Hexenjohanna hat geschrieben: ↑16.04.2021, 21:07
Trifft auch auf Studenten zu, deren Prüfungen z.B. nur in einem bestimmten Semesterhalbjahr stattfinden. Wenn ihnen dabei das WLAN wegbricht, müssen sie zwangsweise eine "Ehrenrunde" von einem Jahr drehen, damit sie den Schein bekommen, der kann nicht wiederholt werden. (Vermutlich weil vermutet wird, dass der Zwischenfall provoziert wurde). Dabei könnte man räumlich entfernte Präsenz-Prüfungssituationen durchaus realisieren, wenn man denn kreativ oder fleißig wäre. Aber "egal", sie haben ja noch viele Jahre vor sich.
Kann man so pauschal nicht sagen. Ja, ich bin auch ziemlich von der Behörde enttäuscht – sonst meckert sie immer, dass die Hochschulen ja wegen der Selbstverwaltung nie das machen, was die Behörde will, aber jetzt sagen sie, sie hätten bewusst keine Konzepte für Online-Prüfungen entwickelt, weil das ja Sache der selbstverwalteten Hochschulen sei. (Gut, man kann den Spieß ebenso umdrehen und den Hochschulen den Schwarzen Peter zuschieben, dass aus der Behörde aber gar nichts kam, erst wenige Wochen vor den Wintersemesterprüfungen, wurde der rechtliche Rahmen dort erörtert.)
Mein eigentlicher Punkt ist aber, dass es sehr wohl einige Lehrende gab, da Wochen damit verbracht haben, sich gangbare Konzepte für digitale Prüfungen auszudenken. Von mangelndem Fleiß und Willen kann da (pauschal) keine Rede sein.
Wobei ich allerdings nicht verstehe, dass man aus den Prüfungsleistungen nicht weitaus häufiger Hausarbeiten gemacht hat. Sicher, es wird schwierig, das mit den vorherigen Klausuren vergleichbar zu gestalten, aber da sage ich halt: Wir haben eine besondere Situation, da muss man irgendwo Abstriche machen.
In Schweden war es sowieso gang und gäbe, dass Prüfungsleistungen durch Heim-Klausur oder Projektarbeit abgegolten wurden. Klar, mit Klausuren kann man "härter" testen, aber auch sinnvoller? Diese Notenfixierung in Deutschland finde ich veraltet.
Hexenjohanna hat geschrieben: ↑16.04.2021, 21:07
Habe heute von Eltern eines Grundschülers gehört, dass ihr Sohn nicht mal mehr in den Distanzunterricht kommen darf, wenn sie sich weigern, ihn regelmäßig schnelltesten zu lassen. Hmm, da schrillen z.B. meine DaSchu- Glocken... sie wollen jetzt klagen.
Da wüsste ich jetzt gerne mehr Details.
Bei uns wird in der Grundschule getestet. Die Kinder machen das selbst vor den Klassenlehrerinnen (fast) jeden Morgen. Bei diesem Modell sehe ich eigentlich keinen Grund, die Teilnahme am Test zu verweigern.
Warum aber das Kind dann nicht am
Distanzunterricht teilnehmen darf, verstehe ich genausowenig. Da sitzt das Kind eh zu Hause, ist doch für die Präsenzkinder und Lehrerinnen dann egal, ob es Corona haben könnte oder nicht. Es gibt ja auch immerhin eine Schulpflicht, die nicht ausgesetzt ist, nur die Präsenzpflicht ist teilweise ausgesetzt.
Klingt vielleicht etwas verworren: Inzwischen kann ich die Menschen, die der Maßnahmen müde sind, noch besser verstehen. Ich persönlich komme gerade nämlich relativ gut klar. Das Soziale fehlt mir oberflächlich kaum, das habe ich ja durch Kinder und Familie abgedeckt. Nur ein tieferes Gespräch mit sehr guten Freunden fehlt mir ab und zu (das bekomme ich auch digital nicht hin). Aber der Rest hat sich ganz gut eingespielt. Obwohl oder gerade weil ich momentan mit den Kindern allein bin, denn dadurch habe ich jetzt Unterstützung meiner Mutter, wodurch alles doch ganz gut läuft. Nur was so Organisatorisches und Kleinigkeiten angeht, habe ich großen Aufholbedarf. Für mich kommt aber der positive Aspekt, mehr Zeit mit der Familie zu haben, momentan wieder stark zum Vorschein. Daher kann ich umso mehr die Menschen verstehen, die diesen Ausgleich nicht haben. Gerade auch der von Johanna erwähnte Aspekt der verbotenen Heimbesuche ist da sehr schwierig. Aber es ändert sich da ja auch gerade was, hoffen wir, dass sich das mit der fortschreitenden Durchimpfung jetzt auch rasch flächendeckend ändern kann.
Apropos Impfung: Da wundert mich doch der so unterschiedliche Fortschritt in den verschiedenen Bundesländern. In Berlin scheint man ja schon sehr weit zu sein, denn wenn ich das richtig deute, werden dort schon über 60-jährige und Jüngere (wenn Risikopatient) geimpft, während z.B. in Niedersachsen Risikopatienten Ü70 noch immer keinen Termin haben. Liegt das vielleicht auch am unterschiedlichen Durchschnittsalter in den Bundesländern? Aber schön, dass das Tempo stetig zu steigen scheint. Für mich bedeutet jede geimpfte Person im Bekanntenkreis (momentan leider erst zwei) eine Person mehr, mit der man sich mit weniger Bedenken treffen könnte.