Dein Ansatz scheint es zu sein, die Medien gezielt als Propagandamaschine für die feministische Weltanschauung zu benutzen. Das ist aber falsch. Es muss anders herum passieren: Ändert sich eine Gesellschaft, werden die Medien automatisch mitziehen.
Dir geht es letztendlich um Macht, und zwar um die Macht zu bestimmen welche Medieninhalte von den Menschen konsumiert werden. Aber so gibt es eben viele heterosexuelle Paare, deshalb kommen sie auch so oft in den Medien vor. Würde man jetzt alles gleichschalten, dann würde man damit ein Verhältnis suggerieren welches nicht vorhanden ist. Glaub mir, es werden in Zukunft immer mehr Filme mit entsprechenden Themen kommen, man muss den Leuten einfach nur ihren Spielraum lassen und nicht ständig die Moralkeule schwingen.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Uncoolman hat geschrieben: 17.05.2018, 17:06Da Sexismus allgegenwärtig ist, erscheint er uns normaler und ungefährlicher als Ballerphantasien in Computerspielen - aber auch die führen in der Menge zu einer Veränderung des Gehirns. Wenn man sich vor Augen führt, wieviele Blutbäder und Leichen wir täglich im TV sehen, dann hat das mit Sicherheit eine Wirkung auf die Persönlichkeit. Dass die Wirkung grundsätzlich bewusst kompensiert werden soll und deshalb Gewaltdarstellungen ungefährlich sind, ist Quatsch. Gehirnwäsche funktioniert im Tatort oder im Islamismus gleichermaßen gut.
(Nur) an dieser Stelle muss ich widersprechen. Religiöse Indoktrination geschieht mehr über die Gesellschaft und den tatsächlichen sozialen Kontakt, und mediale Veränderung unserer Wahrnehmung von Stereotypen funktioniert dann doch ein bisschen anders. Zudem muss man hier auch die Schuldfrage stellen. Islamistische Hetzer wissen, was sie tun, und haben eine sehr klare Vorstellung von der Wirkung, die sie hervorrufen möchten. Der Autor sexistischer Medien reproduziert unter Umständen nur Motive, die den Medien entnommen hat, von denen er umgeben und mit denen er aufgewachsen ist.


Uncoolman hat geschrieben: 17.05.2018, 17:06 Und zum Schluss ein provokantes Beispiel, das zum Nachdenken anregen soll und das anscheinend niemanden stört: wann hat man zuletzt eine Frau dafür gelobt, was sie geleistet hat? Was für eine tolle Person sie ist? Komplimente gehen zu 99% über ihre Schönheit, was sie anhat, wie gut sie duftet oder was für tolle Augen sie hat.
Und auch im Journalismus bestehen ... sagen wir ... seltsame Unterschiede in der Berichterstattung.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 00041.html


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Aber das ändert ja nichts an den Argumenten, die sie in gewissen Diskussionen vorgebracht haben.
Das mag ja eine Form des argumentativen Brunnenvergiftens sein, aber, in der Tat, es interessiert mich einen Scheiß, was Alice Schwarzer vor 30 Jahren oder der fertige Breitbart-Idiot vor dreien gesagt hat.


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Bist du also ein Fan von ihm? Und warum regst du dich also über ihn auf? ^^
Haha. Weil's ein kranker rechter Hetzer ist, der mit Anlauf tief in den Nazisumpf gesprungen ist, und der so zu Donald Trumps Wahlsieg so einiges beigetragen hat.


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Dein Ansatz scheint es zu sein, die Medien gezielt als Propagandamaschine für die feministische Weltanschauung zu benutzen.
Das entspricht deiner allumfassenden Angst, jedoch in keiner Weise der Wahrheit. Ich komme ja nicht vom Feminismus her, das sind alles Dinge, die in den letzten Jahren dazugekommen sind (die Beschäftigung mit dem argumentativen Fundament von "gamergate" hat da wahrhaft Katalysatorisches geleistet). Ich komme von der Literaturwissenschaft her. Was ich von Erzählmedien erwarte, ist nicht, irgendwelchen feministischen Regularien zu folgen. Ich erwarte von Erzählmedien ganz genau das, was sie seit Jahrtausenden tun: Unseren Blick auf die Menschen zu erweitern, Missstände in unserer Gesellschaft aufzuzeigen und frühere billige Feindbilder als vollwertige, komplexe Charaktere (negative wie positive) in ihre Geschichten miteinzubeziehen. Da ist nichts "revolutionäres" dran.


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Das ist aber falsch. Es muss anders herum passieren: Ändert sich eine Gesellschaft, werden die Medien automatisch mitziehen.
Buchstäblich alle großen Autoren unserer wie vergangener Zeiten lehnen und lehnten diese Denke ab.


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Dir geht es letztendlich um Macht
Dir geht es um eine buchstäblich konservatorische Macht. Ich brauche meine Erzählmedien jedoch nicht aus Einmachgläsern, vielen Dank. Wir basteln seit mindestens den 70er-Jahren an einer nicht-reduktiven Darstellung von Rand- und minorisierten Gruppen. Ich gratuliere und unterstütze jene Autoren, die es wenigstens versuchen. Es braucht schon eine dicke Portion stereotyper und vorurteilsbehafteter Charaktere in einem Spiel, damit ich mich tatsächlich darüber auslasse.


Beowulf hat geschrieben: 19.05.2018, 00:24Würde man jetzt alles gleichschalten, dann würde man damit ein Verhältnis suggerieren welches nicht vorhanden ist. Glaub mir, es werden in Zukunft immer mehr Filme mit entsprechenden Themen kommen, man muss den Leuten einfach nur ihren Spielraum lassen und nicht ständig die Moralkeule schwingen.
Wie wir bereits festgestellt haben, schwingt jeder Geschichtenerzähler irgendwo eine Moralkeule, und wie wir ebenfalls festgestellt haben, merken diejenigen die geschwungene Moralkeule nicht, die sich auf derselben Moralkeule auf einer Umlaufbahn um die schwingende Faust befinden. Und wie wir ebenfalls gesehen haben, an einem Video, das du selbst verlinkt hast, bekommen insbesondere rechte Lautsprecher exakt von Filmen/Spielen mit "entsprechenden" Themen Hirnkrämpfe.
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