19. gemeinsamer Playthrough: 15 Days

[Loma]

Was ich etwas erschreckend fand: was Elengi gesagt hat, war nicht so unlogisch. Wenn es auch nur der Monolog einer Spinne zu einer Fliege war, um sie dazu zu bewegen, ins Netz zu gehen.

Ja, Diktatoren sind selten dumme Menschen und im Sinne des Existentialismus hat er mit seiner Betonung des Sich-entscheiden-müssen schon recht.
Aber daß er für seine aktionistischen künstlerischen Aktivitäten das Herzblut anderer hernimmt, ist in der Tat ein bisserl... äh, unfair... (wobei der Herr Nitsch ja eigentlich auch nicht viel was andres macht...)

Edit: Nun bin ich auch durch.
Ich finde die Handlung von dem Spiel immer noch gut. Wirklich schade drum...
Interessant auch, daß ausgerechnet das schlechteste HoT-Spiel als einziges am Ende offensichtliche Ansätze für eine Fortsetzung liefert...

[Möwe]

Mir hat das Spiel gefallen.
Auch wenn die Motive und die Hintergründe teilweise mehr angedeutet wurden als komplett ausgearbeitet, so kann man sich doch vorstellen, was die vier jeweils dazu veranlasst hat, bei so einer Sache mit zu machen.
Und am Schluss sind sie durch ihre Erfahrungen zwar klüger geworden, werden aber sicher weiterhin gegen das System kämpfen - denn das hat sich als ziemlich korrupt erwiesen.
Bloß die Art, wie sie kämpfen werden wird sich wohl verändern. Denn ihre vergangene Art schädigt nicht nur Unschuldige, sie kann auch den Gegnern in die Hände spielen.
Eventuell werden sie, nach dem weisen Ratschlag von Herr Elengi, selbst etwas radikal werden?
Hat schon einige Menschen gegeben, die friedlich für eine Sache eintraten und mit der Zeit merkten, dass die Gegenseite sie dadurch immer wieder über den Tisch ziehen kann. Und die dann auch zu Gewalt griffen.
Bisher scheinen sie noch friedlich ....

[Loma]

Eventuell werden sie, nach dem weisen Ratschlag von Herr Elengi, selbst etwas radikal werden? ...

Da wär' man wieder wei Che Guevara angelangt, der ja auch schnell gemerkt hat, daß sich friedlich wohl keine Revolution gewinnen läßt...

[Möwe]

Und dann wäre man wieder bei der Frage angelangt, ob man noch zu den Guten gehört, wenn man dieselben Mittel einsetzt wie die sogenannten Bösen.

Ein ewiger Kreislauf.

[Temüjin]

Interessant auch, daß ausgerechnet das schlechteste HoT-Spiel als einziges am Ende offensichtliche Ansätze für eine Fortsetzung liefert...

Das ist jetzt aber, mit Verlaub, Geschmackssache. "Das Geheimnis der Druiden" finde ich schlechter (gemacht) als "15 Days".
Die Synchro von Elengi z.B. finde ich absolut genial, auch Dr. Odila spricht oberedel, wenn auch nicht so viel.

Ich gestehe, daß ich nicht weiß, was mit den"15 Tagen" ist und warum das Spiel auch noch so heißt.

Die Story von dem Fischer über mit Blut gemalte Gemälde usw. habe ich als "Legende" eingestuft, wie sie ja oft um blutrünstige Herrscher gewoben werden.
Elengi hat ja ganz andere Gemälde, man sieht keine selbstgemalten Bilder.

Insgesamt ein schönes Spiel und ich danke Loma, daß sie mich motiviert hat mitzuspielen. Wer weiß, ob ich das Spiel sonst in diesem Leben noch durchgespielt hätte.

Und Dank an westernstar für die gute Moderation!

[Möwe]

Ich gestehe, daß ich nicht weiß, was mit den"15 Tagen" ist und warum das Spiel auch noch so heißt.

Das wird ganz am Schluss erklärt: die vier haben 15 Tage Zeit ihre Spuren zu verwischen und sich so aus der ganzen Affäre rauszuziehen. Jack hat ihnen schon geholfen, indem er sie nicht in seinen Berichten erwähnen wird. Aber sicher könnten andere Ermittler noch Schlussfolgerungen ziehen, die auf sie hinweisen.

[westernstar]

Ich gestehe, daß ich nicht weiß, was mit den"15 Tagen" ist und warum das Spiel auch noch so heißt.

Das wird ganz am Schluss erklärt: die vier haben 15 Tage Zeit ihre Spuren zu verwischen und sich so aus der ganzen Affäre rauszuziehen. Jack hat ihnen schon geholfen, indem er sie nicht in seinen Berichten erwähnen wird. Aber sicher könnten andere Ermittler noch Schlussfolgerungen ziehen, die auf sie hinweisen.

Für mich klingt das so, als wenn die Entwickler den Namen toll fanden und am Ende einfach so eine Aussage reingeschoben haben, damit er irgendwie passt. Ich finde das mit den 15 Tagen jedenfalls ziemlich merkwürdig.

[regit]

Fand ich auch etwas unlogisch, da das Spiel ja über einen Zeitraum von 3 Wochen ging. Wäre besser gewesen, das Spiel 21 Days zu nennen.

[Möwe]

Finde ich eigentlich nicht.
Das ganze Spiel dreht sich darum, das Richtige zu tun. Dauernd flammen Diskussionen auf, die wieder auf Seite geschoben werden, weil man gerade dringend handeln muss. In diesen Diskussionen geht es genau darum, nochmals zusammen festzulegen, was man eigentlich erreichen will und welche Mittel man dafür einsetzen soll.
Jeder der vier hat mal eine Krise und hinterfragt das Ganze.

Am Schluss hat man noch eine Aufgabe vor sich, die man erledigen muss. Dafür hat man genau 15 Tage Zeit.
Danach muss man gar nichts mehr erledigen, was einem von der Frage ablenkt, die für mich die wesentlich des Spiels ist: Was soll man tun? Was ist richtig, was falsch? Was ändert den Zustand der Welt? Inwieweit kompromitiert man sich und seine Ziele, indem man bestimmte Handlungen vollzieht.
Noch 15 Tage, dann wird das unter den (inzwischen) fünfen zu diskutieren und zu entscheiden sein.

Das ganze Spiel ist eigentlich so aufgebaut, dass das Wichtige immer dann passiert, wenn man nicht dabei. Das, was man spielt, ist nur die äußere Handlung, aber nicht die internen Gedanken und Überlegungen der einzelnen Personen.
Finde ich einen sehr interessanten Ansatz.

[Loma]

Es kommt doch bei Filmen auch ab und zu vorher, daß sich der Titel erst ganz am Ende erklärt.
Bzw. wären diese 15 Tage womöglich auch noch Teil des Spiels gewesen, wenn man HoT gelassen hätte...?

Das ist jetzt aber, mit Verlaub, Geschmackssache. "Das Geheimnis der Druiden" finde ich schlechter (gemacht) als "15 Days".

Ich denke aber, daß man bei den Druiden immerhin das Spiel so umsetzen konnte, wie man es vorhatte (wenn auch technisch noch nicht ganz ausgereift), bei 15 Days scheinen aber schlicht Teile zu fehlen, weil Zeit/Geld nicht mehr da war.
Die Synchronisation fand ich ebenfalls ausssgezeichnet.

Am Schluss hat man noch eine Aufgabe vor sich, die man erledigen muss. Dafür hat man genau 15 Tage Zeit.
Danach muss man gar nichts mehr erledigen, was einem von der Frage ablenkt, die für mich die wesentlich des Spiels ist: Was soll man tun? Was ist richtig, was falsch? Was ändert den Zustand der Welt? Inwieweit kompromitiert man sich und seine Ziele, indem man bestimmte Handlungen vollzieht.
Noch 15 Tage, dann wird das unter den (inzwischen) fünfen zu diskutieren und zu entscheiden sein.

Vielleicht kann man auch gleich in Richtung Philosophie abzweigen: 15 Tage sind Zeit, bis man alles erledigt hat. Nach diesen 15 Tagen hat man wieder 15 Tage, um etwas zu erledigen... immer sind's angeblich nur mehr 15 Tage und ständig ist nie alles erledigt... ist eine Flasche leer, steht schon die nächste bereit...?

[regit]

Da stellt sich mir aber die Frage, wieso haben sie genau 15 Tage Zeit die Spuren zu verwischen? Was ist denn nach diesen 15 Tagen?

[Loma]

15 Tage sind's in diesem Fall vielleicht, weil Jack die Ermittlungen seiner Ex-Kollegen nur bis dahin aufhalten kann.

[westernstar]

Da stellt sich mir aber die Frage, wieso haben sie genau 15 Tage Zeit die Spuren zu verwischen? Was ist denn nach diesen 15 Tagen?

Das ist auch eher mein Problem an dieser Aussage. Zumindest Elengi wird doch niemals 15 Tage brauchen, um die 4 ausfindig zu machen, zumal die immer noch im Loft sind.

[regit]

Was ich auch nicht verstanden habe, wie ist Cathryn auf die Insel gekommen, wenn alles rundherum vermint ist, damit keine Feinde auf die Insel kommen. Und dann erklärt Elengi ihr auch noch, dass es die Minen sind, die auf der Seekarte eingezeichnet sind und Cathrin jederzeit die Möglickeit hatte, diese Information weiterzugeben, was sie dann ja auch gemacht hat. Der Fischer hatte zuvor erwähnt, wenn er sie mitnimmt, sind sie beide tot.

[Möwe]

@ 15 Tage:
Jack schreibt seinen Bericht neu und darin werden die vier nicht vorkommen.
Und da er es ist, der die 15 Tage vorgibt, wird es sich dabei um den Abgabetermin für seinen Bericht handeln.
Und damit haben die anderen genau bis dahin Zeit, all die Spuren zu verwischen, die auf sie hinweisen könnten.
Nach den 15 Tagen werden Leute den Bericht lesen und alles unternehmen, um die beiden Mordfälle an die Politiker aufzuklären.
Deshalb die 15 Tage.
Mit Elengi hat das nichts zu tun.
Der agiert im Geheimein, ist gut vorbereitet und lässt sich, wie die Vergangenheit gezeigt hat, für seine Rache ausreichend Zeit. Von dem hat man die nächste Zeit erst mal nichts zu befürchten.