Straffällige Ausländer abschieben

oder neudeutsch: Off-Topic
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DasJan
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Beitrag von DasJan »

MMFan hat geschrieben:Will ja kein Spielverderber sein, aber bevor das hier noch rechtslastig(er) wird, bitte ich doch die Admin's das ganze hier zu beenden, auch wenn es vorher schon Politik-Threads gegeben hat!
Ich sehe hier nichts, was ich stoppen müsste, erst recht keine Rechtslastigkeit. Und Politik ist als Thema durchaus groß genug, um auch in mehreren Threads diskutiert zu werden.

Das Jan
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AndyBundy
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Beitrag von AndyBundy »

mir gings doch nicht darum, dass man die straffälligen und faulen Deutschen(ich meine beide Adjektive zusammen, das ist ein logisches UND) woanders abschieben soll. Aber warum soll man Ausländer aus gleichen Gründen abschieben? Dann sollten wir doch alle einfach eingesperren, damit Sie der Gesellschaft nicht zur Last fallen(Sie werden uns aber zur Last fallen). Deutschland ist einfach überbevölkert, so wie die ganze Welt. Du zahlst für mehr Leute, als eigentlich nötig. Ich möchte nicht sagen, dass die Arbeitslosen zu viel sind, sicher nicht. Es ist einfach ein allgemeines Problem und das in jedem Land. Wo zu viele sind, da setzen Flüchtlingsströme ein, sowohl legal als auch illegal. Wenn diese Ströme nicht einsetzen wollen, weil die Lage noch nicht hoffnungslos genug aussieht, dann will die Regierung mit rechtlichen Mitteln dies provozieren. Ich denke, das wird sich in unserer Gesellschaft ehh kaum ändern, selbst wenn einige schon daran arbeiten, die Gesellschaft einen Tick zum Umdenken anzuregen.
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Threepbrush
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Beitrag von Threepbrush »

AndyBundy hat geschrieben:Deutschland ist einfach überbevölkert, so wie die ganze Welt.
Das ist so nicht richtig, die Geburtenzahlen in Deutschland sind schon seit Jahren rückläufig. Unser Problem wird in den nächsten Jahren nicht ein zuviel sondern ein zu wenig an Bevölkerung sein.
Wobei aber das eigentliche Problem ist, dass auf der einen Seite die Geburtenzahlen gleichbleibend gering bleiben, auf der anderen Seite die Lebenserwartung immer höher wird. Was zur Folge hat, dass immer weniger mit ihrem Einkommen für immer mehr ohne Arbeitseinkommen aufkommen müssen.
Das wäre übrigens ein gutes Argument, um mehr junge Ausländer ins Land zu holen :) .
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

AndyBundy hat geschrieben:mir gings doch nicht darum, dass man die straffälligen und faulen Deutschen(ich meine beide Adjektive zusammen, das ist ein logisches UND) woanders abschieben soll. Aber warum soll man Ausländer aus gleichen Gründen abschieben?
Weil man das damit rechtfertigen könnte, daß sie hier nur zu Gast sind...und wenn der Gast Ärger macht, schmeißt man ihn raus. Ist dann nicht mehr unser Problem.
Wenn der EIGENE Sohn Ärger macht, schmeißt man ihn für gewöhnlich nicht raus.
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subbitus
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Beitrag von subbitus »

Naja aber Ausländer, die hier geboren sind und schon ihr lebenlang hier wohnen, würde ich jetzt nicht als Gäste bezeichnen. Gäste kommen mal kurz zu Besuch und verschwinden dann wieder. ;)
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DasJan
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Beitrag von DasJan »

subbitus hat geschrieben:Naja aber Ausländer, die hier geboren sind und schon ihr lebenlang hier wohnen, würde ich jetzt nicht als Gäste bezeichnen.
Aber als "Ausländer"?

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subbitus
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Beitrag von subbitus »

Und?
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DasJan
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Beitrag von DasJan »

Ich habe mich nur gerade gefragt, was jemanden, der hier geboren wurde und sein ganzes Leben lang hier lebt, noch zum "Ausländer" macht.

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KhrisMUC
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Beitrag von KhrisMUC »

Threepbrush hat geschrieben:
AndyBundy hat geschrieben:Deutschland ist einfach überbevölkert, so wie die ganze Welt.
Das ist so nicht richtig, die Geburtenzahlen in Deutschland sind schon seit Jahren rückläufig. Unser Problem wird in den nächsten Jahren nicht ein zuviel sondern ein zu wenig an Bevölkerung sein.
Was hat denn der Rückgang mit der aktuellen Übervölkerung zu tun?
Cola ist gesund, weil in einem Liter nur noch 30 statt 33 Zuckerwürfel sind?

Unser Problem wird nicht "zu wenig Bevölkerung" sein, sondern zu wenig arbeitende Bevölkerung.
Schon jetzt müssen immer weniger junge Menschen die astronomisch hohen Gesundheitskosten für immer mehr alte Menschen unter sich aufteilen.
Der medizinische Fortschritt und der hippokratische Eid werden in absehbarer Zeit dazu führen, dass wir uns 10 Euro Praxisgebühr zurückwünschen werden.

Aber zum Thema: in einem Interview heißt es, es gäbe einen deutlichen Zusammenhang zwischen Bildung und Gewaltbereitschaft. Hier muss angesetzt werden.
Das Problem: sowohl schlägernde "Ausländer" als auch Neonazis sind oft dumm wie Brot. Und von einer Lösung für das Generalproblem Dummheit sind wir leider noch sehr weit weg.

[brutaler Realismus]Ein erster Schritt aus der Misere: sämtliche Warnhinweise auf giftige Inhaltsstoffe, Hochspannung, etc. entfernen sowie alte Menschen in Würde sterben lassen, anstatt sie durch Einpflanzung von woanders dringender benötigten Spenderorganen oder wahnsinnig teure Operationen weitere zwei Jahre in Krankenhausbetten dahinvegetieren zu lassen.[/brutaler Realismus]

Mein Lieblingszitat in diesem Zusammenhang: http://bash.org/?628630
Use gopher repellent on funny little man
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Threepbrush
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Beitrag von Threepbrush »

KhrisMUC hat geschrieben:
Threepbrush hat geschrieben:
AndyBundy hat geschrieben:Deutschland ist einfach überbevölkert, so wie die ganze Welt.
Das ist so nicht richtig, die Geburtenzahlen in Deutschland sind schon seit Jahren rückläufig. Unser Problem wird in den nächsten Jahren nicht ein zuviel sondern ein zu wenig an Bevölkerung sein.
Was hat denn der Rückgang mit der aktuellen Übervölkerung zu tun?
Cola ist gesund, weil in einem Liter nur noch 30 statt 33 Zuckerwürfel sind?

Unser Problem wird nicht "zu wenig Bevölkerung" sein, sondern zu wenig arbeitende Bevölkerung.
Schon jetzt müssen immer weniger junge Menschen die astronomisch hohen Gesundheitskosten für immer mehr alte Menschen unter sich aufteilen.
Threepbrush hat geschrieben: Wobei aber das eigentliche Problem ist, dass auf der einen Seite die Geburtenzahlen gleichbleibend gering bleiben, auf der anderen Seite die Lebenserwartung immer höher wird. Was zur Folge hat, dass immer weniger mit ihrem Einkommen für immer mehr ohne Arbeitseinkommen aufkommen müssen.
Das wäre übrigens ein gutes Argument, um mehr junge Ausländer ins Land zu holen :) .
Vielleicht liest du dir beim nächstem mal mein Posting einfach bis zum Ende durch...
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subbitus
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Beitrag von subbitus »

DasJan hat geschrieben:Ich habe mich nur gerade gefragt, was jemanden, der hier geboren wurde und sein ganzes Leben lang hier lebt, noch zum "Ausländer" macht.

Das Jan
Du hast natürlich recht, wahrscheinlich ist das der Grund, warum man mittlerweile von "Menschen mit Migrationshintergrund" spricht. Da sollte man sich nochmal ein schöneres Wort ausdenken...
Vielleicht "gleichberechtigtes Mitglied der Gesellschaft". ;)
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Beitrag von max_power »

Ich finde, dass das Wort Ausländer deutlich greifbarer ist als "Menschen mit Migrationshintergrund" oder "nicht-deutschstämmige". Negativ belastet ist es für mich nicht. Obwohl... Es drückt ja immer eine Art Abgrenzung und keine Dazugehörigkeit aus. Ich bin unentschlossen, aber glaube, dass die Political Correctness manchmal übertrieben wird und dann kommen u.a. irgenwann merkwürdig anmutende Wortkonstrukte dabei raus.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Beitrag von neon »

AndyBundy hat geschrieben:mir gings doch nicht darum, dass man die straffälligen und faulen Deutschen(ich meine beide Adjektive zusammen, das ist ein logisches UND) woanders abschieben soll. Aber warum soll man Ausländer aus gleichen Gründen abschieben? Dann sollten wir doch alle einfach eingesperren, damit Sie der Gesellschaft nicht zur Last fallen(Sie werden uns aber zur Last fallen). Deutschland ist einfach überbevölkert, so wie die ganze Welt. Du zahlst für mehr Leute, als eigentlich nötig. Ich möchte nicht sagen, dass die Arbeitslosen zu viel sind, sicher nicht. Es ist einfach ein allgemeines Problem und das in jedem Land. Wo zu viele sind, da setzen Flüchtlingsströme ein, sowohl legal als auch illegal.
Ich glaube Du machst da einen Denkfehler. Du kannst nicht den Grund für die Arbeitslosigkeit auf die Überbevölkerung schieben. Wo viele Menschen leben, gibt es viele Verbraucher, damit viel Bedarf an Dienstleistung und Ware. Das Verhältnis zwischen Bevölkerungsmasse und Arbeitsplätzen sollte bei einem Dorf mit 2000 Menschen genau so funktionieren wie bei einem Staat mit 80 Millionen oder einem Planeten mit 6,5 Milliarden. Theoretisch jedenfalls.

Daß die Arbeitslosenzahlen so hoch sind, hat mehrere Gründe.

Zum Einen hat der Arbeitslosenmarkt eine gewissen Eigendynamik. Je höher die Zahl der Arbeitslosen, desto eher die Akzeptanz der Arbeitslosigkeit. Heute schämt man sich nicht mehr, wenn man arbeitslos ist, es betrifft schließlich einen enorm hohen Teil der Gesamtbevölkerung. Das widerum liefert denjenigen, die gar nicht arbeiten wollen oder sich für schmutzige und unbequeme Arbeit zu fein sind, eine gute Ausrede.

Dann kommt hinzu, daß große Firmen vermehrt Arbeitsplätze abbauen. Maschinen sind nun mal wesentlich pflegeleichter und kostengünstiger als Menschen. Diese Denke ist nicht schön, aber so ist es halt leider. Wo vor 10 Jahre noch 100 Menschen gearbeitet haben, sind es nun oft nur noch 10. Auch die technische Entwicklung in der EDV hat in den letzten 20 Jahren eine Menge Arbeitsplätze gekostet. Wer früher 20 Briefe am Tag auf der Schreibmaschine geschrieben hat, kann dank PC heute 100 am Tag schaffen.

Ein dritter wichtiger Punkt ist, daß es in vielen Berufen kaum qualifizierte Deutsche gibt. Daß man sich dann, gerade bei gut bezahlten Stellen, Ersatz aus dem Ausland holt, kann man den Arbeitgebern wohl kaum übel nehmen. Auch der Arbeitsmarkt folgt schließlich den Regeln von Angebot und Nachfrage. Der Mangel an Personal aus eigenen Reihen ist aber nicht nur eine Folge verfehlter Bildungspolitik, sondern hängt auch viel mit der Lernbereitschaft mancher Jugendlicher zusammen. Ich habe manchmal das Gefühl, daß viele überhaupt keine Ahnung haben, was sie in ihrem Leben tun wollen und auch kein Interesse, mal ernsthaft darüber nachzudenken. Irgenwo kann ich das auch verstehen, teilweise ist das schon die zweite Generation von Arbeitslosen. Wenn Du in der Arbeitslosigkeit der Eltern aufwächst, weißt Du von Kind an, daß es auch so geht.

Dann kommt noch hinzu, daß die Produktion von Ware inzwischen größtenteils ins Ausland verlagert wird, weil dort wesentlich günstiger produziert werden kann.

Es gibt eine Menge Gründe für hohe Arbeitslosenquoten. Aber die Überbevölkerung ist sicher keiner.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

subbitus hat geschrieben:
DasJan hat geschrieben:Ich habe mich nur gerade gefragt, was jemanden, der hier geboren wurde und sein ganzes Leben lang hier lebt, noch zum "Ausländer" macht.

Das Jan
Du hast natürlich recht, wahrscheinlich ist das der Grund, warum man mittlerweile von "Menschen mit Migrationshintergrund" spricht. Da sollte man sich nochmal ein schöneres Wort ausdenken...
Vielleicht "gleichberechtigtes Mitglied der Gesellschaft". ;)
Davon ist doch aber auch gar nicht die Rede. Personen, die hier geboren sind oder die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben, sind doch eh keine Ausländer mehr. Egal ob sie oder die Vorfahren hierher eingewandert sind.

Es geht doch bei der Debatte nur um Ausländer. Also alle, die eben nicht jene Staatsbürgerschaft haben.
Und in dem Fall finde ich den Grundgedanken der Abschiebung gar nicht mal soooo verkehrt. Warum sollten wir bei straffälligen Ausländern unsere eigenen Gefängnisse und Verwaltungen belasten...?
mmfs001
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Beitrag von mmfs001 »

Fightmeyer hat geschrieben: Und in dem Fall finde ich den Grundgedanken der Abschiebung gar nicht mal soooo verkehrt. Warum sollten wir bei straffälligen Ausländern unsere eigenen Gefängnisse und Verwaltungen belasten...?
Das Warum kann ich Dir nennen :wink:

Ein "Ausländer" der nicht die Möglichkeit hat die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen ist i.d.R. ein Asylant. Anders gesagt er wurde in Deutschland aufgenommen weil ihm in seinem Heimatland Krieg, Folter, Tod oder sonstige grausame Schicksale drohen.

Eine Abschiebung ist schon aus Gründen des Menschenrechts nicht möglich.

Die ganze Diskussion ist allein deshalb schon absurd, weil eine Abschiebung in den meisten Fällen rechtlich gar nicht möglich ist. Es handelt sich um reinen Populimus um auch den letzten letent ausländerfeindlichen Deutschen an die Wahlurne zu lotzen.

Gruß
Micha
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