Anne Frank Adventure?

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SpionAtom
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von SpionAtom »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 18:21 Und wie willst du das Leben als Inhaftierte in einem KZ darstellen, ohen dass sich Nazis daran aufgeilen können und meinen, jetzt wäre der richtig gute Teil des Spiels angebrochen?
Ich kann diese Frage nicht beantworten.
Es kann doch aber auch nicht sein, dass unser beider Ideenarmut ein Ausschlusskriterium für so ein Projekt sind.
Vermutlich wird auch niemand in diesem Forum mal eben so ein Spielekonzept ausarbeiten, das ist auch gar nicht unsere Aufgabe.

Wir haben damals die Gedenkstätte Buchenwald besucht. Und durch nichts anderes bekommt man den ungetrügten Blick auf die Geschichte.

Ein Film oder ein Spiel sollte nicht den Anspruch haben dem gleichzukommen. Kunst-schaffende sollen ihre Interpretation in ihre Kunst legen und das, was ihnen wichtig ist, zum Ausdruck bringen. Selbst jede Biographie ist kein objektives Werk, sondern immer eine Interpretation des Autors.



https://www.diekinderdertotenstadt.de/

Neulich wurde dies als Schulprojekt bei uns aufgeführt, ich habe es nicht angeschaut. Ein Freund meinte er hätte bei jedem zweiten Lied geweint.
Musiktheater - ein Medium, das man in der Regel mit Heiterkeit verbindet.
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Kikimora
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Ich frage mich, was sollen die Alternativen sein?
Judenhass wird heutzutage auch "importiert" (betrifft also nicht nur deutsche Nazis), Jugendliche lernen von ihren Eltern seit Generationen immer noch, dass Juden böse sind. Zuhause wird ihnen also niemand vermitteln, dass das falsch ist.

Womit soll also irgendwer die überhaupt noch erreichen, wenn nicht über moderne Medien? Oder gibt man es einfach auf, weil "bringt ja sowieso nichts".
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Sternchen
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Kikimora hat geschrieben: 27.04.2025, 18:47 Ich frage mich, was sollen die Alternativen sein?
Judenhass wird heutzutage auch "importiert" (betrifft also nicht nur deutsche Nazis), Jugendliche lernen von ihren Eltern seit Generationen immer noch, dass Juden böse sind. Zuhause wird ihnen also niemand vermitteln, dass das falsch ist.

Womit soll also irgendwer die überhaupt noch erreichen, wenn nicht über moderne Medien? Oder gibt man es einfach auf, weil "bringt ja sowieso nichts".
Das schlimme ist meist sind deren Freunde genauso radikal. Viele kamen erst in die Rechte Szene, oder Nazi Szene durch Freude erst, und viele kamen aus neutralen Elternhäusern. Sah ich mal in einer Dokumentation.

Umso mehr wäre Aufklärungsmaterial auch in Form von Spielen also dann sehr notwendig. Nur wieviel es verhindern, abfangen kann, das ist eben leider fraglich.
Haben denn z.b Dunkle Schatten Spiele bei irgendwem was je bewirkt?
Oder das neuere Spiel da von Leons Identität? Letzteres ist viel zu kurz und zu harmlos, um damit wem wach zu rütteln.
Da haben die Dunklen Schatten Spiele dann wiederum mehr Potenzial, jemanden wach zu rütteln.
Zuletzt geändert von Sternchen am 27.04.2025, 19:00, insgesamt 3-mal geändert.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Emília Fritz
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Emília Fritz »

SpionAtom hat geschrieben: 27.04.2025, 18:43
Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 18:21 Und wie willst du das Leben als Inhaftierte in einem KZ darstellen, ohen dass sich Nazis daran aufgeilen können und meinen, jetzt wäre der richtig gute Teil des Spiels angebrochen?

Wir haben damals die Gedenkstätte Buchenwald besucht. Und durch nichts anderes bekommt man den ungetrügten Blick auf die Geschichte.

Das würde ich nie machen, weil ich weiß, dass ich das nicht aushalten würde. Ich weiß, dass das schlimm, aber es hat keiner mehr was davon, wenn ich mich beschi**en fühle.
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Emília Fritz
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 27.04.2025, 18:47 Ich frage mich, was sollen die Alternativen sein?
Judenhass wird heutzutage auch "importiert" (betrifft also nicht nur deutsche Nazis), Jugendliche lernen von ihren Eltern seit Generationen immer noch, dass Juden böse sind. Zuhause wird ihnen also niemand vermitteln, dass das falsch ist.

Womit soll also irgendwer die überhaupt noch erreichen, wenn nicht über moderne Medien? Oder gibt man es einfach auf, weil "bringt ja sowieso nichts".
Und da wirst du auch nicht gegen ankommen. Wir haben in Deutschland Sozalisierte, die bei Demos "Juden ins Gas" rufen und die Gräuel der Hamas befürworten. Glaubst du ernsthaft, die kannst du umstimmen, wie auch immer?

Und um noch etwas zur Wahlumfrage hinzuzufügen: Die Probleme von heute, sind die Probleme von heute. In persönlichen und gesellschaftlichen Belangen.
Das verbindet niemand - auch ich nicht - mit Geschichten von vor über achtzig Jahren.
Zuletzt geändert von Emília Fritz am 27.04.2025, 19:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Das ist vollkommen nachvollziehbar, dass du Buchenwald nicht ertragen würdest. Und ich denke nicht, dass das "ein Problem" ist. Du bist für das Thema eben bereits sehr sensibilisiert. Buchenwald als Ort wird erhalten, um Leute zu erreichen, die das nicht sind ... (allerdings wie ich ja auch schon angedeutet habe, und dir auch bewusst ist - trotzdem nur die Menschen, bei denen nicht Hopfen und Hirnschmalz verloren sind).
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kleener_Apfel »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 18:41 Und wer sagt dir, dass Nazis sich nicht aufgeilen, wenn die "Juden-Schlampe" von der Wehrmacht abgeholt und ins KZ gesteckt wird? Und wenn du die Problematik Anne Frank - Nationalsozialismus richtig darstellen willst, dann gehört die Ermordung im KZ auch dazu. Und dann geilen die sich wieder auf.

Vielleicht braucht man dazu noch nicht einmal Nazis, sondern nur pubertierende Jungs, die sich gegenseitig beweisen wollen, wie cool sie doch sind. Die wahrscheinlich eher ein Spiel zocken als einen Film zu dem Thema zu sehen.

Und das ist entwürdigend, nicht nur für Anne Frank, sondern für alle Opfer des Nationalsozialismus. Und solange du das nicht ausschließen kannst, darf es ein solches Spiel nicht geben, gerade weil man aktiver Akteur ist. Es sei denn, es ist ein indirektes Spiel von jemanden, der zu ihrem Leben forscht, das kann ich mir noch am ehesten als Adventure vorstellen.
Man kann bei keiner Ausstellung, keiner Dokumentation, keinem Gedenkort, keiner Unterrichtsstunde etc. ausschließen, dass es nicht doch jemanden gibt, der sich mit diesem Thema Genugttung etc. verschafft. Wenn man diesen Punkt allen Überlegungen voranstellt, dann kann man keine geschichtlichen Prozesse in irgendeiner Form aufarbeiten. Ich habe in Auschwitz Rechte erlebt, die vor dem Eingang "Sieg Heil" gebrüllt haben, bevor sie des Geländes verwiesen wurden. Ich habe im Anne Frank Haus Jugendliche kichern erlebt, als sie durch die Räume sind.

Und so lange es diese Beispiele gibt, und die wird es (leider) immer geben, ist es wichtig, so früh wie möglich Aufklärungsarbeit zu leisten. In welcher Form man die jeweilige Zielgruppe ansprechen muss, damit sie überhaupt zuhört und vielleicht zum Nachdenken oder Reflektieren bewogen wird, das hat sich und wird sich auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder ändern und anpassen.

Man sollte einem solchen Projekt eine Chance geben, wenn bestimmte Kriterien und Vorgaben beachtet werden. Und wenn man damit auch nur eine Person erreicht, die dadurch zum Nachdenken bewegt wird, hat man das Ziel erreicht. Dass man nie alle erreichen kann, sollte einem klar sein.
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Emília Fritz
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Emília Fritz »

Kleener_Apfel hat geschrieben: 27.04.2025, 19:04
Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 18:41 Und wer sagt dir, dass Nazis sich nicht aufgeilen, wenn die "Juden-Schlampe" von der Wehrmacht abgeholt und ins KZ gesteckt wird? Und wenn du die Problematik Anne Frank - Nationalsozialismus richtig darstellen willst, dann gehört die Ermordung im KZ auch dazu. Und dann geilen die sich wieder auf.

Vielleicht braucht man dazu noch nicht einmal Nazis, sondern nur pubertierende Jungs, die sich gegenseitig beweisen wollen, wie cool sie doch sind. Die wahrscheinlich eher ein Spiel zocken als einen Film zu dem Thema zu sehen.

Und das ist entwürdigend, nicht nur für Anne Frank, sondern für alle Opfer des Nationalsozialismus. Und solange du das nicht ausschließen kannst, darf es ein solches Spiel nicht geben, gerade weil man aktiver Akteur ist. Es sei denn, es ist ein indirektes Spiel von jemanden, der zu ihrem Leben forscht, das kann ich mir noch am ehesten als Adventure vorstellen.
Man kann bei keiner Ausstellung, keiner Dokumentation, keinem Gedenkort, keiner Unterrichtsstunde etc. ausschließen, dass es nicht doch jemanden gibt, der sich mit diesem Thema Genugttung etc. verschafft. Wenn man diesen Punkt allen Überlegungen voranstellt, dann kann man keine geschichtlichen Prozesse in irgendeiner Form aufarbeiten. Ich habe in Auschwitz Rechte erlebt, die vor dem Eingang "Sieg Heil" gebrüllt haben, bevor sie des Geländes verwiesen wurden. Ich habe im Anne Frank Haus Jugendliche kichern erlebt, als sie durch die Räume sind.

Dieses entwürdigende Verhalten wird aber im Privaten eher zu finden sein, als in der Öffentlichkeit, wo Konsequenzen drohen. Lachen und kichern kann auch, je nach Situation, Nervösität oder Unsicherheit bedeuten.

Ich brauche -leider- wenig Phantasie, um mir vorzustellen, wie sich Nazis an den Leichenbergen in Dokus aufgeilen. Und das wird es auch geben.
Damals in meiner Jugend haben die Jungs Burgerwettessen veranstaltet, während sie sich "Die verschiedenen Gesichter des Todes" (oder so ähnlich) ansahen.

Und die werden auch bei einem Spiel als aktiver Akteur ihre Witze reißen.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Angenommen, so ein Spiel würde in der Mittel-/Oberstufe in der Schule „Pflicht“ werden, so wie ja das Thema „3. Reich“ sehr ausgiebig durchgenommen wird, könnte man einige sicher erreichen. Schülerinnen begegnen dem Thema irgendwann zum ersten Mal. Ein Spiel hat immerhin den Vorteil, selbst mehr involviert zu sein, während Filme und Museen vielleicht nur an einem vorbeirauschen. Ja, Jugendliche kichern auch beim Thema „Sexualität“ (jedenfalls war es bei mir noch so, da gab es noch kein „Youporn“...), weil sie unsicher und verlegen sind, weil sie das Thema noch nicht fassen können, weil es eine Emotion hervorruft, die sie nicht einordnen können - Scham, Betroffenheit, Unbehagen. Kichern ist eine Schutzreaktion und sollte nicht per se verdammt werden, weil die Schülerinnen sich dem Thema noch nicht hingeben können, es aber wahrnehmen (edit: ah, Emilia hat das bereits geschrieben).

PS Ich würde ein Spiel eher so aufbauen wollen, dass es harmlos beginnt. Gerade der schleichende Verlauf vom „sich verstecken für zwei Wochen“ zum „absoluten Grauen über Jahre“ wäre eine Erfahrung, die bedrohlich wirkt. Das würde die Gefahr symbolisieren, die auch jetzt wieder im Raume steht, wo unsere ehemaligen Vorbilder nach Rechts abdriften und keiner sagt was, - wo man die Veränderung nicht spürt, weil sie nur langsam verläuft.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 27.04.2025, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von SpionAtom »

Uff, das ist eine sehr deprimierende Sicht auf die Dinge. Dass man aus Angst vor sich aufgeilender Idioten in die Handlungsunfähigkeit gerät.
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Emília Fritz
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Emília Fritz »

Uncoolman hat geschrieben: 27.04.2025, 19:35 Ja, Jugendliche kichern auch beim Thema „Sexualität“ (jedenfalls war es bei mir noch so, da gab es noch kein „Youporn“...), weil sie unsicher und verlegen sind, weil sie das Thema noch nicht fassen können, weil es eine Emotion hervorruft, die sie nicht einordnen können - Scham, Betroffenheit, Unbehagen. Kichern ist eine Schutzreaktion und sollte nicht per se verdammt werden, weil die Schülerinnen sich dem Thema noch nicht hingeben können, es aber wahrnehmen (edit: ah, Emilia hat das bereits geschrieben).
Ich habe einmal erlebt, dass eine Frau anfingt zu lachen, als sie mir von einem beobachteten Selbstmord (Sturz aus einem Hochhaus) erzählte. Und zwar nicht, weil sie es so lustig fand.
SpionAtom hat geschrieben: 27.04.2025, 19:36 Uff, das ist eine sehr deprimierende Sicht auf die Dinge. Dass man aus Angst vor sich aufgeilender Idioten in die Handlungsunfähigkeit gerät.
Ich kann vor allem der Argumentation nicht folgen, dass man die Bürger nur mit genügend Nationalsozialismus vollstopfen müsste, und dann würden sie keine rechten Parteien wählen. Nach der Logik dürften in Deutschland nur noch die Grünen und die Linke gewählt werden.

Die Leute wählen rechte Parteien, weil sie sich von anderen Parteien nicht mehr vertreten fühlen und mit ihren Problemen nicht mehr abgeholt werden. Weil sie merken, dass sich ihr persönliches Umfeld durch Nachbarn mit Migrationshintergrund deutlich verschlechtert. Und wenn ich überlege, wie sich mein Hausflur verändert hat, von nur Deutschen bis ich bin die einzige Deutsche, haben sie mein vollstes Verständnis. Das ist kein Zuckerschlecken.

Und mehr werde und möchte ich dazu nicht sagen. Wie ich schon zu einem anderen Thema schrieb: Es gibt einen Unterschied zwischen "Ich kann Argumenten folgen" und ich billige diese Argumente.
Zuletzt geändert von Emília Fritz am 27.04.2025, 19:51, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Naja, dieser „vorauseilende Gehorsam“ ist aber inzwischen fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Die innere Zensur greift längst bei jedem Einzelnen..
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kleener_Apfel »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 19:43 Ich kann vor allem der Argumentation nicht folgen, dass man die Bürger nur mit genügend Nationalsozialismus vollstopfen müsste, und dann würden sie keine rechten Parteien wählen.
Diese Argumentation erfolgt hier nicht. Der Kern bzw. die Aussage ist, dass eine Form der Aufklärung, Sensibilisierung auch weiterhin erfolgen sollte. Ob dies mit einem Spiel gelingen kann oder sollte und ob es diesbezüglich ethische oder moralische Bedenken gibt, das ist eher die Argumentation.

Die Frage ist jedoch auch, ob dies hier dauerhaft im eigentlichen Beitrag von Sternchen erfolgen sollte und wenn man das Thema dauerhaft abgrenzt, ob man von allen Beteiligten eine Diskussionsgrundlage erwarten kann, die der eigentlichen Ernsthaftigkeit des Themas angemessen ist.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Emília Fritz »

Kleener_Apfel hat geschrieben: 27.04.2025, 19:56
Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 19:43 Ich kann vor allem der Argumentation nicht folgen, dass man die Bürger nur mit genügend Nationalsozialismus vollstopfen müsste, und dann würden sie keine rechten Parteien wählen.
Diese Argumentation erfolgt hier nicht. Der Kern bzw. die Aussage ist, dass eine Form der Aufklärung, Sensibilisierung auch weiterhin erfolgen sollte. Ob dies mit einem Spiel gelingen kann oder sollte und ob es diesbezüglich ethische oder moralische Bedenken gibt, das ist eher die Argumentation.

Ähm....
Kikimora hat geschrieben: 27.04.2025, 18:23 Wenn Annes Leben vor und nach ihrem Tagebuch dargestellt würde, müsste allerdings auch mehr hinzu interpretiert werden als das, was sie von sich aus geschrieben hat, was dann wieder zu Fiktion führen kann.

Und zum Thema "wer würde das eigentlich spielen"?
Ich glaube nicht, dass man mit dem Ziel, Menschen etwas zu vermitteln, mit diesem Spiel überzeugte Holocaust-Leugner und AfD-Wähler/Neonazis abholen würde (mit abholen meine ich: ihnen die Augen öffnen, sie wieder menschlich machen). Aber man könnte junge Menschen noch erreichen, die unter deren negativem Einfluss stehen und sonst vielleicht niemanden haben, der ihnen begreifbar vermittelt, was da passiert ist und sich nicht wiederholen darf. Bevor es für sie auch zu spät ist, um für das Thema noch erreichbar zu sein.
Kleener_Apfel hat geschrieben: 27.04.2025, 19:56
Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 19:43 Ich kann vor allem der Argumentation nicht folgen, dass man die Bürger nur mit genügend Nationalsozialismus vollstopfen müsste, und dann würden sie keine rechten Parteien wählen.
, ob man von allen Beteiligten eine Diskussionsgrundlage erwarten kann, die der eigentlichen Ernsthaftigkeit des Themas angemessen ist.
Wenn du damit ihre alternativen Wohlfühlenden meinst, dann kann ich dir nur zustimmen.

Für meinen Teil ist das Thema aber auch ausdiskutiert, ich wüsste nicht, welche Aspekte man der Diskussion noch hinzufügen kann.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Ich kann in keinster Weise nachvollziehen, wie du in meinen Beitrag diese Argumentation hinein interpretieren willst. Aber gut, ich kenne ja nun auch schon einige deiner Beiträge (und habe mich schon zum Thema "etwas hinein interpretieren, was da nicht steht" hoffentlich zu Genüge geäußert) und bin nicht wirklich überrascht.
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