Mein Corona

[Fliegenpilz]

Ich werde langsam echt mürbe. Ich hatte mir tolle Spiele-Listen zusammengebastelt, Fachbücher sortiert, welche ich lesen wollte; die Cromwell - Trilogie von Mantel wollte ich lesen, jeden Tag ein Theraband- oder Flexibar-Video abarbeiten. Ich komme mir vor, wie unschuldig zu Einzelhaft verurteilt, am liebsten würde ich nur noch dasitzen und heulen.
Ich beneide die Leute, die arbeiten gehen und etwas zu tun haben.

Meine Eltern gehen wenigstens noch Spazieren oder fahren Rad, das kann ich mit meinen Behinderungen ja alles nicht.

[Fliegenpilz]

Das ist auch alles so irreal: Ich bekomme Rezeptvorschläge, weiß aber genau, dass ich schon Glück haben muss, die Zutaten zu bekommen - selbst frisches Obst und Gemüse sind ja keine Selbstverständlichkeit mehr. Wenn ich lese oder oder einen Film sehe, erlebe ich Menschen, die durch die Gegend laufen können wie sie wollen, und wohin sie wollen.

Ich kriege das einfach nicht mehr unter.

[Uncoolman]

Ja, es gäbe immer was zu tun, aber dann schiebt man es doch auf. "Das kann ja noch Monate so weitergehen, das kann ich dann immer noch machen". Und plötzlich fehlt doch irgendwas, das man dazu braucht und jetzt nicht kriegt, z.B. Sikkativ, Verdünnung oder wenn es nur ein bestimmter Steckeradapter ist. Es ist ziemlich surreal, das Ganze.

[Fliegenpilz]

Aufstehen - wozu?
Sich anziehen - wozu?
Haare waschen - wozu?

Es hat nichts mehr einen Sinn.

[z10]

Oha, mal davon abgesehen, dass es linguistisch unmöglich ist Sinn zu machen, ist die Welt immer noch die gleiche wie letztes Jahr. Ja, die Pandemie gefährdet Menschen und man muss versuchen diese Zeit jetzt so gut es geht zu meistern, aber es geht auch wieder bergauf. Aktuell ist die Grundversorgung gesichert. Also nicht die Flinte ins Korn werfen, vorsichtig agieren, sodass zumindest unsere medizinische Versorgung das zusätzliche Aufkommen weiter stemmen kann und dann wird das schon wieder .

[Fliegenpilz]

"linguistisch unmöglich ist Sinn zu machen" Mit Linguistik zu argumentien und dann "Sinn machen" zu schreiben ist ein Widerspruch in sich. Im Deutschen heißt es "einen Sinn geben".

Ansonsten ziehe ich mich hier zurück, offenkundig werde ich hier nicht verstanden, soweit, wie die Antworten mit dem Geschriebenen auseinanderliegen, hat es keinen Zweck.

[Anke]

Ob etwas Sinn ergibt oder den erst machen muss ist letzten Endes doch Banane. Sprache entwickelt sich und "Sinn machen" hat ins Deutsche Einzug gehalten.


Jeder Tag ist ein Schritt in Richtung Normalität. Ja, das zieht sich jetzt alles noch hin, aber es bleibt nicht für immer so. Irgendwann kann man sich auch wieder ins Eiscafé oder den Park setzen.

Ruf doch mal deine Eltern an und sprich mit denen. Vielleicht nicht gerade über Corona. Eine freundliche Stimme kann manchmal Wunder bewirken, gerade wenn es einer dieser Tage ist. Oder hör dir einen schönen Podcast an. Möglichst ohne Virologen.

Finding Van Gogh kann ich zum Beispiel empfehlen.

[MarTenG]

"linguistisch unmöglich ist Sinn zu machen" Mit Linguistik zu argumentien und dann "Sinn machen" zu schreiben ist ein Widerspruch in sich. Im Deutschen heißt es "einen Sinn geben".

Das ist doch das was er schreibt, dass "Sinn machen " eben ähm keinen Sinn macht

Aber wenn man Euch so liest ist es doch sehr gut auf dem Land zu wohnen. Die Menschen sind hier zwar genau so blöd wie in der Stadt, dafür sind es weniger

Hier gibt es Klopapier, frisches Obst und Gemüse. Die Einkaufswagen im Supermarkt wurden reduziert, damit nicht mehr so viele Leute gleichzeitig rein gehen das wars. Na ja, am Brastwurststand soll man jetzt 1,5m Abstand halten, oh ok und drei Orte weiter ist eine Ortschaft in Quarantäne aber da ist man auch sonst eher nur vorbei gefahren

Außerdem bin ich froh, dass ich mich mit meinen Dämonen so gut verstehe, mir würde es nichts aus machen mit denen eine Weile allein zu sein

[Uncoolman]

Der Satz war vollkommen korrekt. Das "Sinn machen" hätte zum besseren Verständnis und zur Hervorhebung in kursiv oder in Tüddelchen stehen können.

[Uncoolman]

Hier muss jeder Käufer einen Einkaufswagen nehmen, damit an der Anzahl die Kunden gezählt werden können. Es dürfen maximal 100 Kunden rein, aber es gibt ohnehin nur 50 Wagen...
Klopapier ist immer noch alle.

[Loma]

Außerdem bin ich froh, dass ich mich mit meinen Dämonen so gut verstehe, mir würde es nichts aus machen mit denen eine Weile allein zu sein

Mit ein bisserl Glück teilt man ja zumindest ein paar gemeinsame Hobbys.

Es gibt eben gewisse Menschenseelen mit ausgeprägter Disposition fürs Negative.
Ist im Grunde auch einfacher, sich darin suhlend und lamentierend rumzuhocken, anstatt die Zeit, die man hat, bestmöglich und positiv zu nutzen.

Meinem Eindruck nach, um eine plumpe Behauptung beizusteuern, sind das unter anderem gerne Menschen, denen eine Krise gar nicht sooo sehr auf die echte Existenz schlägt, sondern das Leid wird eher gedanklich potenziert, weil Zeit dafür ist (so im Sinne von Montaigne: "Kleiner Kummer spricht, großer nicht.").

Und da eine plumpe Behauptung alleine langweilig ist, stell' ich noch eine zweite auf:
Ich behaupte, dass etliche Menschen aktuell nicht großartig anders leben als vor den Einschränkungen, jetzt aber darunter leiden, weil sie den Gedanken, nicht anders zu können (wenn sie theoretisch wollen würden), als zu belastend empfinden.
Wer weiß, wie viele Einsiedler in der angeordneten Isolation zu Gesellschaftsmenschen oder Stubenhocker zu Wandersleuten mutieren wollen würden... theoretisch zumindest...

Somit die plumpen Worte zum Freitag!

[fireorange]

Der Mann ist nicht mehr ernstzunehmen, er wechselt seine Meinung so oft wie ich meine Unterhose. Er hat es auch geschafft, innerhalb von 24 Stunden von Schulschließungen nein auf Schulschließungen ja zu ändern.

Es ist ohnehin schon absurd, wie dieser Mensch momentan verehrt wird, nur weil er sich mit Viren auskennt - ebenso wie unzählige andere Mediziner im Land. Gut, ich hör mir den Kram sowieso nicht an, so verzweifelt bin ich noch nicht.

Hier muss jeder Käufer einen Einkaufswagen nehmen, damit an der Anzahl die Kunden gezählt werden können. Es dürfen maximal 100 Kunden rein, aber es gibt ohnehin nur 50 Wagen...
Klopapier ist immer noch alle.

Hier muss jeder Käufer einen Einkaufswagen nehmen, damit er 1,50 Meter Abstand zu anderen Käufern hält. So wurde es mir jedenfalls erklärt. (Vielleicht handelt es sich doch bloß um eine riesige Einkaufswagenverschwörung!!!!!)
Klopapier ist immer noch da.

[Anke]

Das Alleinsein nervt mich z.B. nicht. ich bin gerne allein, brauche das auch in regelmäßigen Abständen und weiß fast immer etwas mit mir (und meinen Dämonen) anzufangen. Aber das man sich nicht mal einfach so in den Park setzen kann, ist blöd. Gerade an einem so sonnigen, relativ warmen Tag wie heute. Das fehlt mir schon.

Und das Slalomlaufen in der Stadt. Wenn man sich wirklich an die 1,50 m zur nächsten Person halten will, bleibt einem regelmäßig nur der Hechtsprung auf die Straße übrig. Beim Einkaufen halten sich die meisten an den Abstand, aber sobald keine Linien auf dem Boden Verzeichnet sind, ist das offensichtlich nicht mehr möglich.


Einkaufswagenverschwörung? Haben sich die Einkaufswagen verschworen oder sind sie das Opfer? Und wer verdient daran? Die Einkaufswagenmafia? Fragen über Fragen ...

[Uncoolman]

Die Einkaufswagen werden natürlich von den Reptiloiden zur Überwachung des Konsumverhaltens hergestellt.

[Bratwurstschnecke]

Ich dachte, das geschieht bereits durch die Paybackkarten. Die Einkaufswagen überwachen natürlich die gewünschte Auswirkung von Chemtrails*. Was müssen wir in einen Einkaufswagen stecken, um ihn zu kriegen...naaa?...meistens? Eine 1 oder 2 Euromünze. Und wenn du dir die mal genauer anguckst, siehst du gleich rechts neben der 1 bzw. 2 was? Richtig! 6 parallel zueinander gezogene Chemtrails im Sternenhimmel.

* Es sei denn, du bist durch das böse Mundschutzauge geschützt.