mmge71 hat geschrieben: ↑19.01.2021, 17:30
Und ein noch besseres Beispiel, wie Mythen geboren werden ...
Was meinst du damit?
JoeX hat geschrieben: ↑19.01.2021, 17:39
Ist es bei euch so das diese Leute nen Taxi zum Buspreis nehmen können? Oder ähnliches was euch vlt. hilft?
Nicht, daß ich wüßte. Aber selbst wenn, was würde das helfen? Hinfahren kann ich sie auch. Aber ich kann dann nicht einfach das Auto vor der Türe stehen lassen, um meine alte Mutter zu dem genauen Ort zu bringen, wo sie dann die Impfung bekommt. Soll ich sie da erst mal wie lange alleine in der Kälte rumstehen lassen, während ich einen Parkplatz suche? Und nach der Impfung wieder, während ich das Auto hole? Oder sie einfach alleine reinschicken mit der stetigen Befürchtung, daß sie sich da nicht wirklich richtig zurechtfindet?
Auch ein Taxifahrer würde meine Mutter wohl nicht den ganzen Weg hinweg begleiten. Mal abgesehen davon, daß ich absolut nicht will, daß meine Mom zur Zeit in ein Taxi oder ein anderes öffentliches Verkehrsmittel steigt.
Wäre es nicht eher beschleunigt wenn beide zuhause ihre Spritze erhalten. Ich meine es kommt doch eh einer, und im Impfzentrum wird dann doch so gesehen ein Platz frei.
So eben sehe ich es auch. Und es sollte auch nicht viel Bürokratie oder Verwirrung verursachen, denn das mobile Impfen kommt ja sowieso erst dran, wenn die meisten der Gruppe schon geimpft wurden. Die hängt man also sowieso irgendwie hinten dran.
Möwe hat geschrieben: ↑19.01.2021, 19:09
Anscheinend nicht. Es gibt hunderte von Entscheidungen, die vorab getroffen werden müssen. Wenn eine der Grundentscheidungen z.B. lautet, dass man nur die dringenden Fälle zu Hause impft, da dies besonders aufwendig ist und besonders strategisch geplant werden muss, dann werden weitere Entscheidungen auf dieser Grundlage getroffen. Dann kann nicht einfach noch jemand, der im selben Haushalt wohnt, einfach dazugefügt werden.
Es ist natürlich blöd für die arme Mutter von Joey, und für sie (und die meisten, die noch nie ultrakomplexe Planungen erstellen mussten) nicht nachvollziehbar, warum das so ist. Für sie sieht es einfach aus, es anders zu machen.
Hinzu kommt, dass diejenigen, die das alles geplant haben, sowas noch nie in diesem Ausmaß gemacht haben. Eventuell haben sie Grundenscheidungen getroffen, die sie zu stark einschränken.
Oder sie haben ein IT-System, dass eigentlich nicht für solche Planungen ausgelegt ist. Ich sage nur: Faxgeräte.
Bei der nächsten Pandemie ist alles besser organisiert. Siehe auf den Osten der Welt, wo es sowas schon gab. Die wussten sofort, was zu tun ist, und hatten von Anfang an einen Vorteil.
In den Pflegeheimen geht es doch auch, daß alle gemeinsam geimpft werden. Selbst die, die vielleicht noch keine 80 Jahre alt sind. Oder keine schlimmen Vorerkrankungen haben. Dabei sind die Senioren, die zu Hause leben, viel stärker Risiken ausgesetzt eigentlich. Denn sie müssen ja einkaufen gehen oder jemanden haben, der dies für sie macht und selbst wahrscheinlich alle möglichen Kontakte hat. Für Privatsenioren gibt es auch keine kostenlosen Corona-Tests für sie selbst oder ihre Kontaktpersonen, so wie in Pflegeheimen.
Eigentlich fühlt man sich gerade verarscht, wenn man sich selbst um seine nicht mehr komplett selbständigen Eltern kümmert, statt sie einfach, vielleicht noch mit Zuschüssen auf Steuerzahlerkosten, in ein Heim abzuschieben.
Man wird eigentlich bei fast allem benachteiligt/vergessen.
Und dann sprechen alle davon, daß die armen Senioren in den Pflegeheimen doch vereinsamen. Nicht, daß ich jetzt sagen will, sie bräuchten keine Besuche von ihren Liebsten. Aber sie haben zumindest ihre ganzen Mitbewohner. Meine Eltern sind jetzt schon seit einem Jahr sozusagen eingekerkert, da sie wahrscheinlich eine Corona-Infektion nicht überleben würden, mit fast keinen Kontakten und dem Gang nach draußen fast nur noch zu Arztbesuchen. An solche Leute denkt anscheinend keiner, zumindest werden sie nicht ständig im TV oder sonstigen Nachrichten erwähnt, so wie Bewohner von Pflegeheimen oder Schüler oder Kindergartenkinder.
Also nein, ich kann es wirklich nicht nachvollziehen, was so schwer daran wäre, meiner Mutter zusammen mit meinem Vater zu Hause eine Impfung zu verpassen und dann halt einfach ein Häkchen neben ihren Namen zu machen. Ich könnte verstehen, daß sowas nicht geht, wenn z.B. ich mitgeimpft werden wollte. Weil ich nicht zu Gruppe 1 gehöre. Aber nicht bei über 80-jährigen schwerkranken Personen.
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)