Mein Corona

[Hexenjohanna]

Das wichtigte Anti-Panik-Instrument momentan ist möglicherweise vor allem die Frage (vor der Erkenntnis), ob man sich wegen sich selbst oder wegen anderen sorgt. Also ob man möglicherweise seine Angst nur auf "diese anderen" überträgt, damit man seine persönliche Angst bewältigen kann.

Ich selbst bin da fatalistisch unterwegs, weil ich (für mich) den Grund zu gesteigerter Panik nicht sehe. Ich spreche hier und jetzt ausschließlich für mich. Das soll keine Empfehlung im Sinne eines Verhaltens sein, ich halte mich auch an alle Regeln, um andere nicht zu gefährden.

Vor ein paar Jahren hatte ich eine Grippe mit teilweise sehr hohem Fieber über fast zwei Wochen. Mit Anschwellen und Abklingen war ich fast vier Wochen "out of order". Hallo, fast einen ganzen Monat! Vielleicht hätte ich daran, etwas älter oder kränker, auch sterben können?

Wenn ich im Nachhinein mal was darüber erwähnte, haben die Leute in etwa reagiert, als ob ich nur über eine Erkältung berichtet hätte, so ein bisschen achselzuckend. Ja@mudge: Man kann sich tatsächlich wohl immer nur wirklich in das hineinversetzen, was man wenigstens schon mal näherungsweise selbst erlebt hat. (Geht mir selbst auch so, ich nehm's denen nicht übel).

Meine Ärztin bestätigte mir damals im Nachhinein, dass sie schon einige Fälle dieser "seltsam schweren grippalen Fälle" gehabt hätte. In den Medien hatte man damals nicht viel darüber vernommen.

"Inzidenz" als Wort ist einem großen Teil der Bevölkerung bis heute ein Fremdwort. Deshalb wird es gerne verwendet. Letztlich bedeutet es im Zusammenhang grob "Auftreten von etwas im Bezug auf eine Größe" und sagt erst mal an sich nichts. Bei der Erhebung und Nennung von Inzidenzwerten muss zudem sehr sauber gearbeitet werden. Beispielsweise kann bei einer Gruppe, die schlampig untersucht wird, ein niedriger Wert vorliegen, bei einer spitzenmäßig geprüften ein hoher. Das können dieselben Leute sein.
Also muss das ebenso mitberichtet werden, wie gründlich die Zahlen erhoben wurden.

[Fightmeyer]

Ich habe Angst vor den gleichgeschalteten Medien, die, ob öffentlich-rechtlich oder wie die Zeitungen nur noch auf Regierungslinie sind und nichts mehr kritisch hinterfragen. In Nordkorea wären sie angesichts der Regierungstreue neidisch auf unsere Hofberichterstatter.

Tut mir leid, aber mit dieser Aussage hast Du Dich quasi gerade selbst disqualifiziert. Es gibt - insbesondere auch auf den öffentlich rechtlichen Sendern - genügend Sendungen, Reportagen und Einspieler, die das ganze Maßnahmenpaket der Regierung immer auch wieder kritisch hinterfragen. Oder hör Dir einfach mal die Beiträge auf DeutschlandFunk an. Hier von irgendeiner "Hofberichterstattung" zu sprechen und Vergleiche zu Nordkorea aufzumachen ist genauso bescheuert, wie die komische Truller, die sich auf der einen Querdenker Demo mit Sophie Scholl verglichen hat oder das arme, arme Mädchen, das seinen Geburtstag nicht mit 30 Freunden feiern konnte und sich deswegen wie Anne Frank gefühlt hat... Einfach nur zum fremdschämen.
Ich kann ja nachvollziehen, dass sich Firmen in bestimmten Branchen in der aktuellen Situation im Stich gelassen fühlen, aber die Einschränkungen, die wir als Privatpersonen aktuell haben sind doch vergleichsweise pillepalle. Dann wird halt mal nicht geshopped, dann wird halt mal nicht ins Kino oder die Kneipe gegangen. Dann trägt man halt ne Maske (die im Übrigen kein Maulkorb ist) und dann böllert man halt zu Sylvester nicht rum. Wenn das der Preis ist, dafür dass wir von hohen Infektionszahlen und den Todesfällen runterkommen, dann zahl ich den gerne.

[Fliegenpilz]

Ich habe Angst vor den gleichgeschalteten Medien, die, ob öffentlich-rechtlich oder wie die Zeitungen nur noch auf Regierungslinie sind und nichts mehr kritisch hinterfragen. In Nordkorea wären sie angesichts der Regierungstreue neidisch auf unsere Hofberichterstatter.

Tut mir leid, aber mit dieser Aussage hast Du Dich quasi gerade selbst disqualifiziert. Es gibt - insbesondere auch auf den öffentlich rechtlichen Sendern - genügend Sendungen, Reportagen und Einspieler, die das ganze Maßnahmenpaket der Regierung immer auch wieder kritisch hinterfragen. Oder hör Dir einfach mal die Beiträge auf DeutschlandFunk an. Hier von irgendeiner "Hofberichterstattung" zu sprechen und Vergleiche zu Nordkorea aufzumachen ist genauso bescheuert, wie die komische Truller, die sich auf der einen Querdenker Demo mit Sophie Scholl verglichen hat oder das arme, arme Mädchen, das seinen Geburtstag nicht mit 30 Freunden feiern konnte und sich deswegen wie Anne Frank gefühlt hat... Einfach nur zum fremdschämen.
Ich kann ja nachvollziehen, dass sich Firmen in bestimmten Branchen in der aktuellen Situation im Stich gelassen fühlen, aber die Einschränkungen, die wir als Privatpersonen aktuell haben sind doch vergleichsweise pillepalle. Dann wird halt mal nicht geshopped, dann wird halt mal nicht ins Kino oder die Kneipe gegangen. Dann trägt man halt ne Maske (die im Übrigen kein Maulkorb ist) und dann böllert man halt zu Sylvester nicht rum. Wenn das der Preis ist, dafür dass wir von hohen Infektionszahlen und den Todesfällen runterkommen, dann zahl ich den gerne.

Deutschlandfunk...noch linker und regierungstreuer geht es ja kaum noch. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe lange genug "Der Tag" gehört.
Deutschlandfunk ist mit das Übelste , was es überhaupt gibt, er sollte sich in Linksfunk unbenennen. Den höre ich ganz bestimmt nicht mehr an, so doof bin ich schon lange nicht mehr. Eher würde ich mir noch den wöchtlichen Podcast von Merkel ansehen, da hätte ich wenigstens gleich das Original.



Wenn mir jemand sagt, dass er den Rotfunk hört, dann weiß ich, dass ich auf denjenigen nicht hören brauche und diese Person für mich irrelevant ist.

Und was maßt du dir an, für andere zu entscheiden, was für sie pillepalle ist und was nicht? Du bist nicht zufällig größenwahnsinnig? 83 Millionen Bürger da draußen, und Fightmeyer weiß genau die einzelnen Verhältnisse und was für die Leute schlimm und nicht schlimm ist Bescheid... .
Wenn du wegen dieser unterklassigen Grippe zu Hause bleiben möchtest, dann bleibe zuhause, aber dränge das nicht den anderen auf!

Und damit lassen wir die Diskussion lieber, sonst eskaliert es nur wieder. Mit einem Rotfunk-Hörer komme ich eh nicht zusammen, ich kann für Hörern dieses Senders eine gewisse Verachtung genauso wenig verbergen, wie du vor den Meinungen anderer Leute. Wir werden nie im Leben auf einen Nenner kommen, und damit ist alles erledigt.

Deutschlandfunk - ich fasse es echt nicht, mit was für einem Dreck man sich hier beschäftigen soll. Und dann als Ergänzung die TAZ... .

[Fightmeyer]

Und was maßt du dir an, für andere zu entscheiden, was für sie pillepalle ist und was nicht? Du bist nicht zufällig größenwahnsinnig? 83 Millionen Bürger da draußen, und Fightmeyer weiß genau die einzelnen Verhältnisse und was für die Leute schlimm und nicht schlimm ist Bescheid...

Das hat nichts mit Anmaßen, sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun.
Eine Maske in öffentlichen Bereichen tragen, ist keine massive Einschränkung.
Nicht Shoppen gehen zu können, ist keine massive Einschränkung.
Nicht ins Kino, ins Fitnessstudio oder in die Kneipe gehen zu können, ist keine massive Einschränkung.
Klar ist es nervig und ich find's auch nicht toll aber wenn die Alternative so aussieht, dass wir sonst eine unkontrollierte Verbreitung der Krankheit haben, dann kann man das von mündigen Bürgern erwarten. Und bitte mal zu Ende denken: Wenn die Krankenhäuser überfüllt sind, dann kann auch bald der Herzinfarkt, die Krebsbehandlung oder sonst eine völlig coronafremde Krankheit nicht mehr adäquat behandelt werden. Dann heulen die gleichen Leute wieder rum...

[Fliegenpilz]

Und nur um eines loszuwerden: Ich finde den Umgang hier miteinander unter aller Sau.

Jetzt wurde mir von Fightmeyer per PN unterstellt, ich würde den Querdenkern angehören. Stimmt zwar nicht, aber das musste er noch loswerden. Ich bin ja nicht seiner Meinung, also kann es nur so sein, dass ich Attila Hildmann anbete. Muss einfach so sein.
Leute: Nehmt das was ich schreibe, und fügt nicht irgendwelche Fantasien aus den Medien hinzu, die euch gerade in den Kram passen. Ihr kennt mich nicht, ich kenne euch nicht, also nehmt die Fakten, die ihr habt.

Hier wird nach dem Schema 1+1=2 gedacht, und nicht mitbedacht, dass es vielleicht noch Variablen gibt, die man nicht kennt. Unterkomplexes bis fanatisiertes Denken würde ich das nennen, was sich einige hier leisten.

Hier werden aufgrund irgendwelcher Vermutungen Leute beschimpft, ob es falsche Schlüsse zum "Arschloch-Arzt" sind, weil einer sich etwas aus Medienberichten zusammenfantasiert hat, oder Fightmeyer, der mich hier auf Übelste per PN beleidigt. Ich habe Fightmeyer nun auf die Igno gesetzt,und werde entsprechend seine Beiträge weder lesen noch darauf antworten, und hoffe, dass das Thema damit erledigt ist. Ich bin mir zu gut dafür, mit einer solchen Person in irgendeiner Form zu kommunizieren.

[Uncoolman]

Dank der Evolution werden wir es bald mit einer noch fieseren Variante zu tun haben. Da das aber ja nur Linkspropaganda ist, gehe ich jetzt in meinen Keller und mache mit 300 Freunden eine Corona-Party. Danach veranstalte ich ein Feuerwerk im Garten. Ach ja, und meine Hände habe ich zuletzt vor vier Monaten gewaschen... Papstbesuch und Herrensalon folgen später, wenn ich nach Wuppertal gezogen bin.

Oh mann.

[Fightmeyer]

Also das "auf übelste beschimpft" lass ich nicht so stehen. Der Fliegenpilz hatte mich zuerst angeschrieben mit folgendem Text:

"Ich setze dich auf die Igno, ich will von dir nichts mehr hören und lesen. Und genieße den Rotfunk."

Darauf antwortete ich:

"Ich hab nichts anderes erwartet. So macht ihr Querdenker das ja für gewöhnlich, damit ihr nichts außerhalb eurer Bubble wahrnehmen müsst. Frohe Weihnachten!"

Kann nun jeder selber beurteilen, wer hier irgendwie unverhältnismäßig reagiert...

[Gerrit]

Bitte löschen

[mmge71]

Ich bin selbst seit vielen Jahren ehrenamtlicher evangelischer Seelsorger in einem Pflegewohnhaus. Ich habe so viele Menschen, die ich lange Zeit begleitet habe, zugrunde gehen sehen, eine Katastrophe. Ich habe im Mai aufgehört zu zählen. Die Leute verrecken (ich kann es nicht anders nennen), einsam und alleine. Das interessiert aber niemanden. Und ich wünsche niemanden von Euch, langsam zu ersticken. Das ist die tagtägliche Realität. Die Sterberate liegt bei 100%. Jeder, den ich kannte, der sich mit COVID-19 ansteckte, ist auch gestorben. Wir können lange über das Alter und "jeder muss einmal sterben" diskutieren. Ich tue das nicht mehr, zumindest nicht mehr seit Mai diesen Jahres. Ich kenne diese Seite der Pandemie, und zwar hautnah von Menschen, die ich lange begleitet habe.

[Fliegenpilz]

Und ich wünsche niemanden von Euch, langsam zu ersticken. Das ist die tagtägliche Realität. Die Sterberate liegt bei 100%. Jeder, den ich kannte, der sich mit COVID-19 ansteckte, ist auch gestorben.

Ich kenne auch jemanden sehr gut, der sich mit COVID-19 ansteckte, nämlich mich. Ich hätte auf die barbarischen Kopfschmerzen verzichten können, auch darauf, dass ich einen Monat lang eine Hals- und Mittelohrentzündung heftigster Art hatte, gegen die kein Mittel half.

Mein Cousin hatte zwei Tage Fieber, auch lange Kopfschmerzen, das wars. Bei einem Jugendfreund dasselbe.

Ins Alten- oder Pflegeheim geht man nun einmal nur, wer körperlich nicht mehr gut drauf ist. Klar, dass die Bewohner an COVID-19 sterben. Das wäre bei einer starken Erkältung oder Grippe auch geschehen.

Dass es natürlich etwas anderes ist, wenn man in deinem Fall persönlich betroffen ist, weil man die Leute kannte, sehe ich ein. Aber aus der Ferne betrachtet, ist die Entwicklung nur logisch.

Letztendlich kommt es wahrscheinlich auf die Kombination Viruslast und körperlicher Zustand an, wie schwer jemand oder ob erkrankt.

[Möwe]

@ mmge71:
Ich bin immer wieder sprachlos, wenn Menschen sowas erleben, was du erlebst. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass es Leute gibt, die dich ordentlich drücken.

Ich selbst habe mal vor 20 Jahren als Aushilfe in einem Altenheim gearbeitet und musste nach 1 1/2 Jahren aufhören, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich kann nur den Hut vor dir ziehen.

[Fightmeyer]

Letztendlich kommt es wahrscheinlich auf die Kombination Viruslast und körperlicher Zustand an, wie schwer jemand oder ob erkrankt.

Das ist aber viel zu kurz gedacht. Ja sicher, wird Corona bei den wenigsten schwere Verläufe nach sich ziehen. Und wenn der 90jährige nicht an Corona gestorben wäre, dann wäre er vermutlich an irgendetwas anderem gestorben. Das mag ja sein. Wenn ich aber innerhalb kürzester Zeit zahlreiche von solchen Patienten in den Krankenhäusern habe, habe ich eben keinen Platz mehr für die "normalen" Kranken und dann bricht das Gesundheitssystem zusammen.
Da kann man sich natürlich hinstellen und sagen "Mir macht Corona nichts, ich bin ja jung und fit." - aber wenn ich morgen vom Auto angefahren werden und medizinische Versorgung brauche, die ich dann nicht erhalten kann, weil die Intensivstation mit Coronapatienten voll ist, dann nützt mir das auch nichts.
Dass das so schwer zu verstehen ist, man, man, man...

[westernstar]

Hmm... Hatte Fliegenpilz nicht noch letztens Angst um die Eltern, die sich ständig mit anderen Leuten treffen?

Ich habe keine Panik, aber ich will mich nicht anstecken und ich will auch keine mir nahestenden Menschen verlieren. In meinem entfernten Bekanntenkreis sind schon Leute mittleren Alters an Corona gestorben, ohne Vorerkrankungen. Ist ja schön, wenn man einen milden Verlauf hat, aber es kann auch anders sein... Und ich glaube, dass ich durchaus weiß, wie es ist, auch an anderen Dingen schwer zu erkranken, deswegen muss ich Corona aber nicht locker sehen.

Und im Krankenhaus will man momentan tatsächlich nicht mit anderen Dingen liegen. Da war ich im Oktober und zu der Zeit ging es gerade erst richtig los. Will nicht erleben, wie es aktuell aussieht (höre es nur von Bekannten, die dort arbeiten).

[Fliegenpilz]

Ja, hatte ich auch, ich bin froh, dass sie vernünftig geworden sind. Ich hätte auch vor 3-4 Jahren so gedacht, wenn die Zeitungen getreulich jeden Grippetoten gezählt hätten. Aber damals haben die Medien es "versäumt", die Menschen in Panik zu versetzen, im Gegensatz zu Covid-19.
Und die Krankenhäuser sind damals auch übergelaufen, ohne dass die Politik eingegriffen hat. Das fand kaum einer besorgniserregend, das war eben so. Und nun ist ein Keim dazugekommen, der sich ähnlich verhält und für dieselben Probleme sorgt, und alles dreht vor Angst durch.

Ich kann nur aus meinen Erfahrungen sagen, dass Covid-19 zwar unangenehm ist, aber nicht die ganzen Maßnahmen rechtfertigt. Viele merken ja auch gar nichts von der Infektion.

Man hätte sich lieber etwas überlegen sollen, wie man vunerable Gruppen abschottet, z.B. durch Lieferdienste oder wie in Tübingen durch spezielle Einkaufszeiten, oder wie man sie sonst schützen kann.
Und auch Ältere sind keine kleinen Kinder, wer wie meine Mutter das Unglück für ein bisschen Spaß in Kauf nehmen möchte, der soll das tun. Ich bin froh, dass ich sie jetzt soweit habe, dass sie es lässt, es hat mich Nerven genug gekostet. Den Tod durch Dummheit hätte ich nicht akzeptieren können. Inzwischen bereut sie es rückblickend selbst.

[mmge71]

Klar, dass die Bewohner an COVID-19 sterben. Das wäre bei einer starken Erkältung oder Grippe auch geschehen.

Da muss ich Dir leider widersprechen. Ich kenne dort niemanden, der an einer starken Verkühlung oder einer Grippe (dagegen werden auch alle geimpft) gestorben wäre. Das ist eine rein heuristische Aussage basierend auf mehr als 10 Jahren Erfahrung. COVID-19 hat da leider eine ganz andere Dimension, da besteht für mich kein Zweifel.

Und Du wirst es nicht glauben, dort leben auch viele gesunde Menschen ab 60, die einfach von ihren Verwandten abgeschoben wurden. Altsein, heisst nicht immer auch krank und knapp vor dem Sterben zu sein.