Gutenberg der Abschreiber

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realchris
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von realchris »

Arbeiter-Akademiker-Familie
Ich auch. Bei uns hat nur der Teil ein Problem z.B. mit meinem Studium, den man Arbeiter nennen könnte. Mit denselben Klischees.

Man studiert in erster Linie für sich selbst und in zweiter für den Arbeitsmarkt. Zumindest hab ich das so gemacht. Daher meinte ich vorhin auch; wer sich rein nur über seine beruflichen Erfolge definiert, tut mir persönlich wirklich im Herzen leid.
Ich studiere auch nur für mich selbst und trage dafür auch die (möglicherweise auch mal nachteiligen) Konsequenzen.
wer sich rein nur über seine beruflichen Erfolge definiert, tut mir persönlich wirklich im Herzen leid.
Das ist wieder intolerant. Mein Bruder ist so ein Typ. Er definiert sich über seine Erfolge. Das ist aber seine Persönlichkeit und er ist damit glücklich. Er wechselt seine Frauen ständig und ist damit voll zufrieden. Ich lebe komplett anders, respektiere aber sein Leben. Er tun mir überhaupt nicht leid, weil ich meinen persönlichen Wertmaßstab nicht an ihn anlege. Dadurch entstehen nämlich wieder Klischees. Jeder Jeck ist anders.

Der Mensch ist weit mehr als das, was er "leistet"
Ich habe nichts gegenteiliges gesagt. Du darfst nicht den Mensch an sich mit seinem Nutzen für das Gemeinwohl verwechseln. Wir reden sonst aneinander vorbei.

Übrigens komme ich aus der Stadt und da ist je nach Schule (Ich war auf der Gesamtschule), der "Streber", zumindest in der Unterstufe, das Opfer.
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stephy
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von stephy »

Bei mir hat sich das nie etwas geschenkt; klar waren meine Eltern nicht begeistert, als ich das Studieren angefangen habe. Aber sie hatten einfach auch Angst, ich könnte so ein arroganter Schnösel wie meine Onkeln und Tanten werden. Von daher war's wieder verständlich. :)

An der Uni ist es mir dann mal passiert, daß ich einen Hiwi-Job u.a. verloren habe, als rauskam, daß meine Mutter Regale im Supermarkt auffüllt. Es hieß dann; "Schuster bleib bei deinen Leisten." Das fand ich dann schon ziemlich Assi von den Leuten. :|

Von daher hab ich sowohl als auch keine besonders "netten" Erfahrungen gemacht. Daher hab ich auch gemeint, daß diese verdammte Trennung für mehr Leid sorgt, als man annehmen mag. Man sollte das nicht mehr tun. :(

Wegen dem Definieren über berufliche Erfolge; natürlich kann man das machen, aber ich hatte ja auch "nur darüber definiert" geschrieben. Ich würd ja nie jemanden ans Bein pinkeln, nur, weil er eben seine Erfolge als Wertmaßstab für sich selbst nimmt. Kann jeder machen, wie er möchte. Mir persönlich tut nur jemand leid, der sonst nichts anderes hat, über das er sich noch definieren kann. Um es überspitzt zu formulieren; nimm ihm seinen Job, dann nimmst du ihm sein Leben.

Stimmt, dann hatte ich das falsch aufgefaßt - in punkto Gemeinwohl. Aber da ist es eigentlich sowieso klar, daß gewisse Leute über anderen stehen, weil sie nun mal durch die Presse gehen oder in ihren Jobs mehr Verantwortung tragen als andere.
Zuletzt geändert von stephy am 16.05.2011, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von realchris »

Aber sie hatten einfach auch Angst, ich könnte so ein arroganter Schnösel wie meine Onkeln und Tanten werden. Von daher war's wieder verständlich. :)
Das ist eben wieder genau das falsche Denken. Das meinte ich mit "den Preis zahlen". Deine eigene Gruppe setzt Dir unterschwellig eine Grenze, damit Du ja nicht die Werte der eigenen Gruppe verletzt. Das ist eben Kastendenken andersrum.

Es gab in den 50ern in England die Secondary Mod Boys. Nachdem das Bildungssytem auch für Arbeiter geöffnet wurde, gingen die jungen Leute auf die Uni. Doch weder von den etablierten Eliten, noch von ihren eigenen Eltern bekamen sie zuspruch. Die Eltern meinten, sie würden die Werte der Arbeiterklasse verraten und die Eliten mochten deren Herkunft nicht. Also fingen sie an zu rebellieren (Raudis mit Motorrädern zu werden). Übrigens ist so die Popkultur geboren worden.


Genauso läuft das z.B in der Gesamtschule. Die Schüler aus benachteiligtem Hause bestrafen dafür die Schüler, die es möglicherweise (Oft ist das gar nicht so) besser haben. Ich wurde in der 5. Klasse mal von meinem Vater (Er fuhr halt einen großen Wagen) in die Schule gefahren. Dafür habe ich dann in der Pause von meinen migrantischen Mitschülern eins auf die Nase bekommen. Ob ich denken würde, ich sei was besseres, weil ich einen Chauffeur (Mein Vater) habe. Ich habe überhaupt nicht so gedacht. Mein Vater hat mich einfach in die Schule gefahren. Danach habe ich immer darauf bestanden mit dem Bus zu fahren. Auch Leistung in Klausuren etc. wurde abwertend kommentiert. ES ist in dieser Gesellschaft so, dass man dem anderen nicht die Butter auf dem Brot gönnt. Alle sollen das Gleiche haben und jeder der abweicht wird von der Gruppe sanktioniert (wie im Sozialismus).
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von stephy »

Und genau daher meinte ich, daß sich das nichts schenkt. Auch die Akademiker gehen stellenweise verdammt unfair mit Arbeitern um - hab ich selbst oft genug erleben müssen. Es ist in unserer Gesellschaft einfach so, daß Menschen klare Trennungen fordern - ähnlich dem Gut-Böse-Denken vieler Amerikaner: Man möchte klar wissen, zu welcher Seite man gehört und wehe dem, der sich in der Grauzone aufhält oder gar die Seiten wechseln möchte.

Ich war damals, nachdem ich Abitur nachgemacht habe, so naiv zu glauben, ich könne beide Seiten miteinander Frieden schließen lassen. Plötzlich rief ja der Schnösel-Onkel an, nach zig Jahren, als er spitz bekam, daß ich studiere - von meiner Familie aber wollte er nach wie vor nichts wissen, mich dagegen hat er zum Kaffeetrinken eingeladen. Dem hab ich dann den Marsch geblasen.
An der Uni dann mußte ganz schnell sehen und lernen, daß das nicht passiert. Daß "Frieden" nicht möglich ist. Daher ist man für den Akademiker der Arbeiter und für den Arbeiter der Akademiker - das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man seine Seite wechselt oder sich in einer Grauzone aufhält.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von realchris »

[quote]An der Uni dann mußte ganz schnell sehen und lernen, daß das nicht passiert.[/quote]

Was war das denn für eine Uni?

Bei uns sind alle locker.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von stephy »

Wie gesagt, die Bemerkung, ich solle bei meinen Leisten bleiben, als ich meinen Hiwi-Job verloren habe, war nicht besonders nett und auch das krasseste, was mir passiert ist. :? Ansonsten gabs paar Kommilitonen mit seltsamen Denkvorstellungen. Das schürt dann natürlich die Vorstellungen der Arbeiter, die ja "sowieso ihre Vorbehalte" hatten.
Aber es gab auch positive Erlebnisse an der Uni. Weit mehr als negative. Sind halt alles Einzelbeispiele.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von BENDET »

stephy hat geschrieben:Mir persönlich tut nur jemand leid, der sonst nichts anderes hat, über das er sich noch definieren kann. Um es überspitzt zu formulieren; nimm ihm seinen Job, dann nimmst du ihm sein Leben.
Oh, ich tu Dir Leid. Danke, das ist lieb von Dir ;-).
realchris hat geschrieben:Was war das denn für eine Uni?
Bei uns sind alle locker.
Bei uns auch. Allerdings bin ich der Meinung, dass das auch sehr vom Fachbereich abhängt. Als Informatiker bin ich natürlich hauptsächlich mit solchen verkehrt. Da gab es kein Konkurrenzdenken, keine Berührungsängste und auch keine Schichtvorstellungen.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es bei den traditionelleren Studiengängen durchaus so sein kann. Wenn ich mir die ganzen Gerüchte und teilweise Erfahrungen mit den Medizinern und Wirtschaftswissenschaftlern so vor Augen halte.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von MarTenG »

stephy hat geschrieben:Da ich von der Realschule komme, hab ich da gegenteilige Erfahrungen gemacht. Bei uns war aber Mobbing auch noch nicht so ausgeprägt wie heute - oder es liegt daran, daß ich auf dem "Land" auf die Realschule gegangen bin. Da war es vielmehr so, daß die Gymnasiasten nichts mehr mit uns zutun haben wollten; man hat vorher zusammen die Grundschule miteinander verbracht und kaum war der Wechsel da, kannten sie einen nicht mehr. :(
Also Mobbing gegenüber guten Schülern kenne ich auch nur aus dem Fernsehen. Ich weiß nicht wie es in der Regelschule war, ob es also dort zugetroffen hatte, am Gymnasium gab es das nicht. Mobbing gab es natürlich trotzdem, aber die schulischen Leistungen waren dafür nicht ausschlaggebend. Ehrlich gesagt kann ich nicht mal sagen warum derjenige der bei uns gemobbt wurde, gemobbt wurde... Auch der finanzielle Hintergrund spielte keine große Rolle, oder ob man aus einer studierten Familie kam oder nicht. Den Bruch zwischen den zwei "Lagern", Regelschule auf der einen und Gymnasium auf der anderen seite kenne ich aber auch. Wobei es ehr ein schleichender Prozess war. Dürfte vor allem aber an den neuen Freunden gelegen haben. Sprich, wer auf das Gymnasium ging lernte die Leute aus den anderen Orten kennen die aufs Gymnasium gingen und Regelschule analog.
stephy hat geschrieben:Bei mir hat sich das nie etwas geschenkt; klar waren meine Eltern nicht begeistert, als ich das Studieren angefangen habe. Aber sie hatten einfach auch Angst, ich könnte so ein arroganter Schnösel wie meine Onkeln und Tanten werden. Von daher war's wieder verständlich.
.
stephy hat geschrieben:An der Uni dann mußte ganz schnell sehen und lernen, daß das nicht passiert. Daß "Frieden" nicht möglich ist. Daher ist man für den Akademiker der Arbeiter und für den Arbeiter der Akademiker - das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man seine Seite wechselt oder sich in einer Grauzone aufhält.
Das finde ich schon krass. Keine Ahnung ob es an dem anderen System der DDR lag, oder weil die Sprünge zwischen Akademiker und Arbeiter hier nicht so gravierend sind, aber solches Kastendenken kenne ich von früher nicht. Und auf der Uni war es eigentlich nie ein Thema ob meine Eltern studiert haben oder nicht.
„Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen."
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Leonaru
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von Leonaru »

MarTenG hat geschrieben:Das finde ich schon krass. Keine Ahnung ob es an dem anderen System der DDR lag, oder weil die Sprünge zwischen Akademiker und Arbeiter hier nicht so gravierend sind, aber solches Kastendenken kenne ich von früher nicht. Und auf der Uni war es eigentlich nie ein Thema ob meine Eltern studiert haben oder nicht.
Ja, ja, damals in der DDR war alles besser...
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von realchris »

Ich kann jetzt nur für die Gesamtschule sprechen. Da ist ja alles gemischt. Mein Vater, der überzeugter SPDler ist, hat mich damals (Die SPD war ja für Gesamtschulen), konsequenterweise auch auf die Gesamtschule gesteckt. In der Unterstufe herrschte ein sehr gewaltsames Klima. Da haben die Problemschüler (Meist mit Migrationshintergrund auf den "Strebern" und "deutschen" rumgehackt. Ich rede da von Blut und Prellungen. Auf dem Gymnasium hast du diese Probleme im Grunde nicht und auf der Realschule wird es auch selten vorkommen. Das Problem an der Gesamtschule ist, dass sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammengewürfelt werden und dann der Hans für den Memet sozusagen stellvertretend für die Gesellschaft eins aufs Maul bekommt. In der Oberstufe hat sich das schlagartig geändert, da diese Schüler meist nicht versetzt wurden.

Ach ja, und dann gibt es natürlich den Markenwahn. Da gab es jemanden in meiner Klasse, der verprügelt wurde, weil er C&A Jeans trug. Ich weiß nicht, ob das Heute noch so ein Thema ist. In den 80er/90er Jahren war es das noch.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von stephy »

Wobei ich dazu sagen muß, daß bei uns in der Familiengeschichte einiges schief lief und das sicher auch ein Einzelbeispiel ist. Ich glaube nicht, daß generell so die Gräben wahrgenommen werden wie das bei uns der Fall ist, weil bei uns 3 Generationen von dieser Kacke betroffen sind. An der Uni selber wars gar nicht so schlimm. Ich hatte super Professoren und auch super Kommilitonen (mit einigen von ihnen bin ich immer noch gut befreundet). Idioten gibt's überall, aber mit denen muß man sich ja nicht abgeben. :)
Es mag auch daran liegen, daß ich einfach empfindlicher reagiere, wenn es gerade um die Arbeiter-Akademiker-Geschichte geht.

BTW: Markenwahn gab es bei uns überhaupt nicht. Auch liefen bei uns die Mädels noch nicht wirklich mit "engen Klamotten" rum. Als ich noch in den unteren Klassen zur Schule gegangen bin, war's einem als Mädchen eher peinlich, wenn die Brüste gewachsen sind oder man im Sportunterricht wegen Regelschmerzen nicht mitmachen konnte. Aber wie gesagt; ich bin auch auf dem Land zur Schule gegangen. Es kann gut sein, daß es in den Städten schlimmer ist.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von MarTenG »

realchris hat geschrieben:Meist mit Migrationshintergrund
Auch das dürfte beigetragen haben. Migranten sind in der Minderheit gewesen. Es kam nicht vor das drei Deutsche mit 15, sagen wir, türkisch Stämmigen in einer Klasse waren. Es gab zwar Spätaussiedler (eh ein ganz armer Haufen, in Russland nicht akzeptiert, da sie ja deutsche sind und in Deutschland nicht akzeptiert, da sie ja Russen sind), aber das waren dann vielliecht auf der gesamten Schule mit über 1100 Schülern 10 Stück. Eine Subkultur in dem Sinn konnte sich also gar nicht so sehr entwickeln.

Aber allgemein sehe ich das Gesamtschulkonzept etwas kritisch. Eben auch wegen solcher Dinge wie realchris sie beschrieben hat.
stephy hat geschrieben:BTW: Markenwahn gab es bei uns überhaupt nicht.
Dito. Liegt wohl wirklich am Landleben. Sowas kommt hier später an :lol:
stephy hat geschrieben:Auch liefen bei uns die Mädels noch nicht wirklich mit "engen Klamotten" rum.
Na ja, das eigentlich schon. Nicht so extrem wie heute, aber immerhin. Vielleicht ist mir das aber auch nur besonders aufgefallen, da ich als Junge da ein gewisses biologisches, ähm, wissenschaftliches Interesse hatte/hab. Im gemischten Sportunterricht habe ich Volleyball schätzen gelernt 8-[ :-"
Leonaru hat geschrieben:Ja, ja, damals in der DDR war alles besser...
Ich weiß, es passt nicht so in die westliche Propaganda, aber die DDR bestand nicht nur aus Stasi, Verfolgung und zum Scheitern verurteilter Planwirtschaft. Abgesehen davon habe ich nichts von "besser" geschrieben.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von stephy »

@MarTenG
Und man hatte noch kein Internet bzw. noch nicht mal wirklich einen Computer ganz für sich allein im Zimmer! :D D.h. evtl. man kam als Jugendlicher oder Kind mit vielem, was außerhalb des Ortes passierte, nicht wirklich in Berührung.

Daß die Bevölkerung in der DDR tendentiell mehr zusammengehalten hat ist doch eine Tatsache, oder? Ich dachte, das sei mittlerweile bewiesen...?
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von realchris »

Daß die Bevölkerung in der DDR tendentiell mehr zusammengehalten hat ist doch eine Tatsache, oder?
Schon wieder ein Klischee. War nicht ein Großteil der Spitzel Teil auch Teil der Bevölkerung. Ich denke nicht, dass man da Vergleiche ziehen kann. Die Grundlage bzw. der Versuchsaufbau ist ein anderer. Die DDR war ein Regime und die BRD ein Rechtsstaat. Hätte der Westen auch unter einer ähnlichen Diktatur gelitten, könnte man Vergleiche ziehen.
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Re: Gutenberg der Abschreiber

Beitrag von countjabberwock »

MarTenG hat geschrieben: Ich weiß, es passt nicht so in die westliche Propaganda, aber die DDR bestand nicht nur aus Stasi, Verfolgung und zum Scheitern verurteilter Planwirtschaft.
Schön gesagt. Ich muss bei vielen Berichten, Artikeln oder Dokus auch immer mit den Augen rollen wenn ich den Mist dort lese und was die teilweise für Vorstellungen hatten wie es "hinterm Zaun" so zuging. Vermutlich stammt das Wissen komplett von Alfred Tetzlaff. :wink:
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