Was ist besser: Schule oder Arbeiten?

Hier könnt ihr nach Herzenslust plaudern.

Was ist beser: Schule oder Arbeiten

Schule!.....
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Arbeiten!...
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

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max_power
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Beitrag von max_power »

Hm, das ist eine wirklich schwierige Frage, vor allem wenn man Uni noch dazu nimmt, auf der anderen Seite aber beachtet, dass ich das richtige Arbeitsleben noch nicht kenne.
Ich hatte mal einen Ferienjob in einer ehemaligen Mühle, die inzwischen zu einer Art Recyclingfabrik umgebaut wurde. Aus alten Keilriemen und gemahlenem Altpapier wurde lärmdämmendes Material für den Straßenbau produziert. Das war harte Drecks- / Knochenarbeit für einen Hungerlohn (zehn DM die Stunde). Aber es war doch eine gute Zeit. Man hatte seinen geregelten Tag und wusste genau, wann Feierabend ist. Man hat Geld verdient, immerhin 1600 DM im Monat. Ich war danach zwar ziemlich kaputt, aber mit der Zeit hätte ich mich vielleicht daran gewöhnt und – als fest Angestellter – genau gewusst, wie ich mich nicht überarbeite (ich wage zu behaupten, dass ich zu den gewissenhaftesten Arbeitern gehörte).
Ein anderes Mal habe ich als Praktikant in einem Computergeschäft gearbeitet. Dort war die Arbeit eher lasch, aber hat sehr viel Spaß gemacht, es herrschte echt eine gute Atmosphäre, aber gab zu der Zeit nur wenig zu tun.
Die beiden Jobs würden mir gut gefallen und ich würde sie der Schulzeit vorziehen. Allerdings würde ich bei beiden auch nur relativ wenig verdienen. Durch meine Schulbildung, mein Studium, einigen Versprechungen und Erwartungen bin ich aber so weit, dass ich gerne mehr möchte. Ich kann auf jeden Fall anspruchsvollere Arbeiten ausführen. Dabei könnte ich – hoffe ich zumindest ;) – mehr verdienen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich auf die Dauer bei einer Arbeit wie in der Mühle abstumpfen würde.
Das Studium ist sehr hart, deutlich mehr Arbeitsaufwand als in der Schule. Er scheint aber sehr stark vom Fach abzuhängen. Die Schulzeit war vor allen Dingen zum Kotzen, da man nie Geld hatte und meine Klasse der reinste Horror war. Dennoch denke ich mir gerade momentan manchmal, dass es schön wäre, noch mal diese Zeit zu durchleben. Inzwischen könnte ich ganz anders an die Sache gehen und verspreche mir dadurch, dass ich eine echt schöne Zeit gehabt haben hätte können.
Der Vorteil beim Studium ist die Freiheit, die man hat. Man darf Fehler machen und hat nicht das Schlimmste zu befürchten (noch nicht…). Man hat etwas mehr Geld zur Verfügung als früher und kann sehr unabhängig sein. Problematisch ist, wenn man sich nicht richtig von seiner Arbeit für das Studium abgrenzen kann. So kann es schnell passieren, dass man keinen Feierabend macht, weil man meint, man könne noch die eine Aufgabe eben erledigen, oder, wenn man Feierabend macht, hat man ein schlechtes Gewissen und schafft es nicht richtig, sich zu entspannen.
Es hängt also wohl von den eigenen Vorlieben und Ansprüchen ab, was für einen nun die beste Zeit ist. Wenn ich einen netten Job in einem PC-Fachgeschäft (klein und fein, keine Kette) hätte und dort mit den Kollegen perfekt klar komme, könnte das eine tolle Zeit sein. Die Frage ist aber, ob ich dafür zum Einen nicht doch zu hohe Ansprüche habe und zum Anderen, ob der Job für die heutige Zeit sicher genug wäre, oder ob er mir nicht irgendwann doch zum Halse raushinge.
Hm, das ist alles schwer zu sagen…
Nomadenseele

Beitrag von Nomadenseele »

Kommt halt auf die Fächerkomination an. Ich arbeite immer am Wochenende, wodurch ich auf eine 7-Tage-Woche komme. Aber ich finde es einfach schön, wenn sich auf Gebiete konzentrieren kann, die einen wirklich interessieren, als wie in der Schule, wo man alles machen muss. Obwohl ich heute mit größten Vergnühen studiere, was ich in der schule abgrundtief gehaßt habe...allerdings erst nach einigen Fachwechseln. Das Problem ist, dass ich keine Lust habe, 5 Tage die Woche in einem Job abzuhängen, der mir gar keinen Spaß macht, in die Museums- / Forschungsbranche ist nicht gerade mit freien Stellen überhäuft. ich bleibe also lieber an der Uni, als irgendwelchen Mist zu machen.[/quote]

Und was machst Du, wenn das Studium vorbei ist? Tut mir leid, aber so wie Du es jetzt beschrieben hast, klingt das Studium für Dich wie ne Notlösung und das kanns ja wohl auch nciht sein.[/quote

Nein, es ist überhaupt keine Notlösung, ich habe nur Angst danach einen Job zu kriegen, der total stupide ist und nur dem Broterwerb dient. Außerdem bin ich an der Uni total glücklich und fühle mich wohl. Ich habe schon überlegt, parallel Grundschullehramt zu studieren. Die Arbeitszeiten wären ideal und, was für mich wichtig ist, ich könnte auf Land ziehen. Am liebsten in die Eifel (träum).
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Ich denke mal, daß man seinen Traumjob kriegt ist sowieso fernab jeder Realität. ( Es sei denn , man ist die Tochter von Lionel Richie oder Aaron Spelling)
Man wird immer sehr starke Kompromisse eingehen müssen. Und auch wenn ich Dir jetzt den Widn aus den Segeln nehme, so ist das mit dem Lehramt sicherlich ne löbliche Idee, aber praktisch hats keine zukunft. Denn bei sinkenden Schülerzahlen und steigenden Finanzlöchern, sind die Zeiten der Grundschullehrer längst gezählt. Daß da heutzutage nochmal jemand verbeamtet wird ist fast so gut wie ausgeschlossen und dann haste auch wieder das Gebammel um den Arbeitsplatz. Der ist heute sowieso mit oder ohne Abi, mit oder ohne Studium nciht mehr sicher. Das einzigste, was einem da noch weiterhelfen kann sind connections. Wenn man erstmal irgendwo einen Fuß inder Tür hat, dann hat man eventuell noch Chancen.
Nomadenseele

Beitrag von Nomadenseele »

Man wird immer sehr starke Kompromisse eingehen müssen. Und auch wenn ich Dir jetzt den Widn aus den Segeln nehme, so ist das mit dem Lehramt sicherlich ne löbliche Idee, aber praktisch hats keine zukunft. Denn bei sinkenden Schülerzahlen und steigenden Finanzlöchern, sind die Zeiten der Grundschullehrer längst gezählt.

Du sprichst mir da absolut aus der Seele, das sehe ich eigentlich genauso. Meine einzige Chance besteht eigentlich darin, einen wirklich guten Abschluß hinzulegen, um vielleicht doch noch (über Profs ? ) an eine Forschungsstelle im Museum zu kommen. Ich habe jedenfalls keine Lust, den Rest meines Lebens bei einer Versicherung zu fristen, nur weil ich da zufällig während des Studiums reingerutscht ist. Ich meine, dass man Kompromisse machen muß ist mir schon klar, aber ich will halt auch einen Job zu haben, der nicht total frustet, weil es immer dasselbe ist. Wenn ich mir meinen Vater und seine Bekannten ansehe, die zählen alle die Tage bis sie in Rente gehen können. So will ich einfach nicht enden. Ich glaube schon, dass ich bei einer Arbeit im Museum schon recht gut wäre und werde mich im Hauptstudium auch dementsprechend um Praktika bemühen.
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Na dann laß Dein Ziel nciht aus den Augen und viel Erfolg dabei! :!:
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Nomadenseele hat geschrieben:Studieren ist cool, vorrausgesetzt du studierst das richtige. Keine geistigen Klimmzüge wie in der Schule mit Mathe, Physik, aber dafür ne Menge Freizeit.
Insbesondere wenn man Mathe studiert :twisted:
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie begann,
weit überland von Ort zu Ort, ich folge ihr so gut ich kann.
Nomadenseele

Beitrag von Nomadenseele »

Zoldoron hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:Studieren ist cool, vorrausgesetzt du studierst das richtige. Keine geistigen Klimmzüge wie in der Schule mit Mathe, Physik, aber dafür ne Menge Freizeit.
Insbesondere wenn man Mathe studiert :twisted:
Selbst schuld :lol: .
Kruttan
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Beitrag von Kruttan »

Nomadenseele hat geschrieben:
Zoldoron hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:Studieren ist cool, vorrausgesetzt du studierst das richtige. Keine geistigen Klimmzüge wie in der Schule mit Mathe, Physik, aber dafür ne Menge Freizeit.
Insbesondere wenn man Mathe studiert :twisted:
Selbst schuld :lol: .
das ist eine wahre passion...
LEIDENschaft, im wahrsten Sinne des Wortes...

im Ürbigen sehr gut fürs Sozialverhalten und zur Stärkung der Frustationtolranz...
Zuletzt geändert von Kruttan am 14.02.2005, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
>>Laverne, wie bist du nach oben gekommen?<<
>>Ich bin oben? Ups.<<
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Mic
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Beitrag von Mic »

Ich hab mal früher, als ich so in den Tag lebte, über einen Sommer auf einer Baustelle gearbeitet. In Osnabrück wurde damals ein großes Gelände "befriedet", sprich sie wurde von alten Häusern befreit und nun lagen überall Trümmer herum. Da ich nur eine Aushilfskraft war, bestand meine Aufgabe darin, große Steine in kleine zu verwandeln um sie dann anschließend mit einer Schubkarre auf einen Sammelplatz zu transportieren.
Irgendwie hatte das was. Mit braungebrannten nackten Oberkörper unter der sengenden Sonne (war durchweg ca. 30 Grad) mit einem Spitzhacken bewaffnet auf wehrlose Felsbrocken einzuschlagen. Nur unterbrochen von einer eisgekühlten Cola oder einer Zigarette. Am Abend bin ich dann nur noch ins Bett gefallen, fand es aber sehr befriedigend.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Mic hat geschrieben:Ich hab mal früher, als ich so in den Tag lebte, über einen Sommer auf einer Baustelle gearbeitet. In Osnabrück wurde damals ein großes Gelände "befriedet", sprich sie wurde von alten Häusern befreit und nun lagen überall Trümmer herum. Da ich nur eine Aushilfskraft war, bestand meine Aufgabe darin, große Steine in kleine zu verwandeln um sie dann anschließend mit einer Schubkarre auf einen Sammelplatz zu transportieren.
Irgendwie hatte das was. Mit braungebrannten nackten Oberkörper unter der sengenden Sonne (war durchweg ca. 30 Grad) mit einem Spitzhacken bewaffnet auf wehrlose Felsbrocken einzuschlagen. Nur unterbrochen von einer eisgekühlten Cola oder einer Zigarette. Am Abend bin ich dann nur noch ins Bett gefallen, fand es aber sehr befriedigend.
Dann kann ich Dir nur empfehlen in Texas ein mittelschweres Vergehen zu tätigen, dann hast Du das für die nächsten Jahre :lol:
creeping deathaaa
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Beitrag von creeping deathaaa »

Mic hat geschrieben:Ich hab mal früher, als ich so in den Tag lebte, über einen Sommer auf einer Baustelle gearbeitet. In Osnabrück wurde damals ein großes Gelände "befriedet", sprich sie wurde von alten Häusern befreit und nun lagen überall Trümmer herum. Da ich nur eine Aushilfskraft war, bestand meine Aufgabe darin, große Steine in kleine zu verwandeln um sie dann anschließend mit einer Schubkarre auf einen Sammelplatz zu transportieren.
Irgendwie hatte das was. Mit braungebrannten nackten Oberkörper unter der sengenden Sonne (war durchweg ca. 30 Grad) mit einem Spitzhacken bewaffnet auf wehrlose Felsbrocken einzuschlagen. Nur unterbrochen von einer eisgekühlten Cola oder einer Zigarette. Am Abend bin ich dann nur noch ins Bett gefallen, fand es aber sehr befriedigend.

das haben ja auch schon einige schlaue philosophen und schriftsteller behauptet, dass das mit das befriedigenste ist, dass es gibt...und ich hab ähnliche erfahrungen gemacht, also scheint da was dran zu sein :wink: ,nur bin ich zuuu faul, dass zu einem dauerzustand werden zu lassen, schade eigentlich :cry: ...
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Mic
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Beitrag von Mic »

Ob ich dass immer und ewig machen möchte, mag ich bezweifeln. Letztendlich waren die Kollegen einfach nur drösig und nervig. In den paar Wochen konnte ich mich ja noch gut abkapseln und den Einzelgänger mimen, aber auf Dauer wäre das wohl nicht gegangen.

Aber hin und wieder mal hart körperlich arbeiten wäre schon nicht schlecht.
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Beitrag von creeping deathaaa »

mein reden :wink:
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max_power
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Beitrag von max_power »

Mic hat geschrieben:Ob ich dass immer und ewig machen möchte, mag ich bezweifeln. Letztendlich waren die Kollegen einfach nur drösig und nervig.
Ja, das war bei der Arbeit in der Mühle ähnlich. Erschreckend war der Niveauunterschied zwischen Raucher- (etwa 20-25 Mitarbeiter) und Nichtraucherbereich (vier Personen) des Pausenraums. Bei den Nichtrauchern konnte man wenigstens die ganze halbe Stunde Pause aushalten. Na ja, ein paar Nette gab es bei den Rauchern auch, aber die haben die ganze Zeit über nur hinter der Bildzeitung gesteckt und ab und an mal eine absolut unwichtige Schlagzeile vorgelesen und sich gewundert, wie es anderswo doch zugeht.
creeping deathaaa
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Beitrag von creeping deathaaa »

das wär doch mal ne umfrage fürs forum wert :wink:
raucher oder nichtraucher ???
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