Der Einfluss der Medien

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fireorange
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von fireorange »

Ein Problem ist auch, dass die Nachrichten den Leuten gezielt Emotionen vermitteln und nicht mehr objektiv sind, wie es ursprünglich mal als Konzept für Nachrichten gedacht war. Damit meine ich die Aufmachung der Berichte, aber vor allem auch immer mehr die Ansagen der Nachrichtensprecher. Gerade im öffentlich-rechtlichen fällt mir auf, dass es den Leuten immer schwerer fällt objektiv zu sprechen, zumindest bei herausragenden Ereignissen wird das deutlich. Ich hatte vorgestern erst wieder den Eindruck, im Ersten kurz nach der Bekanntgabe des neuen BP, wo dann der Sprecher was darüber erzählt hat, was das doch für eine spannende Wahl war und wie sie uns alle mitgerissen hat. Das nur mal als Beispiel dafür. Wo die Nachrichten nicht mehr objektiv sein können, können wir auch nicht mehr unabhängig entscheiden, wie wir die Infos aufnehmen.

Und nur mal so nebenbei: Ich schreibe nächste Woche ne Fachprüfung über das Thema (Medien/Medienwirkungsforschung, etc.). :wink:
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sinus
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von sinus »

babyboy hat geschrieben:Manchmal denke ich die BRD hat die Methoden der alten DDR übernommen...ist aber nur ein Gefühl. ;)
(BRD und DDR existierten zeitlich parallel.)

Naja, spätestetens im nächsten Regime wird uns dann die Unrechtsdiktatur der BRD offenbart. :)
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Onkel Donald
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von Onkel Donald »

sinus hat geschrieben:Naja, spätestetens im nächsten Regime wird uns dann die Unrechtsdiktatur der BRD offenbart.
Immerhin hat die BRD niemanden erschossen, weil er sie verlassen wollte.
Eine Ente wie du und ich
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sinus
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von sinus »

Onkel Donald hat geschrieben:Immerhin hat die BRD niemanden erschossen, weil er sie verlassen wollte.
Nein, heutzutage heißt das Zauberwort Outsourcing. Andere Leute in anderen Ländern killen ... Kriege auslagern - insbesondere zur Ressourcensicherung. Und die nachrichtendienstliche Arbeit ist uns so gut wie unbekannt. Aber wir schweifen ab. :)
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elevar
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von elevar »

sinus hat geschrieben:Naja, spätestetens im nächsten Regime wird uns dann die Unrechtsdiktatur der BRD offenbart. :)
sinus hat geschrieben:Nein, heutzutage heißt das Zauberwort Outsourcing. Andere Leute in anderen Ländern killen ... Kriege auslagern - insbesondere zur Ressourcensicherung. Und die nachrichtendienstliche Arbeit ist uns so gut wie unbekannt. Aber wir schweifen ab. :)
Mir fehlt da noch was. Eine pauschale Auslassung über den menschenverachtenden Kapitalismus würde die Sache erst richtig rund machen... :wink:
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Fightmeyer
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von Fightmeyer »

sinus hat geschrieben:(BRD und DDR existierten zeitlich parallel.)
offtopic:
BRD war und ist auch heute noch eine nichtoffizielle Abkürzung für Deutschland und wird auch heute noch genutzt.


Ach ja. Der Turbokapitalismus ist menschenverachtend!
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babyboy
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von babyboy »

Weder Kapitalismus, Kommunismus, Marxismus und was es sonst noch alles gibt ist vom Grunde her schlecht. Schlecht ist das was die Menschen daraus machen. Es kommt halt immer die Geld- und Machtgier zum Vorschein oder zumindest ein großer Narzismus. Wenn man von jeder politischen Weltanschauung das Beste nimmt hätte man das Ideale, aber das werde ich nicht mehr erleben...und es ist OT ;)
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sinus
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von sinus »

Fightmeyer hat geschrieben:BRD war und ist auch heute noch eine nichtoffizielle Abkürzung für Deutschland und wird auch heute noch genutzt.
Ich weiß, ich hab nur deshalb das Präteritum verwendet da sie nun nicht mehr nebeneinander existieren. :)
elevar hat geschrieben:Mir fehlt da noch was. Eine pauschale Auslassung über den menschenverachtenden Kapitalismus würde die Sache erst richtig rund machen... :wink:
Ich will mir doch keine Undifferenziertheit vorwerfen lassen. ;)
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Fightmeyer
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von Fightmeyer »

sinus hat geschrieben:
Fightmeyer hat geschrieben:BRD war und ist auch heute noch eine nichtoffizielle Abkürzung für Deutschland und wird auch heute noch genutzt.
Ich weiß, ich hab nur deshalb das Präteritum verwendet da sie nun nicht mehr nebeneinander existieren. :)
Gut gerettet. :mrgreen:
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

Habe mir gestern mal wieder "V Like Vendetta" angesehn, und da fiel mir auf, wie sehr das doch zum Thema Medienmanipulation passt. Mal davon abgesehen dass es ein klasse Film ist, fand ich's schon erschreckend, wie real das wirkte. Ging ja darum, dass die Medien fast komplett vom Staat kontrolliert wurden und den Bürgern nur Angst gemacht werden musste. Gerade die Auflösung, dass England dann selbst einen Virus auf die Bevölkerung losgelassen hat, um am Schluss als strahlender Held mit dem Gegenmittel zu kommen... hat mich dann schon wieder an diese Schweinegrippe erinnert, wie da plötzlich die Medien und pharmazeutischen Konzerne eng mit den Regierungen zusammen arbeiteten... und der Bürger im Endeffekt ziemlich hilflos den Informationen ausgeliefert war, die er zugetrichtert bekam.
Aber interessant war beim Film auch die Darstellung der Bürger selbst. Denn im Gegensatz zu der im Vorbild "1984" doch ziemlich negativen (und auch herablassenden) Art, wie die Hauptfigur den Ottonormalbürger sieht (nämlich dumm und alles glaubend), schienen die im Film ja doch eher selbst denkend zu sein und nicht an alles glaubend, was die Medien ihnen verkauften. Es wurde dann vielmehr angeprangert, dass es die einfachste Lösung ist, passiv zuzuschauen, was der Staat und die Medien für ein Theater veranstalten. Ist vielleicht auch mit einer Grundeinstellung von vielen Deutschen zu vergleichen: Man beschwert sich über die Situation, stellt alle Politiker als Lügner dar, schaut aber weiterhin schön fern und liest die Zeitung, weil man ja wissen will, WAS falsch läuft, ohne selbst daran etwas zu ändern.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von BLINX123 »

Fightmeyer hat geschrieben: Ach ja. Der Turbokapitalismus ist menschenverachtend!
Weitaus weniger als die anderen Systeme.

Wenigstens wird man hier nicht getötet oder eingesperrt, wenn man zuviel oder zu wenig Geld/Nahrung/etc. hat, oder einfach weil man der böse, böse Klassenfeind ist.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

Dafür hat es die Geldgier aber auch geschafft, alle Sicherheitsmaßnahmen über Bord zu schmeißen und so für einige Tote bei der Love Parade und einigem Unglück im ICE gesorgt :( .
Und was dann in den Medien stellenweise verbreitet wird und von sogenannten Volksvertretern wie Politikern oder einem bestimmten Bürgermeister an Lügen verkauft wird, ist dann schon ziemlich krass, und alles nur wegen Geld. Menschenleben sind da unwichtig, außer es sind potenzielle Wähler, aber das Resultat sieht eher negativ ist...
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Thija
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von Thija »

Schade, dass ich dieses Thema jetzt erst entdecke, da es mich allein schon beruflich beschäftigt.

Aus Erfahrung kann ich nur bestätigen, was hier teils schon erwähnt wurde. Selbst für seriöse Medien ist die Berichterstattung heutzutage eine schwierige Gratwanderung zwischen der Aufgabe, „objektiv“ zu berichten, und der Pflicht, Geld zu machen. Über Einfluss von Werbe- oder Anzeigen-Kunden möchte ich an dieser Stelle gar nicht reden, das führt zu weit, aber die Schwierigkeit liegt ja allein schon im Leser-Interesse. Dieses liegt laut zahlreicher Studien hauptsächlich bei emotionalen Berichten, deswegen liest und sieht man von denen heutzutage in allen Nachrichtenformaten immer mehr. Im Idealfall grenzen sich diese von reiner Berichterstattung deutlich ab. Allerdings, wie ebenfalls schon erwähnt, bestimmt die emotionale Reaktion der Leser/Zuschauer auf ein Ereignis die darauffolgende Berichterstattung: Der Schwerpunkt liegt auf dem, was interessiert. Und weil der Schwerpunkt plötzlich darauf liegt, scheint es umso gewichtiger zu werden.

„Objektivität“ ist insofern ein nicht umsetzbares Konstrukt, als dass es nicht nur bedeutet, dass Meinungsmache innerhalb eines Berichts vermieden werden sollte (das mag gelingen oder auch nicht). Es ergibt sich auch durch die Menge der Berichterstattung. Da liegt das Grundproblem. Über BP und den Golf von Mexiko wird berichtet. Über die zahlreichen anderen Ölkatastrophen, die zeitgleich stattfinden und zum Teil noch verheerender sind, wird im besten Fall auszugsweise berichtet. Das verschiebt den Fokus, den Medien leider gezwungen sind zu setzen, schon deshalb, weil die Sendezeit/Seitenzahl begrenzt ist.

Darüber hinaus ist die „Meinungsmache“ innerhalb einzelner Beiträge natürlich noch ein ganz anderes Problem. Ob diese bewusst oder unbewusst geschieht, entscheidet der Einzelfall. Ich persönlich kann nur sagen, dass es ein Glück ist, dass die heutige Zeit es dem gewillten „Nachrichten-Consumer“ zumindest ermöglicht (wenn auch nicht leicht macht), sich in Eigeninitiative umfassend über Themen zu informieren und sich so eine eigene Meinung zu bilden. Das war vor ein paar Jahrzehnten noch nicht der Fall, und auch da gab es diese Probleme schon.
Seh ich überhaupt nicht ein.
BLINX123
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von BLINX123 »

nufafitc hat geschrieben:Dafür hat es die Geldgier aber auch geschafft, alle Sicherheitsmaßnahmen über Bord zu schmeißen und so für einige Tote bei der Love Parade und einigem Unglück im ICE gesorgt :( .
Und was dann in den Medien stellenweise verbreitet wird und von sogenannten Volksvertretern wie Politikern oder einem bestimmten Bürgermeister an Lügen verkauft wird, ist dann schon ziemlich krass, und alles nur wegen Geld. Menschenleben sind da unwichtig, außer es sind potenzielle Wähler, aber das Resultat sieht eher negativ ist...
Gier gibt es überall. Meiner Erfahrung nach ist die Gier in anderen Systemen sogar weitaus extremer vertreten. Insbesondere die Gier nach Macht und Reichtum der ehemaligen, kommunistischen Machthaber übertrifft die jedwedes ehrlichen oder unehrlichen Kapitalisten.

Was die ICEs angeht kann ich dir jedenfalls nur recht geben. Da war eindeutig eine gefährliche Mischung aus Inkompetenz und Gier am Werk.

Was die Love Parade angeht, sehe ich (wie auch viele ausgebildete Verhaltensforscher) den Hauptgrund wo ganz anders.
Sicher war es eine Fahrlässigkeit, all diese Leute auf so geringen Platz zu versammeln. Trotzdem sollte man sich einmal in Gedanken rufen, dass wir es hier mit erwachsenen Menschen zu tun haben, die sich eigentlich nicht wie eine Horde Rinder gegenseitig tot trampeln sollte.

Meiner Meinung nach, wird daher die Schuld viel zu schnell bei den Betreibern gesucht, während die Aufrührer und Dränger innerhalb der Massen einfach so davon kommen.
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Re: Der Einfluss der Medien

Beitrag von nufafitc »

Ja klar ist das menschliche Verhalten bei solchen Massenveranstaltungen nicht immer schön, aber trotzdem ist es einfach fahrlässig, einen viel zu kleinen Raum dafür zu organisieren. Dass es jetzt nur eine Person war, die an den Pranger gestellt wird, ist zwar auch nicht das Wahre und es gibt genügend andere, die davon wussten, aber es nur auf das Publikum abschieben, ist mehr als fragwürdig.
Es gibt genügend andere Veranstaltungen, wo auch ne breite Masse von Leuten zusammentrifft und so was nicht passiert.

Was die Gier nach Macht und Reichtum betrifft: Da gibt's genügend Leute, die über Leichen und anderes gehen, sowohl im kleinen als auch im großen Rahmen. Ich find das überall gleich widerwärtig. Wenn's natürlich noch schön hinter Lügen und Bestechung versteckt wird, ist's am schlimmsten, und das hat das Love-Parade-Beispiel ja gezeigt.
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