Wart ihr wählen?

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Warst du wählen?

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Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

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Mic
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Beitrag von Mic »

DasJan hat geschrieben:Dann ist es halt die Meinung des Volkes, das ist Demokratie.
Demokratie ist es aber auch, eine Wahl freiwillig ablaufen zu lassen. ;)
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Mic hat geschrieben:@Hexenjo: Jaja, ich weiß, dass es von mir ein wenig realitätsfremd war. Dein Lieschen Müller hätte sich aber nur ein wenig hübsch machen müssen, dann hätte Klaus bestimmt mehr Einsatz gezeigt. ;)
Logo, und danach hätten sie das im Bett geklärt...
Ich bin auch immer für "make love, not war" und aktive "bed ins".

Apropos....irgendwie werd ich grad so müde... :wink:
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

Mark Twain

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Nomad
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Beitrag von Nomad »

Hexenjohanna hat geschrieben:Für mich ist nicht wählen gehen:
= verschenkte Stimme, die dazu führt, dass Parteien Wahlgelder erhalten, die sie nicht verdienen
Inwiefern?
The gene pool is stagnant, and I am the minister of chlorine.
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Hans
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Beitrag von Hans »

Hm, ich bedauere es sehr, dass auch in einigen anderen Ländern Parteien gewählt worden sind (teilweise auch aus Protest, wie in Deutschland), die Europa sehr kritisch gegenüber stehen. Für mich leider ein deutlicher Schritt in die falsche Richtung (zurück).

Ich war natürlich wählen.
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Ich war natürlich auch wählen. Es ist zwar immer etwas lästig und jedensmal gerade unpassend, aber ich finde es einfach wichtig, wählen zu gehen.

Und natürlich wählt man irgendwie immer das kleinste Übel, aber das ist doch wesentlich besser als aus Protest gar nicht zu wählen. Immerhin kann man mit seiner Stimme etwas dafür sorgen, dass einem selbst wichtige Punkte gut vertreten werden. (Oder jedenfalls am wenigsten schlecht ;) ).

Wie kann man denn eigentlich ernsthaft gegen Europa sein? Bitte nicht als flamen verstehen, ich wüsste wirklich gerne, warum.

Symptomatisch finde ich, dass den Leute das Ergebnis von ein paar Typen, die irgendwo am Rand von Europa einem runden Etwas nachjagen wichtiger ist, als das Ergebnis der Europawahl *seufz*.
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie begann,
weit überland von Ort zu Ort, ich folge ihr so gut ich kann.
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seven
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Beitrag von seven »

Ich war gestern nicht wählen. Bin eigentlich sonst kein Nichtwähler, aber ich habe mich dann gefragt was ich über die zur Wahl stehenden Männer und Frauen alles weiß, mit was für einem Programm die Parteien so auftreten usw.
Außerdem sollte ich meiner Oma erklären wofür das Europaparlament da ist. Nach all diesen Dingen bin ich dann daheim geblieben. Man sollte nicht blind wählen gehen :?
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Mic
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Beitrag von Mic »

Zoldoron hat geschrieben:Symptomatisch finde ich, dass den Leute das Ergebnis von ein paar Typen, die irgendwo am Rand von Europa einem runden Etwas nachjagen wichtiger ist, als das Ergebnis der Europawahl *seufz*.
Sportliche Betätigungen sind mehr ein Teil des Menschen als politisches Interesse. Du weißt wahrscheinlich sofort, wie beim Lateintanzen Schritt XYZ funzt, kennst Du aber den aktuellen Haushaltsplan? ;)
Zoldoron hat geschrieben:Wie kann man denn eigentlich ernsthaft gegen Europa sein? Bitte nicht als flamen verstehen, ich wüsste wirklich gerne, warum.
Richtig nachvollziehen kann ich das auch nicht. Ich bin eindeutig für ein vereintes Europa so wie ich für ein vereintes Deutschland war und bin. Argumente der Europagegner wie:
Verlust der Selbstidentität, Höhere Arbeitslosigkeit, Anstieg der Kriminalität, schwache Währung und so weiter und so fort sind zwar hübsch eingängig, aber das war's auch schon. Ich vermute, als damals Deutschland aus vielen kleinen eigenständigen jetzigen Bundesländern zusammengesetzt wurde, haben sie das auch erzählt.
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max_power
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Beitrag von max_power »

Warum reden eigentlich so viele davon, dass sie das kleinere Übel wählen? Ich stehe ehrlich gesagt hinter der Partei, die ich gewählt habe und sehe sie keinesfalls als ein „Übel“ an.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Mic
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Beitrag von Mic »

max_power hat geschrieben:Warum reden eigentlich so viele davon, dass sie das kleinere Übel wählen? Ich stehe ehrlich gesagt hinter der Partei, die ich gewählt habe und sehe sie keinesfalls als ein ?Übel? an.
Ich habe grün gewählt. Vielleicht denken viele, dass die SPD das größere Übel wäre. Keine Ahnung. Ich habe so gewählt, wie ich es für richtig halte.

Was mich ja wieder mal nervt, ist das derzeitige Gerede der CDU-Spitze. "Die rot/grüne Regierung hat ihre Quittung erhalten.", "Ein Schritt in die richtige Richtung". Stehen da und tun so, als ob sie keine Verluste eingefahren hätten. Gegenüber der letzten Europawahl haben die CDU 2,8 und die CSU 1,4 Prozentpunkte verloren. Die Grünen dagegen hatten einen Zuwachs von 5,5 Punkten. Während also die beiden großen Volksparteien Stimmen verloren haben, haben die Grünen und die FDP dazu gewonnen. Der Rest verteilt sich auf die ganz kleinen und nicht weiter erwähnungsbedürftigen "Parteien". Beide großen Parteien haben ihre Quittung erhalten (die eine ein wenig mehr) und daher sehe ich keinen Grund für die CDU sich dermaßen zu freuen.
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Hans
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Beitrag von Hans »

max_power hat geschrieben:Warum reden eigentlich so viele davon, dass sie das kleinere Übel wählen? Ich stehe ehrlich gesagt hinter der Partei, die ich gewählt habe und sehe sie keinesfalls als ein „Übel“ an.
Diese Aussage trifft für mich leider auch zu. Ich habe die Partei gewählt, mit der ich am meisten meine Ansichten teile. Leider sind das aber nicht genug, dass ich sagen könnte, ich stünde hinter dieser Partei.

Das eingebildete Gerede von CDU/CSU geht mir auch auf die Nerven. Ich habe irgendwie das Gefühl, diese Menschen können nur alles kritisieren, bessere (realisierbare) Vorschläge haben sie jedoch auch nicht.
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Mic
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Beitrag von Mic »

Opposition heißt offenbar nur noch, dass man gegen die Regierung ist. Egal, ob es Sinn macht oder nicht. Das sieht man doch an der neuen Besteuerung der Rente. Immerhin haben ein paar CDU-Länder entgegen der Weisung ihrer "Chefs" für die Umstrukturierung gestimmt, zumal sie ja vom Verfassungsgericht angeordnet wurde.

Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die Grünen so machen wollen, aber das wird auch schwer möglich sein. Ich habe entschieden, was für mich am wichtigsten ist und da repräsentieren die Grünen mich doch am meisten.
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zeebee
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Beitrag von zeebee »

Ich war auch nicht wählen. Ich habe mich wirklich damit beschäftigt rauszubekommen welche Partei meine Interessen am ehesten entspricht. Aber ehrlich gesagt bin ich mit keiner Partei glücklich. Am ehesten auch die Grünen, aber sie haben in der letzten Zeit bei mir deutlich an Form und Idealismus verloren. Ich erwarte nicht dass sie im Strickpulli zum Europaparlament gehen, aber meiner Meinung nach sind sie mittlerweile auch von dem Lobbyistenpack* unterwandert und weichen zu stark von ihren ehemaligen Standpunkten ab.
Und das "kleinere Übel" möchte ich auch nicht wählen. Eine Stimme zu verweigern, und das nicht aus Faulheit, ist auch eine Stimme gegen die aktuelle Politik.
Zum Schluss: ich kann das ewige geprahle der CDU/CSU auch nicht mehr hören. Die sind nur oben auf weil die SPD unten durch ist. Da steckt keine Leistung der Union dahinter, auch nicht dank "Ewiges-(brutal-hässliches)-Schulmädchen" Angela Merkel** oder des sinnlos plappernden Stoiber. Für mich haben alle Parteien versagt und ich bin kurz davor in die Politikverdrossenheit zu sinken....

* warum ist sowas eigentlich erlaubt??
** bei mir hängt direkt am Ausgang der Uni in der Richtung S-Bahn ein Wahlplakat von der. Da kommt einem nach einem anstrengenden Tag direkt das kotzen... DIESE FRISUR IST TERRORISMUS*** GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT!!!
*** neues Modewort. Passt mittlerweile auf alles. Falsch geparkt? Terrorist!
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
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max_power
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Beitrag von max_power »

Was wäre denn anders, wenn CDU / CSU an der Macht wären?

Die Benzinpreise währen niedriger, die Arbeitslosenquote läge deutlich unter 3,5%, die Renten würden steigen, Kindergeld ebenso. Es würden keine deutschen Firmen mehr pleite gehen, dafür ausländische Unternehmen ihr Engagement in Deutschland verstärken. Die Universitäten würden mehr Geld bekommen und auch die Schulbildung würde sich erheblich verbessern.
Sicher, genau so sähe das aus. ;)
Vermutlich wäre aber alles wie jetzt nur:
Atomkraftwerke würden nicht abgeschaltet, dafür die Castorgegner mit Gefängnisstrafen ohne Bewährung belegt. Wir hätten bald ein paar weniger Ausländer in Deutschland. Wir würden der USA schön in den Hintern kriechen, hätten Truppen im Irak und wären vermutlich einem ähnlichen Terroranschlag wie in Madrid knapp entgangen. Die Steuernwären vermutlich leicht in die Richtung korrigiert, dass die Spitzenverdiener noch etwas weniger und die niedrigeren Einkommen noch etwas mehr besteuert würden (was für einige ja durchaus positiv sein dürfte). Zu guter Letzt würden natürlich wieder ein paar Gelder mehr in schwarze Kassen fließen. ;)
Zugegeben, am Ende werde ich etwas polemisch, aber die Kernaussage, dass sich nicht wirklich viel änderte, ist meiner Meinung nach richtig.
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Rech
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Beitrag von Rech »

Hexenjohanna hat geschrieben:*Wahl-O-Mat war übrigends heute total überlastet und funzte zumindest bei mir stundenlang nicht...habs mehrfach getestet.
Warum laden sich die Leute eigentlich nicht die offline-Variante runter -?-
Der Download funzt imer prima [uch wenn der Wahl-O-Mat" überladen ist] und dann hat man keinerlei nachladezeiten..

max_power hat geschrieben:Zu guter Letzt würden natürlich wieder ein paar Gelder mehr in schwarze Kassen fließen. ;)
Falls du damit auf Herrn Kohl ansprichst, mus ich dazu was los werden :

Dieser Mann war der letzte Politiker dem ich meine volle UNterstützung gegeben hätte, auch nachdem dieser Schwarzgeld Skandal in der PResse durchgenommen wurde.
Ich glaube nämlich [nennt mich ruhig naiv] dass dem KOhl wirklichw as an Deutschland lag und manchmal heiligt der Zweck halt doch die Mittel.
Natürlich war es "unrecht", allerding waren viele, für Deutschland und auch Europa "gute" Dinge [zum Beispiel die Wiedervereinigung]
anders wahrschienlich gar nicht zu realisieren.

Von der heutigen CDU halte so ziemlich nichts mehr aber auf den Mann las ich nichts kommen :wink:
"Der Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, dass ich nicht verrückt bin."
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Mic
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Beitrag von Mic »

Ja, von Kohl kann man halten was man will, aber er ist einer der letzten großen Persönlichkeiten in der Politik. Damals habe ich sogar die CDU einmal gewählt. ;)

Ich habe gerade eine sehr gute Analyse zum Wahlausgang gehört, die mich zum Teil bestätigt und zum Teil auch Hoffnung gibt. Der gute Mann konnte die Sektlaune der CDU auch nicht verstehen, da sie ja ebenfalls Verluste eingefahren haben. Allein Schadenfreude sei ihnen zugestanden. Er verband die Verluste der SPD und CDU und die Gewinne der Grünen und FDP mit der Tatsache, dass bei den letzt genannten Parteien die Wahlplakate mit politischen Aussagen versehen waren. Für mein Wahlkreis kann ich das bezeugen. Während die CDU nur gegen die SPD gehetzt und die SPD allein mit hohlen Phrasen für sich geworben hat, haben die anderen beiden mehr Interesse für Europa gezeigt.
Hoffentlich kommen wir jetzt wieder dahin zurück, als noch Inhalte interessant waren.
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